Weder Haus geschweige denn Smart, aber ich probiers trotzdem hier ;) Für ein Klein-Wasserkraftwerk (15kVA) mitten im Wald, manchmal Tage- und Wochenlang unbeobachtet in Betrieb, möchte ich ein paar Betriebs-Parameter überwachen und bei Abweichungen via SMS alarmieren. Unter anderem würde ich gerne auf etwaige verdächtige Vibrationen von Turbine und Generator reagieren, noch bevor ein Ausfall oder auch ein gröberer Schaden entstehen kann. Allerdings habe ich, was die Sensorik angeht, so gar keine Ahnung. Es gibt ja Unmengen an Industriesensoren, nur welche (leistbaren) könnten sich dafür eignen? Meine Selfmade-Ansätze wären: - Piezo-Mikrofon - Beschleunigungssensor (ADXL335) Für jeden Hinweis wie ich das realisieren könnte, wäre ich sehr dankbar. Andi
Da es sich in diesem Falle um eine recht "grobe" Angelegenheit handelt, sollte im Prinzip jede Art von vibrationsempfindlichem Sensor mehr oder weniger gut geeignet sein. Das viel größere Problem ist m.E., wie du feststellen bzw. beurteilen (lassen) willst, dass die aufgezeichneten Signale nicht in Ordnung bzw. ausserhalb der Toleranzen sind. Dazu müsstest du einen solchen Schaden verursachen oder irgendwie simulieren. Eine Art Prüfstand aufbauen ...
Frank E. schrieb: > Da es sich in diesem Falle um eine recht "grobe" Angelegenheit handelt, > sollte im Prinzip jede Art von vibrationsempfindlichem Sensor mehr oder > weniger gut geeignet sein. Danke, ich werde mal mit meinen beiden Ansätzen einen Testaufbau machen. > Dazu müsstest du einen solchen Schaden > verursachen oder irgendwie simulieren. Eine Art Prüfstand aufbauen ... Im Prinzip richtig, aber leider kaum realisierbar. Allerdings weiß ich aus der Vergangenheit (das Werk steht immerhin schon >20j) dass schon kleine 'Schäden', wie eine leichte Unwucht oder ein sich anbahnender Lagerschaden, sich akustisch dermaßen auswirken dass man das aus mehr als 50m Entfernung quer durch den Wald hören kann. Eine Unterhaltung im Turbinenraum ist dann auch brüllend kaum mehr möglich. Nur leider kommt, gerade auch im Winter, nur sehr selten jemand zufällig dort vorbei. Und noch seltener jemand der die Situation einzuschätzen weiß und uns gegebenenfalls alarmiert. Mein Ansatz wäre also eine Aufzeichnung der Vibrationen im Normalbetrieb, sowie in den erlaubten Extrema (plötzliche Vollast, vollständiger Lastabwurf sowie Druckverlust) aufzuzeichnen und daraus die Alarmierungs-Grenzen zu ermitteln. Mal schauen ob ich damit zu einer brauchbaren Lösung komme.
Andi schrieb: > Allerdings weiß ich aus der Vergangenheit (das Werk steht immerhin schon > >20j) dass schon kleine 'Schäden', wie eine leichte Unwucht oder ein > sich anbahnender Lagerschaden, sich akustisch dermaßen auswirken dass > man das aus mehr als 50m Entfernung quer durch den Wald hören kann. > Eine Unterhaltung im Turbinenraum ist dann auch brüllend kaum mehr > möglich. Dann wäre doch ein normales Mikrofon auch ein Lösung? Vielleicht bekommt man durch die Verteilung der Frequenzen auch einen Eindruck vom Zustand?
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Nur so dahingerotzt: - Mikrofon, im Raum oder an der Maschine, --> FFT fortlaufend als Bildserie speichern. ----> Bildauswertung mit z.B. OpenCV: bei Änderung Benachrichtigung/Alarm. Über angemessene Audiobandbreite, Filterung (Tiefpass? Kalman?), Intervall d. Bildserie, Definition von Änderung muss noch nachgedacht werden :-) Ich stelle mir jedoch vor dass es eine "Hüllkurve" des FFT-Bildes gibt welches als Normal inkl. Toleranz gelten kann. Wenn der FFT-Graph dann diese Schablone überschneidet gilt es die Maschine zu inspizieren. Ggfs. Für unterschiedliche normale Betriebszustände/Arbeitspunkte auch mehrere Normale FFT-Bilder hinterlegen. Warum "Bildgebend"? Es ist sicher möglich dies auch Analytisch exakt zu machen, dann aber auch Toleranzen mitzuberücksichtigen artet in einer Doktorarbeit aus. (bei xxMW jagerne, bei nur 15kW ungerechtfertigt) Ev. ist GNURadio ein Hilfsmittel f.den Anfang wo noch Flexibilität nötig ist. Danach kann man über eine ad-hoc Implementierung nachdenken. Ein RasPi oder ein MiniITX-PC sollte genügend Rechenleistung liefern.
