Forum: Offtopic Äußerst komplizierte Angelegenheit


von Meister Lampe (Gast)


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Das hier ist jetzt kein Scherz.

Könnte mir jemand erklären, was hier genau passiert.

Ich nehme einen 0,25w Widerstand mit sagen wir 15 OHM, schließe eine 12V 
Autobatterie mit + und - an beide Enden an und sehe ihm beim 
durchbrennen zu.

Dasselbe mache ich gleich nochmal, aber klemme eine LED dazwischen und 
die LED brennt und der Widerstand brennt nicht durch.

Wieso ist das so?

Ich versteh das ganz ernsthaft nicht. Woher weiß z.B. die LED wie viel 
Strom sie braucht und kriegt nicht ebenfalls die volle Packung? Und 
wieso der Widerstand nicht?

Es will einfach nicht in meinen Schädel.

: Verschoben durch User
von Meister Lampe (Gast)


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Ich meinte: "Die LED leuchtet" :-) ... brennen soll sie ja nicht

von michael_ (Gast)


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Vielleicht hast du eine 12V LED mit eingebauten Widerstand erwischt.

von ArnoR (Gast)


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Meister Lampe schrieb:
> Wieso ist das so?

An der LED fällt eine gewisse Spannung ab, so daß der Spannungsabfall am 
Widerstand geringer ist als ohne LED im Stromkreis. Der verminderte 
Spannungsabfall am Widerstand reduziert außerdem den Strom im 
Stromkreis. Spannung kleiner, Strom kleiner, Leistung am Widerstand 
doppelt kleiner, daher brennt er nicht ab.

von Michael R. (mr-action)


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15Ohm sind ganz schön wenig für eine LED an 12V.
Wenn die LED wirklich keinen eingebauten Vorwiderstand hat, sollte sie 
wirklich brennen und nicht leuchten.

von Sebastian S. (amateur)


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Das der Widerstand streng riecht ist das normal!

12V/15Ohm = 0,8A (Strom)
0,8A*12V  = 9,6W (Leistung) a bissel mehr (x 38) als erlaubt

Mit LED in Reihe (2V Durchlassspannung angenommen)
10V/15Ohm = 0,66A
0,66A*10V = 6,66W Immer noch zu viel

Also ist das keine "normale" LED!

von Udo S. (urschmitt)


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Meister Lampe schrieb:
> Das hier ist jetzt kein Scherz.

Hört sich aber so an.

Meister Lampe schrieb:
> Ich nehme einen 0,25w Widerstand mit sagen wir 15 OHM, schließe eine 12V
> Autobatterie mit + und - an beide Enden an und sehe ihm beim
> durchbrennen zu.

Es gilt: I = U/R
und: P = U*I

Mittelstufenmathe kannst du? Dann kommst du auf: P = U²/R = R*I²

Meister Lampe schrieb:
> klemme eine LED dazwischen

WELCHE LED?

von Gerald B. (gerald_b)


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Michael R. schrieb:
> Wenn die LED wirklich keinen eingebauten Vorwiderstand hat, sollte sie
> wirklich brennen und nicht leuchten.

Ich habe es schon erlebt, das eine 5mm LED mit lautem Knall die Kappe 
abgesprengt hat. Sowas kann wortwörtlich "ins Auge gehen"
Damals haben wir als Jugendliche eine LED, die schon einen Hau weg hatte 
und nur noch halbe Helligkeit brachte, mit Absicht kaputt martern wollen 
und haben sie ein einen regelbaren Eisenbahntrafo angeschlossen. 
Ursprünglich war sie grün. Bei 3-4 Volt wurde sie gelb, dann orange und 
bei 7 Volt wurde sie kurz kirschrot und ihr ging der Hut hoch :-)))

von Meister Lampe (Gast)


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Alles verstanden soweit!

Was ich dennoch nicht verstehe...

okay in diesem Beispiel ist selbst mit der LED zu viel Leistung in der 
Schaltung und haut mir alles weg (oder das was zuerst kommt)...

Rechnung ebenfalls verstanden.

Ich mache es jetzt noch schlimmer:

Wenn ich ein 9V Netzteil mit 1A in die Steckdose stecke und daran einen 
100mA Motor anschließe, dann nimmt der doch auch nur, was er braucht und 
kriegt nicht die volle Ladung vom Netzteil bzw. knallt mir aus allen 
Löchern die Feuerhölle raus.

Das Beispiel mit R oder R+LED und die Rechnung dazu habe ich verstanden.

Bei dem Motor komme ich allerdings nicht klar. Es kann aber auch ganz 
einfach nur eine Glüchbirne von 230V sein, die eigentlich nur 60 oder 
100W aufnimmt. Die Steckdose bringt jedoch bis zu 16A. Also wieso grillt 
die meine Glühbirne nicht? Hier brauche ich doch auch keinen extrem 
beständigen, dicken Widerstand vorschalten?!

von Simon (Gast)


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Er hat nicht erwähnt, wie lange er die Spannung anlegt.
Wenn Impulsweise die Spannung eingeschaltet wird, dann hält die LED auch 
etwas länger.

