Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hochspannungsteiler 6,5kV


von multi (Gast)


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Hallo Zusammen,

ich bin auch der Suche nach einem sehr genauen Spannungsteiler/Tastkopf. 
Für meine Anforderungen kann ich jedoch keinen finden. Ich hoffe Ihr 
könnt mir dabei weiterhelfen.
Folgende Anforderungen sollte er erfüllen:
Spannung: >6,5 kV DC/AC
Bandbreite: DC ... 50 kHz
Genauigkeit: <+-1,5%
Teilerverhältnis: 1000/1
Reaktionszeit/Anstiegszeit: <1us

Praktisch aber nicht unbedingt nötig wäre ein BNC-Ausgang. Außerdem wäre 
eine differentielle Messung von Vorteil (aber auch nicht zwingend 
nötig).

Vielen Dank!

: Verschoben durch Moderator
von TestX (Gast)


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6.5kV Spannung effektiv oder Spitze ?

von hauspapa (Gast)


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Testec TT-SI 9010 A kommt zum fairen Preis wenigstens in die Nähe.

von Martin O. (ossi-2)


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Testec TT-HVP 15 HF oder Tektronix P6015A sind schon nicht mehr ganz 
billig, erreichen aber bei der Genauigkeit nicht Deine Anforderungen. 
Hochspannung breitbandig zu messen ist echt schwer.

: Bearbeitet durch User
von Christian W. (orikson)


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Muss die Messung umbedingt direkt über die Spannung passieren, oder ist 
eine Rückrechnung über den Strom möglich? Dann würde sich eine 
Strommesszange bzw. die Messung einer induzierten Spannung anbieten

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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An was möchtest Du diesen Teiler am Ende überhaupt anschließen?
Ein Scope wird Dir die 1,5% schon kaputt machen.

von Falk B. (falk)


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multi schrieb:
> Hallo Zusammen,
>
> ich bin auch der Suche nach einem sehr genauen Spannungsteiler/Tastkopf.
> Für meine Anforderungen kann ich jedoch keinen finden. Ich hoffe Ihr
> könnt mir dabei weiterhelfen.
> Folgende Anforderungen sollte er erfüllen:
> Spannung: >6,5 kV DC/AC
> Bandbreite: DC ... 50 kHz
> Genauigkeit: <+-1,5%
> Teilerverhältnis: 1000/1
> Reaktionszeit/Anstiegszeit: <1us

Das ist nicht sonderlich viel, das kann fast jeder 10kV Tastkopf.

> Praktisch aber nicht unbedingt nötig wäre ein BNC-Ausgang.

Haben die meisten.

> Außerdem wäre
> eine differentielle Messung von Vorteil (aber auch nicht zwingend
> nötig).

Hat so gut wie kein einziger Tastkopf!

https://de.rs-online.com/web/p/oszilloskop-tastkopfe/3669141/

https://de.rs-online.com/web/p/oszilloskop-tastkopfe/7966702/

https://de.rs-online.com/web/p/oszilloskop-tastkopfe/7450708/

Ok, der kann nur 5kV

von Andrew T. (marsufant)


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multi schrieb:
> Folgende Anforderungen sollte er erfüllen:
> Spannung: >6,5 kV DC/AC
> Bandbreite: DC ... 50 kHz
> Genauigkeit: <+-1,5%
> Teilerverhältnis: 1000/1
> Reaktionszeit/Anstiegszeit: <1us
>
> Praktisch aber nicht unbedingt nötig wäre ein BNC-Ausgang

Tektronix P6013 oder Tektronix P6015  erfüllt das.
BW sogar größer.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Andrew T. schrieb:
>> Genauigkeit: <+-1,5%

Andrew T. schrieb:
> Tektronix P6013 oder Tektronix P6015  erfüllt das.
> BW sogar größer.

Nein, der 6015A macht 3% schon bei DC + Scope

von Andrew T. (marsufant)


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Philipp C. schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>>> Genauigkeit: <+-1,5%
>
> Andrew T. schrieb:
>> Tektronix P6013 oder Tektronix P6015  erfüllt das.
>> BW sogar größer.
>
> Nein, der 6015A macht 3% schon bei DC + Scope

Aber ja doch. Denn: Kann man problemlos auf unter 1% abgleichen. BTDT

DaBla lesen und verstehn hilft da ungemein.

Übrigens ist der 6015A hier unnötig, da die 6500 V auch ohne 
Isolierflüssigkeit zuverlässig abgehandelt werden können.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Andrew T. schrieb:
> Aber ja doch. Denn: Kann man problemlos auf unter 1% abgleichen. BTDT

Hast Du da weitere Hinweise?
Ich würde da gern noch ein paar andere Spannungen rückführbar in 
ähnlichen Bereichen messen. Bisher scheitert es aber schon an 
belastbaren Spezifikationen für das Scope.

Ich bin auch mal mit AC und kleinen Spannungen an das Scope gegangen 
(Tektronix) und das reicht von der Linearität schon nicht für 1%.

Für gute Tipps wäre ich dankbar

von Michael K. (Gast)


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multi schrieb:
> Für meine Anforderungen kann ich jedoch keinen finden.

Willkommen im Club ;-)
Ich habe mir 'damals' einen 1000/1 HV Tastkopf (20KV) selbst gebaut.
Ziemlich simpel.
Das Oszi hat 1M Innenwiderstand.
Ein 10/1 Tastkopf addiert 9M dazu.

