Ich bekomme langsam Platzprobleme und will deshalb meine Büchersammlung digitalisieren. Die ist umfangreich genug, dass es lohnt, eine vernünftige Vorrichtung dafür zu bauen, die (zumindest einigermaßen) zuverlässig arbeitet und mit der ganzen Bandbreite vom halbzerfallenen Groschenheft bis zur ledergebundenen Edelausgabe klarkommt. Software, Steuerung usw. ist für mich kein Problem, auch nicht die Realisierung eines mechanischen Konzepts. Das Problem ist: Ich finde keins, welches mich wirklich überzeugt, jedenfalls nicht so sehr, dass ich bereit wäre, den Aufwand zur Realisierung zu betreiben. Leider kann man die Brauchbarkeit so eines Konzepts aber natürlich erst dann wirklich realistisch einschätzen, wenn man es umgesetzt und benutzt hat. Dilemma... Was suche ich also: - Brauchbare Detailfotos von Profi-Vorrichtungen für diesen Zweck. Also z.B. von dem Kram, den Google für sein Bücher-Digitalisierungsprojekt einsetzt. - Erfahrungsberichte zu real verwendeten Umsetzungen der im Web frei verfügbaren Konzepte.
Es gibt viele "Bastelprojekte" zum Buchscannen (meist mit manuellen Buchauflegen und Seite umschlagen). Welche davon hast du dir denn schon angeschaut und was gefällt dir an denen nicht?
Ging mir genau so, die Bücher standen zweireihig in den Schränken. Erster Lösungsansatz: Bücher digitalisieren lassen. Firma in Berlin gefunden, die macht das für drei Euro pro Buch. Der Buchrücken wir abgeschnitten, das Buch mit einem normalen Scanner eingelesen. Ergebnis: Als *pdf Datei OK, nach Konvertierung als epub ungeniessbar, dei erste Buchhälfe OK, das nächste Viertel zerrissen, dann wieder OK. Problem: pdf sind je nach ebook Reader doof zu lesen. Konvertierung klappt nur mit einwandfreien, nicht vergilbten alten Unterlagen. Zweiter Lösungsansatz: Bücher gnadenlos aussortieren. Was ich seit fünf Jahren nicht in der Hand hatte, kam weg. Schon mehr Platz im Regal. Bücher nochmal durchgegangen und alles aussortiert, was mich nicht mehr interessiert. Ergebnis: Bestand auf 50 % reduziert. Und es geht mir gut. Dritter Lösungsansatz: Es gibt wohl Stellen im Internet, an denen man sich Bücher herunterladen könnte. Wie man so hört, enden die URL mit *.onion. Wäre eine Möglichkeit...
Mikro 7. schrieb: > Es gibt viele "Bastelprojekte" zum Buchscannen (meist mit manuellen > Buchauflegen und Seite umschlagen). Manuelles Seiten umschlagen entfällt natürlich. Ich suche was, was in Richtung Profi-Equipment geht. Ich dachte, das hätte ich deutlich genug dargestellt. Buch manuell einlegen ist hingegen OK. Der Anteil der Groschenhefte in der Sammlung ist recht klein.
Schau Dir mal Fotos von alten Druckmaschinen an. Diejenigen, die mit einzelnen Bögen gearbeitet haben, haben mit einem Array aus Saugnäpfen nachgelegt. Wenn Du so etwas so umstrickst, dass es stattdessen umblättern, bist Du schon ein schönes Stück weiter. Ob Du wirklich scannen möchtest (wofür?) , musst Du selbst wissen. Für eine einfache Leseablichtung sollte ein gewöhnliches Foto reichen. Die alte Gutenberg-Bibel wirst Du ohnehin eher nicht dem Automaten anvertrauen wollen - ich habe es jedenfalls bisher vermieden ;-))
bücherwurm schrieb: > Erster Lösungsansatz: Bücher digitalisieren lassen. Firma in Berlin > gefunden, die macht das für drei Euro pro Buch. Für drei Euro pro Buch kann ich schon eine SEHR aufwendige Mechanik realisieren, das wäre etwa der Gegenwert eines gediegenen Kleinwagens von VW... Ziel ist aber natürlich, sehr, sehr deutlich unter 3 Euro pro Buch zu bleiben. Sonst könnte ich den meisten Kram einfach als Kindle-Edition bei Amazon noch einmal kaufen. Genau das ist aber, was ich nicht will.
