Hallo, gibt es einen Grund, warum man für ein neues Projekt einen Arduino Uno/Nano verwendet, anstatt eines ESP8266? Wenn ich mir das Datenblatt anschaue, hat der ESP mehr CPU/RAM und verbraucht im deep- sleep wesentlich weniger Strom. Ich möchte eine Steuerung bauen, welche einige Relais ansteuert. Gibts Gründe, warum man auf einen Arduino zurückgreifen sollte? Danke für euer Feedback
Weder noch. Fuer ein paar Relais wuerde ich einen alten ST62 ausmotten. Und dann mit dem guten ST-Realizer eine FSM konstruieren. Braucht garantiert keine Zeile handgeschriebenen Code!
Du kannst den ESP auch mit der Arduino-IDE benutzen, wenn dir so ist – mit den damit verbundenen Vor- und Nachteilen.
Thomas schrieb: > Gibts Gründe, warum man auf einen Arduino zurückgreifen sollte? Arduino ist erstmal nur ein Framework welches es für STM32, ESP8266/32 oder AVR gibt. Die klassischen Arduino Boards sind natürlich auf Atmel (AVR) basis. Inzwischen funktionieren aber fast alle Libs auch bei STM, ESP ohne was am Code ändern zu müssen. Thomas schrieb: > Wenn ich mir das Datenblatt anschaue, hat der ESP mehr CPU/RAM und > verbraucht im deep- sleep wesentlich weniger Strom. Das würde ich nicht unbedingt direkt unterschreiben. Der ESP8266 verbraucht ~20µA, verliert aber aufgrund eines Fehlerhaften HW Designs jedoch seinen RAM-Inhalt. Ein AVR geht weiter runter und hält seinen RAM-Inhalt. Das setzt natürlich alles einen Linearregler mit kleinem Quiescent Current vorraus, das haben i.d.R. weder die ESPs (meist AMS1117 ~5mA Ruhestrom) noch die Arduinos. Da ist man besser mit einem MCP1703 beraten. Ein AVR hat auch mehr IOs als ein ESP. Für die meisten zwecke reicht aber auch der ESP. Aber für die meisten Sachen ist ein ESP schon nett, zumal man gleich auch für Lau ne WLAN Anbindung hat. Mit Platform IO lässt sich dann auch noch ganz gut entwickeln im Gegensatz zu der Arduino IDE
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Thomas schrieb: > Ich möchte eine Steuerung bauen, welche einige Relais ansteuert. > Gibts Gründe, warum man auf einen Arduino zurückgreifen sollte? Arduino ist sehr einfach zu handhaben und kostet wenig, ich habe damit viele nette Dinge erledigt. Für eine etwas umfangreichere Anwendung kaue ich gerade wieder am knappen Speicher des A*-Nano / AT328 herum und frage mich, was ich unter der A*-IDE alternativ verwenden könnte. Der ESP32 hat Zeugs was ich nicht brauche und der Arduino Mega ist mir mechanisch zu groß. Ich würde auch gerne auf 5 Volt bleiben, aber das ist kein absolutes Muss.
Timmo H. schrieb: > Ein AVR geht weiter runter und hält seinen RAM-Inhalt. Das setzt > natürlich alles einen Linearregler mit kleinem Quiescent Current > vorraus, das haben i.d.R. weder die ESPs (meist AMS1117 ~5mA Ruhestrom) > noch die Arduinos. Da ist man besser mit einem MCP1703 beraten. > Ein AVR hat auch mehr IOs als ein ESP. Für die meisten zwecke reicht > aber auch der ESP. Sorry, aber ich verstehe nicht, warum ich einen Stromregler vor meinen Arduino brauche, wenn ich eh mit 5V von einem Netzteil den Arduino versorge? Kann man mich aufklären?
