Ist das Folgende nun ein Stück Sommerloch-Theater oder was Ernstzunehmendes im Bürokraten-Krieg über UKW und DAB+ ? Zitat aus: https://www.infosat.de/radio/nieders-chsischer-landtag-fordert-beendigung-von-dab "Der niedersächsische Landtag hat in seiner Sitzung am 19. Juni 2019 den von der FDP eingebrachten Antrag zur Radioverbreitung einstimmig angenommen, ohne Enthaltungen oder Gegenstimmen. Darin wird die Landesregierung unter anderem dazu aufgefordert, sich für eine Beendigung von DAB+ einzusetzen." W.S.
Du hast den interessanteren Teil weggelassen, der da sinngemaess lautete: UKW soll bleiben.
$$$ schrieb: > Du hast den interessanteren Teil weggelassen, der da sinngemaess > lautete: UKW soll bleiben. Wo ist da die Neuigkeit? Es gab doch nie einen Termin für die UKW-Abschaltung. Ich lese da nur raus, das jetzt Geld für 5G Radio ausgegeben soll, anstelle von DAB+. Das neue System nennt sich also 5G und DAB++.
Sommerloch, es gibt da noch die seit langem beschloßene (und auch von Deutschland Ratifizierte) EU Vorgabe, bei deren Umsetzung Deutschland mal wieder schwerst im Verzug ist. Nicht das es nun in den falschen Hals kommt, DAB+ ist "Nett", mir ist aber Analog UKW lieber.
Nachtrag: 5G geht sowieso nicht, ist nicht ohne Abschluß eines zusätzlich Kostenpflichtigen Mobilfunkvertrages Empfangbar, und zählt somit nicht als Alternative zum ÖR Auftrag, dieser sollte nur ein geeignet Empfangsgerät benötigen. Juristisch kommen die damit nie durch.
> UKW soll bleiben.
Träum weiter. DAS ist bestimmt nicht gemeint!
Im angenommenen Antrag steht u.a.:
"Der Landtag bittet daher die Landesregierung,
1. sich konsequent zusammen mit dem Bund, anderen Ländern sowie den
privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern für einen marktgerechten
Übergang in eine digitale Radiozukunft einzusetzen und ein klares,
abgestimmtes Konzept zu erarbeiten, ..."
Also hat der sog. "Souverän", der eben diesen Landtag gewählt hat,
(wie üblich, auch) hier eher wenig zu melden.
Zuallererst kommt der "Markt"!
Bis die armen von der Auktion ach so gebeutelten Mobilfunker 5G so flaechendeckend am Start haben, dass es zum Empfang taugt, wird noch viel Zeit vergehen. Die kurz- bis mittelfristige praktische Konsequenz ist der weitere Erhalt von UKW. Und das wird auch ueber Niedersachsen hinausgehend diese Konsequenz haben. Ob die Niedersachsen DAB+ oder nicht haben, um es mit den Worten eines Bielefelder (Ex-)Kollegen zu sagen: Ist mir Wumpe.
> Juristisch kommen die damit nie durch.
(Mehrheitlich von den Volksparteien eingesetzte) Juristen haben auch
definiert, dass JEDER auf die potentielle Nutzung des öffentlich-
rechtlichen Rundfunks angewiesen IST (genauso wie auf Polizei,
Feuerwehr etc. ) und deswegen das Milliardensystem mitzutragen hat.
Auch wenn er das Gegenteil behauptet und weder Radio, PC, ... etc.
besitzt - das Vorhandensein einer Meldeadresse reicht als
Legitimation aus!
derderesnichtmehrhörenkann schrieb: > 5G geht sowieso nicht, ist nicht ohne Abschluß eines zusätzlich > Kostenpflichtigen Mobilfunkvertrages Empfangbar, Gibt einen bestimmten Broadcastmodus in 5G, hat dann nix mehr mit Mobilfunk gemeinsam. 100+x kW 5G HPHT-Sender für TV oder Radio im richtigen Frequenzband wird besser funktionieren als DAB+. https://www.rohde-schwarz.com/de/unternehmen/news-und-presse/details/pressebereich/pressemitteilungen-detailseiten/rohde-schwarz-praesentiert-auf-der-nab-2019-mit-5g-broadcast-eine-neue-aera-der-mediendistribution-pressemitteilungen-detailseite_229356-627009.html
...oder die hauen eine eSim rein, wie sie jedes neue Auto heute schon hat. Kann man ja schöne Abomodelle damit umsetzen! ;-)
Wenn es darum geht, Verträge zu Ungunsten Dritter abzuschließen, sind die Volksver-TRETER imer vorn.
