Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Digitalrechner Kopplung online/offline


von gutenmorgenliebesboard (Gast)


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Wenn die Rede von Digitalrechnern ist, dann werden einfach stinknormale 
Computer gemeint bzw. Microcontroller oder?

Was wird jedoch mit offline bzw. online Kopplung gemeint?

von gutenmorgenliebesboard (Gast)


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Also es geht ja in der Identifikation um Optimierungsprobleme, wobei man 
Digitale Rechner zur Verarbeitung benutzt (MatLab usw.).

Was soll aber online/offline sein? Doch nicht das Internet ....

von frage (Gast)


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>Wenn die Rede von Digitalrechnern ist, dann werden einfach stinknormale
>Computer gemeint bzw. Microcontroller oder?

Tja, liegt irgendwie nahe das zu denken. Halt im Gegensatz zu 
Analog-Rechnern? Was sagen die Kommolitonen dazu, die in der Vorlesung / 
im Praktikum waren?

von +-*/ (Gast)


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Offline:
Aminosaeureanalysator -> AD-Wandler -> Band

Band -> Rechner

Online:
Aminosaeureanalysator -> AD-Wandler -> Rechner

von Marek (Gast)


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Die Folie stammt aus den 60ern, oder?

Es gab eine Zeit, da hat man zwischen analogen und digitalen Rechnern 
unterschieden. Analogrechner verwendet heute kaum noch jemand.

Die Spalte mit den Koppelinformationen ist grenzwertig. "offline" 
bedeutet in der klassischen EDV, dass es eine deutliche Zeitverzögerung 
und Trennung zwischen der Erfassung der Daten und der Verarbeitung gibt. 
Ein halbwegs modernes Beispiel wäre, wenn die Daten zuerst auf einem 
USB-Stick zwischengespeichert und später ("offline") am PC verarbeitet 
werden. "offline" bedeutet auch, man erfasst die Daten manuell , gibt 
sie später in den Rechner ein und verarbeitet sie.

"online" bedeutet der Rechner erfasst die Daten und beginnt nahezu 
zeitgleich mit der Verarbeitung der Daten. Das bedeutet nicht 
notwendigerweise Echtzeit.

Mit "Block" ist Batch-Verarbeitung gemeint. Das heißt, es wird eine 
gewisse Menge an Daten gesammelt und diese dann an einem Stück 
verarbeitet. Erfolgt das Verarbeiten im Block deutlich zeitverzögert, 
hat man das klassische "offline batch processing". Wird nur gepuffert 
und sofort mit der Verarbeitung begonnen wenn genug Daten da sind, ist 
das der "online" Fall.

Echtzeit als Gegenstück zu Block ist auch grenzwertig. Echtzeit bedeutet 
nur die Antworten sind unterhalb bestimmter Zeitschranken verfügbar. Für 
die Zeitschranken werden bei praktischen Anwendungen Schranken 
verwendet, die, bezogen auf die jeweilige Anwendung, das die Ergebnisse 
"unmittelbar", erscheinen lassen.

Wie gesagt, die Folie des Professors könnte dringend eine Überarbeitung 
vertragen. Besonders im Hinblick auf die Bedeutungswandlung 
online/offline.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Marek schrieb:
> Die Folie stammt aus den 60ern, oder?

Nein, eher aus den 1980er Jahren:

Der Begriff "PC" hat sich erst mit der Vorstellung des IBM PC etabliert. 
Er existierte zwar auch schon kurz vorher, aber auch erst mit Computern, 
die man sich neben oder auf den Tisch stellen und mittels Tastatur und 
Bildschirm bedienen konnte. Für Computer, die mittels Fernschreiber oder 
gar Lochkarten bedient wurden, war "PC" nicht gebräuchlich.

von Egon D. (Gast)


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Marek schrieb:

> Es gab eine Zeit, da hat man zwischen analogen und
> digitalen Rechnern unterschieden. Analogrechner
> verwendet heute kaum noch jemand.

