Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik MAX485 & MAX487 Mischbetrieb möglich?


von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

möchte fragen ob man beide ICs am Bus mischen kann? Unter Einhaltung der 
jeweils begrenzenden Parameter beider. Also Baudrate max. 250kBaud und 
Anzahl max 32. Unsicher bin ich mir wegen dem fehlenden Slew-Rate 
Limited des MAX485, könnte dem MAX487 stören?

von Schorsch X. (bastelschorsch)


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Sollte funktionieren

von Clemens L. (c_l)


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Veit D. schrieb:
> Unsicher bin ich mir wegen dem fehlenden Slew-Rate Limited

Wenn der Bus korrekt terminiert ist, sollte es keine Überschwingungen 
geben.

von Veit D. (devil-elec)


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Dann werde ich das probieren. Danke.

von Horst (Gast)


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Aus der Praxis (Videoüberwachuzng) kann ich sagen, daß es funktioniert. 
Man weis nie, was in dem Gerät verbaut ist, das man auf den Bus hängt, 
oft ist es garkein MAX und man mischt sogar Hersteller.
Funktioniert aber trotzdem.
Oft sogar in Sternverkabelung und ohne Abschlusswiderstände, interessant 
was da so gebaut wird.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Horst schrieb:
> Funktioniert aber trotzdem.
Das ist die Idee hinter dem "Standard": wenn sich alle an die RS485 Spec 
halten, dann klappt auch die Kommmunikation.

Veit D. schrieb:
> dem fehlenden Slew-Rate Limited des MAX485, könnte dem MAX487 stören?
Die fehlende Begrenzung der Flankensteilheit stört am wenigsten /andere 
Teilnehmer/ auf dem Bus, sondern sie wird eher die Störabstrahlung des 
Systems erhöhen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Lothar M. schrieb:
> Das ist die Idee hinter dem "Standard": wenn sich alle an die RS485 Spec
> halten, dann klappt auch die Kommmunikation.

Viele Systeme, die nur in grober Anlehnung an einen Standard realisiert 
sind, funktionieren manchmal trotzdem erstaunlich gut, wogegen es 
standardkonforme, aber komplett auf Kante genähte Geräte gibt, die sich 
sehr mimosenhaft anstellen.

Besonders unübersichtlich wird es, wenn ein Gerät gezielt gegen einen 
Standard verstoßen muss, um diesen einzuhalten. Als wir damals(tm) vor 
sehr, sehr langer Zeit GSM-Mobiltelefone entwickelten, gab es eine 
streng konforme Firmware für Zulassungstests. Und dann gab es die im 
Feld funktionsfähige Firmware. Beide waren nicht identisch. Bei der 
funktionsfähigen Firmware waren Workarounds für fehlerhafte 
Basisstationen usw. enthalten. Nokia-Telefone hatten damals (Ende der 
1990er Jahre) völlig zu recht einen so guten Ruf, weil dort sehr viel 
Aufwand in solche Workarounds hineingesteckt wurde: "Ach, das ist eine 
Ericsson-Basis, Typ ABC, Firmware 1.2.3? Dann darf natürlich Bit 5 im 
Feld soundso nicht gesetzt sein, wenn die SMS auch durchkommen soll." 
Auch Telefonanlagen sollten sich damals dringend davor hüten, viele 
Kommandos in (zulässiger) schneller Folge zu senden. Ansonsten konnte 
man sehr einfach einen Coredump des entsprechenden EWSD-Einschubes 
auslösen, der einem dann tatsächlich auf dem D-Kanal rübergeklackert 
wurde. So hatten sich die Entwickler das bestimmt nicht gedacht...

Wer als Gerätehersteller im Zweifelsfall auf die Standardkonformität der 
anderen Komponenten pocht, zieht den kürzeren. Als Kunde stellt man 
nämlich in solchen Situationen fest, dass anderen Hersteller es ja auch 
schaffen, funktionsfähige Komponenten anzubieten.

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