Hallo zusammen, ich benötige euren Rat bei der Auslegung eines "Messanschlusses" auf einer Platine. In einer studentischen Arbeit habe ich unter anderem die Aufgabe eine Schaltung zu entwerfen, bei der das Schaltverhalten eines Relais mithilfe eines Oszilloskops aufgezeichnet wird. Die Schaltung soll am Ende fest verbaut werden und die Verbindung zum Oszilloskop dauerhaft sein, daher würde ich gerne auf angeklemmte Tastköpfe verzichten, sondern die Verbindung zwischen Schaltung und Oszilloskop lieber mit BNC-Kabeln ausführen. Mein erster Ansatz war, einfach eine BNC-Buchse auf die Schaltung zu löten und ein günstiges BNC-Kabel (50/75Ohm) zu verwenden. Ich habe nun allerdings die Befürchtung, dass ich mir hier schon alle möglichen Probleme einfange (Fehlanpassung) und am Ende nur Müll beim Oszilloskop ankommt. Ansatz 2: Einen 10:1-Messanschluss designen mit einem 9Meg Widerstand und einem variablen Kondensator (parallel) vor dem BNC-Anschluss. => Macht das generell Sinn? => Klappt das überhaupt mit einem 50Ohm Kabel, oder was benötige ich hier? => Oder mach ich mir überhaupt viel zu viele Sorgen und die ganzen Hochfrequenzeffekte spielen bei mir noch garkeine große Rolle? Ich bin gerade etwas überfordert, da ich mich sonst eigentlich mehr im Bereich der Einsen und Nullen bewege, daher würde mich eure Meinung zu dem Thema interessieren. Gemessen wird am Oszi übrigens mit einer analogen Bandbreite von 20MHz. Die Anstiegszeiten sind logischerweise bei einem Relais relativ kurz, daher treten durchaus auch Frequenzanteile im MHz-Bereich auf.
Andre M. schrieb: > => Oder mach ich mir überhaupt viel zu viele Sorgen und die ganzen > Hochfrequenzeffekte spielen bei mir noch garkeine große Rolle? Ja :-)
Andre M. schrieb: > Gemessen wird am Oszi übrigens mit einer analogen Bandbreite von 20MHz. ... und dann redest du von Hochfrequenztechnik? Mein HF-Professor hätte gesagt: des is doch olles Gleichstrom ...
Andre M. schrieb: > In einer studentischen Arbeit habe ich unter anderem die Aufgabe eine > Schaltung zu entwerfen, bei der das Schaltverhalten eines Relais > mithilfe eines Oszilloskops aufgezeichnet wird. Bevor du dir Gedanken um irgendwelche Fehlanpassungen machst, vergegenwärtige dir mal ganz grob, auf welchen Zeitskalen du dich mit einem Relais bewegst. Bevor du ans Platinendesign gehst, wären vielleicht ein paar Vorversuche auf dem Labortisch nicht schlecht.
Wolfgang schrieb: > vergegenwärtige dir mal ganz grob, auf welchen Zeitskalen du dich mit > einem Relais bewegst. Gemessen wird ein Bereich von ca. 500us. Ich habe bisher beim Schaltvorgang eine Anstiegszeit von etwa 20us gemessen, bzw. 2us/V. Ich kann es eben schlecht einschätzen in wieweit die fertige Schaltung mit irgendeinem Kabel die Messung beeinträchtigt. Lieber vorher mal um Rat gefragt, als dass am Ende komische Effekte auftreten. Vielen Dank auch für die anderen Meinungen! Ich werde den Messanschluss dann vermutlich ganz simpel ausführen und einfach nur eine BNC-Buchse ohne irgendwas ranmachen.
...hatte ich auch mal gebaut, um Telegrafenrelais zu justieren. Bei Umschaltkontakten legt man die Zunge an einen 1:1 Spannungsteiler und daran den (beliebigen) Tastkopf. Bei besseren Scopes waren mal einlötbare Buchsen beigelegt, in die man den Tastkopf direkt stecken konnte. Der Spannungsteiler ist erforderlich, um den Kontaktöffnungszeitpunkt sowie den Schließzeitpunkt zu erfassen. Während der Flugzeit geht das Scope auf Mitte. Kontaktpreller sind gut erkennbar. Gruß - Werner
Was soll gemessen werden? Spannung am Konakt oder Strom durch den Kontakt? Den Strom würde ich als Spannungsabfall an 50 Ohm, die in Serie zum Kontakt liegen messen. Dann ist die Impedanz zum Kabel optimal angepasst. Für die Spannungsmessung am Kontakt muss ein Tastkopf nachgebildet werden. Das Kabel direkt anzuschließen würde bedeuten eine Kapazität direkt parallel zum Kontakt schalten. Die Kapazität ist, je nach Länge des Kabels klein, würde aber die Messung und den Kontakt beeinflussen. Der Eingangswiderstand des Oszilloskopes würde ebenfalls parallel zum Kontakt liegen. Am besten wäre es einen 10:1 mit 10MOhm nachzubilden.
GEKU schrieb: > Die Kapazität ist, je nach Länge des > Kabels klein, würde aber die Messung und den Kontakt beeinflussen. ca. 100pF/m (RG58)
GEKU schrieb: > Was soll gemessen werden? Spannung am Konakt oder Strom durch den > Kontakt? Gemessen wird die Spannung am Kontakt. Das Relais wird dabei mit variablen Lasten beschaltet (=>Messung bei unterschiedlichen Strömen durch das Relais). Wenn ich einen 10:1 Tastkopf mit einem 9MOhm nachbilde, spielt dann der Wellenwiderstand vom Koax noch eine große Rolle?
Andre M. schrieb: > spielt dann der Wellenwiderstand vom Koax noch eine große Rolle? Der Tastkopf hat auch ein Kabel, es ist nur eine Frage der Länge.
GEKU schrieb: > Der Tastkopf hat auch ein Kabel, es ist nur eine Frage der Länge. Ja, aber ein besonderes Kabel mit speziellem Aufbau - kein RG58 o.ä.. Ich würde eine zur Tastkopfspitze passende Koaxbuchse besorgen und einlöten. Und mit einem Tastkopf messen.
HildeK schrieb: > passende Koaxbuchse besorgen und einlöten. Und mit einem Tastkopf > messen. Ist wohl die beste Lösung.
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