Nicht ganz: Analogrechner verwendet heute jedermann --
man nennt sie nur nicht mehr so. (Jede Schaltung mit
OPV ist ein fest verdrahteter Analogrechner, ein
"ASP".)

Aber -- ja: Als frei programmierbare Universalrechner
werden Analogrechner nicht mehr verwendet; das stimmt.

von Manfred M. (bittbeisser)


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> Analogrechner verwendet heute kaum noch jemand.

Also mechanische Analogrechner vom Typ E6B 
(https://en.wikipedia.org/wiki/E6B) werden teilweise in der Fliegerei 
noch verwendet.

Vorteil: keine Batterien benötigt
Nachteil: Ab einem gewissen Alter ist Lesebrille erforderlich.

;-)

von Mary Jane (Gast)


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Egon D. schrieb:
> Marek schrieb:
>
>> Es gab eine Zeit, da hat man zwischen analogen und
>> digitalen Rechnern unterschieden. Analogrechner
>> verwendet heute kaum noch jemand.
>
> Nicht ganz: Analogrechner verwendet heute jedermann --
> man nennt sie nur nicht mehr so. (Jede Schaltung mit
> OPV ist ein fest verdrahteter Analogrechner, ein
> "ASP".)

Das sehe ich auch so. Sogar, dass Rechenprobleme schon in den 
mechanischen Eigenschaften eines Systems gelöst werden können. Zum 
Beispiel durch die Anordung von Sensoren auf ganze Winkel anstatt mit 
gleichem Abstand. Dadurch spart man dem Digitalrechner der die Sensoren 
auswertet die Winkelfunktionen.

> Aber -- ja: Als frei programmierbare Universalrechner
> werden Analogrechner nicht mehr verwendet; das stimmt.

Gab bzw. gibt es frei programmierbare analoge Universalrechner? Es fällt 
mir schwer mir mehr vorzustellen, als das beliebig aneinanderreihen 
mathematischer Funktionen mit einstellbaren Parametern. OPVs und Potis 
sozusagen mit Jumperkabel verbunden.

Wie kann man sich analoge Assemblersprache bzw. das Äqvivalent dazu 
vorstellen?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Mary Jane schrieb:
> Gab bzw. gibt es frei programmierbare analoge Universalrechner? Es fällt
> mir schwer mir mehr vorzustellen, als das beliebig aneinanderreihen
> mathematischer Funktionen mit einstellbaren Parametern. OPVs und Potis
> sozusagen mit Jumperkabel verbunden.

Genau so lief es damals. Analogrechner waren teils raumfüllende Geräte 
mit hunderten von Potentiometern. Die Verdrahtung lief dann auch per 
Steckbrücken und Kabeln.

Bei den meisten Systemen gab es keine Möglichkeit, das Programm zu 
speichern. Aber bei einigen neuerer Modellen konnte man zumindest das 
Steckbrett mit der Verschaltung tauschen, z.B. einige Analogrechner von 
Philips. Hier ist ein PACE TR-48 dargestellt, einschließlich des 
Schrankes zum Aufbewahren der "Programme":

https://www.earlycomputers.com/cgi-bin/item-report-main.cgi?20050803

> Wie kann man sich analoge Assemblersprache bzw. das Äqvivalent dazu
> vorstellen?

Naja, in Listenform und in Schaltplanform.

Bei Synthesizern wurden ähnliche Konstruktionen auch verwendet. An 
meiner Schule gab es damals einen EMS Senthi-AKS:

http://www.vintagesynth.com/misc/synthi.php

Und wenn Künstler wie z.B. Jean Michel Jarre, Klaus Schulze oder 
Tangerine Dream in den 1970er und frühen 1980er Jahren ein Konzert 
gaben, war die Bühne voll mit Synthsizern und einem wilden Drahtverhau.

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