Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Selbst gebauten Windgeschwindigkeitsmesser eichen


von Dieter S. (Gast)


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Hallo,
ich hoffe, ich bin hier im richtigen Unterforum…
Ich bin gerade dabei, einen Windgeschwindigkeitsmesser selber zu bauen. 
Ein klassisches Modell, drei Halbkugeln, in die der Wind bläst und 
dadurch das Rad dreht.
Meine Frage ist nun, wie ich am besten eine bekannte Windgeschwindigkeit 
erzeuge, um eine Kurve für die Drehzahl / Windgeschwindigkeit erstellen 
zu können.

Hat evtl. jemand von euch schon einmal so etwas in der Art gemacht und 
kann mir Tipps geben?

Gruß

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Zum Eichen brauchst du wohl das Eichamt. Und ein eichfähiges Messsystem. 
Das wird teuer und lustig mit dem ganzen Papierkram.

Aber wenn dir Kalibrieren reicht...

Basierend auf dem Radius deines "Windrades" und der 
Winkelgeschwindigkeit kannst du eine Windgeschwindigkeit vermutlich 
genau genug in eine Drehzahl umrechnen. Und diese Drehzahl mit einem 
Motor zu erzeugen dürfte deutlich einfacher sein, als eine definierte 
Strömungsgeschwindigkeit.

Danach kann man ja mal zu einem kleinen Sport-Flughafen oder so fahren 
und lieb fragen, ob man das eigene Anemometer mal neben das offizielle 
halten darf, um die Werte zu vergleichen.

von Ansgar K. (malefiz)


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Vielleicht mit einem Auto bestimmte Geschwindigkeit fahren. Wenn er 
mobil genug ist. Allerdings hast du damit auch einen Fehler drin.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Ansgar K. schrieb:
> Vielleicht mit einem Auto bestimmte Geschwindigkeit fahren. Wenn er
> mobil genug ist. Allerdings hast du damit auch einen Fehler drin.

Wollte ich auch gerade noch schreiben. An einem windstillen Tag das Ding 
ans Auto spaxen. Geschwindigkeit dann am besten nach GPS/Navi und nicht 
nach Tacho anfahren.

von Bastler (Gast)


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1. Bei AMAZON den besten Windmesser bestellen
2. Eigenbaugerät damit kalibrieren
3. Gerät zurückschicken: "taugt nix".
4. :-)

von georg (Gast)


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Bastler schrieb:
> 1. Bei AMAZON den besten Windmesser bestellen

Alles recht und schön, aber woher nimmst du den Normwind mit 
verschiedenen Geschwindigkeiten?

Meiner Ansicht nach funktioniert es am ehesten mit einem Auto mit 
Schiebedach. Zur Kontrolle kann man die Zeit zwischen Kilometersteinen 
messen. Aber bitte nicht allein probieren.

Georg

von Test (Gast)


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Sebastian R. schrieb:
> Zum Eichen brauchst du wohl das Eichamt. Und ein eichfähiges
> Messsystem.
> Das wird teuer und lustig mit dem ganzen Papierkram.
>
> Aber wenn dir Kalibrieren reicht...

Wenn wir schon bei Begriffsklauberei sind:

Am ehesten möchte er (denke ich) justieren . Kalibrieren bedeutet 
soviel wie Abweichungen bestimmen ggÜ. einem Normal. Hier kommt als 
Resultat nur die Abweichung auf dem Kalibrierschein heraus.

(Beispiel Multimeter beim Kalibrieren der Spannungsmessung: hier wird 
lediglich die Abweichung dokumentiert, wenn möglich und bestellt wird 
das Multimeter dann justiert damit es auch den richtigen Spannungswert 
anzeigt. Letzteres hat mit der Kalibration aber nichts zu tun).

USB H. schrieb:
> Meine Frage ist nun, wie ich am besten eine bekannte Windgeschwindigkeit
> erzeuge, um eine Kurve für die Drehzahl / Windgeschwindigkeit erstellen
> zu können.

