Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kopfhörer Auswirkung Impedanz


von Peter P Petersson (Gast)


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Servus! Ich frage mich, inwiefern es sich auswirkt, wenn ich einen 70 
Ohm Kopfhörer an einem Verstärker betreibe, der nur für Kopfhörer mit 
max. 32 Ohm angegeben ist. Mein Verständnis reicht soweit aus zu 
verstehen, dass das Setup auf jeden Fall zu Lasten der Lautstärke gehen 
wird. Aber sind auch weitere klangliche Effekte zu erwarten?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peter P Petersson schrieb:
> Mein Verständnis reicht soweit aus zu verstehen, dass das Setup auf
> jeden Fall zu Lasten der Lautstärke gehen wird.
Kommt ganz auf den Wirkungsgrad des Schallwandlers an.

> Aber sind auch weitere klangliche Effekte zu erwarten?
Das kommt wieder ganz auf die Endstufe und den Schallwandler an.

> wenn ich einen 70 Ohm Kopfhörer an einem Verstärker betreibe, der nur
> für Kopfhörer mit max. 32 Ohm angegeben ist.
Könnte gut sein, dass das "max" eigentlich als "min" gemeint ist: die 
"maximale Belastung darf nicht weniger als 32 Ohm sein".

: Bearbeitet durch Moderator
von karadur (Gast)


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Verstärker sorgen durch die Gegenkopplung dafür das das Ausgangssignal 
in der Form dem Eingang folgt. Ist also eine spannungsgesteuerte 
Spannungsquelle.

Die Angabe der minimalen Impedanz liegt an der Strombelastbarkeit des 
Ausgangs. Grösser ist also kein Problem. Mein Kopfhörer hat z.B. 2k.

von Peter P Petersson (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Peter P Petersson schrieb:
>> Aber sind auch weitere klangliche Effekte zu erwarten?
> Das kommt wieder ganz auf die Endstufe und den Schallwandler an.

Ok also muss ich es im Zweifel ausprobieren. Was für Effekte wären denn 
denkbar, abgesehen davon, dass einfach durch die Fehlanpassung Leistung 
verloren geht?

>> wenn ich einen 70 Ohm Kopfhörer an einem Verstärker betreibe, der nur
>> für Kopfhörer mit max. 32 Ohm angegeben ist.
> Könnte gut sein, dass das "max" eigentlich als "min" gemeint ist: die
> "maximale Belastung darf nicht weniger als 32 Ohm sein".

Nein es sind tatsächlich max. 32 Ohm. Es geht um den einzigen halbwegs 
brauchbaren Lightning-auf-Klinke Adapter. Was man so liest eignet sich 
da klanglich eig. nur der FiiO i1. Ich könnte ein iPhone 7 für geschenkt 
haben, möchte aber auf meine Sennheiser HD-25 nicht verzichten und der 
Standard-Adapter klingt wirklich bescheiden. Der FiiO i1 wird aber für 
Kopfhörer Z < 32 Ohm empfohlen.

von Peter P Petersson (Gast)


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karadur schrieb:
> Verstärker sorgen durch die Gegenkopplung dafür das das
> Ausgangssignal
> in der Form dem Eingang folgt. Ist also eine spannungsgesteuerte
> Spannungsquelle.
>
> Die Angabe der minimalen Impedanz liegt an der Strombelastbarkeit des
> Ausgangs. Grösser ist also kein Problem. Mein Kopfhörer hat z.B. 2k.

Das ist alles soweit klar. Ich frage mich nur, ob und wenn ja inwieweit 
ich eine Verschlechterung des Klangs erwarten kann.

von Jens G. (jensig)


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Peter P Petersson (Gast) schrieb:

>Das ist alles soweit klar. Ich frage mich nur, ob und wenn ja inwieweit
>ich eine Verschlechterung des Klangs erwarten kann.

Ein ordentlicher Verstärker ist bezüglich Klang überhaupt nicht abhängig 
von zu hoher Impedanz, da der ganz einfach als Spannungsquelle arbeitet, 
welcher normalerweise auch mit wenig Last klarkommt 
(Spannungsanpassung).
Da musste jetzt Deinen Verstärker fragen, ob er sich davon irgendwie 
beeindrucken laßt, oder einfach ausprobieren.

>Ok also muss ich es im Zweifel ausprobieren. Was für Effekte wären denn
>denkbar, abgesehen davon, dass einfach durch die Fehlanpassung Leistung
>verloren geht?

Es ist keine Fehlanpassung, da wir ja keine Leistungsanpassung wie in 
der HF haben, sondern Spannungsanpassung. Leistungsanpassung bei 
NF-Endstufen ist schon lange aus der Mode gekommen (hoffe, ich habe 
jetzt nicht zu sehr im Goldohrenwespennest herumgestochert ;-), denn da 
wird ja viel zu viel Leistung verbraten, bzw. käme nur auf ein Viertel 
der möglichen Nutzleistung.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Den Unterschied zwischen 32 und 70 Ohm wirst du nicht bemerken.

Es sei denn, einer der beiden Kopfhörer hat einen extrem schlechten 
Wirkungsgrad. Wobei das auch für Produkte mit gleicher Ohm-Zahl gelten 
würde.

von Peter P Petersson (Gast)


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Jens G. schrieb:
> ...

Ach und ich Depp bin einfach von Leistungsanpassung ausgegangen. Okay, 
danke für die Aufklärung! Ich werd den Verstärker mal fragen. ;-)


Stefanus F. schrieb:
> Den Unterschied zwischen 32 und 70 Ohm wirst du nicht bemerken.
>
> Es sei denn, einer der beiden Kopfhörer hat einen extrem schlechten
> Wirkungsgrad. Wobei das auch für Produkte mit gleicher Ohm-Zahl gelten
> würde.

Na das beruhigt mich. Dann werd ich den Adapter mal bestellen und kann 
mich evtl doch noch mit dem iPhone anfreunden!

Danke für die Hilfe!

von Rainer V. (a_zip)


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Stefanus F. schrieb:
> Den Unterschied zwischen 32 und 70 Ohm wirst du nicht bemerken

Denke ich auch. Habe gerade einen "modernen" Kopfhörer geschenkt 
bekommen mit 32Ohm. Mein "alter" hat 600Ohm und beide hören sich bis auf 
Nuancen gleich an an meinem Verstärker :-)
Gruß Rainer

von Zeitjäger  . (forgoden)


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Doch es gibt einen gewaltigen Unterschied und zwar bei hoher Lautstärke. 
Wenn es magnetostatische Kopfhörer sind die ach und Krach viel Power 
brauchen, dann geben die Verstärker schnell den Geist auf (Overload 
protection) und zwar bei Kopfhörern niedriger Impedanz. (20ohm). Nimmt 
man einen 80ohm Kopfhörer so bleibt Schutzfunktion Overload protection 
davon länger unberührt, während Lautstärke sehr hoch eingestellt ist. Es 
geht mehr mW rein.

https://www.rme-audio.de/download/adi2profs_d.pdf schau mal hier rein 
unter 34.14 Power vs Impedance. Wahrscheinlich isses aber auch von 
Verstärkern abhängig.

Für den Verstärker wären 20 ohm Kopfhörer deshalb eigentlich Müll es sei 
denn du willst da an Akku-Kopfhörerverstärker, Smartphone anschließen 
oder für Studio beim Fehlern abhören

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