Forum: Haus & Smart Home Sprinkleranlage bei Stromspeicher


von Patrick S. (schnibbelwind)


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Moin,
mal ein kleines Gedankenspiel.

Einfamilienhaus mit PV. In der Doppel-Garage ist ein Stromspeicher 
untergebracht. Zusätzlich befinden sich in der Garage zwei E-PKW und 
Akku-Gartengeräte.

Jetzt stellt sich die Überlegung in der Garage, aufgrund der theoretisch 
höheren Brandgefahr, eine Sprinkleranlage zu installieren.
z.B. "wenn" der Akku des Rasenmähers in Flammen aufgeht.

(Man müsste ja keine Sprinkleranlage mit Speicher und Pumpen verwenden, 
sondern die Sprinkler direkt über das Ortsnetz versorgen.)

Meint ihr das dies in zukünftigen Haushalten wichtiger wird oder reicht 
der Rauchmelder und Feuerlöscher weiter aus.

von zufaulzumanmelden (Gast)


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Irgendwo war zu lesen, dass das Löschen mit Wasser bei Li-basierten 
Akkus, bzw. Stromspeichern allgemein, nicht die beste Idee wäre.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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LiIon-Akkus möchtest du nicht mit Wasser löschen... glaube mir!

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Flüssiger Stickstoff geht ...

von Jan H. (j_hansen)


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Magnus M. schrieb:
> LiIon-Akkus möchtest du nicht mit Wasser löschen... glaube mir!

Warum nicht? Soweit ich weiß ist viel Wasser eine gängige Löschmethode 
bei E-Auto-Bränden.

von Patrick S. (schnibbelwind)


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Ich denke das Wasser aufgrund der kühlenden Wirkung nicht ganz von 
Nachteil sein kann.

Netter Artikel zum Thema:
https://www.feuertrutz.de/forschung-brandbekaempfung-von-lithium-ionen-batterien/150/60110/

von zufaulzumanmelden (Gast)


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Das Problem wird sein: es braucht erheblich viel von dem Wasser. Mehr, 
als ich ’ner Haussprinkleranlage zutrauen würde. Ansonsten sehe ich u.A. 
die Gefahr, dass andere Zellen/Akkus durch das verschmutzte Wasser 
ihrerseits kurzgeschlossen werden, und dadurch erst die kritische 
Temperatur erreichen. Hängt natürlich auch von der Art der Akkupacks ab.

Ich persönlich bin ja ein Fan vom vorbeugenden Brandschutz: die Dinger 
so lagern, dass im Falle eines Brandes nicht viel passieren kann.

von Horst (Gast)


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Bei der thermischen Zerlegung von Lithiumakkus kann reines Lithium 
entstehen. Das hat die dumme Angewohnheit Wasser in Wasserstoff und 
Sauerstoff aufzuspalten.
Wasser ist also nicht das ideale Löschmittel.
Wenn schon eine Löschanlage für sowas, dann etwas mit Inertgas oder, 
noch schöner, Novec 1230 und ähnliche.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Sprinkler sind ganz andere Installationen als Trinkwasser. An deinen 
Hauswasseranschluss für Trinkwasser wirst du keinen Sprinkler 
anschliessen können. Dann brauchst du noch Tank und Windkessel. Über 
denen Qn 2,5 Anschluss kannst du Duschen, aber nicht sprinklern.

Sprinkler nutzt man um die Evakuierungszeit eines Gebäudes zu 
verlängern. Eine Garage hat normal aber keinen Personenaufenthalt.
Das was du willst ist Brandausbreitung zu verlangsamen bzw. unterbinden.

Langjährige Erfahrung und hat und gezeigt das folgende prioritierte 
Reihenfolge sinnvoll ist.

01. Brandverhütung
02. Baustoffe und Bauteile
03. Schutzabstände, Brandabschnitte, Fluchtwege
04. Verwendung brennbarer Baustoffe
05. Wärmetechnische   Anlagen
06. Lufttechnische   Anlagen
07. Aufzugsanlagen
08. Kennzeichnung Fluchtwege, Sicherheitsbeleuchtung,
    Sicherheitsstromversorgung.
09. Löschgeräte und Einrichtungen
10. Brennbare Flüssigkeiten
11. Brandmeldeanlagen, Gasmeldeanlagen
12. Sprinkleranlagen
13. Lagerung gefährlicher Stoffe


"Sprinkler" steht da ganz weit unten.