Tom schrieb: > Gibt einen bestimmten Broadcastmodus in 5G, hat dann nix mehr mit > Mobilfunk gemeinsam. > > 100+x kW 5G HPHT-Sender für TV oder Radio im richtigen Frequenzband wird > besser funktionieren als DAB+. Das ist erstmal noch zu testen, bei DAB war man am Anfang mit dem SFN auch arg euphorisch. Der Zellradius mit 60km ist zum einen kleiner als bei DAB (ca. 80km), die Frequenzen höher. Ist die Frage ob die paar dB mehr Sendeleistung das wieder ausgleichen. Und wenn die E-Smog-Geplagten 5G-Mobilfunk und 100kW hören, brennt der Laden ;) Mitbenutzung der normalen 5G-Infrastruktur zum Lückenfüllen ist eher nicht drin, die Provider sperren sich: https://www.teltarif.de/5g-rundfunk-radio-frensehen-broadcast/news/75831.html Und dann ist immer noch die Frage, ob/wie das Feature dann bei den Endgeräten tatsächlich frei zugänglich ist. Schon jetzt ist in den Smartphones-OS soviel mit dem Mobilfunkbetreiber verdongelt (zB. automatisches VoIP statt LTE), dass das nicht gesetzt ist. Und am Ende ist immer noch die Frage, ob es dann (also in >5 Jahren) tatsächlich noch viele Radios in der gegenwärtigen Form gibt. Die Funkanalyse Bayern wird demnächst wohl einen heftigen Dämpfer bringen... Bislang wurden Spotify und Co immer irgendwie geschickt wegdiskutiert, aber langsam gibt es quasi in jeder der üblichen Auswertungsachsen (Zielgruppenalter, Orte, Tagesreichtweiten, Bildung, Haustiere...) ein dickes Minus zu 2018.
G5 und dann spezielle, getrennte Sender ist doch auch nicht viel anders als DAB++ und hat praktisch nichts mit dem Handy-netz zu tun. Das sind getrennte Sender die wohl auch ihren eigenen Frequenzbereiche nutzen. DAB+ Empfänger im Smartphone wären ggf. auch möglich. Wenn nötig könnte man auch die heutigen Mobilfunkmasten/Standorte für Füllsender im DAB+ Netz nutzen. Das wesentliche Problem mit DAB+ ist, dass es nur mangelhaft ausgebaut ist (vor allem in Norddeutschland - im Süden soll es deutlich besser sein) und daher kaum einer sich neue Geräte kauft. Wenn schon umstellen dann richtig - d.h. ein echter Ausbau und ggf. schon mal anfangen das UKW Angebot zurück zu bauen und die Abschaltung schon mal vorsehen. Eine neue Diskussion um einen anderen Standard und auch schon die Umstellung DAB nach DAB+ helfen da auch nicht.
Lurchi schrieb: > Wenn nötig könnte man auch die heutigen > Mobilfunkmasten/Standorte für > Füllsender im DAB+ Netz nutzen. Überflüssig, es gibt seit Jahrzehnten bewährte Senderstandorte, man braucht keine Füllsender. > Das wesentliche Problem mit DAB+ ist, > dass es nur mangelhaft ausgebaut ist > (vor allem in Norddeutschland Das ist genau der Knackpunkt und das gilt auch für DVB-T! Seit Jahrzehnten sendet der Norddeutsche Rotfunk UKW vom Torfhaus, auch analog-FS ARD - ZDF - N3 kamen von dort. Ein DAB+ Sender steht dort aber nicht, die sind in Braunschweig (Broitzem) und bei Königslutter und reichen nicht sauber in die Vorharzregion. Was soll der Scheiß, haben das Funktechniker oder Politiker geplant? Die Jungs in der Ostzone waren etwas träger, die senden auch digital weiterhin vom Brocken (MDR) und haben ordentliche Reichweiten.
Na toll. Als MW abgeschaltet wurde, hatte ich den DLF in Köln angeschrieben, weil auf der A31 ein UKW-Funkloch für Dlf war. Bis zum Ende der MW konnte ich das gut damit überbrücken. Man schrieb zurück seinerzeit zurück, es käme in Kürze DAB+ und alles würde prima werden. ...ein Scheiß ist seit dem passiert, außer, dass ich mir ein DAB-Autoradio plus neuer UKW/DAB-Antenne eingebaut habe. Und nun lese ich, es wird offenbar auch nichts mehr passieren.