Auto, ebene & gerade Strecke, windloser Tag, GPS-Tracker bzw. Navi mit 
Geschwindigkeitsanzeige.

von Zeno (Gast)


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Sebastian R. schrieb:
> Basierend auf dem Radius deines "Windrades" und der
> Winkelgeschwindigkeit kannst du eine Windgeschwindigkeit vermutlich
> genau genug in eine Drehzahl umrechnen. Und diese Drehzahl mit einem
> Motor zu erzeugen dürfte deutlich einfacher sein, als eine definierte
> Strömungsgeschwindigkeit.

Das funktioniert leider nich so einfach. Du brauchst zur genauen 
Berechnung das Strömungsprofil des Windrades. Problem ist, das sich die 
windwirksame Fläche ständig ändert. Ich habe bisher keine brauchbare 
Methode gefunden das zu berechnen.

Für den Amateur ist die einzige brauchbare Variante, das Ding auf dem 
Dach eines Autos zu befestigen und dann an einem windstillen Tag damit 
fahren. Jetzt muß den Tachowert und den zugehörigen Messwert (Impulse, 
Spannung etc) notieren und eine Kalibrierkurve erstellen.
Dieses Verfahren wird einigen Anaeometerbauanleitungen beschrieben.
Aber Achtung man kann das nicht alleine machen, man braucht mindestens 
einen Helfer der das Auto steuert.

von Zeno (Gast)


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Kleiner Nachtrag:
Ein gutes Referenzgerät wäre hilfreich.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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"Windkanal" bauen und mit einer "Referenz" vergleichen.

Der Windkanal ist im einfachsten Fall ein Lüfter und ein Stück Pappe.

Die Referenz ist entweder etwas Fertiges oder etwas das man nachbauen 
kann, ohne eine weitere Referenz zu brauchen. Da würde ich auf ein 
Ultraschall Anemometer nehmen: 
http://www.dl1glh.de/ultraschall-anemometer.html

Im Übrigen, der Link oben enthält tonnenweise Informationen...


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von A. K. (Gast)


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Ich würde ja bei der nächsten Uni oder HTL fragen.

LG

von Udo S. (urschmitt)


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georg schrieb:
> Meiner Ansicht nach funktioniert es am ehesten mit einem Auto mit
> Schiebedach.

Funktioniert so nicht, um das Auto stellt sich ein Strömungsprofil ein, 
die Windgeschwindigkeit nahe am Auto ist definitiv nicht gleich der 
Fahrgeschwindigkeit.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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USB H. schrieb:
> Hallo,
> ich hoffe, ich bin hier im richtigen Unterforum…
> Ich bin gerade dabei, einen Windgeschwindigkeitsmesser selber zu bauen.
> Ein klassisches Modell, drei Halbkugeln, in die der Wind bläst und
> dadurch das Rad dreht.
> Hat evtl. jemand von euch schon einmal so etwas in der Art gemacht und
> kann mir Tipps geben?

Da bin ich zum selber bauen zu faul, da die Dinger sehr günstig sind.

Stell dein Eigenbau Ding neben einen anderen:
Du findest welche bei
- Jedem Objektgebäude mit aussenliegendem beweglichem Sonnenschutz
- Jedem noch so kleine Flugplatz
- Jeder HSKL hat ein Termoanemometer im Auto.

Flügelradanemometer haben HSKL'er auch irgendwo da rumliegen, wo auch 
die Sammlung Riemenscheiben rumgammelt.

von A. K. (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> da die Dinger sehr günstig sind.

In der China-Schrott Ausführung vlt. ......


LG

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Zeno schrieb:
> Aber Achtung man kann das nicht alleine machen, man braucht mindestens
> einen Helfer der das Auto steuert.

Du musst nur zeitgleich die gefahrene Geschwindigkeit und die Drehzahl 
des Anemometers aufzeichnen. Dann nur noch in verschiedenen 
Geschwindigkeiten durch die Gegend brausen. Der Rest wird dann zuhause 
im Excel gemacht.

von Dieter S. (Gast)


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Danke schonmal für eure Antworten. Die Idee mit dem Auto ist in der Tat 
echt gut, es gibt nur ein Problem: Ich habe kein Auto. Ich werde daher 
den Weg gehen, mich mal zum nächsten Flugplatz / etc. zu begeben und 
mich dort neben das Anemometer stellen.

Gruß

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