Forum: HF, Funk und Felder Zweidrahtleitung Fensterdurchführung


von Tim Apple (Gast)


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Hi

Ich möchte eine Antenne mit einer symmetrischen Leitung speisen, dafür 
muss ich mit der Zweidrahtleitung irgendwie durch das Fenster.

Nun steht im Rothammel, dass man bei Zweidrahtleitungen die Nähe zu 
Metallteilen meiden soll, aber nicht wie man eine Fensterdurchführung 
macht. Das Glas hat einen Metallrahmen, der Fensterrahmen ist aus Holz.

Ich würde für die Zweidrahtleitung zwei Löcher in den Fensterrahmen 
bohren. Der Abstand der Leiter zum Metallrahmen beträgt dann ca. 5cm.

Die Sendeleistung beträgt zwar nur 100W, aber je nach Frequenz können an 
der Durchführung unterschiedliche Impedanzen herrschen, also grosse 
Ströme oder grosse Spannungen.

Sind da Probleme zu erwarten? Vorschläge?

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von Harald W. (wilhelms)


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Tim Apple schrieb:

> Ich möchte eine Antenne mit einer symmetrischen Leitung speisen, dafür
> muss ich mit der Zweidrahtleitung irgendwie durch das Fenster.

Wenn Du Probleme vermeiden willst, nimm Koax
und setze ans Ende einen Balun.

von Tim Apple (Gast)


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Harald W. schrieb:
>
> Wenn Du Probleme vermeiden willst, nimm Koax
> und setze ans Ende einen Balun.

Das habe ich derzeit, aber je nach Frequenz gibt es in der Kombination 
Balun+Koax erhebliche Verluste.

von Harald W. (wilhelms)


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Tim Apple schrieb:

>> Wenn Du Probleme vermeiden willst, nimm Koax
>> und setze ans Ende einen Balun.
>
> Das habe ich derzeit, aber je nach Frequenz gibt es in der Kombination
> Balun+Koax erhebliche Verluste.

Die Verluste Deiner Fensterdurchführung kennst Du ja noch nicht.

von Marten Morten (Gast)


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Tim Apple schrieb:
> Vorschläge?

Wenn es keine komplizierte Außenisolierung gibt durch die Wand gehen, 
das Fenster in Ruhe lasse.

Wenn es Eigentum ist, dann ist es sowieso egal. Wenn es zur Miete ist, 
ein beschädigtes Fenster beim Auszug zu bezahlen ist teurer als ein Loch 
in der Wand ausbessern.

von oszi40 (Gast)


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Marten Morten schrieb:
> durch die Wand gehen

Schräg bohren, damit kein Wasser ins Haus kommt! Fausgroße Abplatzer 
sollte man durch gefühlvolles bohren und Gegendruck mit Brett möglichst 
vermeiden.

von Ein Ham (Gast)


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Hallo

na ja, wie wohl jeder weis der mal Mieter war (ist ...) ist das  eher 
eine theoretische Möglichkeit.
Viele müssen in Wohnanlagen leben wo der Hausmeister oder irgendein 
neugieriger Nachbar immer da ist, außerdem ist es oft rein handwerklich 
bei weiten nicht einfach so vorzugehen wie du beschrieben hast.

Dort wo es organisatorisch und unauffällig genug  funktionieren könnte 
gibt es meist genug (zu viel) Wohnraum und ein Vermieter muss sich nach 
den Mieter richten oder bleibt halt auf sein Vermietobjekt sitzen, auch 
sind die Hauspreise (Eigentum) meist sehr bezahlbar - dumm nur das in 
solchen Gegenden wegen fehlenden Arbeitsplätzen und öfter auch, wie 
sagen wir es jetzt...?
...einer speziellen Gesinnung eines großen Teils der ansässigen 
Ureinwohner  niemand unter 75 Jahren oder der angesprochenen 
"speziellen"  Gesinnung bleiben will.

