Was ist eurer Meinung/Erfahrung nach das beste/schonendste Mittel, um festsitzenden (aufgebackenen) Staub von bestückten Platinen zu entfernen, wenn man mit Druckluft und Bürste nicht wesentlich weiter kommt? Es hat den Anschein, als ob der Staub IN die Oberfläche eingesunken ist und sich mit dem Lötstopplack verbunden hat; jedenfalls sitzt er richtig hartnäckig fest. Mit Leiterplattenreiniger geht er zwar weg, doch ist danach die Oberfläche matt und unschön anzusehen (Lötstopplack angelöst/weg). Welchen Reiniger nehmt ihr für solche Gelegenheiten? Wie gefährlich kann Staub werden, wenn er nicht entfernt wird? Kann Staub unter ungünstigen Bedingungen (Feuchtigkeit/Ausblühungen) gfs. sogar leitfähig werden und Kriechströme verursachen? Grüße
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Ronny S. schrieb: > Wie gefährlich kann Staub werden, wenn er nicht entfernt wird? Wenn er staubtrocken bleibt, ist das kein grosses Problem (siehe die PC-Netzteile, die voll mit Staubmäusen sind). Nur wenn da Feuchtigkeit im Spiel ist, wirds unangenehm. Meine Methode ist WD-40 und eine Zahnbürste getränkt damit.
WD40 ist also wesentlich schonender zur Platinenoberfläche resp. Bauteilen? Trocknet es selbsttätig weg oder bleibt es ölig? D.h. ist hinterher noch eine Nachbehandlung mit X notwendig? Hauptbestandteil(e) sind ja Petroleum, welches nur EXTREM langsam verfliegt.
Ronny S. schrieb: > welches nur EXTREM langsam verfliegt. So isses - stört mich aber nicht. Dauert halt ein wenig beim wegtrocknen, greift aber weder Bauteile noch Platine an.
Ich danke dir ... werde ich mal versuchen. Reines Petroleum habe ich noch irgendwo stehen; WD40 eigentlich auch noch ... (suchen ich muss) Grüße
Isopropanol. Das trocknet definitiv schnell und ohne Rückstände weg. Und greift auch keine Oberflächen an. Höchstens ne Edding-Beschriftung verschwindet damit.
Ronny S. schrieb: > WD40 ist also wesentlich schonender zur Platinenoberfläche resp. > Bauteilen? Trocknet es selbsttätig weg oder bleibt es ölig? WD40 bleibt ziemlich lange ölig. Da musst Du auf jeden Fall mit Wasser und Seife (Spülmittel) nachwaschen. Dann mit klarem (Leitungs-)Wasser abspülen und mit Pressluft trockenblasen. Für die Industrie gibt es spezielle Elektronikreiniger (z.B. Electrolube Safewash 2000), Haushaltsreiniger tut's aber genauso.
Ronny S. schrieb: > Mit Leiterplattenreiniger geht er zwar weg, doch ist danach die > Oberfläche matt und unschön anzusehen (Lötstopplack angelöst/weg). > > Welchen Reiniger nehmt ihr für solche Gelegenheiten? Leiterplattenreiniger, denn der macht genau das nicht, was du da beschreibst. Das Zeig aus der Dose zum Sprühen mit Pinselaufsatz. Danach mit Tuch abtupfen. Fertig. Wofür soll das wohl sonst geeignet sein.
Sebastian R. schrieb: > Isopropanol. Das trocknet definitiv schnell und ohne Rückstände weg. Aber sowas von nicht. Das Zeugs hinterlässt die ganze Platine mit weißen Schlieren, als ob jemand damit im Bett gespielt und nur grob weggewischt hätte.
nope schrieb: > Aber sowas von nicht. Das Zeugs hinterlässt die ganze Platine mit weißen Haben wir etwa Spiritus anstelle von Isopropanol genutzt? Normales, reines Isopropanol enthält definitiv nichts, das Rückstände hinterlässt. Versprochen. Bei dem Leben meiner toten Großmutter. In haushaltsüblichem Spiritus ist allerdings Bitrex, das Vergällungsmittel, drin. Und das hinterlässt weiße Spuren.
