Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mikrocontroller friert ein - bei Solarmodul mit L7805


von Franz Weiller (Gast)


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Hallo,

ich habe einen Mikrocontroller Mega8 über einen L7805 
Festspannungsregler an ein Solarmodul angeschlossen. Wenn nun Morgens 
die Sonne auf geht und sich die Leistung langsam erhöht friert der Chip 
ein und macht nichts mehr...

Gibt es dafür eine einfache Lösung?
Schwingt der 7805? Hab ihn nach Datenblatt beschaltet mit 0,33uF am 
Eingang und 100nF am Ausgang - Naja, is dreimal 100nF am Eingang da ich 
keinen Elko mit 0,33uF hatte.

Wenn ich nun das Solarmodul abdecke und dann schnell frei mache dann 
läufts. Decke ich es langsam auf kackt der Chip ab und friert ein.

Was soll ich nun anstellen Schmitt Trigger an den Eingang? Oder nur 
einen Transistor + Spannungsteiler der erst ab 9V das ding mit Spannung 
versorgt?

Oder gehts auch viel einfacher?

Grüße
Franz

von Georg G. (df2au)


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Brown-out Schutz aktiviert?

von Franz Weiller (Gast)


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Georg G. schrieb:
> Brown-out Schutz aktiviert?

Nein, ich glaube der ist aus.
Soll ich ihn an schalten?

Grüße
Franz

von Jens M. (schuchkleisser)


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Franz Weiller schrieb:
> Nein, ich glaube der ist aus.

Genau das dürfte es sein.
Die Spannung steigt zu langsam, dann startet die Tehnik nicht richtig.
Entweder BOR aktivieren oder einen externen Spannungsüberwacher an den 
Reset hängen.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Das liegt wohl an dem zu langsamen Spannungsanstieg und dem nicht 
hinreichenden Reset.

MfG

von kyrk.5 (Gast)


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Bei PIC32 gab es ein Errata (trifft hier vermutlich nicht zu) dass der 
Brown Out Reset nicht sicher funktioniert. Workaround:
- nicht in den BOR gehen (wie wenn man den nicht ausschalten kann?)
- wenn man schon da ist, dann hilft nur ein POR. Also kein Reset sondern 
Spannung weg und wieder da.

Ich hatte das Errata leider nicht gewusst. Spätere chips haten den 
Fehler nicht mehr. Meins ja. Wenn Akku langsam leer ging, oder ggf. 
langsam aufgeladen wurde, dann friert mein PIC32 ein. Und nur POR hat 
geholfen.

von georg (Gast)


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Franz Weiller schrieb:
> Gibt es dafür eine einfache Lösung?

Was heisst schon einfach. Es gibt, z.B. von maxim, 
Spannungsüberwachungs-ICs.  Die starten den Controller mit einem 
sauberen Resetimpuls, und zwar nur dann, wenn die Spannung im erlaubten 
bereich liegt, z.B. 5 V - 5%.

Georg

von Harald W. (wilhelms)


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Franz Weiller schrieb:

> ich habe einen Mikrocontroller Mega8 über einen L7805
> Festspannungsregler an ein Solarmodul angeschlossen. Wenn nun Morgens
> die Sonne auf geht und sich die Leistung langsam erhöht friert der Chip
> ein und macht nichts mehr...
>
> Gibt es dafür eine einfache Lösung?

Ja, schalte einen (Pb oder Li)-Akku parallel zum Solarmodul.

von chris (Gast)


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Sicher dass es der uC ist und nicht der Spannungsregler ?
Wenn nähmlich zu wenig Grundlast da ist könnte die 17V durchgereicht 
werden,
welche dann über VCC->10k->Reset den uC in den Programmier oder 
Testmodus
versetzten kann.

von oszi40 (Gast)


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1. Mal Spannungen kontrolliert bei diesem Zustand?
2. 7805 nun mit den 3 Schutzdioden und Elko beschaltet? j/n
3. Langsamer Anlauf eines Prozessors kann auch undefinierte Zustände zur 
Folge haben wie oben bereits beschrieben.

von Franz Weiller (Gast)


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Hallo Jens,

Jens M. schrieb:
> Genau das dürfte es sein.
> Die Spannung steigt zu langsam, dann startet die Tehnik nicht richtig.
> Entweder BOR aktivieren oder einen externen Spannungsüberwacher an den
> Reset hängen.

Hey, danke!
Funktioniert bestens.

Grüße
Franz

von Franz Weiller (Gast)


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Georg G. schrieb:
> Brown-out Schutz aktiviert?

Genau das war es!
Danke!