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W.S. schrieb: > Darin wird die > Landesregierung unter anderem dazu aufgefordert, sich für eine > Beendigung von DAB+ einzusetzen. Es ging aber nicht darum DAB+ zu beenden, sondern die Förderung. Laut Bericht der bei Heise stand. UKW wird schon lange nicht mehr gefördert und es gibt immer noch UKW Rundfunksender. Was nun?
Im Link von oben steht, dass einstimmig beschlossen wurde, die Landesregierung aufzufordern DAB zu beenden. Einstimmig. Dass heißt, die Regierung selbst hat auch derart abgestimmt. Interessantes Detail dabei ist, dass die beiden einzigen landesweit ausgesendeten Privatsender in Niedersachsen (Antenne, ffn) teilweise der SPD gehören.
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Martin L. schrieb: > Interessantes Detail dabei ist, dass die beiden einzigen landesweit > ausgesendeten Privatsender in Niedersachsen (Antenne, ffn) teilweise der > SPD gehören. Die finden auch auf andere Weise Mittel und Wege, ihre Propaganda abzustrahlen.
Martin L. schrieb: > Interessantes Detail dabei ist, dass die beiden einzigen landesweit > ausgesendeten Privatsender in Niedersachsen (Antenne, ffn) teilweise der > SPD gehören. Magst du uns bitte die Quelle nennen?
Martin L. schrieb: > Interessantes Detail dabei ist, dass die beiden einzigen landesweit > ausgesendeten Privatsender in Niedersachsen (Antenne, ffn) teilweise der > SPD gehören. Was ist denn "teilweise"? Mehr als die 7.6%, die Axel Springer gehören? Und am Ende gehörts sowieso immer irgendwie zu Burda... Einfach mal auf https://www.kek-online.de/medienkonzentration/mediendatenbank/#/ den gewünschten Sender eingeben und sich dem Baum entlanghangeln...
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Marek N. schrieb: > Martin L. schrieb: >> Interessantes Detail dabei ist, dass die beiden einzigen landesweit >> ausgesendeten Privatsender in Niedersachsen (Antenne, ffn) teilweise der >> SPD gehören. > > Magst du uns bitte die Quelle nennen? https://de.m.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Druck-_und_Verlagsgesellschaft Ich muss ergänzen, dass auch Radio21 (fast) landesweit über UKW in Nds. ausgestrahlt wird. Daran ist die SPD auch beteiligt.
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Martin L. schrieb: > Ich muss ergänzen, dass auch Radio21 (fast) landesweit über UKW in Nds. > ausgestrahlt wird. Daran ist die SPD auch beteiligt. Die DDV (mit 94% SPD-Treuhand) hat 23% an Madsack, die haben wiederum 75% an der Madsack Hörfunk. Die haben wiederum 6% an Antenne NDS und die steckt mit 20% bei Radio 21 drin. In Summe also ca 0.1%, also eher vernachlässigbar (mag indirekt noch ein paar andere "Wege" geben, dann korrigiert mich). Zum Vergleich RTL hat 9%, Heise 16% an Radio 21. Alles über die KEK rauszufinden.
