Forum: Offtopic Elektrofachkraft


von Stephan (Gast)


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Da sich ja hier so einige immer mal wieder aufregen das man 
Elektrofachkraft sein muss um eine Steckdose, Fi oder LSS auszutauschen, 
sage ich träumt nur weiter. Das ist offenbar ein Sammelbegriff. Das 
Seminar in nur 2 Wochen zur Fachkraft.
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Nich mal Zugangsvorraussetzungen außer Spaß am Lernen.
Da verlege ich doch meine Installation weiterhin alleine.

: Verschoben durch User
von Efk (Gast)


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Und wer nimmt deine Installationen ab? Machst du auch die 
Schleifenimpedanzmessungen oder lasst du die dann machen?

von Efk (Gast)


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PS: ein Austausch einer Steckdose ist keine Installation.

von hinz (Gast)


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Stephan schrieb:
> Seminar in nur 2 Wochen zur Fachkraft.

Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten IHK


Man darf dann eben nur diese bestimmten Kleinigkeiten ausführen.

von Aaron (Gast)


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Eine Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten ist nichts besonders. 
Jeder Küchenbauer mit abgebrochener Hauptschule sollte diese 
Qualifikation haben. Entsprechender Pfusch wird dann abgeliefert, wie 
Netzstecker nicht richtig angeschlossen, Phase auf PE und Zugentlastung 
mit Klebeband. Ich habe höchstens erst eine Handvoll Küchen, die von 
"Profis" aufgebaut wurden gesehen. Das hat mir schon gereicht.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Ja da wird dann mit dem Phasenprüfer äh Lügenstift geschaut, ob der das 
Gehäuse vom Herd auch spannungsfrei ist =)

von Mani W. (e-doc)


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hinz schrieb:
> Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten IHK

2 Wochen Crash-Kurs statt 3,5 Lehrjahren wird wohl ausreichen für
Steckdosenmontage...

FI wechseln wird wohl etwas schwieriger werden, wenn die
Hauptsicherungen noch dran sind...

Und von Gleich- und Wechselstromgrundlagen wohl noch weit entfernt?

von Sven L. (sven_rvbg)


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Mir hat auch mal ein Schreiner stolz erzählt, das er jetzt 
Elektrofachkraft sei und ab Verteilerdose alles tun dürfte.

Ich sagte darauf hin:

"Ich installiere grundsätzlich ohne Abzweigdosen, ab wo darfst Du dann?"

Und ich fragte, wie er die Wirksamkeit der Schutzeinrichtungen und die 
Einhaltung der Abschaltbedingungen prüfen wird.

Darauf folgte nur komische Blicke!

Und ein Heizer erzählte mal, das sie eine Pumpe getauscht hatten und 
einfach Farbe auf Farbe geklemmt hatten und einen übrigen Draht des NYM 
4x1,5mm² einfach mit einer Wagoklemme isolierten und das die neue Pumpe 
nur einmal kurz rauchte. Doof halt, wenn man den Unterschied zwischen 
Drehstrom- und Wechselstrom nicht kennt und nicht prüft, da man nicht 
weiß wie und wahrscheinlich das passende Werkzeug nicht hat.

Schlimm genug, das man nach einem Kurs der ein paar Tage dauert 
Elektrogeräte prüfen darf, sich aber was Schutzklassen etc. angeht nicht 
auskennt und sich auch nicht wundert, das die Sonde zur Messung von 
Ableitströmen abgebrochen ist und garnicht mehr funktionieren kann.

Das waren mal 3 Beispiele für sog. Elektrofachkräfte, von denen mehr 
Gefahren als Nutzen ausgeht.

von Stephan H. (stephan-)


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Efk schrieb:
> Und wer nimmt deine Installationen ab? Machst du auch die
> Schleifenimpedanzmessungen oder lasst du die dann machen?