Thomas schrieb: > Sorry, aber ich verstehe nicht, warum ich einen Stromregler vor meinen > Arduino brauche, wenn ich eh mit 5V von einem Netzteil den Arduino > versorge? > Kann man mich aufklären? Nein! Wenn du schon einen 5V Regler hast, dann brauchst du keinen weiteren! Da war von "niedrigerem" Stromverbrauch die Rede. Da sind nicht alle Regler so toll geeignet. Mach nur richtig Sinn im Batterie/Akkubetrieb
Arduino Fanboy D. schrieb: > Mach nur richtig Sinn im Batterie/Akkubetrieb ... nur dass ich beim Batterie/Akkubetrieb i.d.R. komplett auf Spannungsregler verzichte.
Arduino Fanboy D. schrieb: > Mach nur richtig Sinn im Batterie/Akkubetrieb Dann kommen die AVRs (1,8..5,5V) in der Regel ohne Spannungsregler aus. Z.B. an einem Li-Ion Akku (2,5..4,3V).
Hallo, bei den ESPs nehme ich LiFePO4, da passt die Spannungslage ideal. Gruß aus Berlin Michael
Beim ESP ist ganz wichtig, dass das eigene Programm keine lange blockierende Funktionen enthalten darf. Man muss alle paar Millisekunden Zeit an das "Betriebssystem" (alias Firmware) abgeben, sonst fällt die WLAN Verbindung aus oder er macht sogar einen Neustart. Das eigene Programm muss sich die CPU Zeit mit der Firmware teilen. Die Unterbrechungen sind unterschiedlich lang und dauern machnmal sogar über 100ms! Deswegen ist es mit diesem Ding ziemlich schwierig, exakte Timings einzuhalten. Die Ruhestromaufnahme ist ungefähr um Faktor 10 bis 20 höher, als bei den 8bit AVR Modellen. Der ADC ist sehr ungenau, er darf laut Datenblatt bis zu 20% vom idealen Wert abweichen (gemessen habe ich 10%). Außerdem kannst du den ADC nicht kontinuierlich benutzen, weil dann der Chip abstürzt. Der ESP8266 ist sicher interessant, aber taugt keinesfalls als allgemeingültiger Ersatz für 8bit AVR.
Stefanus F. schrieb: > Beim ESP ist ganz wichtig, dass das eigene Programm keine lange > blockierende Funktionen enthalten darf. Das dürfte in erster Linie auf den ESP8266 zutreffen. Der ESP32 hat zwei Kerne, so daß man eine klare Trennung zwischen WLAN-Teil und dem Rest hinbekommen kann. Stefanus F. schrieb: > Der ADC ist sehr ungenau Das ist kein Wunder, wenn auf dem gleichen Chip ein HF-Sender mit ein paar hundert mW Leistung sitzt.
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Rufus Τ. F. schrieb: > Das dürfte in erster Linie auf den ESP8266 zutreffen. Ja stimmt, ich meinte den ESP8266. Zum ESP32 kann ich nicht viel sagen, den habe ich noch nicht benutzt. Rufus Τ. F. schrieb: >> Der ADC ist sehr ungenau > Das ist kein Wunder, wenn auf dem gleichen Chip ein HF-Sender mit ein > paar hundert mW Leistung sitzt. Auch wenn man WLAN aus schaltet (das Umschalten erfordert jeweils einen Hardware-Reset) ist er immer noch wesentlich ungenauer, als was ich von 8bit AVR gewohnt bin. Es wängt schon damit an, dass er erst ab ca 0,1V misst und darüber deutlich un-linear arbeitet.
Rufus Τ. F. schrieb: > Stefanus F. schrieb: >> Beim ESP ist ganz wichtig, dass das eigene Programm keine lange >> blockierende Funktionen enthalten darf. > > Das dürfte in erster Linie auf den ESP8266 zutreffen. Der ESP32 hat zwei > Kerne, so daß man eine klare Trennung zwischen WLAN-Teil und dem Rest > hinbekommen kann. Nein, wie Dir schon in anderen Threads klargemacht wurde, gibt es verschiedene ESP32-Varianten. Darunter auch welche mit einem Kern. Insofern ist Deine Aussage falsch.
