Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik SuperCap Erfahrungswerte


von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Hallo!

Sind Erfahrungswerte für solche
https://www.ebay.de/itm/1-2-Stk-Superkondensator-10F-2-7V-30x10mm-Ultracap-Doppelschichtkondesator/162700650052?hash=item25e1b6e644:m:mOwBONMhnqerUUwNzOCB6yQ
oder ähnliche SuperCaps mit 10F oder mehr für 2,7V; 3V; 4,5V oder 5V 
verfügbar.
Dieser und ähnliche SuperCaps werden in der Bucht angeboten, nicht nur 
aus China sondern auch von Conrad oder Würth.
Sehr interessant ist der 500F 3V.
https://www.ebay.de/itm/Supercap-Doppelschicht-Ultrakondensator-VEC-500F-3V-35x82mm-Vina-Tech/253762473469?hash=item3b156c0dfd:g:CIAAAOSwVKBbUJzf

Gibt es hier Erfahrungswerte was Qualität, Einhaltung der aufgedruckten 
Werte und Lebensdauer solcher Bauteile angeht?

von Thomas (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Einhaltung der aufgedruckten
> Werte und Lebensdauer

Ich kann kein Datenblatt entdecken. Vlt hast du ja eines? Die Kapazität 
wird schon passen bei 0V natürlich.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Mike,

habe auch mal mit so einem Super-Cap gespielt.
Siehe Thread
Beitrag "Green-Cap/Super-Cap 2.7V 500F - fake?"
Bei den China Produkten musst Du halt auf die
Bewertungen achten, da es auch schlechte Qualität
für wenig Geld gibt.

Markus

von Jedzia D. (Firma: Rast und Ruh) (jedzia)


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Sehr interessantes Thema, besonders nach dem Aufsaugen von Markus altem 
Fred(bis auf die feurige Terminologie Diskussion über 
formieren/formatieren).

Was sich mir aber als unterschwellige Frage aufdrängt ist, wieso sich 
alle auf das Ladeverhalten verlassen. Ist das nur ein logischer Fehler 
und sollte man sich nicht auf die Entladekurve konzentrieren, wenn man 
die real existierende Kapazität messen will?. Dabei gibt es auch 
thermische und chemische Unsicherheiten(Hypothese) in den Messgrößen, 
aber sie werden im Entlade-Fall subtrahiert und gaukeln einem keinen 
größeren Kapazitätswert als vorhanden vor.
Wahrscheinlich ist das aber bloß Prinzipienreiterei und in der Praxis 
verschwinden diese Fehler unter der Toleranzgrenze... 1A, 20min laden 
....

Nicht, das ich nicht schlafen kann wegen dem Gedankenexperiment:)

Und von Mike B. würde ich gerne Anwendungsfälle, wo sich eine 
Substitution durch Superkondensator lohnt und die Einschätzung auf 
seiner Zufriedenheit-Skala wissen. Also, wenn das nicht zu intim ist;)

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
zu belibigen SuperCaps kann ich keine Qualitäts-Aussage machen.
Speziell zur DRE-Serie von Samxon kannst einen kurzen Erfahrungsbericht
hier lesen:
Beitrag "Re: 2.7V Supercaps ohne Balancer in Serie schalten"

Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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Mich hat interessiert, wie es um die aufgedruckte
Spannungsgrenze steht.
Dazu habe ich einen hy-cap 3 F ; 3 Volt genommen
und den leicht über die 3 Volt aufgeladen.
Den Versuch habe ich mehre Wochen durchgeführt
und dabei den Kondensator immer wieder auf
3,4 Volt aufgeladen. Diese Spannung sinkt innerhalb
von 24 Stunden ab bis etwa 3,05 Volt und danach
sinkt sie auffällig langsamer.
Dieses Verhalten ändert sich auch nicht, wenn immer
wieder auf 3,4 Volt geladen wird, oder 24 Stunden diese
Spannung anliegt.

Oberhalb der aufgedruckten Spannungsgrenze steigt
also der Leckstrom stark an.