Zwei Leute sind zur Durchführung wie du sie vorschlägst meist nötig (so 
ein Fenster geht auch seitlich recht tief in Mauerwerk und nicht jeder 
wohnt Erdgeschoss oder im ersten Stock...), eine Leiter aufstellen geht 
auch nicht wenn es niemand mitbekommen soll und das trotzdem irgendwas 
größeres abplatzt ist trotz aller Umsicht oft nicht vermeidbar.
Außerdem ist eine Mauer eines nicht all zu alten Haus meist gedämmt - 
man muss schon sehr viel Glück haben das man die Durchführung wenigstens 
optisch später mal sauber zu bekommt das es niemand mitbekommt und die 
Sache einige Jahre unbemerkt (funktionierend) bleibt so das niemand mehr 
was nachweisen kann oder die Sache sich für den Vermieter nicht mehr 
lohnt (Verjährung, keine Beweise, mehrere Mietergenerationen...).

Die einzige Chance ist meist nur irgendwo am Balkon-Wohnraumübergang so 
was zu machen - ob es da dann aber aus anderen Gründen auch sinnvoll 
ist... Glückssache

von A. K. (Gast)


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Wieso nicht einfach nett fragen?
Lege es halt schriftlich als Anlage zum Mietvertrag fest, dass du das 
wieder in den Ursprungszustand versetzen musst.

LG

von Andre (Gast)


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Kapier ich nicht. Wie willst du eine Antenne aufstellen wenn alleine 
schon die Verkabelung an neugierigen Nachbarn scheitert?
Ich würde das Fenster auch heile lassen. Mit Glück findet man beim 
Fensterbrett eine Lücke... Pfusch ist überall, da kann man dann auch 
entspannt Kabel durch fummeln.

von Tim Apple (Gast)


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Ich bin Besitzer des Hauses. Den Fensterrahmen habe ich bereits für 
Koax- und Steuerkabel durchbohrt :D
Bei der Mauer handelt es sich um eine 90cm dicke Steinmauer. Selbst wenn 
ich da durch käme glaube ich nicht, dass das aus elektrischer Sicht 
besser wäre.

Unklar ist auch die notwendige Spannungsfestigkeit der Kabel. 10 kV 
können es schon mal sein. Aber die Angabe der Spannungsfestigkeit von 
Kabeln bezieht sich ja in der Regel auf DC oder 50/60 Hz AC.

von Michael W. (dbru61)


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Man kann auch alles verkomplizieren...

Einfach mal ausprobieren, zum einen die Hühnerleiter durch das geöffnete 
Fenster führen und messen oder schätzen, was da so passiert. Zum anderen 
die Hühnerleiter zwischen Fensterflügel und Rahmen einklemmen und 
nochmal messen bzw. schätzen.
Ich prophezeie mal, das da (für den Amateur) kein Unterschied 
festzustellen sein wird.

Auf Schiffen z.B. muß die metallische Außenwand auch HF-mäßig 
durchbrochen werden. Das macht man mit isoliert aufgebauten 
Durchführungen, trotz der umgebenden Metallfläche. Und da gehen dann auf 
KW etliche Kilowatts drüber.

Viel Erfolg

von Michael D. (sirs)


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Michael W. schrieb:
> Auf Schiffen z.B. muß die metallische Außenwand auch HF-mäßig
> durchbrochen werden. Das macht man mit isoliert aufgebauten
> Durchführungen, trotz der umgebenden Metallfläche. Und da gehen dann auf
> KW etliche Kilowatts drüber.

Im Auto mit der Dachantenne auch. Da nimmt man aber meist Koax und die 
Leistung ist geringer. Die Wellenlänge aber auch.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo tim.

Tim Apple schrieb:

> Bei der Mauer handelt es sich um eine 90cm dicke Steinmauer. Selbst wenn
> ich da durch käme glaube ich nicht, dass das aus elektrischer Sicht
> besser wäre.

Mantelwellendämpfung bei Koax. :O)

>
> Unklar ist auch die notwendige Spannungsfestigkeit der Kabel. 10 kV
> können es schon mal sein. Aber die Angabe der Spannungsfestigkeit von
> Kabeln bezieht sich ja in der Regel auf DC oder 50/60 Hz AC.

Bezüglich Durchschlagsfestigkeit ist DC eigentlich das größere Problem, 
weil Ionisationskanäle Zeit zum entstehen benötigen. AC ist da erstmal 
unkritischer, weil die Spannubg ja schnell wieder weg ist und in der 
Gegenrichtung wiederkommt.
AC macht dann eher Probleme mit dielektrischer Erwärmung.

Teilentladung ist wieder eine andere Sache.....

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

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