Lurchi schrieb: > G5 und dann spezielle, getrennte Sender ist doch auch nicht viel anders > als DAB++ und hat praktisch nichts mit dem Handy-netz zu tun. Das sind > getrennte Sender die wohl auch ihren eigenen Frequenzbereiche nutzen. > DAB+ Empfänger im Smartphone wären ggf. auch möglich. > > Wenn nötig könnte man auch die heutigen Mobilfunkmasten/Standorte für > Füllsender im DAB+ Netz nutzen. > Das wesentliche Problem mit DAB+ ist, dass es nur mangelhaft ausgebaut > ist (vor allem in Norddeutschland - im Süden soll es deutlich besser > sein) Genau so ist es, ich habe dazu einen Bericht bei Kathrein "so lange es die Firma noch gibt" gefunden. https://www.kathrein.com/de/newsroom/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/news/kathrein-treibt-mit-rohde-schwarz-weltweit-erstes-5g-testfeld-fuer-tv-uebertragung-voran/ Es gibt bereits einen Testbetrieb, auch vom Sender auf dem Wendelstein "1800 Meter über NN" das alles hat nicht mit dem Mobilfunknetz 5G zu tun. Am Test beteiligt, Rohde & Schwarz, Kathrein und das IRT München. Es soll mal 5G Terrestic kommen. Wobei die Vorteile gegenüber DAB+ und DVBT-2 noch gar nicht klar sind. Vorteile könnten bei der Versorgung von Gebieten sein, die nicht von solchen Großsendern versorgt werden, hier könnte das Mobilfunknetz als Füllsender verwendet werden. Es ist auch nicht geklärt ob es zwingend einen Rückkanal per Mobilgerät geben muss. Denkbar wäre es für Pay-TV. Nur ein Rückkanal für alle wird sich nicht mit der Grundversorgung vereinbaren lassen. Auf aus Datenschutzgründen so nicht möglich. Es kann sonst ermittelt werden, Wer Wann Wo Was gesehen oder gehört hat. Im Süden ist die Versorgung mit DAB+ sehr Gut, es sollen Anfang Juli auch noch Regionale Programme wie Oberland Radio und weitere auf Sendung gehen. Auskunft Bayerische Landesmedienanstalt, Newsleter Juni 2019.
Die 5G TV Aussendungen erfolgen aktuell irgendwo bei 700-750 MHz, Frequenzzuteilung bis Okt. 2019. In dem Frequenzbereich wird man wohl ein ähnliches Reichweitenverhalten wie DVB-T1/2 haben. Interessant wird es erst wenn man reine 5G Radioaussendungen im UKW-Bereich realisiert. Mux-Bandbreite ähnlich von DAB+, also 1.5-2 MHz. Bei Sendeleistungen von 50-100kW (DAB+ max. 10kW) und halber Frequenz in Vergleich zu DAB+ sollte das Radio in Problemregionen inhouse deutlich weniger "stottern" als jetzt bei DAB+.
Tom schrieb: > Interessant wird es erst wenn man reine 5G Radioaussendungen im > UKW-Bereich realisiert. Mux-Bandbreite ähnlich von DAB+, also 1.5-2 MHz. > Bei Sendeleistungen von 50-100kW (DAB+ max. 10kW) und halber Frequenz in > Vergleich zu DAB+ sollte das Radio in Problemregionen inhouse deutlich > weniger "stottern" als jetzt bei DAB+. Ja technisch nett, das ist nur die totale Träumerei. Es gibt keine definierten Bänder für 5G im UKW-Bereich. Und wenns die nicht gibt, gibt es auf lange Zeit auch keine Empfänger dafür. Und wer soll das inhaltlich unterstützen? Die Sender, die jetzt so heftig auf UKW als einziges Zugpferd setzen, sollen aktiv ihre Frequenzen (und damit Hörer) aufgeben, damit dann da 5G laufen kann? Eher friert die Hölle zu. Das hätte man nämlich dann auch vor 20 Jahren bequem mit DAB oder DRM machen können, wollte auch keiner. Es gibt jetzt eine technische Möglichkeit für Broadcast-Radio, und das ist DAB. Alles andere ist entweder zu weit in der Zukunft bzw. technisch oder medienpolitisch absolut unrealistisch.
Es geht auch anders, hier ein Bericht dazu. Digitalradio: DAB+ wächst in Bayern – BLM-Chef sieht Trend unumkehrbar Das Digitalradio DAB+ habe in Bayern den "Point of no Return" erreicht. Ab 2020 sollen alle UKW-Programme auch digital ausgestrahlt werden. Quelle: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Digitalradio-DAB-waechst-in-Bayern-BLM-Chef-sieht-Trend-unumkehrbar-4456873.html Das könnte auch der Anfang vom Ende der Analogen UKW Verbreitung sein. Ein Prallen Betrieb von UKW, DAB+, Internet und Satellit wird man sich auch Dauer nicht leisten können.
OS schrieb: > Ein Prallen Betrieb von UKW, DAB+, Internet und Satellit wird man sich > auch Dauer nicht leisten können. Ein paralleler Betrieb wäre nicht so pralle... :) Andererseits kann man doch einfach die Rundfunkgebühr erhöhen. Michel ist duldsam und kann dann die Propaganda aus allen Rohren hören.
Modulatz John schrieb: > Andererseits kann man doch einfach die Rundfunkgebühr erhöhen. Eher nein, die KEF ist da inzwischen zum Schrecken gerade der ARD-Anstalten geworden, die sich historisch bedingt viele parallele Strukturen leisten.
