Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Gieß Sensor noch anders


von Blumenboy (Gast)


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Ich habe gerade über die kapazitiven Sensoren gelesen und frage mich, ob 
es auch so ginge: Ich nehme ein kleines Kästchen mit Seramis, und wiege 
es alle 30 min. mit einer Wägezelle. Wenns regnet, wird's schwerer, und 
je nachdem, qie viel schwerer und wie lange es dauert, bis es wieder 
leicht / trocken ist, kannman evtl. Ableiten, ob man zusätzlich gießen 
sollte..

Was haltet Ihr von dieser Meßmethode?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Blumenboy schrieb:
> Was haltet Ihr von dieser Meßmethode?

Probiers aus. Das Problem dabei ist, das nur die wenigsten Wägezellen 
über lange Zeit korrekt arbeiten, ohne das man sie zwischendurch mal 
wieder nullt. So eine Konstruktion sollte also zwischendurch die 
Wägezelle entlasten und einen Nullabgleich machen.

: Bearbeitet durch User
von Blumenboy (Gast)


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Aha.. ich könnte die Zelle +Kiste ja für die Messung mit einem 
Hubmagneten anheben oder hochdrücken, das ganze kann ja klein und leicht 
sein - oder stört der Magnet die Zelle?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Blumenboy schrieb:
> oder stört der Magnet die Zelle?

Wenn der weit genug von der Wägezelle weg ist, dann sicher nicht. Kann 
ja über einen Hebel oder so gemacht werden.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Blumenboy schrieb:
> Ich ... frage mich, ob
> es auch so ginge: Ich nehme ein kleines Kästchen mit Seramis, und wiege
> es alle 30 min. mit einer Wägezelle. Wenns regnet, wird's schwerer, und
> je nachdem, qie viel schwerer und wie lange es dauert, bis es wieder
> leicht / trocken ist, kannman evtl. Ableiten, ob man zusätzlich gießen
> sollte..
>
> Was haltet Ihr von dieser Meßmethode?

Nichts. Denn sie beantwortet nicht die Frage, ob du eine bestimme 
Pflanze gießen mußt oder nicht. Das ist einfach ein nur ein Regensensor. 
Den kannst du auch ohne das Seramis bauen.

Der springende Punkt ist ja, daß verschiedene Pflanzen verschieden viel 
Wasser brauchen. Entweder weil sie gerade wachsen. Oder weil sie viel 
Wasser verdunsten (über ihre Blätter). Die Feuchtigkeit von etwas 
unbepflanztem Substrat hilft dir genau gar nicht dabei, die Feuchtigkeit 
im Substrat einer Pflanze einzuschätzen.

von Blumenboy (Gast)


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Naja, das wissen aber die ganzen Gartenbewässerungssysteme mit 
Regensensor auch nicht..

von Blumenboy (Gast)


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Wie würdest Du den Regensensor ohne Seramis bauen?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Blumenboy schrieb:
> Naja, das wissen aber die ganzen Gartenbewässerungssysteme mit
> Regensensor auch nicht..

Welche Gartenbewässerungssysteme, die ausschließlich einen Regensensor 
verwenden, kennst du?

Blumenboy schrieb:
> Wie würdest Du den Regensensor ohne Seramis bauen?

Ist Google kaputt? Und Wikipedia auch?

von Blumenboy (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Welche Gartenbewässerungssysteme, die ausschließlich einen Regensensor
> verwenden, kennst du?

Regenmeister.de

Axel S. schrieb:
> Ist Google kaputt

Google weiß, wie Du den bauen würdest?


