Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LT3652, Ausgangsspannung zu hoch (15,23 V statt 14,4 V)


von Lars (Gast)


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Wer kann mal bitte über meinen Schaltplan für einen MPPT Solarladeregler 
schauen und evtl. einen Hinweis geben warum die Ausgangsspannung zu hoch 
ist.

Eigentlich sollte die Ladespannung für meinen Bleiakku bei Maximal 14,4 
Volt liegen, ich erhalte jedoch 15,23 V.

Der Ladestrom ist durch die zwei parallen 1 Ohm Widerstände auf 200mA 
begrenzt. Also Modul verwende ich ein 5 Watt Modul mit U(MPP) = 16,8 V).

Getestet habe ich die Schaltung statt Modul auch mit Labornetzteil und 
167 Ohm Lastwiderstand statt Akku (hierbei sollten dann maximal ca. 86 
mA durch den Widerstand fließen). Jedoch ist auch hier die 
Ausgangsspannung bei 15,23 V.

Über Hinweise bin ich dankbar, möchte meinen Akku nicht zerstören.

von Thomas S. (Gast)


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Könntest Du dass nicht mit P1 einstellen. Vorausgesetzt, dass alle 
Bauteile okay sind.

von Dieter (Gast)


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a) Layoutfehler so dass folgendes die Spannung beeinflußt:
Because the VFB pin is a relatively high impedance node,
stray capacitances at this pin must be minimized. Special
attention should be given to any stray capacitances that

b) Widerstände haben Tolerazen. Teile einen Widerstand auf, so dass ein 
Trimmer zur Feineinstellung benutzt werden kann, oder ein zweiter 
hochohmiger Widerstand zur Abgleichung parallel geschaltet werden kann.

c) Verrechnet bei den Formeln aus dem Datenblatt. Den HV erwischt. ...

von Dieter (Gast)


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@Thomas
Nach Datenblatt Seite 7 geht P1 zu:
VIN_REG (Pin 2): ... to this pin enables programming of minimum 
operational VIN voltage.

von Lars (Gast)


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Ja, mit P1 legt man den MPP des Moduls fest. Das habe ich eingestellt 
bzw. den MPP auf 17,3 Volt gesetzt da im Datenblatt steht:

"VIN must be 3.3V greater than the programmed output battery float 
voltage"

Diese habe ich 13,8 Volt festgelegt. Die Floatspannung ist doch meine 
"Ladeerhaltungsspannung" oder ist das falsch? Die habe ich nach 
Datenblatt Seite 14-15 eingestellt.

von Dieter (Gast)


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Das "Floating" macht hier der temperaturabhängige Widerstand. Ansonsten 
ist die Spannung geregelt auf einen festen Wert.

von Karl K. (karl2go)


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Lars schrieb:
> ich erhalte jedoch 15,23 V.

Liegt doch gut im Toleranzbereich von R7. Wahrscheinlich ist der einfach 
bißchen groß.

R7 auf 390k, R11 auf 100k und dann durch Parallelschaltung zu R11 die 
Spannung einstellen. Bei SMD kann man einfach einen Widerstand gleicher 
Bauform drüberlöten.

von Lars (Gast)


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Nur um zu verdeutlichen was ich nach der Formel aus dem Datenblatt 
(siehe Anhang) errechnet hatte und warum ich die 
Reihenwiderstandskombinationen gewählt habe:

RFB2/RFB1 = 3,3 / (VBatFloat) - 3,3)

RFB2/RFB1 = 3,3 / (13,8 - 3,3) = 0,3143

Setting divider current IRFB = 22µA yields:

RFB2 = 3,3/22µA
=> RFB2 = 150k

mit RFB2/RFB1 = 0,3143
ergibt sich:

RFB1 = 477,25k
gewählt für RFB1: 470k + 7,5k = 477,5 k

damit sollten am Spannugnsteilerausgang 3,29 V rauskommen.