Einen gravierenden Nachteil hat die digitale Radio Zunft und Co: Es kann leicht vom Staat durch Gesetzeszwang durch einen vorgesehenen "Kill-Switch" abgeschaltet werden. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Internet_Kill_Switch Wie Beispiele der jüngsten Zeit beweisen, schaltet der Staat in vielen Ländern wenn es brenzlig wird die digitalen Verbindungen unerwartet ab und die Bevölkerung erleidet einen totalen Informations und Communications Blackout. Das würde auch übers Internet gespeiste Radiosender aller Art betreffen. Von UKW bis zu DAB+ und weiter zu 5G oder was es auch sonst immer gibt. Allen diesen Systemen sind geschützte Protokoltechnik und Infrastrukturabhängigkeiten gemeinsam. Wenn es nun keinen Analog Rundfunk mehr geben sollte und die Bevölkerung immer weniger Analogradiogeräte zur Verfügung hat, könnten nicht einmal Not bzw Piratensender die Bevölkerung informieren. Die totale Abhängikeit der vernetzten Technik und digitalen Übermittlungsmethoden a la DAB+ von nicht öffentlich betreibbaren Protokollen erschweren Selbsthilfe gewaltig. Nun, das mag kein Faktor in der EU Zone sein, ist aber ein "Fact of Life" in vielen anderen Ländern mit grenzwertigen diktatorischen Regimen. Und wer weiß was noch in der EU passieren kann. Um, dass in D nichts passieren kann, geht es nicht. Es geht darum, daß die die digitale Abhängikeit vom Funktionieren aller Kettenglieder, eine empfindliche Achillesferse darstellt. Der Erhalt von Analogrundfunk und Spektrum würde Ausweichmöglichkeiten schaffen die in DAB+ nicht so leicht möglich wären, wenn man vom Stürmen von DAB Studios absieht. Mit UKW sind mobile Sendestellen kein Problem um lokalen UKW Empfang wieder befristet möglich zu machen. Was hätte damals die französische Resistance gemacht, wenn Funk nur digital durch große Betreiber möglich geswesen wäre. Lacht nicht, auch in D kann alles schneller auseinander fallen wie man denkt, auch wenn das höchst unwahrscheinlich ist. Krisen kann es aber immer geben und manchmal schneller als man denkt und wenn man am wenigsten darauf gefaßt ist. Genau wie in den betroffenen Ländern wo die Regierungen einen "Kill-Switch" haben und das Internet im Handumdrehen in Sekundenschnelle schwarz wird. Und das dürfte auch die mobilen Funkstellen betreffen. Wer weiß ob es so eine Möglichkeit nicht auch bei uns in D gibt. Eine moderne Zivilisation tut gut daran eine Mischung von einfach und High-Tech zu haben. Das garantiert und sichert "Resiliency". Mit 5G, DAB+ und Internet neben UKW, hätte man ein robustes Informationsnetzwerk. Das schon durch den Steuerzahler bezahlte UKW Sendenetz wäre wert zu erhalten. Die Stromkosten sind auch kein wirkliches KO-Merkmal. Die UKW Technik ist prinzipiell extrem zuverläßig und störsicher. Die heutzutage erwähnten Mängel im UKW Empfang rühren hauptsächlich vom Fehlen von Investitionen her und die schleichende Sabotage des UKW Sendenetzes durch Verringerung von Sendeleistung und Aufgabe von Sendeantennen. Es wäre gut DAB+ Sendeaufbereiter zur Verfügung haben, die in Notfällen unabhängigen Rundfunk von mobilen Klein Sendestellen zur Information der Bevölkerung möglich machen würden. Es wäre interessant zu wissen wie Notfall Sendeausstrahlungen in DAB+ Format möglich gemacht werden könnten. Lacht nicht. Das könnte bitter nötiger sein als man normalerweise denkt.
Marconi Anhänger schrieb: > Was hätte damals die französische Resistance gemacht, wenn Funk nur > digital durch große Betreiber möglich geswesen wäre. Die hätten sich im einfachsten Fall einen schnellen USB3-VGA DAC auf FL2000 Basis gekauft (20-25 Euro) oder ein LimeSDR + passender Endstufe und wären mit einem eigenen DAB+ Mux auf Sendung gegangen. Ist doch lächerlich anzunehmen, das man "nur" wegen der Digitalisierung keinen Piratensender mehr betreiben zu können.