LiC - Kondensatoren gehen bis 3,8 Volt.
Der größte den ich gefunden habe, hat 270 F

: Bearbeitet durch User
von Blitz (Gast)


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Mit so einem Supercap kann man schon tolle Dinge machen.
Z.B. Kontaktbleche an Akkuzellen schweißen.

https://youtu.be/cPnL0OvNMnY

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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In Summe kann man also sagen,
dass die angebotenen SuperCaps (bis auf China-Plunder)
bei normaler Behandlung und ausreichender Kühlung
ihre Angaben zu Kapazität und Lebenserwartung einhalten,
und spannungsmäßig auch leichte Überspannungen gut vertragen werden.
Richtig?

von Christian M. (Gast)


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Mike B. schrieb:
> auch leichte Überspannungen gut vertragen werden.

DAS allerdings würde ich nicht exzessiv ausschöpfen!

Gruss Chregu

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Christian M. schrieb:
> Mike B. schrieb:
>> auch leichte Überspannungen gut vertragen werden.
>
> DAS allerdings würde ich nicht exzessiv ausschöpfen!

yupp, wie gesagt, leicht

Danke an alle!

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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Hallo :)

Ich habe einen Superkondensator 2,7 Volt / 3000 F
ausprobiert.
Bei der Erstladung über ein Solarmodul ( 3 V / 2,4 A )
wurde bei einer Klemmspannung von 2,5 Volt der
Ladevorgang unterbrochen.
Nach 76 Stunden Lagerung, ist die Spannung des
Kondensators auf 1,8 Volt zurück gegangen.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Danke für die Info!

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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Hallo :)

beim zweiten Ladevorgang, wieder mit der Solarzelle
( 3 Volt ; 2,4 Ampere ) ,habe ich erneut bis zu einer
Klemmenspannung von 2,5 Volt geladen.
Nach dem Abnehmen der Stromversorgung, ist die
Spannung sofort auf den Wert 2,19 Volt gesunken.
( Beim ersten Ladevorgang ist die Spannung von
2,5 Volt nach Ladeschluß auf 2,48 Volt gesunken )
Daraufhin habe ich weiter geladen auf 2,6 Volt.
Die Spannung ist ohne Energieversorgung nur
auf 2,21 Volt angestiegen, obwohl die
Klemmenspannung um 0,1 Volt erhöht wurde.

Das verstehe ich nicht.
Warum bricht die Spannung beim zweiten Ladevorgang
so weit zusammen, wenn das Aufladen beendet wird?

Nach 12 Stunden ist die Spannung von 2,20 Volt
auf 2,14 abgesunken.

von Mann von Format (Gast)


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Ingo S. schrieb:
> Mich hat interessiert, wie es um die aufgedruckte
> Spannungsgrenze steht.
> Dazu habe ich einen hy-cap 3 F ; 3 Volt genommen
> und den leicht über die 3 Volt aufgeladen.
> Den Versuch habe ich mehre Wochen durchgeführt
> und dabei den Kondensator immer wieder auf
> 3,4 Volt aufgeladen. Diese Spannung sinkt innerhalb
> von 24 Stunden ab bis etwa 3,05 Volt und danach
> sinkt sie auffällig langsamer.
> Dieses Verhalten ändert sich auch nicht, wenn immer
> wieder auf 3,4 Volt geladen wird, oder 24 Stunden diese
> Spannung anliegt.
>
> Oberhalb der aufgedruckten Spannungsgrenze steigt
> also der Leckstrom stark an.

Im Gegensatz zu Standard-Elkos führt das zur Zerstörung
- einen Elko kann man so allerdings schon "hochzüchten".

[Minimal, doch wenige (einstellige und je weniger, desto
besser) Prozent höherer Sperrspannung sind so erzielbar.]

Supercaps gehen bei U_max-Überschreitung einfach kaputt.
Je nach Größenordnung (und auch Innenwiderstand/Quelle)
ist das möglich zwischen ganz schleichend und zügigst.
Übrigens auch mit extra hohem R_vor-Wert/wenig Strom...
das ist halt strikt zu vermeiden, ganz einfach.