Grüße
Franz

von Franz Weiller (Gast)


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chris schrieb:
> Sicher dass es der uC ist und nicht der Spannungsregler ?
> Wenn nähmlich zu wenig Grundlast da ist könnte die 17V durchgereicht
> werden,
> welche dann über VCC->10k->Reset den uC in den Programmier oder
> Testmodus
> versetzten kann.

Hab mich immer schon gefragt was mit dem L7805 zwischen 5 und 7,5V 
passiert ob er die Spannung einfach durch reicht oder total blockiert.

War aber immer zu beschäftigt um das mal experimentell zu ermitteln.

Grüße
Franz

von Franz Weiller (Gast)


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oszi40 schrieb:
> 1. Mal Spannungen kontrolliert bei diesem Zustand?

Nein, während des Sonnenaufgangs Frühstücke ich normalerweise.
Später sind es konstante 5V.

> 2. 7805 nun mit den 3 Schutzdioden und Elko beschaltet? j/n

Nein, Hab Ihn mit 3x 100nF (Eingang, da ich keine 0,33uF hatte) und 
einer Schutzdiode und 100nF beschaltet. Hab versucht mich ans Datenblatt 
zu halten.

> 3. Langsamer Anlauf eines Prozessors kann auch undefinierte Zustände zur
> Folge haben wie oben bereits beschrieben.

Ja, daran lags!
Brownout an und es funzt!

Grüße
Franz

von Bernd K. (prof7bit)


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oszi40 schrieb:
> 3. Langsamer Anlauf eines Prozessors kann auch undefinierte Zustände zur
> Folge haben wie oben bereits beschrieben.

Er läuft nicht "langsam" an, er versucht mit voller Geschwindigkeit 
anzulaufen und dann legt er sich nach wenigen Schritten auf die Nase 
weil die Beine noch nicht genug Kraft haben.

von Einer K. (Gast)


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Franz Weiller schrieb:
> Brownout an und es funzt!

Dafür wurde er u.A. erfunden.

von Mike M. (mike_m383)


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Harald W. schrieb:
> Franz Weiller schrieb:
>
>> ich habe einen Mikrocontroller Mega8 über einen L7805
>> Festspannungsregler an ein Solarmodul angeschlossen. Wenn nun Morgens
>> die Sonne auf geht und sich die Leistung langsam erhöht friert der Chip
>> ein und macht nichts mehr...
>>
>> Gibt es dafür eine einfache Lösung?
>
> Ja, schalte einen (Pb oder Li)-Akku parallel zum Solarmodul.

...und schaue deinem Akku beim Sterben zu, wenn mal mehr Sonne scheint, 
als es dessen Kapazität verkraftet

von MaWin (Gast)


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Franz Weiller schrieb:
> Gibt es dafür eine einfache Lösung

Erst mal Grundlagen der Elektrotechnik lernen, also 8. Klasse Physik 
nachholen.

Eine Solarzelle ist eine Stromquelle (wie dein Fahrraddynamo bzw. das 
LED Konstantstromnetzteil), KEINE Spannungsquelle (wie eine Batterie).

Durch einen nachgeschalteten Längs-Spannungsregler macht man auch aus 
einer Stromquelle keine Spannungsquelle, sondern verringert nur deren 
Komplianz (aka Leerlaufmaximalspannung).

Ein ATmega möchte aber eine Spannungsquelle als Versorgung habeb, also 
ein Ding dass eine nahezu gleiche Spannung auch bei unterschiedlichem 
Strombedarf liefert.

Das macht eine Batterie oder ein Akku der von einer Solarzelle nur 
nachgeladen wird.

Ein Kondensator ist ein sehr kleiner Akku, hilft also etwas aber nicht 
viel.

Besser wäre ein Akku, der dann natürlich einen Überladeschutz hat. Für 
kleine Solarzellen (<100mA) reicht ein TL431B als Überladeschutz.

Der Atmega sollte sich ausschalten (sleep) wenn die Akkuspannung zu 
gering wird.

Dann klappt es auch mit der Solarversorgung

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:

> Besser wäre ein Akku, der dann natürlich einen Überladeschutz hat. Für
> kleine Solarzellen (<100mA) reicht ein TL431B als Überladeschutz.

Bei kleinen Solarzellen kann man teilweise sogar ganz auf die
Spannungsbegrenzung verzichten. Siehe sog. Solarlampen.

> Der Atmega sollte sich ausschalten (sleep) wenn die Akkuspannung zu
> gering wird.

Je nach Anwendung (die wir ja nicht kennen), kann man ja den µC
nachts grundsätzlich ausschalten

> Dann klappt es auch mit der Solarversorgung

...und mit der Nachbarin. :-)

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