Eigentlich, wenn ich so darüber nachdenke, will ich nur elektronisch 
auswertbar wissen, ob es in den letzten 24h geregnet hat, und wenn ja 
wie viel ungefähr.

von Realist (Gast)


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Wie schon gesagt wurde, nimmt eine Pflanze erhebliche Mengen der ihr 
angebotenen Flüssigkeit auf. Das hat mit nem reinen Block aus was auch 
immer für ein Schwammmaterial rein gar nichts zu tun. Dazwischen kann 
sicherlich eine Zehnerpotenz liegen.
Und dann gibt es auch noch andere abweichende Faktoren. Die Pflanze wird 
kleinere Regenmengen gleich auf ihren Blättern behalten, und völlig 
abseits des "Systems" sofort wieder abtrocknen. Ein Teil kann sie evtl. 
auch am Topf vorbeileiten, wenn sie nur minimal größer als dieser ist. 
Das können ggf. leicht 90% sein.
Es geht aber auch umgekehrt. Hier ist es ein großer Kaktus 
(Schwiegermuttersessel), der in einem ausreichend großen Topf im Sommer 
draußen steht. Ich wunderte mich immer, warum ausgerechnet des armen 
Kaktus` Erde praktisch nie austrocknete, andere Töpfe mit 
wasserverträglicheren Pflanzen hingegen schon. Die Lösung ist diese: 
Regen fällt auf den gesamten Querschnitt des Topfes, incl. Kaktus. 
Praktisch aller Regen fließt also in den Topf. Nur, verdunsten kann 
diese Menge weitaus schwerer, weil der Kaktus vielleicht 2/3 der Erde 
bedeckt, und selbst nahezu verdunstungsfrei ist (Wüstengewächs halt).

von Zeno (Gast)


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Blumenboy schrieb:
> Eigentlich, wenn ich so darüber nachdenke, will ich nur elektronisch
> auswertbar wissen, ob es in den letzten 24h geregnet hat, und wenn ja
> wie viel ungefähr.

Dann nimm einen Regenmesser von einer elektronischen Wetterstation. Die 
arbeiten meist mit einer Kippwaage. Bei einer bestimmten Regenmenge 
kippt die Waage in die andere Position und erzeugt dabei einen Impuls. 
Jeder Impuls entspricht einer bestimmten Wassermenge. Interssant sind 
die Impulse der letzten 24 Stunden, weil sich damit die 
Niederschlagsmenge, wie in der Meteorologie üblich in mm/24h bestimmen 
läßt.

Mit etwas mechanischem Geschick kann man sich eine Kippwaage selbst 
bauen.
Wie so etwas aufgebaut ist steht hier 
https://de.wikipedia.org/wiki/Niederschlagsmesser .
Eine Bauanleitung gibt es hier 
http://www.elektronik-labor.de/Notizen/Regensensor.html .

von Blumenboy (Gast)


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Die Kippwaage finde ich toll zum Basteln, danke für den Hinweis!

von batman (Gast)


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Hätte der ganze Gerätebau auch einen Vorteil gegenüber einem 
eingesteckten Feuchtigkeitssensor?

von Zeno (Gast)


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batman schrieb:
> Hätte der ganze Gerätebau auch einen Vorteil gegenüber einem
> eingesteckten Feuchtigkeitssensor?

Es kommt halt darauf an was man messen will.

Wenn die Niederschlagsmenge interessiert ist es halt Gerätebau, wenn 
wissen möchte wie feucht der Boden ist braucht man halt einen passenden 
Feuchtemesser, der in der passenden Tiefe positioniert werden muß.

Aber vielleicht kann man ja über die Regenmenge auch die Durchfeuchtung 
des Bodens errechnen - keine Ahnung.

von Vertrocknete Tomaten (Gast)


Angehängte Dateien:

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Zeno schrieb:

> Aber vielleicht kann man ja über die Regenmenge auch die Durchfeuchtung
> des Bodens errechnen - keine Ahnung.

Man kann dank Regenradar&Co..

Beitrag #5872824 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Alter Sack (Gast)


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Moderator: bitte vorherigen Beitrag löschen. Danke!