[Ist gleich zweifach anders als bei Elkos, die ja nicht
nur nicht kaputtgehen (Anschluß an Spannungquelle ohne
Strombegrenzungs-Vorwiderstand ist aber etwas anderes!)
beim Formier- "Versuch" sondern die U_max-Spezifikation
steigt dabei ja sogar noch an. Völlig andere Baustelle.]

Bitte also ins Gedächtnis prägen - bleiben lassen! ;)

Mike B. schrieb:
> In Summe kann man also sagen,
> dass die angebotenen SuperCaps (bis auf China-Plunder)
> bei normaler Behandlung und ausreichender Kühlung
> ihre Angaben zu Kapazität und Lebenserwartung einhalten,
> und spannungsmäßig auch leichte Überspannungen gut vertragen werden.
> Richtig?

Ein letztes mal: Falsch.


So, und nun kannst Du vermutlich Deine Fragen des letzten
Posts auch ganz einfach selbst beantworten - falls nicht:

Das sieht nach allmählicher Zerstörung aus meiner Sicht.

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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hy-caps können auch unangenehm explodieren, wenn deren
Maximalspannung überschritten wird.

Mann von Format schrieb:
> Supercaps gehen bei U_max-Überschreitung einfach kaputt

Im jetzigen Versuch habe ich die Maximalspannung nicht
erreicht.
Der verwendete Kondensator ist : BCAP3000 P270
( Datenblatt auf Maxwell.com )

Mann von Format schrieb:
> Übrigens auch mit extra hohem R_vor-Wert/wenig Strom...
> das ist halt strikt zu vermeiden, ganz einfach

Warum soll ein SuperKondensator kaputt gehen, wenn er mit
kleinsten Strömen geladen wird?
Laut Datenblatt hält der Kondensator 10 Jahre, wenn er
konstant bei U_max gehalten wird...das ist ja so, als würde
der mit geringstem Strom geladen werden, wenn nur
Leckstromverluste ausgeglichen werden.

von Werner H. (werner45)


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Der Spannungsabfall nach dem Laden kann auch daran liegen, daß der C 
nicht lange genug an der Sollspannung lag. Ich glaube, mal 30 Minuten 
gelesen zu haben.
Schließlich ist die Ersatzschaltung eines Supercaps ja auch eine sehr 
lange R-C-Kette.

von Prometheus (Gast)


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Ich kan nur von den Maxwell Zellen reden, bei den anderen Namhaften 
Herstellern wird das aber nicht viel anders sein.

Neue Supercaps haben einen erhöhtem Leckstrom. Der braucht auch seine 
Zeit um sich einzupendeln, ich glaube mich an 48h oder 72h zu erinnern. 
Eine halbe Stunde reicht da garantiert nicht. Auch nach langer Lagerzeit 
(Monate) ohne Spannung ist das wieder so

Dann erreichen die alle ihre Nennkapazität.

Überspannung ist gaaanz schlecht für die Lebensdauer. Das ist, wie oben 
völlig richtig geschrieben, kein Elko.

Anmerkung am Rande, bitte nach dem Entladen kurzschließen. Die Dinger 
laden sich (durch die lange R-C Kette) wieder selbst auf, teilweise bis 
so 5-10% der Nennspannung.
Das kann bei dem geringen Innenwiderstand doof sein.

von Mann von Format (Gast)


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Prometheus schrieb:
> Neue Supercaps haben einen erhöhtem Leckstrom. Der braucht auch seine
> Zeit um sich einzupendeln, ich glaube mich an 48h oder 72h zu erinnern.
> Eine halbe Stunde reicht da garantiert nicht. Auch nach langer Lagerzeit
> (Monate) ohne Spannung ist das wieder so

Halte ich für allgemein zutreffend, faßt einige Fakten
irgendwann v. m. gelesener Fachliteratur dazu zusammen.
Ist ein (oder der) Grund für variierende Meßergebnisse.

