Die Frage kann wohl nur jemand beantworten, der die Mac-Software "Cheetah 3D" kennt. Ich suche eine Entsprechung für Windows oder Linux, die vom Leistungsumfang und dem Handling von Cheetah 3D möglichst ähnlich ist. Dabei geht es mir hauptsächlich um technische Konstrukte für den 3D-Drucker. Also Texturen, Farben, Partikel, Nebel, Licht oder Animationen usw. interessieren mich nicht. Tips? Danke.
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Frank E. schrieb: > Dabei geht es mir hauptsächlich um technische Konstrukte für den > 3D-Drucker. Ich sehe irgendwie die Eignung von "Cheetah 3d" für diesen Anwendungszweck nicht. Zugegeben, ich habe mit der Software auch nicht gearbeitet, aber ich habe mir diverse Beispiele angesehen, die erkennen lassen, daß es um komplett andere Dinge geht als die Konstruktion technischer Objekte für eine reale Umsetzung. Meinen 3d-Kram konstruiere ich mit openscad, das ist für alle relevanten Betriebssysteme verfügbar, hat recht überschaubare Hardwareanforderungen und ist frei von für 3d-Druck irrelevanten Dingen (Texturen, Partikel etc.). Wer algorithmisch denken kann (z.B. weil er Software entwickelt), sollte damit zurechtkommen können.
Sketchup 2017 + solid body inspector extension + stl exporter extension
Rufus Τ. F. schrieb: > Frank E. schrieb: >> Dabei geht es mir hauptsächlich um technische Konstrukte für den >> 3D-Drucker. > > Ich sehe irgendwie die Eignung von "Cheetah 3d" für diesen > Anwendungszweck nicht. Zugegeben, ich habe mit der Software auch nicht > gearbeitet, aber ich habe mir diverse Beispiele angesehen, die erkennen > lassen, daß es um komplett andere Dinge geht als die Konstruktion Die Beispielbilder wollen (leider) immer mit möglichst imposanten Objekten, Szenen und Animationen protzen, es geht aber auch "technisch". Ich habe mit Cheetah3D meine erste 3D-Erfahrung gemacht und erstelle heute damit routiniert auch komplexe Formen für den 3D-Drucker. Daher bin ich quasi "geprägt" wie ein Gänseküken, was nach dem Schlüpfen zuerst einen gelben Ball sieht. Ich habe natürlich schon einige andere Tools ausprobiert, die mich aber meist gleich beim Erstkontakt (und mit dem direkten Vergleich zu Cheetah3D) abgeschreckt haben. Entweder ist die Oberfläche bzw. die der GUI innewohnende "Logik" ein Graus (oder zumindest "femdartig"), manche können nichtmal STL exportieren (K-3D) ... Ich weiss, dass ich quasi voreingenommen bin ...
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Naja wenn ich mir die Bedienung von Freecad, Opencad und wie sie alle heißen anschaue, da kriegst du die Krise... ultrasteile Lernkurve. Mit Sketchup ist es das krasse Gegenteil, wer das nicht bedienen kann ist beschränkt. Und für die 2017 Version gibt es noch zahlreiche Extensions, die man sonst dazu kaufen muss. Ansonsten ruby ist auch nicht so kompliziert, man schreibt sich einfach selber die passenden Plugins.
Ich mag Enten schrieb: > Naja wenn ich mir die Bedienung von Freecad, Opencad und wie sie alle > heißen anschaue, da kriegst du die Krise... ultrasteile Lernkurve. Openscad nutzt einen Texteditor. Sehr viel mehr als einen Texteditor muss man nicht bedienen können, insofern ist die Lernkurve erst an anderer Stelle anzusetzen. Daß man dann etwas Dokumentation lesen muss, um das Grundprinzip zu verstehen, ja, das scheint heutzutage schon ein Problem zu sein, einfach so irgendwo mit der Maus draufklicken und es fällt ein rotierendes 3d-Modell einer Ölbohrinsel raus, das gibt's halt nicht. Aber wenn man algorithmisch denken kann, was eigentlich bei den meisten hier im Forum irgendwie vorausgesetzt werden sollte, dann sehe ich keine ultrakomplexe Lernkurve. Gut, für das Verarbeiten von 3d-Scans ist openscad nicht geeignet, aber das hat mit Konstruktion von Objekten auch nicht so irrwitzig viel zu tun.
Es gibt auch Autodesk Fusion 360, das ist halt mehr so die "komplettes CAD-System"-Variante ... aber evtl. auch für dene Zwecke geeignet?