Nutz die Gedanken und das Geld deshalb lieber dafür

A)
Den passiven Brandschutz zu kontrollieren und evt. nachzubessern.
  Sind die Brandzellen noch Brandzellen und die Brandabschnitte
  noch Brandabschnitte ?
  Stehen die Türen jetzt aufgekeilt offen?
  Bilden Mülltonnen, Gewächse, Wandverkleidungen, Pergola etc.
  inzwischen 1a Brandbrücken?


Bedenke dass heutige Garagen so gebaut sind dass darin 300 l Benzin 
abfackeln können. Brand in Fahrzeugen ist nix neues und nicht 
Elektroauto-spezifisch nur ist der Brandtyp anders:
https://www.google.com/search?q=lamborghini+fire&tbm=isch&source=univ&client=firefox-b-d&sa=X&ved=2ahUKEwjbjoKA8eDiAhWFK1AKHYAnBdUQsAR6BAgAEAE&biw=1519&bih=935


B)
Alarmtelefon.
Zeit von Detektion bis zu Eingang der Alarmmeldung bei der Feuerwehr 
verkürzen.
Trainieren wie man die Feuerwehr anruft und was man dann am Telefon 
sagt. Du glaubst nicht wieviele Menschen das Stottern bekommen und noch 
nicht einmal wissen wo sie sind wenn sie die Alarmzentrale anrufen. 
Bilde dir nie ein, du seist besser!


C)
6 kg ABC Feuerlöscher. Die sind billig. min. 1 stk. an jeder Tür.
CO2 geht auch, ist aber teuerer und die Löscher halten nicht so lange.
Für Metallbrände ist D-Pulver die erste Wahl.
Strategisch gut platziert geübt und rechtzeitig angewandt sind 
Handfeuerlöscher 1a Erstbekämpfungsmittel wenn richtig angewandt.
Deshalb: Üben! Üben! Üben!
Wann hast du das letzte mal einen Feuerlöscher benutzt?
Welche Angriffstaktik war für welchen Brand jetzt noch mal am bessten?


D)
Not-Aus! Sowieso.
Regelmässige Wartung der Elektroinstallation inkl. Termografie,



Rauch_warn_ melder sind für den Einsatz in Wohnräumen gedacht, sie 
detektieren und alarmieren Personen.
Rauchmelder sind Teil einer Gefahrenmeldeanlage, da sind wir dann im 
Bereich der Anlagentechnik, die von dafür zertifizierten gebaut und 
gewartet werden muss. Dazu dann Feuerwehrplan als Teil des Einsatzplanes 
pipapo.

von Marek N. (Gast)


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Horst schrieb:
> Das hat die dumme Angewohnheit Wasser in Wasserstoff und
> Sauerstoff aufzuspalten.

Nein, der Sauerstoff verbindet sich mit dem Lithium zu Lithiumhydroxid 
LiO. Es wird nur gasförmiger Wasserstoff frei, dieser kann sich durch 
die Reaktionswärme mit dem Luftsauerstoff entzünden.

von Ich (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> und noch
> nicht einmal wissen wo sie sind wenn sie die Alarmzentrale anrufen

Noch schlimmer: Ich weiß, wo ich bin. Aber der Typ in der Zentrale 
nicht.
Ist mir jetzt schon zwei mal mit der Polizei passiert. Das kommt halt 
davon, wenn die Zentrale in einer 100km entfernten, größeren Stadt 
liegt...

von Volle (Gast)


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CO2 Löschanlagen wird für Räume verwendet
im Aussenbereich und zum Transport spezielle Glaskügelchen als Schüttgut

von alopecosa (Gast)


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Jan H. schrieb:
> Magnus M. schrieb:
>> LiIon-Akkus möchtest du nicht mit Wasser löschen... glaube mir!
>
> Warum nicht? Soweit ich weiß ist viel Wasser eine gängige Löschmethode
> bei E-Auto-Bränden.

Aktueller Stand bei Bränden mit Elektroautos basierend auf LiIon Akkus 
ist sogar einfach nur Wasser.. Davon aber viel... sehr viel.. und noch 
viel mehr.

Leider ist es aber auch dennoch schon passerit das ein eigentlich 
abgelöschter Brand sich Stunden! später nochmals entzündet hat.


Schöne neue Technik :)

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