Forum: PC Hard- und Software Anzahl der möglichen Reservierungen im Synology-DHCP?


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ein beim Kunden vorhandener TP-Link-Router TL-ER604W als angebliches 
Super-Duper-Profigerät überraschte plötzlich und unangenehm, als der 65. 
Eintrag in die Liste für die per DHCP reservierten IP-Adressen 
vorgenommen werden sollte. Geht nur bis 64. (Adresspool .100-.250!)

Im selben Netzwerk gibt es eine Synology, die auch einen DHCP-Server 
bietet.

Blöderweise kann man die Reservierungen nicht offiziell per Datei 
importieren (oder kenn hier jmd. einen Trick?), sondern muss jeden 
Eintrag manuell vornehmen. Und nirgendwo ist etwas zu lesen über die 
maximale Anzahl der möglichen Reservierungeinträge ...

Bevor ich nun stundenlang tippe und dann evtl. feststelle, dass auch 
hier die Anzahl der Einträge (innerhalb des reservierten Adressraumes 
natürlich) begrenzt ist, wollte ich fragen, ob hier jemand einschlägige 
Erfahrungen hat.

Danke für Tips.

: Bearbeitet durch User
von Michael S. (e500)


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Frank E. schrieb:
> ... sondern muss jeden Eintrag manuell vornehmen

DHCP = Dynamic Host und so weiter

Wozu Reservierungen, was soll das bei DHCP?
Wozu dann DHCP?

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Michael S. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> ... sondern muss jeden Eintrag manuell vornehmen
>
> DHCP = Dynamic Host und so weiter
>
> Wozu Reservierungen, was soll das bei DHCP?
> Wozu dann DHCP?

Das ist der gängige Weg, vielen Geräten eine quasi-statische IP zu 
geben, ohne sich in jedes einzelne Gerät einloggen zu müssen. Man muss 
lediglich die MAC-Adresse kennen. Das hat auch enorme Vorteile bei 
Defekt/Austausch.

Die (quasi-) statische IP ist notwendig, weil die über 100 Geräte in 
eine Art Überwachungs- und Fensteuersystem (entfernt ähnlich Smart-Home) 
eingebunden werden.

: Bearbeitet durch User
von M. P. (matze7779)


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Frank E. schrieb:
> Blöderweise kann man die Reservierungen nicht offiziell per Datei
> importieren (oder kenn hier jmd. einen Trick?), sondern muss jeden
> Eintrag manuell vornehmen. Und nirgendwo ist etwas zu lesen über die
> maximale Anzahl der möglichen Reservierungeinträge ...

Da bei der Synology der "normale" Linux DHCP Server benutzt wird glaube 
ich nicht das es eine Begrenzung gibt.

Probier mal folgendes: Im Synology DHCP einfach mal ein Gerät auf eine 
IP Festsetzen (Einfach auf das Schlosssymbol klicken). Danach per 
Console die dhcpd.conf öffnen und dort mal die IP von dem Gerät ändern.
Synology neustart...
Übernimmt er die neue IP für das Gerät?
Dann einfach die gewünschten Geräte per Schlosssymbol festsetzen. Dann 
brauchste in der dhcpd.conf nur noch die letzte Ziffer bei jedem Gerät 
ändern.

: Bearbeitet durch User
von stefan (Gast)


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Lass die Reservierungen und stell die lease time hoch.
Dann räumt sich das Ganze auch noch automatisch auf.
stefan

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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M. P. schrieb:

> Da bei der Synology der "normale" Linux DHCP Server benutzt wird glaube
> ich nicht das es eine Begrenzung gibt.

> Danach per
> Console die dhcpd.conf öffnen und dort mal die IP von dem Gerät ändern.
> Synology neustart...

"dhcp.conf" hört sich gut an. Kannst du mir nen Tip geben, in welchem 
Pfad die steckt? Bin nicht so der Linux-Experte ... aber für "sudo nano 
..." reicht es ... Danke.