Marconi Anhänger schrieb: > Es wäre gut DAB+ Sendeaufbereiter zur Verfügung haben, die in Notfällen > unabhängigen Rundfunk von mobilen Klein Sendestellen zur Information der > Bevölkerung möglich machen würden. Es wäre interessant zu wissen wie > Notfall Sendeausstrahlungen in DAB+ Format möglich gemacht werden > könnten. Lacht nicht. Das könnte bitter nötiger sein als man > normalerweise denkt. Nachdem die HW dazu recht günstig ist und die SW gar nichts kostet, gibt es schon einige DAB-Piratensender. Wirklich "teuer" ist nur die Linearendstufe, das ist halt nicht mehr ganz so simpel zusammenzuschustern, wie ein Class-C-Amp... BTW: Den (theoretischen) Killswitch gibts in Bayern schon seit Privatradiostart, auch für UKW. Nachdem es in Bayern juristisch gesehen kein Privatradio gibt, ist für jeden Privatsender die BLM der öffentlich-rechtliche Träger. Und die erlaubt keinen eigenen Sendebetrieb sondern nur einen über die paar üblichen Betreiber (Media Broadcast, Uplink, Divicon). Grund ist der, dass es immer eine Abschaltmöglichkeit ohne physischen Zugriff geben muss. Natürlich geht das auch nur mit Beschluss, aber dann reicht ein Anruf und es muss kein Mast gesprengt werden.
Georg A. schrieb: > Marconi Anhänger schrieb: >> Es wäre gut DAB+ Sendeaufbereiter zur Verfügung haben, die in Notfällen >> unabhängigen Rundfunk von mobilen Klein Sendestellen zur Information der >> Bevölkerung möglich machen würden. Es wäre interessant zu wissen wie >> Notfall Sendeausstrahlungen in DAB+ Format möglich gemacht werden >> könnten. Lacht nicht. Das könnte bitter nötiger sein als man >> normalerweise denkt. > > Nachdem die HW dazu recht günstig ist und die SW gar nichts kostet, gibt > es schon einige DAB-Piratensender. Wirklich "teuer" ist nur die > Linearendstufe, das ist halt nicht mehr ganz so simpel > zusammenzuschustern, wie ein Class-C-Amp... Das bringt mich auf einen Gedanken: Vielleicht hätte der DAB+ Standard um eine automatisch einstellende Notfunktion erweitert werden sollen. (Oder wurde das schon vorgesehen?) Im Notfall wenn alle normalen Programm Quellen ausgefallen sind, einen "Kanal 16" wie beim Schiffsfunk zur Verfügung haben auf den sich alle DAB+ Empfänger automatisch ohne Zutun des Hörers einstellen würde um öffentliche Informationen so sicher wie möglich an den "Mann*" zu bringen. (*) Jetzt habe ich eine große Unterlassungssünde verbrochen:-)) > > BTW: Den (theoretischen) Killswitch gibts in Bayern schon seit > Privatradiostart, auch für UKW. Nachdem es in Bayern juristisch gesehen > kein Privatradio gibt, ist für jeden Privatsender die BLM der > öffentlich-rechtliche Träger. Und die erlaubt keinen eigenen > Sendebetrieb sondern nur einen über die paar üblichen Betreiber (Media > Broadcast, Uplink, Divicon). Grund ist der, dass es immer eine > Abschaltmöglichkeit ohne physischen Zugriff geben muss. Natürlich geht > das auch nur mit Beschluss, aber dann reicht ein Anruf und es muss kein > Mast gesprengt werden. Danke für den Hinweis. Wie schwer wäre es eigentlich mit relativ bescheidenen und erschwinglichen Mitteln einen kompletten kompatiblen mobilen DAB+ Kleinsender a la UKW auf die Beine zu stellen? Auch wenn das im Augenblick nicht notwendig oder legal ist, wäre es gut Anleitungen oder zugängliche Referenzdesigns zu haben die ein versierter Amateur in die Wirklichkeit umsetzen könnte. Schaden könnte es bestimmt nicht. Wie ist das eigentlich mit freien "Frequenzen"? Könnte ein DAB+ Empfänger das Band scannen und einen nicht offiziellen DAB+ Sender empfangen und dekodieren soferne die Daten Standard konform wären? Wie funktioniert eigentlich die HF-Technische Kanaleinstellung bei solchen Empfängern. Gibt es da ein (1-2MHz) Kanalraster die so ein PLL abgestimmter Empfänger durchspringen könnte? Wieviele herkömmliche DAB HF Signale kann ein DAB Empfänger abstimmen. Ein UKW könnte theoretisch zwischen 87-108MHz an die 70 Station im 300kHz Raster empfangen. Gibt es dazu ein "Analog" beim DAB+ ?