Maschinendiagnose ist ein umfangreiches Spezialgebiet. Einfach einen Sensor anbringen führt im Allgemeinen nicht zum Erfolg. Der professionelle Weg würde in etwas wie folgt aussehen: - Betriebsschwingungsanalyse mit einem dafür geeigneten Messsystem (mindestes 20 kHz Bandbreite und einem Dynamikbereich von ca. 110 dB. - Evaluation unterschiedlicher Sensoren (x,y,z-Achse) und geeigneter Messstellen (hohes Erfahrungswissen notwendig) - Evaluation einer geeigneten Sensorbefestigung - Evaluation unterschiedlicher Auswerteverfahren (Hüllkurvenanalyse, - Hüllkurvenspektrum, Ordnungsanalyse, Seitenbandanalyse,…) - Festlegung geeigneter Überwachungsverfahren (Stoßimpulswert, Kurtosisfaktor, Beschleunigungsscheitelfaktor, …) - Festlegung von Grenzwerten (Normalbetrieb, Warnung, Alarm) - Entwurf und Aufbau der Zustandsüberwachung - Erprobung - Feinabstimmung - Einsatz Auch wenn es möglicherweise frustrierend klingt, gebe ich mal einen Vergleich zur Aufgabenstellung „Schwingungsüberwachung, MEMS und Mikrofon sind vorhanden“. Ich möchte mir ein DSP-System zur Audiosignalverarbeitung aufbauen. Ein 7805 Spannungsregler ist schon vorhanden. Dennoch ist deine Aufgabenstellung lösbar. Zunächst ist etwas Anfangsliteratur zur Maschinendiagnose hilfreich [1]. Auch Informationen zu geeigneten Sensoren helfen schon weiter [2]. [1] https://www.pruftechnik.com/fileadmin/pt/Condition_Monitoring/_General/Vibration_booklet/VIB_Booklet_DE.pdf [2] https://www.mmf.de/sensorauswahl.htm
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Eigentlich sollte das kein Problem sein. Sowohl ein Mikrofon als auch ein Drucksensor z. B. Piezo-Sensor könnten Dir helfen den "Sound" zu erfassen. ...aber Nutzt Dir das denn irgendetwas? Selbst wenn das Gerät laut brüllt: "Ich geh' gleich kaputt", so nutzt Dir das nichts. Nur durch (wahrscheinlich langwierige) Analyse der "normalen" Geräusche, kannst die die nicht-normalen extrahieren und für einen Alarm nutzen. Natürlich steht es Dir auch frei den Satz: "Ich geh' gleich kaputt", in Maschinenstimmlage zu erfassen um im Falle eines Falles nach Hause zu telefonieren.
Schwingungen kann man mit einem Seismometer messen. Das hört sich jetzt kompliziert an, ist aber gar nicht so schwer selbst zu realisieren. Das kann man für wenig Geld mit Material aus dem Baumarkt machen. Das Stichwort hierzu laute Lehmann Seismometer. Schau mal hier http://www.vaxman.de/publications/seismo/seismo.html da ist beschrieben wie man so etwas baut. Dort gibt es auch weiter führende Links. Evtl. mußt Du für Deine Zwecke die Pendellänge etwas anders machen, da Deine Schwingungen wahrscheinlich höherfrequent sind kann das Pendel kürzer ausfallen. In jedem Fall mußt Du die Verstärkerschaltung (ist auch dort beschrieben) für höhere Frequenzen umdimensionieren. Nach dem Verstärker das Signal gleichrichten und einem (mehreren) Komparator(en) zu führen. Den stellst Du so ein das er bei der gewünschten Schwingungsamplitude schaltet. Das Signal kannst Du dann nach Belieben weiter verarbeiten.