Könnte man dort die fehlenden Reservierungen in einem Rutsch eintragen?

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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stefan schrieb:
> Lass die Reservierungen und stell die lease time hoch.
> Dann räumt sich das Ganze auch noch automatisch auf.
> stefan

Sorry, der Sinn erschließt sich mir nicht ganz ... obwohl ich ahne, was 
das bewirken soll.

Die beteiligten über 100 Geräte MÜSSEN jeweils eine konkrete IP 
bekommen, die sich auch nicht irgendwann in der Zukunft ändert. Hin und 
wieder werden Komponenten ausgetauscht, die quasi sofort die Stelle der 
ersetzten einnehmen müssen.

: Bearbeitet durch User
von Andrea (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> ... sondern muss jeden Eintrag manuell vornehmen
>
> DHCP = Dynamic Host und so weiter
>
> Wozu Reservierungen, was soll das bei DHCP?
> Wozu dann DHCP?

Er meinst dass ein Gerät per DHCP (über MAC) immer die selbe IP bekommt. 
Diese also Rezerwiert ist.

von Marten Morten (Gast)


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Frank E. schrieb:
> M. P. schrieb:
>> Danach per
>> Console die dhcpd.conf öffnen und dort mal die IP von dem Gerät ändern.
>> Synology neustart...
>
> "dhcp.conf" hört sich gut an. Kannst du mir nen Tip geben, in welchem
> Pfad die steckt? Bin nicht so der Linux-Experte ... aber für "sudo nano
> ..." reicht es ... Danke.

Er mein wohl die hier https://linux.die.net/man/5/dhcpd.conf Steht 
normalerweise unter /etc/dhcpd.conf oder /etc/dhcp/dhcpd.conf Allerdings 
haben die Synology manchmal eine etwas komische Plazierung von Dateien. 
Das macht aber nix, ein find / -type f -name dhcpd.conf wird sie schon 
hervorzaubern (https://linux.die.net/man/1/find)

> Könnte man dort die fehlenden Reservierungen in einem Rutsch eintragen?

Wenn sich die Syntax nicht geändert hat:
1
host ein-hostname { 
2
   hardware ethernet XX:XX:XX:XX:XX:XX;
3
   fixed-address YYY.YYY.YYY.YYY; 
4
}

Aber der Vorschlag erst einmal ein Muster zu konfigurieren
>> Probier mal folgendes: Im Synology DHCP einfach mal ein Gerät auf eine
>> IP Festsetzen (Einfach auf das Schlosssymbol klicken).
ist vermutlich der sicherere Weg um die Syntax zu sehen. Das Synology 
GUI hat wahrscheinlich ein paar eigene Vorstellungen wie genau die 
Syntax sein muss.

von Michael S. (e500)


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Frank E. schrieb:
> Die beteiligten über 100 Geräte MÜSSEN jeweils eine konkrete IP
> bekommen, die sich auch nicht irgendwann in der Zukunft ändert. Hin und
> wieder werden Komponenten ausgetauscht, die quasi sofort die Stelle der
> ersetzten einnehmen müssen.

Frank, GANZ GENAU DAFÜR gibt es statische Adressen ...
So funktioniert Dein Netz auch noch, wenn das Synologie NICHT da ist.

Dass das oft so gemacht wird wie Du es beschreibst, das ist klar.
Sauber und gut ist das aber nicht, zumal Du so streng schreibst 
"MÜSSEN".

BTW: Ich glaube auch nicht (aber ich besitze kein so ein NAS), dass es 
da Limitierungen gibt, darauf läuft meist Linux und die haben so eine 
Beschränkung nicht.