Ich frage mich, wie Du zu so vielen Druckwerken gekommen bist, während Du viele Zehntausende von Stunden vor dem Bildschirm verbracht hast ...
Percy N. schrieb: > Ich frage mich, wie Du zu so vielen Druckwerken gekommen bist, während > Du viele Zehntausende von Stunden vor dem Bildschirm verbracht hast ... Tja, als ich aufgewachsen bin, gab's noch nicht wirklich Computer, jedenfalls nicht für Privatleute. Da habe ich einfach lesen gelernt. Und dann durch lesen auch denken. Hat mir auch später nicht geschadet, das beides zu können, als ich dann wirklich die meiste Zeit vor Monitoren verbracht habe. Und natürlich habe ich mir immer die Zeit genommen, weiterhin zu lesen und zu denken. Vielleicht versuchst du das auch mal?
c-hater schrieb: > Erfahrungsberichte zu real verwendeten Umsetzungen Am Buch den Rücken abtrennen, per Bandsäge mit glattem Band oder Papierschneidemaschine, Blätterstapel ein paar mal durchbiegen damit sich die Blätter trennen, und dann in einen schnellen Dokumentenscanner mit automatischem Einzug legen, bei uns ein Fujitsu Doppelseitenscanner. Der Auswurf des Scanners geht in eine Altpapiertonne.
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Automatisches Umblättern ist eine recht schwierige Anforderung. Wenn der "Scanner" dann auch mit beliebigen Größen, Hard- und Paperback zurechtkommen soll, wird es extrem schwierig. Dazu kommt die Bildsoftware (falls mit Kameras gearbeitet werden soll). Da du dir offensichtlich bereits Gedanken gemacht hast, könntest du hier vielleicht deine bisher gefundenen Ansätze verlinken. Wäre wahrscheinlich nicht nur für mich interessant. -- Btw: Ich hatte vor 5 Jahren keine für mich machbare Lösung gefunden, und daher die Bücher aufgetrennt und mit Einzugsscanner digitalisiert.
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c-hater schrieb: > Da habe ich einfach lesen gelernt. Und dann durch lesen auch denken. Na dann wird dein brillanter Geist sicher eine geeignete Vorrichtung ersinnen können die alles bisher da gewesene in den Schatten stellt!
Sortiert nach Kosten - Es gibt Scanner, die auf einer Seite "fast" bis zum Rand gucken können (jede Seite einzeln). - Es gibt sehr viele Projekte mit halbwegs komfortablen Auflagen, die dann von zwei Kameras beguckt werden. Aber von Hand bewegt (geblättert) werden. - In der Maker scene gab es mal ein Projekt, dass die Bücher selbstständig umblätterte. Keine Ahnung ob das fertig geworden ist. - Für die Archivierung, in Bibliotheken, gibt es mehr oder weniger gut funktionierende Automaten. Wenn Du Dir mal den dazu nötigen Aufwand durchdenkst, wirst Du auch ohne irgendeine Hilfe erkennen, das das Geld für einen Mittelklassewagen dafür nötig ist. Sehr aufwendige Bucherkennung (Format, Lage, Seitenzahl usw) Sehr aufwändige Mechanik meist mit Vakuum oder Elektrostatik Sehr aufwändige Optik. Die Antiquität soll ja nicht beim Aufbiegen auf 180° zerbrochen werden. Nicht ganz einfache, softwaretechnische Nachbearbeitung. Entzerrung, Drehung, Umsortierung, Erkennung usw. - Die vorherigen Posten bezahlst Du mit, wenn Du zu einem Dienstleister gehst.