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@msd (Gast) Und genau DER Leiterplattenreiniger mit der Bürste am Sprühkopf hat die von mir beschriebene Unart des Anlösens der Oberfläche (Mattwerden)! Bitte immer den gesamten Eingangs-Post lesen vor dem Antworten; es ging um Alternativen! @Sebastian R. Isopropanol (n-Propanol) könnte ich auch mal noch testen.
Wenn das Kolophonium schön gleichmäßig glänzend auf der Platine bleiben soll, nimmt man Spiritus und Zahnbürste. Wenn es komplett verschwinden soll Aceton und Papiertaschentuch. Das löst aber manche Kunststoffe an. Eine Pressluftpistole ist auch noch nützlich um auch in die Ecken zu kommen.
Christoph db1uq K. schrieb: > Wenn das Kolophonium schön gleichmäßig glänzend auf der Platine bleiben > soll, nimmt man Spiritus und Zahnbürste. Wenn es komplett verschwinden > soll Aceton und Papiertaschentuch. Und wenn das Flussmuttel komplett verschwinden soll, ohne, dass Kunststoffe oder Lacke angegriffen werden, nimmt man Isopropanol und Papiertücher. Spiritus hat immernoch den Nachteil, dass es nicht rückstandslos verdunstet (Denatonium, weiße Schicht und so...)
@Christoph db1uq K. Kolophonium löst sich hervorragend in Ethanol (Spiritus) und bleibt also von einem solchen "Bad" nicht unverschont. Ich glaube aber nicht, dass Lötstopplack daraus besteht, da es ja keinen Sinn machen würde, denn das Kol. ist ja genau das Gegenteil von Lötstopplack - es ist ein reines Flussmittel. M.E. ist der Lötstopplack entweder eine Art Epoxidharz oder eine speziell auflaminierte/gehärtete Folie; bin da aber kein Spezi.
Ronny S. schrieb: > festsitzenden (aufgebackenen) Staub von bestückten Platinen zu > entfernen, Man muß schauen, was für Bauelemente auf der Platte sitzen. Ich habe mehrfach Platinen mit Waser und Spülmittel gewaschen, mit verdünntem Alkohol nachgewaschen und im Backofen getrocknet. Manche Relais, Induktivitäten und Trimmpotis mögen das nicht, vorher ablöten.
@Manfred Von den Bauteilen selbst geht der Staub ja eigentlich ohne größere Probleme ab; sowohl mittels Pinsel/Bürste als auch mit Druckluft - das ist also nicht das Problem. Hartnäckig sitzt er aber immer auf den Bereichen mit Lötstopplack bzw. was auch immer das ist. Man kann diesen Effekt auch schon sehr gut bei neuen Platinen beobachten, welche man sie mal etwas länger offen liegenlässt. Der Staub lässt sich nicht mehr wegblasen, wenn einige Wochen ins Land gegangen sind. D.h. die Platinenoberfläche muss also schon mit einer gewissen/minimalen Grundklebrigkeit aus der Produktion kommen. Woran das liegt, vermag ich allerdings nicht zu sagen. Aufgrund der möglichen Unverträglichkeit von Bauteilen werde ich das Reinigen aber auf das vorsichtige Abwaschen mit einem Pinsel oder Abwischen mit einem Tuch beschränken und definitiv keinen Tauchgang der Gesamtplatine planen. Grüße
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Nimm ne Zahnbürste (oä.), damit hat noch keiner ein Bauteil von der Platine gebürstet (Standard-Werkzeug in vielen Werkstätten!). (Kolo, Wasser-Spüli -> NoCange => Alk!) Ronny S. schrieb: > D.h. die > Platinenoberfläche muss also schon mit einer gewissen/minimalen > Grundklebrigkeit aus der Produktion kommen. Muß nicht sein, es fliegt genügen Mißt in der Luft rum. Nur wirklich gründlich gereinigt werden die aber nur in den gehobenen Segmenten. Der Rest pappt halt noch was vom Flux.
In die Spülmaschine stecken und ggf nachher nochmal unter dem Wasserhahn abspühlen und mit Pressluft trockenpusten, damit keine Salzrückstände zurückbleiben. Hab das schon oft mit diversen Platinen gemacht und noch nie irgendwelche Probleme gehabt. Muss halt schauen, damit die Sache vorm Einschalten wieder richtig trocken ist und dass möglichst keine Mineralien auf der Platine zurückbleiben.
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