Andere Alternative wäre ja DHCP mit DDNS (also Client registriert sich 
mit einem Namen bei einem DNS-Server nachdem er eine IP per DHCP 
erhalten hat). DAS ist absolut gängig, wechselnde IPs wären egal weil Du 
sauber über Namen arbeitest.

von DPA (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Andere Alternative wäre ja DHCP mit DDNS (also Client registriert sich
> mit einem Namen bei einem DNS-Server nachdem er eine IP per DHCP
> erhalten hat). DAS ist absolut gängig, wechselnde IPs wären egal weil Du
> sauber über Namen arbeitest.

Im Internet vielleicht, aber in Intranet Netzen macht das meistens der 
DHCP Server mittels DNS Zone Updates (Aus irgend einem Grund bringen die 
Suchmaschienen dazu keine guetn Ergebnisse mehr?!?): 
https://tools.ietf.org/html/rfc2136

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:
> Frank, GANZ GENAU DAFÜR gibt es statische Adressen ...

Je nach verwendetem Gerät ist es aber ein Krampf im Arsch, die am Gerät 
einzustellen. Manche Drucker machen das mit einem 
Eine-Taste-Morsecode-Fluch-Variante, andere Geräte stellen sich noch 
dämlicher an. Und vor allem macht das jede Kiste auf seine eigene, 
individuell andere Art.

Da ist die Variante "Jedes Gerät macht DHCP" kombiniert mit einem 
einheitlichen Verfahren für die Adressvergabe anhand der MAC-Adresse 
am DHCP-Server oft tatsächlich einfacher zu handhaben.

von stefan (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Sorry, der Sinn erschließt sich mir nicht ganz ... obwohl ich ahne, was
> das bewirken soll.
>
> Die beteiligten über 100 Geräte MÜSSEN jeweils eine konkrete IP
> bekommen, die sich auch nicht irgendwann in der Zukunft ändert. Hin und
> wieder werden Komponenten ausgetauscht, die quasi sofort die Stelle der
> ersetzten einnehmen müssen.

Hätte man ja auch im Eingangspost schreiben können!
Kein Grund jetzt zu schreien!

Dann erschließt sich mir der Sinn von DHCP in deinem Szenario nicht ... 
beim DHCP ist nunmal die Lease an die MAC gekoppelt.

stefan

von googlemeister (Gast)


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DNS wurde nicht ohne Grund erfunden...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Und Gurken im Glas auch nicht.

Hier geht es nicht um Namensauflösung, sondern darum, wie man Geräten 
ihre IP-Adresse zuweisen kann. Namen spielen dabei keine Rolle.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael S. schrieb:
> Frank, GANZ GENAU DAFÜR gibt es statische Adressen ...
> So funktioniert Dein Netz auch noch, wenn das Synologie NICHT da ist.

Per DHCP vergebene und dort festgenagelte Adressen sind bei Embedded oft 
angenehmer als manuell im Device eingetragene statische Adressen. 
Besonders wenn Devices mit umständlicher IP-Konfiguration irgendwann in 
einem anderen Netz landen. Statisch wirds dann umständlich, dynamisch 
simpel.

Natürlich geht dann die Verfügbarkeit von DHCP mit ein.

> BTW: Ich glaube auch nicht (aber ich besitze kein so ein NAS), dass es
> da Limitierungen gibt, darauf läuft meist Linux und die haben so eine
> Beschränkung nicht.

Wenn das Netz grad sehr dynamisch drauf ist, kann es passieren, dass man 
weit mehr Adressen benötigt, als die Anzahl Geräte nahelegt. Weil es 
einige Zeit braucht, bis eine nicht mehr genutzte MAC und die damit 
verbundene IP-Adresse freigegeben wird.

: Bearbeitet durch User
von M. P. (matze7779)


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Frank E. schrieb:
> M. P. schrieb:
>
>> Da bei der Synology der "normale" Linux DHCP Server benutzt wird glaube
>> ich nicht das es eine Begrenzung gibt.
>
>> Danach per
>> Console die dhcpd.conf öffnen und dort mal die IP von dem Gerät ändern.
>> Synology neustart...
>
> "dhcp.conf" hört sich gut an. Kannst du mir nen Tip geben, in welchem
> Pfad die steckt? Bin nicht so der Linux-Experte ... aber für "sudo nano
> ..." reicht es ... Danke.
>
> Könnte man dort die fehlenden Reservierungen in einem Rutsch eintragen?