Zeno schrieb: > Schwingungen kann man mit einem Seismometer messen. Mit Verlaub, diese Antwort zeugt von wenig Sachverstand. Längen kann ich auch mit einer Elle messen. Dennoch ist der Einsatz eines Messmikroskops an anderer Stelle sinnvoller als eine Elle. Hast Du dir mal angeschaut welche Eigenfrequenz ein Horizontalseismometer hat und welche Frequenzen bei der Diagnostik von Lagerschäden auftreten?
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Also wenn der TO glaubhaft argumentiert, dass allein der Geräuschpegel deutlich zunimmt, wenn Ungemach droht, dann ist das doch schon mal 'was. Man muss nicht jede Idee ins Endlose kaputt-fachsimpeln. Der TO wollte schließlich keine Dissertation zum Thema Lagerschwinungen verfassen oder ein entsprechendes Produkt vermarkten. Wenn man das Problem bezüglich Bewertung/Entscheidung mit einem MC löst (Soft- statt Hardware), dann steht der vermeintlich primitiven Anfangslösung ja erstmal Nichts im Wege - besser als Nichts. Verbessern und optimieren kann man das im Laufe der Zeit ja per Update immer noch ...
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Joe G. schrieb: > Hast Du dir mal angeschaut > welche Eigenfrequenz ein Horizontalseismometer hat und welche Frequenzen > bei der Diagnostik von Lagerschäden auftreten? Kannst Du lesen? Offensichtlich nicht. Ich hatte geschrieben das man die Frequenz des Pendels als auch die des Verstärkers anpassen muß. Ich habe so ein Teil mal versuchsweise aufgebaut und es ist erstaunlich auf welches Schwingungsspektrum das Teil reagiert. Natürlich ist die Empfindlichkeit bei der Resonanzfrequenz am größten, dies bedeutet aber nicht, das man andere Frequenzbereiche nicht erfassen kann. Nicht umsonst wird der Verstärker selektiv ausgelegt, weil man eben unerwünschte Signale ausfiltern will. Man kann die Länge des Pendels und/oder die Dämpfung variieren und schon bekommt ein völlig anderes Verhalten. Joe G. schrieb: > Ich möchte mir ein DSP-System zur Audiosignalverarbeitung aufbauen. Ein > 7805 Spannungsregler ist schon vorhanden. Schön für Dich das wenigstens der Spannungsregler vorhanden ist - ist das wichtigste Bauteil des ganzen Systems. Deine Links für den TO sind wenig hilfreich. Da werden zwar tolle Sensoren gezeigt, die aber für private Zwecke unerschwinglich sein dürften. Auch ansonsten hast Du wenig hilfreiches zum Thema beigetragen. Hört sich alles gut an, löst aber erst mal die Aufgabe nicht. Der TO will keine wissenschaftlichen Untersuchungen anstellen sondern mit möglichst wenig Aufwand ein Problem lösen und da ist unter Umständen eine Elle das geeignetere Instrument obwohl man auch ein Laserinterferometer einsetzen könnte. In meinem Link wird auch auf ein Buch verwiesen wo noch andere Verfahren zur Aufnahme von mechanischen Schwingungen beschrieben sind, u.a. piezoelektrische und akustische Verfahren. Alle in dem Buch aufgeführten Geräte sind zwar für seismische Messungen optimiert aber man kann das durch konstruktive Anpassung auch ändern. Die von Dir verlinkten Sensoren arbeiten eben auch nicht anders als piezoelektrische Sensoren für Erdbebenmessung, da sind lediglich die Massen anders. Kann man alles nachlesen, wenn man des Lesens mächtig ist.