Ingo S. schrieb:
> Im jetzigen Versuch habe ich die Maximalspannung nicht
> erreicht.

Das hatte ich leider mißverstanden, richtig erkannt. :(

Ich bin mir ob des Verhaltens nicht ganz sicher, weil
ich hier die genauen Meß- und Umgebungsbedingungen (und
deren Varianz) nicht einschätzen kann. Aber obwohl diese
Beschreibung von @Prometheus schlüssig und wohl wahr ist
muß das gar nicht allein das Problem sein. Ich denke,
einen mögl. Meßfehler zur Prüfung vorlegen zu können,
sofern Du die Verwunderung darüber nur vergessen hast
darzulegen oder was, denn Du sprachst nur von einer Art:

Ingo S. schrieb:
> Das verstehe ich nicht.
> Warum bricht die Spannung beim zweiten Ladevorgang
> so weit zusammen, wenn das Aufladen beendet wird?

Wundert Dich also nur_das (dann trifft das bisher von
Prometheus beschriebene zu, wie ich glaube - vorerst
auch nur das als wahrscheinlich(st)e Ursache)?

Oder schon auch das hier?

Ingo S. schrieb:
> bis zu einer Klemmenspannung von 2,5 Volt geladen.
> Nach dem Abnehmen der Stromversorgung ist die
> Spannung sofort auf den Wert 2,19 Volt gesunken.

Denn die Erklärung hierfür ist die selbe wie bei Akkus:
Hineinfließender Ladestrom erzeugt (positiv/auf besagte
Klemmenspannung also "aufzuschlagend") Spannungsfall.

Nun mißt Du zwar so nahe dran wie es Dir möglich ist,
aber "unter" dem Innenwiderstand (R_i/ESR) geht nicht.

R_i/ESR messen, mit I multiplizieren, ergibt den Wert
der @ Ladevorgang zu subtrahierenden Spannung. Immer
nur für ein und den selben Stromwert natürlich... der
aktuelle Ladestrom = aktuell zu verwendender Faktor...
sonst würde die Rechnung zwar besser, aber nie genau.


Na, vielleicht hilft es ja was... ;)

von Dieter (Gast)


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Prometheus schrieb:
> kurzschließen

Auf gar keinen Fall das machen!!! Prometheus hat sich hier vertan.
Er meinte man solle ueber einen Widerstand entladen.

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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Hallo :)

72 Stunden nach dem zweiten Ladungsvorgang,
ist die Spannung des Kondensators ( BCAP3000 P270 )
von 2,20 Volt zurückgefallen auf 2,03 Volt.
Das entspricht einem Leckstrom von was bei 2 - 3 mA .
Das ist ok finde ich, wenn ich die gigantische Kapazität
berücksichtige.

von Erdie (Gast)


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Ich habe heute ein 2,7V Supercap versehentlich auf 3V aufgeladen. Ich 
wollte ihn als Testspannungsquelle an dem Analogpin eines ESP8266 
verwenden und hatte in dem Moment vergessen, dass die Grenze bei 2,7V 
liegt.
Muß ich davon ausgehen, dass der jetzt beschädigt ist obwohl ich ich 
sofort wieder mit einem 9,1 Ohm Widerstand entladen habe? Oberflächlich 
funktioniert er noch ..

von Bauform B. (bauformb)


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Erdie schrieb:
> Muß ich davon ausgehen, dass der jetzt beschädigt ist obwohl ich ich
> sofort wieder mit einem 9,1 Ohm Widerstand entladen habe?

Eher ja. Es hängt natürlich davon ab, wie viel surge voltage für wie 
lange bei deinem C "erlaubt" ist. Maxwell gibt z.B. für den 
BMOD0001P005B02 8% Überspannung für eine Sekunde an. Samxon sagt nichts 
über die Dauer, aber je nach Type 3.7% bis 10%. Kemet beschreibt bei den 
FR und FGR einen surge test mit 1000 Zyklen. Leider wird die 
Klemmenspannung bei dem Test nicht höher als die Nennspannung, also 
erlauben sie effektiv 0%.

