Eine No-Name-Lüfterregelung (12 VDC) hat einen unbekannten NTC verbaut und das unschöne Verhalten, dass schon bei geringer Temperaturerhöhung von wenigen °C (ca. 10 bis 15°C) die volle Lüfterdrehzahl erreicht ist - und nichts mehr an zusätzlicher Drehzahl kommt, wenn es dann wirklich "heiß" her geht (ca. 60°C). Im Prinzip läuft das Dingens immer zwischen 75 und 100 Prozent Drehzahl. Ich habe schon mit verschiedenen NTC-Positionierungen innerhalb des zu überwachenden Gehäuses getestet, doch ändert sich am Verhalten grundsätzlich nur wenig. Meine Fragen: 1. Ist es möglich, einen NTC zusätzlich mit einem Trimmpotentiometer in Reihe zu versehen und so den Einschaltpunkt zu verschieben; der Schaltung also vorzugaukeln, es sei eben noch kälter? 2. Regelt ein NTC linear; also mit weiter steigender Temperatur auch ein immer besserer Stromfluss? Oder ist der Bereich von x°C bis y°C begrenzt? 3. Welche NTCs eignen sich für den Bereich von 10°C bis 60°C und weisen in diesem einen weitgehend linearen Regelverlauf auf? Danke für eure Hilfe.
Ein NTC ändert seinen Widerstand mit der Temperatur, und zwar nichtlinear. https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0208031.htm Es sind passive Bauelemente, sie können nicht "regeln". Der Regler ist normalerweise eine wie auch immer geartete elektronische Schaltung, die den NTC als Sensor für den Istwert benutzt. Nachtrag ein zusätzlicher Vorwiderstand würde den Einschaltbereich einer Regelung nach "oben" verschieben (höhere Temperaturen) und da der NTC nichtlinear ist auch die Steilheit der Widerstandsänderung/T abflachen. Wäre also ein Versuch.
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Ronny S. schrieb: > und nichts mehr an zusätzlicher Drehzahl kommt, wenn es dann wirklich > "heiß" her geht Wenn der Lüfter nicht genügend Power hat um bei Volllast genügend zu kühlen hilft die auch eine Änderung der Regelung nichts, dann hilft nur ein leistungsfähigerer Lüfter.
Ronny S. schrieb: > Ich habe schon mit verschiedenen NTC-Positionierungen innerhalb des zu > überwachenden Gehäuses getestet, doch ändert sich am Verhalten > grundsätzlich nur wenig. Hast du mal mit einem Poti statt des NTC und mehreren unterschiedlichen Widerstandswerten einfach mal eine "Drehzahlkennlinie" aufgenommen? Wenn man so eine diese KL hat, dann kann man sich einen Widerstandsverlauf ausdenken, der zur gewünschten Funktion Temperatur->Drehzahl führt. Ob es so einen Widerstand dann gibt, oder ob man ihn mit Tricks aufbauen kann, das kommt dann im zweiten Kapitel...
Ein NTC wird ja mit steigender Temperatur niederohmiger, also kann man dem NTC einen normalen R in Reihe schalten ( R größer = Temperatur kleiner) um so eine niedere Temperatur vorzugaukeln, der Lüfter dürfte dann später bis nie angehen -> ausprobieren.
Danke erstmal für eure Hilfe. Ich werde mir mal den Widerstandswert des NTC bei 10 und bei 60°C ansehen und dann versuchen, mit einem Poti eine Verschiebung zu erreichen. Das hätte ich eigentlich schon lange machen können, doch hatte ich stattdessen erstmal verschiedene Positionierungen ausprobiert; leider ohne rechten Erfolg. Der Lüfter selbst ist m.E. ausreichend dimensioniert und liegt auch im Limit in Bezug auf die Stromaufnahme. Danach gebe ich wieder Bescheid. LG
Ronny S. schrieb: > 1. Ist es möglich, einen NTC zusätzlich mit einem Trimmpotentiometer in > Reihe zu versehen und so den Einschaltpunkt zu verschieben; der > Schaltung also vorzugaukeln, es sei eben noch kälter? Ja. > 2. Regelt ein NTC linear; also mit weiter steigender Temperatur auch ein > immer besserer Stromfluss? Oder ist der Bereich von x°C bis y°C > begrenzt? Nicht begrenzt. > 3. Welche NTCs eignen sich für den Bereich von 10°C bis 60°C und weisen > in diesem einen weitgehend linearen Regelverlauf auf? Jeder eignet sich, es hängt nur von der auswertenden Schaltung ab, aber linear ist ein NTC niemals. Daß nach 100% nicht mehr kommt, ist ja wohl klar. Daß 10-15 GradC sinnvoll sind, sollte auch klar sein, sonst gibt es - entweder denjenigen, der sich beklagt, daß der Lüfter läuft, obwohl es noch kühl ist. - oder denjenigen, der sich beklagt, daß es zu heiss wird. Wenn das Gerät trotz Lüfter auf 100% noch wärmer wird, ist dein Lüfter unterdimensioniert, und nicht der NTC schlecht. Schlau wäre natürlich, wenn der Lüfter nicht mindestens auf 75% läuft, sondern auch mal aus ist, der untere Bereich ist also der, um den du dich kümmern solltest.