Zeno schrieb: > Kannst Du lesen? Offensichtlich nicht. Ich hatte geschrieben das man die > Frequenz des Pendels als auch die des Verstärkers anpassen muß. Sowohl lesen als auch rechnen :-) 1. Nehme doch bitte mal eine 3dB Bandbreite von 5 kHz und rechne die notwendige Pendellänge aus. 2. Jetzt machst du noch einen Vorschlag zur mechanischen Realisierung dieses Pendels. 3. Wie gewinne ich diesem Pendelsingal ein elektrisches Signal? > Die von Dir verlinkten > Sensoren arbeiten eben auch nicht anders als piezoelektrische Sensoren > für Erdbebenmessung, da sind lediglich die Massen anders. > Kann man alles nachlesen, wenn man des Lesens mächtig ist. Ich kenne zwar deine Motivation für diese aggressive Argumentation nicht, aber richtiger wird deine Aussage damit trotzdem nicht. Wenn es dich dennoch interessiert: Sensoren dieser Bauart (einfache Feder-Masse-Schwinger) werden je nach Anwendungsfall (Seismometer oder Beschleunigungssensor) in einem anderen Modus betrieben. In einem Fall dominiert die Masse, in zweiten Fall die Federsteifigkeit. Das hängt u.a. damit zusammen, welche Signalproportionalität ich erreichen möchte. Also Spannung zu Weg oder Spannung zu Beschleunigung. Detailliertere Ausführungen darfst du dir gerne in einer meiner Vorlesungen [1] dazu anhören, wenn du tatsächlich Interesse dazu hast. Möchtest du auch noch gleich ein Simulationsmodell eines piezoelektrischen Sensors, so darfst du dir hier [2] meine Berechnungen und Modelle laden. [1] http://www.mb.eah-jena.de/page/de/fachgebiete/mechatronik/studium/ema1 [2] http://www.amesys.de/?Anwendungen___Piezoelektrischer_Wandler
Ich stelle zwei ungewöhnliche Ansätze zur Problemlösungen zur Diskussion : 1.) Nicht auf unbekannt Geräusche oder Vibrationen zu lauern, sondern ein "Neuronales Netzwerk" alle im normalen Betrieb auftreten Geräusche oder Vibrationen erlernen lassen und sich von diesem nur Abweichung signalisieren lassen. 2.) Treten Geräusche oder Vibrationen nicht als Überlagerungen im erzeugten Strom auf?
GEKU schrieb: > Ich stelle zwei ungewöhnliche Ansätze zur Problemlösungen zur > Diskussion > Treten Geräusche oder Vibrationen nicht als Überlagerungen im erzeugten > Strom auf? Könnte sein, aber wahrscheinlich nur, wenn die Verbindung Turbine-Generator starr ist. Ist sie das?
Reinhard S. schrieb: > Dann wäre doch ein normales Mikrofon auch ein Lösung? An den TE: Nicht immer ist eine hochtechnische Lösung die beste Lösung. Ich würde einfach eine Audioübertragung nach Hause aufbauen und öfter mal reinhören. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür, welche Geräusche normal sind, und wel- che nicht. Erfahrungsgemäß kann man das als Mensch wesentlich besser beurteilen, als jegliche, aufwändige mathematische Schwingungsanalyse.
Frank E. schrieb: > Verbindung Turbine-Generator starr Es wird eine Kupplung dazwischen sein. https://www.skf.com/de/industry-solutions/power-generation/coal-power-plant/turbine-and-generator-systems/turbine-and-generator-couplings/index.html Was bleibt übrig wenn man die Netzfrequenz und alle seine Harmonischen wegfiltert.
Wie wärs mit Mikrofon + GNU Radio. Signalverarbeitung in GNU Radio, also FFT und Peak-Detect, oder auch einfach nur Energie im gesamten aufgezeichnetem Spektrum bestimmen und bei Überschreiten eines Wertes, eine Warnung generieren.
GEKU schrieb: > 1.) > > Nicht auf unbekannt Geräusche oder Vibrationen zu lauern, sondern ein > "Neuronales Netzwerk" alle im normalen Betrieb auftreten Geräusche oder > Vibrationen erlernen lassen und sich von diesem nur Abweichung > signalisieren lassen. siehe 5.3.4 Verarbeitung akustischer Signale - Testen von Elektromotoren https://www.econstor.eu/handle/10419/59314
Zum Thema: Nutzung der "Cepstrum-Methode" in modernen Online-Überwachungssystemen für Generatoren https://link.springer.com/article/10.1007/s00502-010-0710-9
Hi, von IFM gibt es Sensoren die genau für solche Zwecke entwickelt wurden. Ich kann nächste Woche mal schauen wenn es dich interessiert.