Aber wie schon geschrieben: VORSICHT, kann ins Auge gehen!

von Udo S. (urschmitt)


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Meister Lampe schrieb:
> Alles verstanden soweit!
>
> Was ich dennoch nicht verstehe...

Was du definitiv NICHT verstanden hast ist auf Rückfragen zu antworten.
Welche Led?

Ansonsten sit das hier nur Geschwafel und ein Troll-Thread. Aber evt. 
ist ja genau das deine Intention...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Meister Lampe schrieb:
> Also wieso grillt die meine Glühbirne nicht?

Weil du das mit Spannung und Strom(stärke) noch nicht verstanden hast.

Spannung ist das, was in der Lage ist, die Elektronen anzutreiben. Die 
ist erstmal da. Die ist auch dann da, wenn du nichts dranhängst (kein 
Stecker in der Steckdose, Batterie liegt in der Ecke).

Von dem, was du dran hängst, genauer: von dessen Widerstand (im 
weitesten Sinne, also auch wenn es kein linearer Widerstand ist) hängt 
dann ab, wieviel Strom tatsächlich fließt. Wenn du eben an deine 
12-V-Batterie einen Widerstand von 15 Ω hängst, dann fließen da (erst 
einmal) 12 V / 15 Ω = 0,8 A. Wenn du den Widerstand wieder abklemmst, 
fließt gar nichts mehr – obwohl die Batterie locker einige 100 A an 
Strom aufbringen könnte.

: Bearbeitet durch Moderator
von Pennywise (Gast)


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"Normale" Netzteile und Steckdosen sind (nicht ideale) 
"Spannungsquellen" im Gegensatz zu "Stromquellen".

Bevor ewig viel geschrieben wird - tippe Spannungsquelle und Stromquelle 
in google ein.

Dann weißt du, warum Motor und Glühbirne nicht durchgehen.

von H-G S. (haenschen)


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Willkommen in der Elektrotechnik  :-)

Ich habe das damals vermutlich auch nur verstanden, weil ein Lehrmeister 
uns das vorgetragen hat.

Reicht trotzdem nur für Grundlagenverständnis, bei komplexeren analogen 
Schaltungen mit Transistoren und so habe ich keinen Durchblick.

von Matthias S. (da_user)


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Meister Lampe schrieb:
> Wenn ich ein 9V Netzteil mit 1A in die Steckdose stecke und daran einen
> 100mA Motor anschließe, dann nimmt der doch auch nur, was er braucht und
> kriegt nicht die volle Ladung vom Netzteil bzw. knallt mir aus allen
> Löchern die Feuerhölle raus.

R=U/I
U ist bei einer Spannungsquelle (was meistens üblich ist) konstant. In 
deinem Fall 12V.

Anders gesagt:
An deinem Hauswassereranschluss liegen auch meinetwegen auch 5bar Druck 
(=Spannung/V) an, und der kann 3000l/h liefern (=Strom/A). Warum kommt 
aus deinem Wasserhahn nicht die gleiche Wassermenge? Woher weiß der 
Wasserhahn, wieviel hindurchfließen soll?
Antwort: er weiß es nicht, es wird bestimmt durch seinen geöffneten 
Rohrdurchmesser und den anstehenden Druck.

https://i.pinimg.com/originals/ac/84/b4/ac84b45d5f3bac3e7e25b8f27029a48a.gif

Das ist keine "äußerst komplizierte Angelegenheit", das sind Grundlagen.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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michael_ schrieb:
> Vielleicht hast du eine 12V LED mit eingebauten Widerstand erwischt.

Oder Die LED besteht aus mehreren in Reihe geschalteten Einzelchips.

Drei weiß leuchtende Chips mit einer jeweiligen Flussspannung von 3,4V
ergeben eine Gesamtflussspannung von 3·3,4V=10,2V. Die Verlustleitung
vom Widerstand beträgt dann (12V-10,2V)²/15Ω = 216mW, was noch innerhalb
der Spezifikation des Widerstands liegt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Meister Lampe schrieb:
> Woher weiß z.B. die LED wie viel Strom sie braucht und kriegt nicht
> ebenfalls die volle Packung? Und wieso der Widerstand nicht?
Miss mal die Spannungen über den beiden beteiligten Bauteilen und die 
Gesamtspannung während deines Versuchs (die dritte Spannung brauchen wir 
nur zur Kontrolle, ob die Messung halbwegs plausibel erscheint). Und 
poste doch auch mal ein brauchbares Foto von der "LED"...


Meister Lampe schrieb:
> Ich mache es jetzt noch schlimmer:
> Wenn ich ein 9V Netzteil mit 1A in die Steckdose stecke und daran einen
> 100mA Motor anschließe, dann nimmt der doch auch nur, was er braucht und
> kriegt nicht die volle Ladung vom Netzteil bzw. knallt mir aus allen
> Löchern die Feuerhölle raus.
Das passiert dir hier aber, wenn der Motor sich den Strom von 100mA 
eigentlich bei 3V "nimmt"...

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