Hallo zusammen Ich stehe aktuell vor einem kleinen Problem, bei einem Kunden von mir, in einer Schlachterei gibt es eine ältere Brühanlage aus mehreren Einzelkomponenten wie Kochkessel und Förderbänder. Jeden Abend werden die Rüttler und Bänder zwischen den Kesselanlagen herausgefahren um die Reinigung zu erleichtern. Die Anlage ist schon etwas älter und läuft bis jetzt ohne RCD. Da die Anlage schon länger nicht mehr den aktuellen bestimmungen insbesondere nach DGUV 3 entspricht soll sie nun umgerüstet werden. Aufgrund von betriebsbedingten Ableitströmen ist der einsatz von 30mA RCDs nicht möglich. Daher muss ein vollständiger Potentialausgleich zwischen den feststehenden und mobilen Geräten erstellt werden. Leider scheint es bis jetzt keine spezielle Lösung für den Fall zu geben, dass der Potentialausgleich bei den mobilen Anlagen täglich gelöst und wieder verbunden werden muss, teilweise werden je nach produkt auch einzelne Förderbänder gegen andere getauscht, wodurch neben der Stolpergefahr längere Leitungen keine Alternative sind. Aufgrund des Einsatzortes ist Korrosionsbeständigkeit unbedingt erforderlich. Die maximale Absicherung pro Einzelgerät beträgt 50A gl/gg und es treten keine Kurzschlussströme größer 6kA auf Hatte jemand hier bereits einen ähnlichen Fall und kann mir daher eventuell ein paar Tipps für die praktische Umsetzung geben? Vielen dank im Vorraus
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vielleicht hilft dir eine Steckverbindung da könntest du auf PE Anschlüsse für Medizingeräte zurückgreifen. Die sind robust, aus Edelstahl und oft genug auch Sterilisierbar. z.B. sowas hier: https://de.rs-online.com/web/p/din-steckverbinder/4094015/ in Verbindung mit https://de.rs-online.com/web/p/4-mm-messleitungen/4093983/ in 6mm² Ausführung sollte funktionieren. Ich weiß aber nicht, ob eine lösbare Verbindung den Vorschriften entspricht.
Simon A. schrieb: > Absicherung pro Einzelgerät beträgt 50A Zeig mal Deinen Stecker davon. Der Schutzleiter muss vorauseilend Kontakt geben. Mal z.B. bei PHOENIX CONTACT +49 52 35/3-1 20 00 nachgefragt?
In der Veranstaltungstechnik steht man regelmäßig vor der gleichen Herausforderung. Hier gibt es einen Lösungsansatz: https://www.connex.de/strom/cpot-erdungssystem.html
Der feste Teil der Anlage, sollte doch ohnehin an den lokalen Potentialausgleich angeschlossen sein, der wiederum geerdet ist. Der bewegliche Teil der Anlage, wird seine Erdung ja hoffentlich über die Steckverbindung bekommen? Ansonsten baut man vielleicht einfach aus V4A Laschen an, die man mit Flügelmuttern anziehen kann...
Sven L. schrieb: > Ansonsten baut man vielleicht einfach aus V4A Laschen an, die man mit > Flügelmuttern anziehen kann... Mechanisch denkbar, aber wie oft vergisst ein DAU es in der richtigen Reihenfolge anzuschließen? Der perfekte Weg zum Friedhof?
Naja das von mir vorher geschriebene sollte man mal zuerst prüfen, das sollte auf jeden Fall einen Großteil der Gefahr eliminieren. Ansonsten gehören Mitarbeiter geschult, ein Tankwagenfahrer ist auch keine Elektrofachkraft und weiß auf welcher Seite er zuerst anschliesen muss. Ggf. gibt man die Anweisung, das nur bestimmte MA Veräderungen an der Anlage vornehmen dürfen. Wer Geräte mit 50A umsteckt, sollte schon ein bisschen wissen was er tut
Christian B. schrieb: > da könntest du auf PE Anschlüsse für Medizingeräte zurückgreifen. Ich kenne diese Steckverbinder bis jetzt nciht, sie schauen aber grundsätzlich interessant aus, ich werde mir das mal genauer anschauen oszi40 schrieb: > Zeig mal Deinen Stecker davon. Es werden normale CEE 64A Steckverbinder von Menekes verwendet, die haben einen vorauseilenden Kontakt. Sven L. schrieb: > Der bewegliche Teil der Anlage, wird seine Erdung ja hoffentlich über > die Steckverbindung bekommen? Mein Problem ist ja, dass Zusätzlich zur Anschlussleitung eine separate Erdverbindung für den Anlagen internen Potentialausgleich hergestellt werden muss. Philip S. schrieb: > In der Veranstaltungstechnik steht man regelmäßig vor der gleichen > Herausforderung. Hier gibt es einen Lösungsansatz: Ein guter Tipp. Ich habe heute bereits von anderer Seite einen Tipp auf die in diesen Boxen verbauten Steckverbinder bekommen. Sie sind von Harting und nennen sich Han Gnd. Sven L. schrieb: > Ansonsten baut man vielleicht einfach aus V4A Laschen an, die man mit > Flügelmuttern anziehen kann... Für den täglichen betrieb ist das einfach zu schwierig in der Handhabung, Werkzeug fehlt, die schrauben gehen verloren oder werden nicht fest genug angezogen. Ein (fast) Idioten sicheres Stecksystem muss her! Die vorgeschlagenen Verbinder für medizinische Geräte und die Hartingstecker sind auf jeden Fall schon eine genauere Recherche wert, sollte in den nächsten Tagen noch jemand einen Geistesblitz haben darf er sich aber gerne noch melden Grüße raster
raster schrieb: > Mein Problem ist ja, dass Zusätzlich zur Anschlussleitung eine separate > Erdverbindung für den Anlagen internen Potentialausgleich hergestellt > werden muss. Irgendwo weiter oben schrieb ich, das der feste Anlagenteil permanent mit einem Potentialausgleich, welcher wiederum geerdet ist verbunden sein sollte. raster schrieb: > Für den täglichen betrieb ist das einfach zu schwierig in der > Handhabung, Werkzeug fehlt, die schrauben gehen verloren oder werden > nicht fest genug angezogen. Ein (fast) Idioten sicheres Stecksystem muss > her! Ohje... Kann mich nur wiederholen, Personal das solche Anlagen wartet, bedient und umbaut muss unterwiesen werden. Außerdem gehört für den Betrieb eine Betriebsanweisung erstellt, die auf den richtigen Umgang und Gefahren im Hinblick auf die Handhabung hinweist. Du meinst, wer zu blöd ist, 1-2 Laschen aus V4A , welche mit unverlierbar angebrachten Flügelmuttern befestigt sind, auf der Gegenseite einzuhängen und anzuziehen, der scheert sich um irgendwelche Steckverbindungen, die, wenn sie nicht verbbunden sind, der Funktion der Anlage keinen Abbruch tun? Wenn dann müsstest Du Steckverbindungen verwenden, die nur, wenn Sie gesteckt sind ein Einschalten der Anlage erlauben!
Wenn von der Anlage so eine Gefahr ausgeht, dann würde ich zu allererst mal eine Gefährdungsbeurteilung durchführen, die Gefahren erkennen, benennen und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.
Sven L. schrieb: > und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen. Elektrisch erst prüfen ob dieser Potenzialausgleich richtig angeschlossen ist und DANN ERST die Spannungen für den CEE 64A Steckverbinder freigeben? Das wird wohl auch nicht so einfach, wenn irgendwo schon vorzeitig ein Stück Blech Kontakt zum Rest der Anlage gibt...
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