Andreas M. schrieb: > Hi, von IFM gibt es Sensoren die genau für solche Zwecke entwickelt > wurden. Ich kann nächste Woche mal schauen wenn es dich interessiert. Haben wir auch an Hydraulikpumpen verbaut, da wir dort unter'm Strich ähnliche Probleme haben (arbeiten in einem abgeschiedenen Raum vor sich, den ganz selten jemand betritt und noch seltener wenn die laufen). Sind IFM VKV021, eine schnelle Google-Suche bringt mich aber in Bedenken zwecks des Punktes "bezahlbar". Bei unserer Lösung ist allerdings die Schwingungsanalyse eher ein kleiner Teil und u.U. auch etwas blauäugig umgesetzt. Wichtiger waren uns da so Dinge wie "Pumpe läuft ohne Anforderung" (Pumpe vibriert obwohl SPS-Ausgang nicht gesetzt - klebendes Schütz) oder "Pumpe läuft nicht trotz Anforderung" (Pumpe vibriert nicht obwohl SPS-Ausgang gesetzt - Sicherung / Motorschutzschalter). Unter'm Strich würde ich hier jetzt eher sehr viel auf Aufzeichnung setzen. Einmal so die normalen Betriebsbereiche durchgehen und gucken was der Sensor so macht. Und dann entsprechend Grenzwerte festlegen. Und wenn dann ein Fehlalarm kommt die Grenzwerte entsprechend anpassen. Und ganz wichtig: wenn dann wirklich ein Fehler auftritt, in den Aufzeichnungen nachgucken, ob sich da bereits im Vorfeld schon etwas geändert hat. Wenn ein Schaden über 50m zu hören ist, bist du eigentlich schon lange über den Punkt drüber, in dem ein Schwingungssensor hätte anspringen können. Schön wäre da natürlich, wenn man eine entsprechende Datenverbindung hätte, so dass man da die Aufzeichnungen auch sichten kann, ohne vor Ort zu gehen. Da wird schon eine Datenmenge anfallen die über das, was in einer SMS drinnen stehen kann, hinausgeht. Anders gesagt: Ding ranbauen und selbst Erfahrungen sammeln.
Die Sache mit dem neuronalen Netz klingt wie die auswendig gelernte Antwort im 100% theoretischen Raum. Oder gibt es hier jemanden, der eine passende Software für genau diesen Einsatzzweck hat/kennt. Die auch für so eine Anwendung anlernbar ist. Für die man dann auch genügend "Fehlerfälle", zum Erkennen, zur Verfügung hat. Denn das plötzliche, lautere Knurren kann ja einen ganz normalen Lastsprung als Ursache haben. Aber im stillen Kämmerlein klingt die Antwort wirklich gut.
Zeno schrieb: > Da werden zwar tolle > Sensoren gezeigt, die aber für private Zwecke unerschwinglich sein > dürften. Er hat ein ganzes Wasserkraftwerk(!) da irgendwo rumstehen (Ein ganzes Kraftwerk mit Turbinenhaus so groß daß sich zwei Leute drin aufhalten können und allem drum und dran), das scheint mir nicht mehr ganz in die Kategorie "private Zwecke" zu passen, das war bestimmt nicht unbedingt billig und irgendein industrieller Sensor mehr oder weniger geht da wohl eher im Rauschen unter.
Andi schrieb: > > Für ein Klein-Wasserkraftwerk (15kVA) das ist ja süß... ;-) > Unter anderem würde ich gerne auf etwaige verdächtige Vibrationen von > Turbine und Generator reagieren, noch bevor ein Ausfall oder auch ein > gröberer Schaden entstehen kann. Verständlich bei den Preisen für Ersatzteile. > Meine Selfmade-Ansätze wären: > - Piezo-Mikrofon Ein aus meiner Sicht möglicherweise brauchbarer Sensor wäre ein Klopfsensor aus einem halbwegs aktuellen Benziner Irgendwo an der zu überwachenden Maschine verschraubt (mit dem passenden Drehmoment!!) sollte er im normalen Betrieb ein "Klopfgrundsignal" liefern, denn die Maschine wird ja im Betrieb irgendwelche Geräusche machen. Damit kann man den Sensor auf prizipielle Funktion testen. Wird der Pegel höher, ist die Maschine lauter geworden... Just my 2 Cents Gruß Elux
