Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Opamp mit einer Versorgungsspannung - single supply


von ChristophK (Gast)


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Wenn ich einen dual supply Opamp (z.B. NE5532) mit nur einer 
Versorgungsspannung betreibe, sollte ja der +-Eingang auf halbe 
Versorgungsspannung gesetzt werden. Wenn ich die halbe Spannung über 
einen Spannungsteiler erzeuge, muß die dann durch einen C (im 
µF-Bereich) abgeblockt werden? Oder kann man den einfach ungeblockt 
lassen? Anwendung im NF-Bereich.

Grüße
Christoph

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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ChristophK schrieb:
> Wenn ich die halbe Spannung über
> einen Spannungsteiler erzeuge, muß die dann durch einen C (im
> µF-Bereich) abgeblockt werden?

Ja.
Da in der Regel der Minuspol die Bezugsleitung ist, muß die Mitte des 
Spannungsteilers wechselspannungsmäßig mit dem Minuspol verbunden sein.

von HildeK (Gast)


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... und weil sich sonst irgendwelche Schwankungen und Störungen auf der 
Versorgungsspannung direkt in das Signal einkoppeln. Die gute PSRR des 
OPA ist dann dahin.

von MaWin (Gast)


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ChristophK schrieb:
> Wenn ich die halbe Spannung über einen Spannungsteiler erzeuge, muß die
> dann durch einen C (im µF-Bereich) abgeblockt werden? Oder kann man den
> einfach ungeblockt lassen? Anwendung im NF-Bereich.

Kommt drauf an.

Da deine Schaltung einen 'Bezugspunkt' für die mit dem OpAmp 
übertragenen Spannungen haben muss, an der z.B. die Abschirmungen und 
Masse-Anschlüsse der Eingänge hängen, kann das diese spannungsgeteilerte 
Spannung sein, dann musst du nicht abblocken oder die negative 
Betriebsspannung, dann musst du abblocken weil sich sonst jeder 
Beeinflussung der positiven Betriebsspannung mit 50% auf das Signal 
niederschlägt und es erheblich stört.

Da es im ersteren Fall aber auch nicht stört, abzublocken, kann man ohne 
Schaltungskenntnis sagen: Ja, mach mal, oder lies:

http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/application-notes/AN-581.pdf

von Michael A. (micha54)


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Hallo,

wenn er nicht-invertierend beschaltet ist, dann wäre ein Abblocken 
kontraproduktiv. Also schnell nochmal hinschauen ;-)

Gruß,
Michael

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der einzige Nachteil, den man sich einfängt, ist das Hochlaufen des 
virtuellen Massepunkt mit der Anstiegszeit des nun vorhandenen RC 
Glieds. (Ploppeffekt). Aber damit muss man leben, denn die Abblockung 
hat im Betrieb nur Vorteile.

: Bearbeitet durch User
von ChristophK (Gast)


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Michael A. schrieb:
> Hallo,
>
> wenn er nicht-invertierend beschaltet ist, dann wäre ein Abblocken
> kontraproduktiv. Also schnell nochmal hinschauen ;-)
>
> Gruß,
> Michael

Nee, ist invertierend verstärkend beschaltet.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Ob invertierend oder nicht. Entscheidend ist die Bezugsleitung.

von Olaf (Gast)


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> Wenn ich die halbe Spannung über einen Spannungsteiler erzeuge,
> muß die dann durch einen C (im µF-Bereich) abgeblockt werden?

Nein, muesstet du nicht unbedingt. Du koenntest auch den Spannungteiler 
sehr niederohmig auslegen. Allerdings will man das normalerweise aus 
Stromspargruenden nicht und dann ist der Kondensator notwendig falls du 
nicht aktiv bufferst.


> Aber damit muss man leben, denn die Abblockung
> hat im Betrieb nur Vorteile.

Du koenntest ja noch einen zweiten Kondensator nach VCC machen wenn dich 
das stoert.

Olaf

von Dieter (Gast)


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Nimmt auch das Widerstandsrauschen der Teilerwiderstände weg.

von HildeK (Gast)


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Olaf schrieb:
> Du koenntest ja noch einen zweiten Kondensator nach VCC machen wenn dich
> das stoert.

Genau falsch: du machst dann einen kapazitiven Spannungsteiler und die 
Einkopplung von VCC-Störungen ist wieder da.
Dann kann man die Cs auch weglassen ...

von Sebastian S. (amateur)


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Man sollte aber bei dieser Lösung nicht vergessen, dass die 
"Halbspannung" als eine Art Referenz fungiert (auf die sich alles 
weitere bezieht).
Üblicherweise ist aber die Ausgangs-/Versorgungsspannung nicht "unnötig" 
stabil und somit überträgt sich diese Instabilität auf den Bezugspunkt.
All das sollte bei Wechselspannung (-messung) von geringem Interesse 
sein. Kommen aber Gleichspannungssignale ins Spiel, sieht die Sache 
schon ganz anders aus.

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