Tom schrieb: > derderesnichtmehrhörenkann schrieb: >> 5G geht sowieso nicht, ist nicht ohne Abschluß eines zusätzlich >> Kostenpflichtigen Mobilfunkvertrages Empfangbar, > > Gibt einen bestimmten Broadcastmodus in 5G, hat dann nix mehr mit > Mobilfunk gemeinsam. > > 100+x kW 5G HPHT-Sender für TV oder Radio im richtigen Frequenzband wird > besser funktionieren als DAB+. > > https://www.rohde-schwarz.com/de/unternehmen/news-und-presse/details/pressebereich/pressemitteilungen-detailseiten/rohde-schwarz-praesentiert-auf-der-nab-2019-mit-5g-broadcast-eine-neue-aera-der-mediendistribution-pressemitteilungen-detailseite_229356-627009.html Danke für diese Info, war mir noch nicht bekannt.
Marconi Anhänger schrieb: > Wie schwer wäre es eigentlich mit relativ bescheidenen und > erschwinglichen Mitteln einen kompletten kompatiblen mobilen DAB+ > Kleinsender a la UKW auf die Beine zu stellen? Google mal nach "FL2000 DAB". Dazu einen PI-Filter um die Oberwellen wegzubekommen, PC zur Erzeugung der Sendedaten natürlich, Software kostet nix. Das teuerste wäre eine passende linear arbeitende Endstufe, aber die kann man auch im Eigenbau realisieren, wird jeder Funkamateur können wenn er kein reiner Steckdosenfunker ist. Luxusvariante wäre SDR wie LimeSDR, PlutoSDR, ... oder wer Spaß haben will baut sich ein solches SDR mit einem FPGA in Verilog/VHDL. Mit der Ausrüstung könntest Du dann auch DVB-T oder S machen und im letzteren Fall auch Uplinken zum Beispiel auf Amsat Oscar 100. Ob man einen Astra oder Eutelsat-Transponder mit passender Endstufe hijacken kann, weiß ich nich.
Marconi Anhänger schrieb: > Wie ist das eigentlich mit freien "Frequenzen"? Könnte ein DAB+ > Empfänger das Band scannen und einen nicht offiziellen DAB+ Sender > empfangen und dekodieren soferne die Daten Standard konform wären? Ja solange du dich am Kanalraster bzw. den offiziellen DAB+ Kanälen orientierst geht das. Mit außerhalb des Kanalraster abstimmbaren SDR jeht auch eine beliebige andere Frequenz dazuwischen, da werden die meisten Kaufhausradios aber Probleme bekommen, weil Sie nur auf dem offizielle Kanalraster scannen.
Danke für Eure Hinweise. Ich habe nicht die Absicht es in der nahen Zukunft selber auszuprobieren, aber zumindest wissen wie man es im Falle eines Falles anpacken müßte, schadet nicht. Abgesehen davon wäre es als Technik Interessierten Menschen gut zu wissen wie jeder funktioneller Baustein im Einzelnen funktioniert. Toll, daß es schon Aufbereiter gibt der sich um die Kodierung der zu aussendeten Daten kümmern kann. Der QPSK Sendemodulator/Exciter dürfte auch kein Hexenwerk darstellen. Ist wahrscheinlich mehr eine Zeitangelegenheit. Mit Breitband MOSFET VHF Linearverstärkern im 1KW Bereich für ein wissenschaftliches Projekt habe ich übrigens praktische Erfahrungen von früher her. Das dürfte also kein unüberwindbares Problem darstellen.
Marconi Anhänger schrieb: > Mit Breitband MOSFET VHF Linearverstärkern im 1KW Bereich für ein > wissenschaftliches Projekt habe ich übrigens praktische Erfahrungen von > früher her. Das dürfte also kein unüberwindbares Problem darstellen. Linearverstärker für Sender werden nicht mehr verwendet. Heute kommen Doherty Verstärker zum Einsatz. https://www.itwissen.info/Doherty-Verstaerker-Doherty-amplifier.html
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