Hallo, ich habe in meinem Haus seit 7 Jahren ca. 40 selbstgebaute CAN-Module zur Haussteuerung installiert. Das läuft auch alles einwandfrei und bisher ohne größere Ausfälle. CAN-seitig habe ich einen MCP2551 auf der Platine eingesetzt, für die Stromversorgung ist ein LM2574 zuständig. Der CAN Eingang ist ohne weitere Beschaltung, vor dem LM sitzt noch eine SM6T30CA als ESD-Entstörer. Das Design ist erstmal gegeben, daran will/kann ich auch derzeit nichts ändern... Die Verkabelung ist mit CAT.6 ausgeführt, dessen Schirm liegt wo technisch möglich (fast überall) jeweils auf PE/Erde. Jetzt hatte ich jedoch im Bekanntenkreis einen Überspannungsschaden und habe mir nochmal ein paar Gedanken gemacht, ob ich evtl. noch etwas Vorsorge betreiben sollte. Den Bus habe ich sowieso schon in drei Segmente aufgeteilt, mit jeweils eigener 24 Volt Stromversogung (Meanwell MDR-60-24) und den CAN-Bus habe ich an den Übergängen der Segmente mit diesen China-Modulen (https://www.amazon.de/MagiDeal-%C3%9Cberspannungsschutz-%C3%9Cberspannungsableiter-industrielle-Steuersignale/dp/B07899ZPQK) zusammengeschlossen. Die Hoffnung dahinter, dass bei einem Überspannungsschaden jeweils nur ein Segment betroffen ist. Die Frage jetzt ist, ob es Sinn macht die 24V-Versorgung noch zusätzlich abzusichern, z.B. mit Varistoren oder Ableitermodulen wie es Sie z.B. von Dehn, Phoenix oder hier (https://ewimar.pl/de/uberspannungsableiter-fur-24v-dc-auf-din-schiene-montiert.html) angeboten werden, oder ob es Sinn macht an verschiedenen gut zugänglichen Klemmen Varistoren zwischen die Versorgungsleitung zu klemmen... Über ein paar Gedanken dazu würde ich mich freuen... Gruß Holger
sweetie-pie schrieb: > ein paar Gedanken dazu Einem getakteten Bus weitere kapazitive Elemente hinzufügen könnte Impulse zur Unkenntlichkeit verschleifen. Wichtiger wäre mir eine gute Ersatzeilversorgung und Austauschbarkeit der einzelnen Komponenten (notfalls durch die Putzfrau). Das Meiste passiert immer dann, wenn der Hausherr weit weg auf Dienstreise ist!
Das Projekt hört sich interessant an. Es gibt Blitzschutzgeräte für Hutschiene, die könnte man vor das 24V Netzteil setzen. Die Bus-Leitungen (Daten und Strom) evtl. mit Suppressor-Dioden und die 24V Strom-Leitungen mit kleinen Fuses und RLC Gliedern absichern.
Ich habe auf meinen CAN Modulen derzeit nur eine PESD1CAN. Von Herstellern wie Pröpster gibt es entsprechende Schutzmodule für div. Busse und andere Anwendungen
Die Frage ist gegen was genau willst du dich absichern. "Überspannungschaden" ist da ein recht weites Feld. Wenn du etwas abseits lebst und du z.B. über eine Freileitung samt Trafo in der nähe versorgt wirst und in diese ein Blitz einschlägt helfen dir die ganzen Steckdosen Spielzeuge überhaupt nichts. Normalerweise kommt hier ein mehrstufiger Schutz zum Einsatz: https://de.wikipedia.org/wiki/Überspannungsschutz#Grob-,_Mittel-_und_Feinschutz https://www.dehn.de/sites/default/files/media/files/2018-06/sd_70_d_installationsvorschriften_ueberspannungsschutz.pdf Schau also erstmal was hiervon bei dir überhaupt schon vorhanden ist und dann erst was eventuell zusätzlich noch Sinn macht. Wenn dir in sieben Jahren bis jetzt noch nichts kaputtgegangen ist (nicht nur deine Basteleien sonder auch alles andere nicht) dürftest du in einer Gegend wohnen wo die Gefahr nicht so übermäßig groß ist oder ein entsprechender Schutz ist bereits vorhanden. Wenn du allerdings die Fritzboxen schon im 10'er Pack auf Vorrat hast...
Irgend W. schrieb: > Wenn dir in sieben Jahren bis jetzt noch nichts kaputtgegangen ist... Das ist keine sichere Vorhersage für die nächsten Tage. Erfahrung aus unserem direkten Blitzschaden ist, daß in der ganzen Straße Geräte mit Schaltnetzteilen unter der Überspannung gelitten haben (trotz Erdverkabelung). Seitdem bin ich Freund von Wegwerf-Adaptern wie oben gezeigt. Längere Kabel wirken jedoch wie Antennen und es ergeben sich auch im Haus größere Spannungsdifferenzen beim Einschlag, was bei Busstrukturen viele Folgen haben kann.
sweetie-pie schrieb: > Die Verkabelung ist mit CAT.6 ausgeführt, dessen Schirm liegt wo > technisch möglich (fast überall) jeweils auf PE/Erde So lange die Module wirklich nur an der CAT6 Leitung hängen und über sie auch ihre Versorgungsspannung bekommen (bei 24V anzunehmen) und keine Verbindung zu anderen Leitungen (230V~, Telefon, Antennensignal) haben, wäre die Leitung bei Blitzeinshclag wenigstens robust. Hast du aber eine Leiterschleife, d.h. der Sender hängt an 230V~ und dessen Masse ist dort mit PEW verbunden und der Empfänger hängt an 230V~ und dessen Masse ist dort mit PE verbunden und die CAT6 Leitung läuft natürlich nicht verdrillt mit den 230V sondern alles bildet einen grossen Ring, dann hast du beim Blitzeinschlag in der Nähe eine Trafowindung die hervorragend den Strom aus dem Blitz abzapft. Dagegen hilft kein ESD mehr. Sorge also zunächst mal für Sternverdrahtung, ausgehend von nur 1 Stelle an der das CAT6 Netz mit anderen Netzen (dem Stromnetz, dessen PE) verbunden ist. Hebe alle anderen Verbindungen nach PE auf. Gäbe es die Notwendigkeit, einen Empfänger mit 230V~ zu verbinden, z.B. Relais oder Stromsensor, achte auf Isolationsspannung von 4.5kV oder mehr und möglichst geringer Kapazität. Dieser 1 Sternknotenpunkt an dem die CAT6 Leitung mit 24V versorgt wird wäre dann das einzige Einfallstor für einen EMV (vermutlich im Sicherungskasten). Ein konventioneller Trafo würde von einer Schirmwicklung an PE profitieren, ein Schaltnetzteil ist danach sowieso kaputt und hat schon seinen VDR. Hier käme der Schirm deiner CAT6 Leitung an PE bzw. gleich den Potentialausgleioch des Hauses, und nur hier. Lege keine Leiterschleifen, also CAT6 im Kreis. Keine Verbindung dieser CAT6 mit einem Gerät welches an 230V~ hängt wie einem PC (oder rPi).
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Wäre es eigentlich sinnvoll, einen Pol des 24V Ausgangs mit PE zu verbinden? (sofern das Netzteil galvanisch trennt, sollte das ja theoretisch funktionieren)
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