Das macht mein bekannter Elektromeister wenn das Haus fertig saniert 
ist. Allerdings bespreche ich mit ihm was ich vor habe, zeichne die 
Pläne und lasse es abnicken bzw. ändere das entsprchend seiner Vorgaben.

von Martin V. (oldmax)


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Hi
Nun, eine 42 Monate dauende Ausbildung eines Elektroinstallateurs ist 
sicherlich  nicht erforderlich, wenn hinterher nur nach Vorgaben der 
Meister Kabel verlegt und Schalter und Steckdosen gesetzt werden. 
Installationsvorgaben werden doch von Bauherren, Architekten oder den 
Meistern der Handwerksbetriebe vorgegeben. Eine Elektrofachkraft ist bei 
Weitem kein Elektroinstallateur, decken aber genau diesen einfachen 
Bereich  der Aufgaben ab. Mehr darf man auch nicht erwarten und egal, 
wie gut sich  solche Fachkräfte einbringen, sie ersetzen keine 
ausgebildeten und gelernte Elektroinstallateure mit Gesellenbrief. 
Betriebe, die solche Monteure beschäftigen, sollten sich bezüglich 
Haftung gut informieren, wenn die in Rechnung gestellten Leistungen 
einer Elektrofachkraft zu Unfällen führen. Es ist schon ein Unterschied 
im Strafrecht, wenn ein Familienvater im Baumarkt eine Steckdose kauft 
und sie zu hause einbaut, dabei einen Fehler macht und jemand zu Schaden 
kommt oder ob eine Firma eine Elektrofachkraft damit beauftragt hat und 
diese dann in Rechnung stellt. Dem ein oder anderen Handwerksbetrieb mag 
es gelegen kommen, auf eine Elektrofachkraft zurückzugreifen, aber dem 
Kunden sollte schon bewußt sein, das eine entsprechende 
Berufsbezeichnung nichts anderes ist wie Handlanger oder Hilfsarbeiter 
mit einer entsprechenden Unterweisung. Daher sollten auch Bauherren und 
Architekten schon mal genauer hinschauen, welche fachliche Kompetenz 
sich auf den Baustellen herumtreibt. Aber ich brauch das nicht mehr, ich 
bin gelernter Elektroinstallateur und in Rente....
Gruß oldmax

von Matthias S. (da_user)


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Kann ich im großen und ganzen nur zustimmen.

Ich bin als gelernter Mechatroniker auch Elektrofachkraft, aber da dann 
z.B. auch schon wieder aus der Industrie heraus.
Eine komplette Hausinstallation umzusetzen ist dann halt oftmals doch 
noch was anderes, als ein Anlagen-Schaltschrank. Ich persönlich würde da 
auch erstmal ins Schleudern kommen und müsste mir wohl Hilfe holen.

Aber ich denke, das ist auch das, was eine Fachkraft ausmacht: erkennen, 
was geht über den eigenen Wissenstand hinaus und wo muss ich mich 
informieren oder gar noch Hilfe dazu holen.
Und tatsächlich war ein nicht unerheblicher Teil der Ausbildung nicht 
Wissen anhäufen, sondern zu lernen, wo man sich das notwendige Wissen 
herholt.

von Michael B. (laberkopp)


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Stephan schrieb:
> sage ich träumt nur weiter

Spinner.

Was du gefunden hast, nennt man landläufig elektrotechnisch unterwiesene 
Person.

Die darf dann bestimmte Tätigkeiten, die man ihr gezeigt hat.

Der Küchenmonteur darf dann beispielsweise einen Herd anschliessen, weil 
man ihm die verschiedenen Modelle gezeigt hat,

der Maler Lampen abnehmen und Schalterabdeckungen lösen.

Man wird in 2 Wochen keineswegs zu einer universellen Elektrofachkraft.

Und du: Dir fehlt jede Grundkenntnis, du bist nicht mal Handwerker 
sondern nur Trottel. Du kannst damit gar keine Zusatzwqualifikation 
erwerben.

: Bearbeitet durch User
von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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Mani W. schrieb:
> 2 Wochen Crash-Kurs statt 3,5 Lehrjahren wird wohl ausreichen für
> Steckdosenmontage...

Es gibt ja noch den Industrieelektroniker aka Bestücker für 2 Jahre. 
Damit kannst du auch schon eine Menge machen und musst keine 3,5 Jahre 
absitzen.

Hast du schon eine abgeschlossene Berufsausbildung, kann die 
Ausbildungszeit bis zu 12 Monate verkürzt werden. Dann sind es nur noch 
1 Jahr.

https://www.azubiyo.de/azubi-wissen/ausbildungsverkuerzung/

: Bearbeitet durch User
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