Rufus Τ. F. schrieb: > Ich mag Enten schrieb: >> Naja wenn ich mir die Bedienung von Freecad, Opencad und wie sie alle >> heißen anschaue, da kriegst du die Krise... ultrasteile Lernkurve. > > Openscad nutzt einen Texteditor. Sehr viel mehr als einen Texteditor > muss man nicht bedienen können, insofern ist die Lernkurve erst an > anderer Stelle anzusetzen. Wenn man mit anderer Software ineragieren möchte, z.B. Scripten, dann finde ich die Textschnittstelle ok. Als normales produktives Bedienungskonzept halte ich sie jedoch für nicht zeitgemäß und eigentlich unzumutbar. Das wäre ungefähr das Gleiche, als wenn jemand anstelle eines Grafik/Layout-Programmes (Indesign, Scripbus, Calamus, Quark etc.) zur Erstellung von Drucksachen den Postscript-Code für den Drucker von Hand schreiben würde. Geht zwar im Prinzip, aber ... naja. > Daß man dann etwas Dokumentation lesen muss, um das Grundprinzip zu > verstehen, ja, das scheint heutzutage schon ein Problem zu sein, einfach > so irgendwo mit der Maus draufklicken und es fällt ein rotierendes > 3d-Modell einer Ölbohrinsel raus, das gibt's halt nicht. Das vielleicht nicht, aber etwas intuitiv darf es schon sein. In Cheetah3D kann ich z.B. die persperkivische Ansicht durch vorheriges Klicken auf ein Icon (und gedrückt halten), mit der Maus live in eine beliebige Lage kippen. Oder die Objekte bekommen beim Anklicken (oder bei Selektion in der Objekt-Liste) perspektvische "Anfasser", mit denen ich sie unkompliziert an eine beliebige Position innerhalb der Szene verschieben, kippen oder skalieren kann. Das Geht natürlich auch alles numerisch, aber da mal eben "reizufassen" um etwas zu testen oder grob vorab zu positionieren, ist m.E. eine sehr wertvolle Funktion. Bei allen anderen Programmen, die ich bisher ausprobiert habe, führt das durch zig Menüs und Eingaben. In Sketchup gibt es z.B. keine vorgefertigten Körper (habe ich jedenfalls nicht gefunden). Will ich einen Zylinder, muss ich einen Kreis hinlegen und diesen extrudieren. Ich kann den danach aber nicht einfach anklicken und waagerecht legen ... nichtmal die bequeme Änderung der Ansicht ("Kameraposition") ist mir auf Anhieb gelungen ... hier mal ein Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=JGV-rnohkSw
Frank E. schrieb: > In Cheetah3D kann ich z.B. die persperkivische Ansicht durch vorheriges > Klicken auf ein Icon (und gedrückt halten), Cheetah kenne ich auch nicht, aber im hier schon genannten Fusion360 geht sowas weil das ein richtiges CAD Programm ist. Man kann mit 2D Skizzen anfangen und daraus die Körper extrudieren oder gleich 3D Grundkörper erzeugen und diese verändern. Die Arbeitsschritte werden auf einer Timeline gelistet, das ist im Prinzip ein Programm mit Unterprogrammen, ähnlich OpenSCAD. Man kann in vorherige Schritte zurückspringen und Parameter ändern und dann wieder die folgenden Bearbeitungen anwenden. Oder Größen als Parameter anlegen und so z.B. komplette Gehäuse parametrisch konstruieren. Zur Einarbeitung gibt es mittlerweile unzählige Tutorials auf YouTube, dafür sollte man sich schon etwas Zeit nehmen. Ein grosser Vorteil von Fusion360 ist noch das man auch G-Code für Fräsen oder Laser erstellen kann (inklusive Simulation).
Frank E. schrieb: > Geht zwar im Prinzip, aber ... naja. Ist im wissenschaftlichen Bereich sehr erfolgreich - TeX resp. das darauf aufbauende LaTeX arbeitet so. > In Cheetah3D kann ich z.B. die persperkivische Ansicht durch vorheriges > Klicken auf ein Icon (und gedrückt halten), mit der Maus live in eine > beliebige Lage kippen. Das macht openscad kaum anders. Man kann den Renderer mittlerweile auch mit 3d-Eingabegeräten bedienen, wenn man das braucht. > Will ich einen Zylinder, muss ich einen Kreis hinlegen und diesen > extrudieren. Ich kann den danach aber nicht einfach anklicken und > waagerecht legen ... In openscad schreibst Du mit der Tastatur cylinder(h = 10, d = 20); Wenn der woanders als im Koordinatenursprung liegen soll, musst Du ihn entsprechend transformieren oder rotieren, aber das macht man nicht ungenau mit der Maus, sondern mit präzisen Transformationsangaben wie translate und rotate. Und das sind nicht irgendelche in Menüs versteckte Kommandos, das sind elementare Bestandteile der Konstruktion. Ist halt 'ne komplett andere Herangehensweise, aber eine sehr elegante.
Rufus Τ. F. schrieb: > Frank E. schrieb: >> Geht zwar im Prinzip, aber ... naja. > > Ist im wissenschaftlichen Bereich sehr erfolgreich - TeX resp. das > darauf aufbauende LaTeX arbeitet so. Ist aber auch hauptsächlich da erfolgreich, wo es vergleichsweise wenige Parameter für die Eingabe gibt, oder wo die Eingabe mit der Maus sehr ineffizient ist. Kapitel strukturieren, Formeln setzen, Text schreiben und hervorheben klar; bei Tabellen streiten sich die Geister bereits, und Diagramme malen mit Tikz ist m.E. schon was für ziemliche Liebhaber. Da ist man mit Inkscape einfach meist viel schneller.
> Ist halt 'ne komplett andere Herangehensweise, aber eine sehr elegante.
Ne. Das ist IMHO maximaler Quatsch wenn man am Ende gute 3D-Modelle
haben will.
Ungefaehr so als wenn Michelangelo seine Bilder mit "Malen nach Zahlen"
entworfen haette. Wirklich, ich kann in keinster Weise nachvollziehen
warum man sowas wie openscad nutzen will. In jedem von euch steckt ein
kleiner Goethe, da solltet ihr keine scripts programmieren. .-)
Olaf
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