John Doe schrieb: > Darunter auch welche mit einem Kern. Insofern ist Deine Aussage falsch. Die gibt's zwar laut Datenblatt, aber zum kaufen habe ich noch keinen gesehen. EDIT: Ich revidiere, habe hier sogar einen liegen (ESP32-CAM). Ist ein ESP32-S
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John Doe schrieb: > Nein, wie Dir schon in anderen Threads klargemacht wurde, gibt es > verschiedene ESP32-Varianten Dann ersetze halt "ESP32" durch "ESP32-D". Den nennt zwar niemand so, aber damit man ihn nicht mit dem noch sehr neuen und seltenen funktional kastrierten ESP32-S verwechselt, muss man das jetzt wohl tun.
Rufus Τ. F. schrieb: > John Doe schrieb: >> Nein, wie Dir schon in anderen Threads klargemacht wurde, gibt es >> verschiedene ESP32-Varianten > > Dann ersetze halt "ESP32" durch "ESP32-D". Den nennt zwar niemand so, > aber damit man ihn nicht mit dem noch sehr neuen und seltenen funktional > kastrierten ESP32-S verwechselt, muss man das jetzt wohl tun. Unter "sehr neu" verstehe ich etwas anderes. Die erste Single-Core-Variante ist vor einem Jahr erschienen, die zweite ist neuer und von diesem Jahr. Die erste Variante ist auch nicht selten. Ich hatte sie im Dezember auf dem Tisch. Es gibt auch nicht "den" ESP32-S. Und funktional kastriert ist auch nicht richtig. Der ESP32-S2 z.B. hat zwar nur einen Kern, dafür aber einen Xtensa LX7 anstelle des LX6, kann mehr Speicher ansteuern, hat USB, diverse Security-Features. Er ist einfach anders.
Hallo, Timmo H. schrieb: > EDIT: Ich revidiere, habe hier sogar einen liegen (ESP32-CAM). Ist ein > ESP32-S Das AI-Thinker-Modul ESP32-S ist identisch zum Wroom32 und enthält einen "normalen" ESP32. Gruß aus Berlin Michael
Michael U. schrieb: > Das AI-Thinker-Modul ESP32-S Das ärgerliche ist, daß hier Hersteller von Modulen die Module genauso nennen wie die darauf verbauten Controller, oder auch genau nicht. Wie wäre es, wenn wir einfach alles gleich nennen, dann muss man es nicht mehr auseinanderhalten?
Hallo, Rufus Τ. F. schrieb: > Michael U. schrieb: >> Das AI-Thinker-Modul ESP32-S > > Das ärgerliche ist, daß hier Hersteller von Modulen die Module genauso > nennen wie die darauf verbauten Controller, oder auch genau nicht. Ja, leider... Am Anfang war es wohl soger mit ESP-32S bedruckt, was auch nicht sonderlich genial war. > Wie wäre es, wenn wir einfach alles gleich nennen, dann muss man es > nicht mehr auseinanderhalten? Gute Idee. Würde auch die Ersaztteilhaltung extrem vereinfachen. Gruß aus Berlin Michael
Hallo gibt es denn vergleichbaren Ersatz sprich mit 1 oder 2 Kernen bei ~200MHZ gute Doku lage dass man auch sein eigenes "Ding" machen kann und nicht auf ein Win/Linux/NodeMcu …- System aufsetzen muss dass für hardcore Anwendungen unbrauchbar ist mit integriertem WLAN/Bluetooth so 2-16MB Flash und 0.5 - 1 MB RAM Merci
H. D. schrieb: > gibt es denn vergleichbaren Ersatz Soweit ich weiß gibt es da nichts anderes, was Hobby-Bastlern zugänglich wäre. Sobald WLAN oder Bluetooth beteiligt ist, musst du die Firmware des Herstellers verwenden. Ich glaube, das ist in der EU sogar gesetzlich vorgeschrieben.
EU-Richtlinie 2014/53 Artikel 3 Absatz 3 Buchstabe i wollte man so auslegen. Das wäre dann aber auch der Tod für Freifunk, OpenWRT, DD-WRT, pfSense, OpenSense, Freetz, Android/LineageOS usw. gewesen. Es gab wohl zuviele Beschwerden bzgl. freier Software und Eingriff in die Gerätehoheit als dass man es politisch erzwungen hat. Danke für die Erklärungen zum Unterschied AT328,ESP8266 und ESP32. :-)
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