Bemesse also einen (mehrere) spannungsfesten Vorwiderstand in der 
richtigen Größe, klemme den an einen 10/1 Tastkopf und Du hast jeden 
Bereich den Du willst, mit der Abgleichmöglichkeit des Tastkopfes.

Vergiss hohe Genauigkeit und Linearität.
Oszis zeigen an was da passiert, sind aber keine Präzisionsmessgeräte.
Die Auflösung der schnellen AD Wandler reicht dafür auch garnicht.

von Falk B. (falk)


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Michael K. schrieb:
> multi schrieb:
>> Für meine Anforderungen kann ich jedoch keinen finden.
>
> Willkommen im Club ;-)
> Ich habe mir 'damals' einen 1000/1 HV Tastkopf (20KV) selbst gebaut.
> Ziemlich simpel.
> Das Oszi hat 1M Innenwiderstand.
> Ein 10/1 Tastkopf addiert 9M dazu.
>
> Bemesse also einen (mehrere) spannungsfesten Vorwiderstand in der
> richtigen Größe, klemme den an einen 10/1 Tastkopf und Du hast jeden
> Bereich den Du willst, mit der Abgleichmöglichkeit des Tastkopfes.

Das ist aber nur ein Tastkopf für Gleichspannung. Der hat ggf. schon bei 
50 Hz arge Probleme, denn es fehlt die Frequenzgangkompensation.

> Vergiss hohe Genauigkeit und Linearität.
> Oszis zeigen an was da passiert, sind aber keine Präzisionsmessgeräte.
> Die Auflösung der schnellen AD Wandler reicht dafür auch garnicht.

Wer viel Geld hat, kann sowas hier kaufen.

http://www.highvoltageprobes.com/high-voltage-probes

Die PVM-5 kostet um die 5000 Euro 8-0

von +-*/ (Gast)


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> Ziemlich simpel.

Ja, wenn man den nicht kapazitiv kompensiert, wohl eher primitiv.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Wer viel Geld hat, kann sowas hier kaufen.
>
> http://www.highvoltageprobes.com/high-voltage-probes
>
> Die PVM-5 kostet um die 5000 Euro 8-0

Die sehen interessant aus! Wo lässt man die dann kalibrieren? Speziell 
bei HV und AC wird es schnell dünn.

von Falk B. (falk)


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Philipp C. schrieb:
> Die sehen interessant aus! Wo lässt man die dann kalibrieren? Speziell
> bei HV und AC wird es schnell dünn.

In einem HV Labor, welches diese Dienstleistung anbietet.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Philipp C. schrieb:
>> Die sehen interessant aus! Wo lässt man die dann kalibrieren? Speziell
>> bei HV und AC wird es schnell dünn.
>
> In einem HV Labor, welches diese Dienstleistung anbietet.

Und kennst Du eins in Deutschland?

von Michael K. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Das ist aber nur ein Tastkopf für Gleichspannung. Der hat ggf. schon bei
> 50 Hz arge Probleme, denn es fehlt die Frequenzgangkompensation.

Nana, um bei 50Hz schon Probleme zu bekommen muss man aber arg ins Klo 
greifen beim Bau.
Frequenzgangkorrektur über den 10/1 Tastkopf, wie ich schrieb.
Der taugt schon für sehr viel mehr als DC.
Ich habe den bei ca. 20Khz (Boostwandler) eingesetzt und konnte sehr gut 
damit leben das u.U. ein paar Ungenauigkeiten bei den schnellen Flanken 
vorlagen.

HF tauglich ist der natürlich nicht, aber wir wollen ja auch Tektronix 
nicht Konkurrenz machen.

Ich hatte HV Tastköpfe der 150€ Klasse gekauft und das war schlimmes 
Zeug, das gerade mal fürs Multimeter zu gebrauchen war.

von Falk B. (falk)


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Philipp C. schrieb:

>> In einem HV Labor, welches diese Dienstleistung anbietet.
>
> Und kennst Du eins in Deutschland?

Ich nicht, darum kümmern sich andere Leute in der Firma.

von Falk B. (falk)


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Michael K. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Das ist aber nur ein Tastkopf für Gleichspannung. Der hat ggf. schon bei
>> 50 Hz arge Probleme, denn es fehlt die Frequenzgangkompensation.
>
> Nana, um bei 50Hz schon Probleme zu bekommen muss man aber arg ins Klo
> greifen beim Bau.

Passiert öfter als man denkt.

> Frequenzgangkorrektur über den 10/1 Tastkopf, wie ich schrieb.
> Der taugt schon für sehr viel mehr als DC.

Glaub ich eher nicht. Hab ich schon mehrfach gesehen, das es NICHT geht.

> Ich habe den bei ca. 20Khz (Boostwandler) eingesetzt und konnte sehr gut
> damit leben das u.U. ein paar Ungenauigkeiten bei den schnellen Flanken
> vorlagen.

Das glaube ich kaum. Schon gar nicht, denn dort ein 1M Tastkopf unten 
dran hängt der um die 150pF incl. Zuleitung hat.

von Harald W. (wilhelms)


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Philipp C. schrieb:

> Wo lässt man die dann kalibrieren?

Am besten hier anfragen:
https://www.dakks.de/

von Michael K. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Das glaube ich kaum.

Dann glaube es nicht.
Für mich hat das sehr gut so funktioniert.
Auch die Frequenzgangkorrektur.

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