Man könnte das Problem möglicherweise auch mit Tensiometrie Methoden
lösen. Hier dreht es sich um die Messung des Wasserzugstärke der Wurzeln
vom umgebenden Erdreich. Wenn man nun ein Tensiometer in den
Wurzelbereich einsetzt, braucht man nach der Equilibrierphase nur das
Vakuum mit einem Drucksensor messen und hat eine Realzeit Angabe der
Pflanzenaktivität bzw. deren Wasserhaushalt. So ein Tensiometer muß
natürlich fachgerecht positioniert werden damit die Pflanzensaugstärke
erfaßt werden kann.

Damit könnte man die Bewässerung technisch erfassen und steuern wie in
dem gelinkten Artikel beschrieben ist.

Solche Tensiometer lassen soch relativ leicht selber bauen.

Wie hier zum Beispiel:

https://www.researchgate.net/publication/274776721_A_low-cost_electronic_tensiometer_system_for_continuous_monitoring_of_soil_water_potential

Sogar mit Arduino:-)

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Blumenboy schrieb:
> wenn ich so darüber nachdenke, will ich nur elektronisch
> auswertbar wissen, ob es in den letzten 24h geregnet hat, und wenn ja
> wie viel ungefähr.

Frag' deine Lieblings-Wetterseite für deine Geo-Koordinaten ab und zwar 
»jetzt  weniger 24h«.

von Tension (Gast)


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Da gibt es ja in diesem Forum auch so einen Giesmat Sensor.
Vielleicht ist der ja genau der richtige.

von Gassner (Gast)


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von Wolfgang (Gast)


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Alter Sack schrieb:
> Wenn man nun ein Tensiometer in den Wurzelbereich einsetzt, braucht man
> nach der Equilibrierphase nur das Vakuum mit einem Drucksensor messen
> und hat eine Realzeit Angabe der Pflanzenaktivität bzw. deren
> Wasserhaushalt. So ein Tensiometer muß natürlich fachgerecht positioniert
> werden damit die Pflanzensaugstärke erfaßt werden kann.

Ein Tensiometer misst weder Pflanzenaktivität noch Pflanzensaugstärke. 
So ein Ding funktioniert zur Bodenfeuchtemessung genauso gut auch ohne 
Pflanzen.
Und Vakuum gibt es da auch nirgends, weil vorher das Wasser verdampft 
und zu Wasserdampf wird.

Ein Tensiometer misst die von der Bodenfeuchte abhängigen Adsorption- 
und Kapillarkräfte, die Wasser aus dem Sensorreservoir ziehen wollen. 
Dabei baut sich ein Gleichgewicht zwischen Saugspannung und 
Innendruckdiffenz zu Umgebungsdruck auf. Diese Druckdifferenz wird 
gemessen und kann naturgemäß nicht unter den Dampfdruck des Wassers bei 
der aktuellen Temperatur fallen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tensiometer_(Bodenfeuchte)

von Wolfgang (Gast)


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Gassner schrieb:
> Gies-O-mat heizt das Teil.

Die als Gies-O-mat bezeichneten Sensoren messen kapazitiv. Da wird 
nichts geheizt.

Das verwechselst du mit der bisher nicht genannte thermische Methode zur 
Messung der Bodenfeuchte Die funktioniert genauso wie das Fühlen der 
Feuchte mit dem Finger. Die über 60 Jahre alte Methode nutzt aus, dass 
die Wärmeleitfähigkeit des Bodens von der Bodenfeuchte abhängt.
Der Sensor wird für die Messung kurz aufgeheizt. Gemessen wird dann die 
Geschwindigkeit der Abkühlung. Je feuchter der Boden ist, um so höher 
ist die Wärmeleitfähigkeit und damit Abkühlung. Realisieren lässt sich 
das z.B. mit einem NTC, der gleichzeitig als Heizelement und zur Messung 
des Temperaturverlaufs dienen kann.
Man kann natürlich auch per Dauerheizung einen stationären 
Wärmegradienten aufbauen und dann anhand der zum Aufrechterhalten einer 
bestimmten Differenztemperatur erforderlichen Heizleistung die 
Wärmeleitfähigkeit bestimmen. Aber eine Dauerheizung will man oft nicht, 
insbesondere nicht im Blumentopf.
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/jpln.19580800307

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