Es gibt es alte Daumenregel für Supercaps: jeweils doppelte Lebensdauer 
für 10 Grad oder 0.1 Volt weniger (bezogen auf eine Zelle mit ca. 2.5 
Volt Nennspannung). Oberhalb der Nennspannung gilt das sicher nicht.

: Bearbeitet durch User
von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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so.
Ein Jahr ist vergangen, seit meinem letzten
Post in diesem Thread.
Über die gesamte Zeit hinweg, lag der
SuperCap BCAP3000 P270 an einer kleinen
Solarzelle ( Leerlaufspannung 3 Volt ).
In Reihe ist noch eine Schottky-Diode, um
nachts den Rückstrom über das Minipanel
zu verhindern.
Seit letztem Jahr Juni hat sich die Spannung
nicht über 2,46 Volt eingestellt und nicht
unter 2,44 Volt ( Tage lang doofes Wetter ).

Ich gehe also davon aus, daß die 2,46 Volt
( die meisten Messungen mit dem Multimeter
haben diesen Wert ablesen lassen ), auch
der Ladeschlußspannung in diesem Aufbau
entsprechen.
Wenn in den nächsten Tagen wieder Sonne
scheint, werde ich einen Widerstandswert
ermitteln, über dem ebenfalls 2,46 Volt zu
messen sind, um daraus auf den
"Leckwiderstand" schließen zu können...
praktisch als Äquivalent.

von Tom S. (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> Es gibt es alte Daumenregel für Supercaps: jeweils doppelte Lebensdauer
> für 10 Grad oder 0.1 Volt weniger (bezogen auf eine Zelle mit ca. 2.5
> Volt Nennspannung). Oberhalb der Nennspannung gilt das sicher nicht.

Woher kommen die 0,1V? Hast du mal 'n Link dazu?


Ingo S. schrieb:
> Seit letztem Jahr Juni hat sich die Spannung
> nicht über 2,46 Volt eingestellt und nicht
> unter 2,44 Volt ( Tage lang doofes Wetter ).

Der Dicke führt ja ein entspanntes Leben :-)

Mein kleiner 1€ Supercap (4F, 5.5V (2x 8F in Reihe)) wird etwas 
gestresst (dU 0,4V; dTmax 67K)

Wie lang der das wohl noch mit macht?

von Bauform B. (bauformb)


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Tom S. schrieb:
> Bauform B. schrieb:
>> Es gibt es alte Daumenregel für Supercaps: jeweils doppelte Lebensdauer
>> für 10 Grad oder 0.1 Volt weniger (bezogen auf eine Zelle mit ca. 2.5
>> Volt Nennspannung). Oberhalb der Nennspannung gilt das sicher nicht.
>
> Woher kommen die 0,1V? Hast du mal 'n Link dazu?

Da gibt's ein PDF mit einem Diagramm, ungefähr auf Seite 25:
https://www.ewh.ieee.org/r8/germany/ias-pels/m_chemnitz/ieee_tuc_vortrag_m_bodbach.pdf

WIMA hatte mal SuperCap-R und SuperCap-C im Programm. In den 
Datenblättern gab es ein sehr ähnliches Diagramm.

> Mein kleiner 1€ Supercap (4F, 5.5V (2x 8F in Reihe)) wird etwas
> gestresst (dU 0,4V; dTmax 67K)
>
> Wie lang der das wohl noch mit macht?

Die 0.4 Volt dürften ihn garnicht stören, aber die Temperaturwechsel 
sind schon heftig.

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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Tom S. schrieb:
> Der Dicke führt ja ein entspanntes Leben :-)

achso ja :D ... natürlich wohl temperiert
zwischen 20° - 25°C
und immer im Schatten.