Michael B. schrieb: > ... der untere Bereich ist also der, um den du dich kümmern solltest. Wenn man sich nur auf den unteren Bereich fokussiert, kann das gut nach hinten los gehen, weil die Reihenschaltung des NTC mit einem bei niedrigen Temperaturen passenden Widerstand bei hohen Temperaturen möglicherweise nicht niederohmig genug wird, um den Lüfter zur vollen Drehzahl zu veranlassen.
Udo S. schrieb: > Es sind passive Bauelemente, sie können nicht "regeln". Jein. Ein zum Lüfter passsender LeistungsNTC (aber diese "einfache" Kombination ist selten "passend" zu kaufen) bildet als Einheit sehr wohl einen geschlossenen Regelkreis. Ronny S. schrieb: > Ich werde mir mal den Widerstandswert des > NTC bei 10 und bei 60°C ansehen und dann versuchen, mit einem Poti eine > Verschiebung zu erreichen Brainstorm: kannst du im Betrieb ((mit Fön im Pappkarton)) messen, also Spannung am NTC und Drehzahl/Temperaturkennlinie aufnehmen? Die Hintergrundidee: Unter Umständen ist eine (zwei) Diode geeigneter als ein Widerstand. [ siehe Wolfgang schrieb: > Reihenschaltung des NTC mit einem bei > niedrigen Temperaturen passenden Widerstand bei hohen Temperaturen > möglicherweise nicht niederohmig genug wird, um den Lüfter zur vollen > Drehzahl zu veranlassen. ] Altes Chinesisches Sprichwort: "Wenn du es eilig hast gehe einen Umweg" Bei Fertiglüftern oftmals der beste Weg, falls das für dich in Fragekommen könnte: Den vorhandenen NTC rausknipsen/brücken, und mit einer komplett selbstgebauten Steuerung verheiraten. Einige Schaltplanvorschläge sollten im Netz bereits existieren...
Schau mal das Video an, das sollte alle deine Fragen alle beantworten. https://www.youtube.com/watch?v=beVNphAA0l0
Gut ... ich habe das Ganze mal etwas näher beobachtet und bin zu einer für mich gangbaren Lösung gekommen - mit dem Resultat, dass der Lüfter jetzt mit dem in Reihe zum NTC geschalteten 20k-Spindelpoti (ca. 2k) im unteren Bereich leise anläuft und bei etwa 8,5 V Anlaufspannung liegt. Das sind derzeit 26°C untere Grenze. Bei 11,65 V liegt die Obergrenze; das sind knapp 60°C. Dies sollte für meinen Fall genügen. Gfs. kann ich das Poti ja noch etwas nachregeln, falls es doch mal etwas zu heiß werden sollte. Dann ist es eben ein klein wenig lauter im Lüfterbetrieb. Ich werde es also mal noch im Auge behalten. Den NTC habe ich sehr nahe am Kühlblech montiert (nur ca. 0,5 mm Luftspalt), so dass er recht flott auf Temperaturveränderung anspricht. Sicherlich wäre eine voll einstellbare Lüfterregelung mit klar definiertem Einsatzpunkt (Relaiszuschaltung) besser, aber der Platz dafür war nicht da. Und ich hatte noch diese winzige Fertigplatine rumliegen ... Generell scheint es auch so zu sein, dass diese Schaltung ein Stück weit sich (nebst NTC) selbst erwärmt und dies mit ein Grund dafür ist, dass der vorhandene Regelbereich - ohne zusätzliches Poti - so ungünstig war. Danke euch für die Hilfe. LG
Ronny S. schrieb: > Bei 11,65 V liegt die Obergrenze; > das sind knapp 60°C. > > Dies sollte für meinen Fall genügen. Gfs. kann ich das Poti ja noch > etwas nachregeln, falls es doch mal etwas zu heiß werden sollte. Dann > ist es eben ein klein wenig lauter im Lüfterbetrieb. Ich werde es also > mal noch im Auge behalten. Ooops, dann scheint allerdings der Lüfter doch unterdimensioniert, so wie von einigen hier vermutet.. Ggf kannst du versuchen mit Luftleitblechen (oder irgendwas ähnliches aus Pappe) verhindern dass der Lüfter die (bereits erwärmte) Luft "im Kreis" pumpt. > Ich werde es also mal noch im Auge behalten. So oder so: nach irgendwelchen auf/umbauten immer eine gute Idee. Viel Glück!
... habe es mal seit letzter Nacht durchlaufen lassen und auch bis zur Lastgrenze getestet ... es geht nicht über 60°C ... also sollte es funktionieren. Sowit alles gut. Es bleibt bei solchen Sachen naturgemäß immer ein Restrisiko; weswegen Beobachtungen und Funktionstests keine schlechte Idee sind. OK ... Thema ist für mich erstmal erledigt. Grüße
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