Mir fallen da ein paar simplere Ansätze ein: Wenn dein Lager sich auflösen, sollte sich das doch auch an den Temperaturen bemerkbar machen, oder? Temperaturen sind im Vergleich zu Vibrationen ziemlich einfach zu messen. Und wenn das wirklich so verdammt laut ist wenn da ein Lager kaputt geht, kannst du doch einfach in der Hütte den Lautstärke-Pegel über alles messen. Also nix mit FFT-Zerlegung. Einfach die Amplitude auswerten. Das ganze mittelst du über ein paar Sekunden/Minuten aus, dann ist auch ein krachendes Gewitter mit Donner kein Problem. Mechanische Schäden kündigen sich ja mit der Zeit an. Man könnte mit ein bisschen Audiotechnik (Equalizer/Frequenzweiche) die betreffenden Frequenzbereiche noch anpassen, bzw. das normale Betriebsgeräusch in der Überwachung dämpfen. Kupplungsbruch/Getriebeprobleme könnte man mit einer separaten Drehzahlüberwachung von Turbine und Generator überwachen. Wenn man die Fließgeschwindigkeit oder den Wasserdruck hinzu nimmt, müssten sich daraus eigentlich in Verbindung mit der tatsächlich gelieferten Leistung irgendwelche mechanischen Probleme "Schwergängig" ableiten lassen. Und dann fällt mir noch der simple DIY-Erschütterungssensor ein: Ein stabiler Draht, darumherum eine Feder. Wenn die beiden Kontakt bekommen, gibt es offenbar Erschütterungen. Die Ergebnisse kann man ja vor Ort mitloggen und Grenzwertüberschreitungen (oder Warnungen) per GSM rausschicken damit mal jemand kommt und sich das vor Ort ansieht. Mangels Prüfstand wird man die empirisch ermitteln und festlegen müssen. Ich verstehe das so: Es handelt sich um ein 15kW Kleinwasserkraftwerk und man soll es mit überschaubarem Aufwand mitbekommen bevor größere Schäden entstehen. Die Schäden selbst (z.B. defektes Lager) treten halt auf und werden dann repariert. Oder?
Hallo, Ich beschäftige mich beruflich mit der Schwingungsanalyse von Lagern und rotierenden Maschinen. Die Standardmethode zur Schwingungsanalyse sind piezoelektrische Beschleunigungsaufnehmer die an der Maschine und in den Lagerebenen angebracht werden. Dann wird eine Fourieranslyse gemacht, aber nicht über die Zeit, sondern über den Drehwinkel der Maschine. Das ist wichtig, da man so unabhängig von der Drehfrequenz der Maschine arbeitet. In der Frequenzanalyse tun dich dann ganze Welten auf: Die 1x Linie (also die die einmal pro Umdrehung autritt) ist meistens die markanteste und hängt größtenteils mit der Unwucht zusammen. Dann gibt es noch Linien bei 2x (Rotorasymetrie) und auch ungerade Zahlen, die auf andere Imperfektionen hindeuten (1/2x und 1/3x). Bei höheren Frequenzen kann man auch Spektrallinien für die Kugellagercharakteristik sehen. So kann man die Anzahl der Kugeln(!), und den Durchmesser von Kugellageraußen- und Innenring (!!) aus der Frequenzanalyse auslesen. Es gibt eine App vom Möbius Institute (iVibe), die das alles erklärt. Leider kostet sie um die 5€. Neuere Entwicklungen auf dem Gebiet ist die Lageranslyse im Ultraschall, hier können Defekte an den Kugellagerlaufbahnen frühzeitig erkannt werden. Auch sehr beeindruckend ist eine Technologie von RDI Technologies, die Bilder einer gewöhnlichen Industriekamera soweit “verstärkt”, dass Vibrationen mit bloßem Auge sichtbar gemacht werden. Unter “Motion amplification” gibt es auch freie Software, mit denen solche Vergrößerrungen gemacht werden können. So, ich hoffe das hilft! Stefan
Auch wenn dein Beitrag wirklich zielführend ist, glaube ich, dass sich eine ernsthafte Diskussion über dieses Thema hier erledigt hat. Zu unterschiedlich ist das Kompetenzniveau. Solange Beiträge wie Klopfsensor, Mikrofon + GNU Radio oder seismische Pendel hier einschlagen, bewegen wir uns unter dem Niveau von „Jugend forscht“.
Allenfalls genuegt auch ein Mikroschalter. Einfach an das Fundament anschrauben, und wenn der Generator weg ist, wird abgeschalten. Weg - bedeutet in diesem Fall der Generator hat sich vom Sockel runtervibriert, ist zusammen mit der Druckleitung Richtung Ecke gewandert, und ist dabei die Druckleitung abzureissen. Dann sollte man oben den zufluss abstellen.
Vobrationen koennen zB entstehen, wenn Steine in die Turbine kommen, und vielleicht sogar eine Schaufel abreissen. Oder die Turbine ueberdreht bei Lastabwurf, und eine Schaufel loest sich. Beides sollte zu verhindern sein, bevor es zu Vibrationen kommt.
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