Das ist nicht die angedachte Verwendung, nur
möchte ich mal testen, welche Werte ein
Kondi des besagten Modells im Schongang
erreicht.
Bin mal gespannt, welcher Widerstandswert
das Äquivalent für den Leckstrom bei 2,46
Volt ergibt.

(*auf Sonne wart 🙄 )

von Werner H. (werner45)


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Schottkydioden haben einen miesen Sperrwiderstand, messe den und ersetze 
die Diode durch eine normale Si-Diode. Dann wird es realer.

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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im Einsatz ist die BAT48
unter den genannten Testbedingungen im
Datenblatt, ist bei 10 V ein Leckstrom von
2 uA zu erwarten. Das ist 1/1000 des
Leckstroms des Kondensators bei
annähernd Nennspannung ( 2,7 V ) und
daher würde ich das einfach vernachlässigen.

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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Sonne :D

die Spannung über den Klemmen des
Mini-Panels liegt an 1 kOhm bei 2,46 Volt
und an 1,5 kOhm bei 2,47 Volt.
Daher nehme ich die 1 kOhm als Äquivalent
des parallelen Innenwiderstandes des
3000 Farad Kondensators an.
Die 2...3 mA Leckstrom, die aus der
Selbstentladung ermittelt wurden, passen
also gut.

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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also daher sollte innerhalb eines Monats,
die Spannung etwa auf die Hälfte von 2,46 V
auf 1,23 V zurück gehen.
Bin gespannt.
Der parallele Innenwiderstand ist zwar auch
von der Ladespannung abhängig, aber bei
der riesen Kapazität bestimmt weitestgehend
konstant, könnte ich mir vorstellen.
Heute Abend klemme ich das Teil ab und
laß den 25 Tage rumliegen, vor der nächsten
Messung.

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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also ... es ist noch lange nicht die geplante
Zeit vergangen, über die hinweg ich messen
wollte. Allerdings zeigt sich schon jetzt, daß
die Berechnung über

2,46 V * e^(-x/(1000 Ohm*3000F)

x = t > Zeit in Sekunden

nicht überein stimmt, mit den
Messergebnissen.
Laut Kondensatorformel sollte jetzt die
Spannung bereits auf etwa 2 Volt abgesunken
sein ( 600 000 Sekunden circa seit
Messbeginn), aber es sind noch 2,44 Volt.
Der parallele Innenwiderstand muß also in
meinem Versuch deutlich über 1 kOhm
liegen.

Hat jemand eine Idee ?

( bzw. kann auch die Kapazität bedeutend größer sein )

: Bearbeitet durch User
von Werner H. (werner45)


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Das Ersatzschsltbild eines Doppelschichtkondensators (Wikipedia) zeigt 
sich als eine Kaskade von R-C-Gliedern. Die Gesamtkapazität ist nicht 
konstant und kann auch nicht genau angegeben werden, sie hängt auch von 
den Einsatzbedingungen ab. Der Verlustwiderstand (Selbstentladung) ist 
sicherlich auch nicht als konstant anzunehmen.

Es kann durchaus sein, daß Du bei einer Wiederholung andere Werte 
erhältst.

Sicher ist nur, daß ein Kondensator mit hoher Selbstentladung 
unbrauchbar ist.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Nach einer längeren Pause reformieren sich SuperCaps erst mehrere 
Stunden und danach fällt der Selbstentladungsstrom. Mit sinken der 
Spannung am SuperCap durch die Selbstentladung sinkt diese noch mehr ab, 
weil die Selbstentladespannung auch niedriger wird mit der 
Istladesspannung. Temperatureinflüsse wären noch ein Thema.

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


Angehängte Dateien:

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Werner H. schrieb:
> Sicher ist nur, daß ein Kondensator mit hoher Selbstentladung
> unbrauchbar ist.

@Werner H.
@Dieter D.

der Kondensator lag, wie erwähnt, ein ganzes
Jahr lang weitestgehend konstant bei 2,46
Volt...keine angelegten Entlade-/Ladezyklen,
Temperaturen um 20°-25°C , immer im
Schatten.
Das Ersatzschaltbild kenne ich. Auch
Pseudokapazität ist mir ein Begriff und
daß der parallele Verlustwiderstand nicht
konstant ist, habe ich auch erwähnt.