Pfad /etc/dhcpd/dhcpd.conf

Ich würde aber erst über die Synology Oberfläche bei den gewünschten 
Geräten auf Schlosssymbol klicken. Das sind die EInträge in der conf 
schon drin mit MAC Adresse usw. und brauchst nur die IP ändern.

Achso: Gut möglich das Du den SSH Zugang erst aktivieren musst. Geht 
auch über die Oberfläche.

: Bearbeitet durch User
von Marten Morten (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Andere Alternative wäre ja DHCP mit DDNS (also Client registriert sich
> mit einem Namen bei einem DNS-Server nachdem er eine IP per DHCP
> erhalten hat). DAS ist absolut gängig,

Nein, das ist nicht gängig. Das ist die seltene DDNS-Variante in 
internen Netzen. Gängig ist, dass der DHCP-Server das DNS aktualisiert. 
Das den Client machen zu lassen bedeutet nämlich, dass der Client 
Credentials für den DNS-Server braucht. Also noch mehr Konfiguration, 
die man eigentlich durch DHCP vermeiden möchte.

Der übliche Ablauf in kleinen Netzen mit DHCP ist, dass DHCP-Option 12 
(Host Name) zur Anforderung und Zuteilung eines Hostnamens per DHCP, 
nicht DNS, in einem Rutsch mit der IP-Adresszuteilung verwendet wird. 
Der DHCP-Server aktualisiert entsprechend per DDNS die DNS Zone.

Für die Synology kursiert seit Jahren ein Skript im Internet, dass den 
DNS-Update mit der Brechstange macht, statt DDNS richtig zu 
konfigurieren. Soll gehen. Mein Ansatz wäre allerdings zuerst 
auszuprobieren, ob man nicht sauber DDNS zwischen dem Synology DHCP- und 
DNS-Server konfigurieren kann.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich habe inzwischen mal herumprobiert. Ich finde eine passende Datei 
unter /etc/dhcpd/dhcpd.conf. EInen Ordner oder eine Datei, die nur 
"dhcp" bzw. "dhcp.conf" heissen, gibt es auf der Synology nicht, das 
habe ich mit "sudo find ..." getestet.

In dhcpd.conf stehen (u.a.) die per GUI eingetragenen DHCP-Vergaben 
(Mac, IP, Hostname u. Leasetime schön einfach zeilenweise, mit Komma 
getrennt, drin.

Allerdings haben weder manuell gemachte Änderungen noch zusätzliche 
Einträge (mit sudo nano dhcpd.conf gemacht und gesichert) irgendwelchen 
Einfluss, auf das, was in der GUI nach einem Neustart zu sehen und 
wirksam ist.

Nachdem man in der GUI etwas ändert und auf "Sichern" geht, entspricht 
der Inhalt der Datei dhcpd.conf wieder dem Zustand in der GUI. Umgekehrt 
hat es keinerlei Einfluss.

Blödes Spiel ...

von diePoetteringdie (Gast)


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> Blödes Spiel ...

Da wird bestimmt noch eine Sqlite-Datenbank irgendwo herumsiechen.
Aus der die GUI ihre Infos zieht.

Such mal schoen weiter, dann wirst du die auch finden!

von diePoetteringdie (Gast)


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Protipp: Wenn es ein richtiges "find" auf der Box gibt, kann das
auch nach Dateien mit Aenderung der Access-Time (< 1 Std) suchen.

Naeheres verraet die man-Page oder die ausgiebig vorhandene
Fachliteratur.

von diePoetteringdie (Gast)


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Allerletzte Anmerkung: Was bin ich froh, dass ein strunznormales
Debian auf meinen (Eigenbau-)NASen werkelt.

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