c-hater schrieb: > > Tja, als ich aufgewachsen bin, gab's noch nicht wirklich Computer, > jedenfalls nicht für Privatleute. Echt nicht? Komisch, in meinen jüngeren Jahren habe ich zumindest bei IBM schon welche gesehen, dabei war das doch ein Privatunternehmen, auch wenn sie es nicht jedem verraten haben. Auch die Terminals waren nervig, man durfte nicht rauchen, weil die Farbbänder extrem gut brannten und die Kugelköpfe waren verdammt laut. Dafür hatten die Lochkarten schon einen Magnetstreifen, immerhin. > Da habe ich einfach lesen gelernt. Und > dann durch lesen auch denken. > Some have to learn it the hard way. Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen. > Hat mir auch später nicht geschadet, das beides zu können, als ich dann > wirklich die meiste Zeit vor Monitoren verbracht habe. Und natürlich > habe ich mir immer die Zeit genommen, weiterhin zu lesen und zu denken. > Multitasking? Als Andromorpher? > Vielleicht versuchst du das auch mal? Auf Monitore starren? Nö danke, noch brauche ich keinen Hirnschrittmacher. Und Texte lese ich am liebsten aus Büchern. Manchmal muss ich etwas suchen. Dabei kann man interessante Entdeckungen machen.
Michael B. schrieb: > Am Buch den Rücken abtrennen, per Bandsäge mit glattem Band oder > Papierschneidemaschine, > Blätterstapel ein paar mal durchbiegen damit sich die Blätter trennen, > und dann in einen schnellen Dokumentenscanner mit automatischem Einzug > legen, Das ist eine Idee, die zugegebenermaßen nicht ganz das ist, was mir vorgeschwebt hat, die aber gerade deshalb interessant ist, weil sie so weit jenseits aller meiner bisherigen Überlegungen ist. Ist nicht ausgeschlossen, dass ich letztlich genau das machen werde, was du da vorschlägst. Zumal ich unmittelbar Zugriff auf alles dafür nötige Equipment hätte, also rein garnix kaufen oder bauen müsste. Danke für die Idee. Die würde für 95% des Bestands das Problem lösen. Und für die restlichen 5% (die ich auch physisch erhalten möchte) kann ich dann auch mit weniger zuverlässigen Lösungen leben, dafür genügen dann die Konzepte, die ich kenne, die halt wahrscheinlich relativ viel manuelle Zu- und Nacharbeit erfordern, aber für kleines Geld zu bauen sind.
c-hater schrieb: > Danke für die Idee. Die würde für 95% des Bestands das Problem lösen. Und wird auch garantiert den Bestand um genau 95% reduzieren ;-)
Die Idee von Michael B. ist aber mit dem Makel der Einbahnstraße verbunden. Es sei denn, es macht Dir nichts aus Deine Bücher in Lose-Blatt-Sammlungen zu verwandeln.