Selbst das Datenblatt des Herstellers

( 
https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.maxwell.com/images/documents/k2series_ds_10153704.pdf&ved=2ahUKEwjO3L-KwtfuAhUSPewKHfy4D5EQFjABegQIBxAB&usg=AOvVaw2ZlJpPcaO19spfM4PB31_a 
)

( *Anhang )
gibt für den BCAP3000 P270
einen Leckstrom von maximal 5,2 mA bei
zulässiger maximal-Spannung  und 25°C an.

Das die Kapazität nicht genau vorher gesagt
werden kann, ist mir ebenfalls bewußt.
Von-Bis-Werte zwischen 3000 F und 3600 F
sind auch im Datenblatt angegeben.

Nun ist es aber so, daß ich nicht glaube, die
Kapazität könne um Größenordnungen
schwanken und zu 60 000 F variieren, wenn
der Verlustwiderstand mit 1 kOhm
angenommen wird, um die Selbstentladung
innerhalb von 7 Tagen von 2,46 Volt auf
2,44 Volt zu rechtfertigen.

Ich meine, es ist ja schön, daß es so ist und
ich freue mich auch darüber. Nur ist es
weder mathematisch mit der
Kondensatorformel, noch technisch mit dem
Datenblatt vereinbar und mich interessiert
der Grund für diese Auffälligkeit.

Weitere Vorschläge ?

: Bearbeitet durch User
von no name (Gast)


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Ingo S. schrieb:
> Weitere Vorschläge ?

Jetzt (bei -10°C) mal für ne Woche nach draußen legen.

Die Selbstentladung sollte bei -10°C deutlich geringer sein!

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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Also...es tut mir Leid 😔
gerade habe ich mit einem zweiten
Multimeter eine Kontrollmessung
durchgeführt...2,09 Volt

kotzt mich das an !

den ganzen Scheiß nochmal machen und
ein neues Messgerät kaufen.

bis nächstes Jahr

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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Hallo :D
ENDLICH!
Die Meßreihe zur Selbstentladung ist
abgeschlossen. 1 Jahr Geduld endet mit
einer Überraschung. Das JPG hat einen
großen Datenumfang. Das tut mir leid, aber
so ist das Millimeterpapier gut zu erkennen.

Es war für mich nicht zu erwarten, eine
nahezu lineare Abnahme der Spannung des
BCAP3000 P270 bei seiner Selbstentladung
beobachten zu können.

Warum die Selbstentladungskurve nicht dem
Graphen der Kondensatorformel folgt, weiß
ich absolut nicht.
Wer da Erklärungen liefern kann, möchte
bitte etwas dazu schreiben.
Ich könnte nur Vermutungen anstellen.

Mit dem Ergebnis bin ich jedenfalls zufrieden
und mein neues (1 Jahr alt ^^) Multimeter
ist auch toll :D

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Mit E=0.5*C*U^2 verglichen waren rund 53% an Energie nach einem Jahr 
noch vorhanden.

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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Hallo :D
1,5 Jahre nach Abschluß der Meßreihe, läßt sich noch eine
verbliebene Spannung von 1,22 Volt
am Superkondensator BCAP3000
messen. Bissl ärgere ich mich, die
Reihe nicht fortgeführt zu haben,
aber die geringere Absenkung der
Spannung gegenüber den vorigen
Messergebnissen zeigt doch, daß
die Selbstentladung keiner Geraden
folgt.
Mittlerweile tritt aus dem
Kondensator das Elektrolyt in
Spuren aus und das Leitsalz
kristallisiert (Foto)

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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Hallo :)

der BCAP3000 P270
hat aktuell eine Spannung von
U=1,07 V
Innerhalb von 3 Jahren ist die
Spannung durch Selbstentladung
von 2,46 V auf 1,07 V abgesunken.

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