Dann noch die Anpassung druch RFB3:

The divider equivalent resistance is

RFB1||RFB2 = 114,1434 k

RFB3 wäre damit: 250k-114,1434k = 135,8566

gewählt für RFB3: 68k+68k = 136 k.

von Lars (Gast)


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Was die Schaltung eigentlich machen sollte:

Laden mit 14,4 V bis Akku Voll und dann umschalten auf 13,8 V 
Erhaltungsladung.

von Dieter (Gast)


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Dann heange einen dicken Elko mit Widerstand als Last und Messe die 
berechneten Spannungen nach.

Vermute, dass eine Funktion im IC angenommen wird, die nicht vorhanden 
ist, weil missverstaendliche Wortwahl im Datenblatt getroffen wurde.

von Lars (Gast)


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Das mit dem Nachmessen werde ich heute Abend versuchen.

Was mich aber irritiert:

"Battery Float Voltage ProgrammingThe output battery float voltage 
(VBAT(FLT)) is programmed by connecting a resistor divider from the BAT 
pin to VFB. VBAT(FLT) can be programmed up to 14.4V."

Mehr als 14,4 V können demnach da eigentlich garnicht rauskommen.

Was ich aber überlesen hatte und mal checken sollte:

"Extra care should be taken during board assembly. Small amounts of 
board contamination can lead to significant shifts in output voltage."

Vielleicht liegt es ja an den Flussmittelrückständen.

von Thomas S. (Gast)


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Lars schrieb:
> Vielleicht liegt es ja an den Flussmittelrückständen.

nicht im Ernst. Flussmittel macht nix. Aber abwaschen mit WL schadet 
auch nicht.

von Dieter (Gast)


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EMV Einkopplungen sind damit auch oder sogar ganz bestimmt gemeint.

von Karl K. (karl2go)


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Lars schrieb:
> damit sollten am Spannugnsteilerausgang 3,29 V rauskommen.

Jaja, passt schon. Aber Du verrätst uns nicht, was Du für Widerstände 
verbaut hast. Mit 5% kann der 470k bis 493k hochgehen, und damit sind 
locker an die 16V drin. Mit 1% und ungünstiger Konstellation von 470k 
und 150k ist Deine Toleranz auch drin.

Deswegen sag ich ja: R7 kleiner, R11 größer und durch Parallelschalten 
zu R11 den Spannungsteiler anpassen.

Lars schrieb:
> Mehr als 14,4 V können demnach da eigentlich garnicht rauskommen.

Doch, locker, warum nicht. Der LT sieht nur die Spannung am FB Pin, der 
weiss nicht welche Spannung am Spannungsteiler anliegt.

Laut Schaltplan ist da auch keine Rückkopplung drin, die bei einer zu 
hohen Spannung an den Sense-Eingängen runterregelt. Nur die Angabe zu 
den Maximum Ratings für Sense und Bat von 15V.

von Lars (Gast)


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Sollen eigentlich Widerstände mit 1% Toleranz sein. Müsste sie aber zum 
Messen auslöten und warte damit noch bis ich andere Widertände da habe 
um Karls Vorschlag umzusetzen. So ist auch im Datenblatt am Ende in der 
Beispielschaltung vorgeschlagen.

von Karl K. (karl2go)


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Lars schrieb:
> So ist auch im Datenblatt am Ende in der
> Beispielschaltung vorgeschlagen.

Naja, Datenblätter sind geduldig... Ich finde bei Farnell auch keine 
626k und 542k Widerstände.

Entweder setzt man da einen (teilweisen) Trimmer oder wenn man nur 
einmal einstellen muss, macht man das mit selektierten Festwiderständen 
durch Parallelschalten.

Dass die Ausgangsspannung von allein hochläuft habe ich bei den LT3652 
eigentlich noch nicht erlebt. Das wär ja auch blöd für einen LiIon 
Lader.

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