c-hater schrieb: > Manuelles Seiten umschlagen entfällt natürlich. Nein, natürlich nicht. Zähl mal bitte, wieviel dümmliche Beiträge du in den letzten Jahrzehnten hier und in anderen Foren abgelassen hast. Ich gehe mal davon aus, eine Seite umzublättern kostet dich weniger Zeit als jeweils einmal deinen Senf irgendwo dazuzugeben. Vorschlag: In den nächsten zehn Jahren nirgenwo mehr posten, stattdessen jedesmal wenn dir nach Dummfug posten zumute ist, eine Seite scannen. Dann wirst du wohl schnell mit deiner Bibliothek fertig sein. > Ich suche was, was in > Richtung Profi-Equipment geht. Dann kauf dir Profi-Equipment, bau es auseinander und dann bau es nach. > Ich dachte, das hätte ich deutlich genug dargestellt. Nicht denken. Lies dir besser mal durch, was du für Blödsinn verzapfst. c-hater schrieb: > Da habe ich einfach lesen gelernt. Und > dann durch lesen auch denken. Und wann hast du es wieder verlernt? > Hat mir auch später nicht geschadet, das beides zu können, als ich dann > wirklich die meiste Zeit vor Monitoren verbracht habe. Aha, anscheinend haben die Monitore deinem Denken geschadet. > Und natürlich > habe ich mir immer die Zeit genommen, weiterhin zu lesen und zu denken. Da merkt man aber nichts von. Bzw. vielleicht wäre es in deinem Fall besser, mit dem Denken aufzuhören, wenn da nichts Sinnvolles bei rum kommt? > Vielleicht versuchst du das auch mal? Was für ein genialer Vorschlag von so einer Dumpfbacke. Mikro 7. schrieb: > Da du dir > offensichtlich bereits Gedanken gemacht hast, könntest du hier > vielleicht deine bisher gefundenen Ansätze verlinken. Er hat doch keine Ansätze. Alle anderen sind dumm, können nicht denken, und c-hater hat die einzigen sinnvollen Ideen. Buchrücken abzutrennen ist so wahnsinnig primitiv, dass c-hater in seinen Sphären sich so etwas nicht vorstellen konnte. Da aber einer der niederen Erdbewohner ihn auf diese primitive Methode gestoßen hat, lässt er sich dazu herab, sie anzuwenden.
Hast Du das hier schon gesehen? https://www.heise.de/make/meldung/Automatischer-Buchscanner-3D-Konstruktionsdaten-zum-Gratis-Download-3802644.html Dabei werden die Bücher nicht vernichtet.
Bevor man selbst scannt oder scannen lässt, erst mal schauen ob es nicht schon jemand anderes getan hat: https://de.wikipedia.org/wiki/Library_Genesis
c-hater schrieb: > Manuelles Seiten umschlagen entfällt natürlich. Ich suche was, was in > Richtung Profi-Equipment geht. https://www.youtube.com/watch?v=03ccxwNssmo https://www.youtube.com/watch?v=SdipuAuWsEs
Bernd K. schrieb: > Google-Books: Linear Book Scanner > https://www.youtube.com/watch?v=4JuoOaL11bw Das isses wohl. Tja, man sollte heutzutage wohl auch nach Videos suchen und nicht nur nach Texten und Zeichnungen... DANKE
Das dürfte ein ziemlich naher Verwandter des Dings sein, das ich hier Beitrag "Re: [S] Konzepte für Buchscanner-Mechanik" vorgeschlagen habe. Ist nur ohne Youtube-Video.
Rufus Τ. F. schrieb: > Das dürfte ein ziemlich naher Verwandter des Dings sein, das ich hier > Beitrag "Re: [S] Konzepte für Buchscanner-Mechanik" vorgeschlagen habe. Ja, das Ding von der Maker Faire basiert offensichtlich auf dem Gerät aus dem Google-Video welches sich Google im Jahr 2013 hat patentieren lassen.
Bernd K. schrieb: > Rufus Τ. F. schrieb: >> Das dürfte ein ziemlich naher Verwandter des Dings sein, das ich hier >> Beitrag "Re: [S] Konzepte für Buchscanner-Mechanik" vorgeschlagen habe. > > Ja, das Ding von der Maker Faire basiert offensichtlich auf dem Gerät > aus dem Google-Video welches sich Google im Jahr 2013 hat patentieren > lassen. Dann sollte die Patentschrift auffindbar sein.
Percy N. schrieb: > Dann sollte die Patentschrift auffindbar sein. https://patents.google.com/patent/US8711448 Aber Google garantiert kostenfreie Nutzung des Patents für jeden: https://github.com/google/linear-book-scanner/blob/master/PATENT.GRANT Dennoch, IMHO gebietet die Höflichkeit die Erwähnung des ursprünglichen Erfinders wenn man sowas nachbaut und verkauft.
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