Forum: Fahrzeugelektronik Starter/Generator prüfen


von Max (Gast)


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Hallo zusammen,

ich hoffe ich bin hier bei euch richtig und zwar interessiert mich, ob 
mir eventuell einer oder mehrere von euch hier weiter helfen kann oder 
können.

Ich habe einen Starter/Generator von Valeo aus einer Mercedes B-Klasse 
und mich würde interessieren, wie ich den mit einfachen Mitteln im 
ausgebauten Zustand prüfen kann, ob der Generator lädt oder als Motor 
funktioniert.
Was ich weiß ist, dass der Starter/Generator einen zwei poligen Stecker 
hat, wovon jeweils ein Anschluss an den oberen und ein Anschluss an den 
unteren Schleifring geht und das der 6 Polige Stecker wohl für einen 
Hall Sensor sein müsste. Weiterhin gehen die drei weiteren Anschlüsse 
jeweils zu den Wicklungsenden.
Nun wäre meine Frage halt, ob bzw wie ich das Teil im ausgebauten 
Zustand prüfen kann. (Das Passende Fahrzeug ist leider nicht zur Hand)

Über Antworten würde ich mich freuen.

Grüße

: Verschoben durch User
von Max (Gast)


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Hi,

Keiner der mir weiter helfen kann?

Beste Grüße  Max

von Harald W. (wilhelms)


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Max schrieb:

> Keiner der mir weiter helfen kann?

Ich denke, das ist eher was für den Boschprüfdienst.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Schau mal hier:
http://www.kfz.josefscholz.de/Drehstrom-Lima.html

Den Erregerstrom kann man auch mit einem Labornetzteil erzeugen.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Matthias S. schrieb:

> Schau mal hier:
> http://www.kfz.josefscholz.de/Drehstrom-Lima.html
>
> Den Erregerstrom kann man auch mit einem Labornetzteil erzeugen.

Ja, aber allein der Bau einer Antriebsmechanik für den Generator
und eine mechanische Bremse für den Motor wird aufwändig. Solche
Geräte hat m.W. der Bosch-Dienst vor Ort.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Max schrieb:
> wie ich den mit einfachen Mitteln im
> ausgebauten Zustand prüfen kann, ob der Generator lädt

Das sollte schon möglich sein. Da reicht ein Voltmeter am Hauptausgang, 
ein kleines Netzteil an der Erregerwicklung und die eingezeichnete 
Ladelampe. Drehen mit der Bohrmaschine o.ä.. Es geht ja im Moment nicht 
um den Aufbau eines Kraftwerkes, sondern um eine Funktionsprüfung.

Harald W. schrieb:
> eine mechanische Bremse

Wofür soll die denn sein? Belastet man die LiMa, bremst sie schon von 
alleine.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Matthias S. schrieb:

> Harald W. schrieb:
>> eine mechanische Bremse
>
> Wofür soll die denn sein? Belastet man die LiMa, bremst sie schon von
> alleine.

Falls er auch den Starterbetrieb prüfen will. Es handelt sich
hier anscheinend um ein "Dual use"-Gerät.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Harald W. schrieb:
> Es handelt sich
> hier anscheinend um ein "Dual use"-Gerät.

Also, es gibt zwar von Valeo auch Startergeneratoren (früher mal 
Dynastart genannt), diese werden aber in Hybridfahrzeugen verbaut und 
haben rund 12kW Leistung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Startergenerator
12kW hat das im Foto abgebildete Teil aber nie im Leben, zumal die dafür 
nötigen Phasenanschlüsse fehlen. Ausserdem wurde bisher keine B-Klasse 
mit Dynastart hergestellt. Sucht man bei den üblichen Händlern nach 
Generatoren für die B-Klasse, stösst man auf Geräte, die genauso 
aussehen wie das Foto des TE.

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias S. schrieb:

>> Es handelt sich hier anscheinend um ein "Dual use"-Gerät.

> Also, es gibt zwar von Valeo auch Startergeneratoren (früher mal
> Dynastart genannt), diese werden aber in Hybridfahrzeugen verbaut und
> haben rund 12kW Leistung:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Startergenerator
> 12kW hat das im Foto abgebildete Teil aber nie im Leben, zumal die dafür
> nötigen Phasenanschlüsse fehlen. Ausserdem wurde bisher keine B-Klasse
> mit Dynastart hergestellt. Sucht man bei den üblichen Händlern nach
> Generatoren für die B-Klasse, stösst man auf Geräte, die genauso
> aussehen wie das Foto des TE.

Nun gut, ich habe mich da einfach auf die Angaben des TEs verlassen.

von Max (Gast)


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Danke schon mal für die zahlreichen antworten es sei aber noch dazu 
gesagt das der hier gezeigte Starter/Generator nur im warmen Zustand des 
Fahrzeugs als Starter benutzt wird, beim kaltstart wird ein 
herkömmlicher anlasser genutzt. Warum die das so machen verstehe ich 
aber auch nicht. :)

von Christian R. (supachris)


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Max schrieb:
> Warum die das so machen verstehe ich aber auch nicht.

Bestimmt wegen der beknackten Start Stop Automatik. Da ist es für die 
Lebensdauer des Anlassers schon sinnvoll wenn nicht im Stadtverkehr alle 
paar Sekunden das Ritzel einspuren muss.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Max schrieb:
> das der hier gezeigte Starter/Generator nur im warmen Zustand des
> Fahrzeugs als Starter benutzt wird, beim kaltstart wird ein
> herkömmlicher anlasser genutzt

Dann wäre die einzige Erklärung, das diese Maschine interne Endstufen 
hat, die die Leistung für den Starter liefert, denn über die kleinen 
Steckverbindungen kann auf keinen Fall der zum Starten (auch eines 
warmen Verbrenners) nötige Strom geführt werden.

Du brauchst in diesem Fall unbedingt die Schaltungsunterlagen des 
Fahrzeugs. Ohne die glaube ich erstmal nicht, das das Dings zum Starten 
benutzt wird. Ausserdem solltest du mal in einem Benz Forum vorstellig 
werden und andere Besitzer dazu befragen.

von Max (Gast)


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Also die OE nummer ist Valeo ST35C015 die Kabel der Maschine gehen halt 
alle ein die Steuergeräte, wo dann wahrscheinlich auch die hier 
erwähnten Entstufen sein könnten. Mein Gedanke war nur das es doch 
eigentlich wie eine herkömmlichen Maschine funktionieren müsste das tut 
es aber leider nicht. Bei einer herkömmlichen Maschine ohne Regler kommt 
ja auch die volle ladeleistung raus wenn man direkt an die schleifringe 
geht aber warum bei der hier nicht?

von Matthias B. (turboholics)


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Hi!

Da hilft wohl nur der Stromlaufplan des Fahrzeugs. Und wenns blöd läuft 
geht alles über ein Zentralsteuergerät, ausser OBD Diagnose gibts dann 
nix zu prüfen.

VG

von Starter (Gast)


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So ein Startergenerator hat als Gleichrichter einen vollgesteuerten 
Gleichrichter, nicht nur Dioden.
Diese Halbleiterschalter werden im Startermodus dann als 
Frequenzumrichter benutzt.
Ich fürchte das Gerät wird kaum für eine andere Anwendung 
wiederverwertbar sein.

von Franziska Ner (Gast)


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Könnte es nicht sein, dass man dieses Teil gar nicht selbst zum Starten 
verwenden kann? Vielleicht ist es "nur" eime LiMa für Fahrzeuge mit 
Start/Stop...

von Max (Gast)


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Ich hatte mal so ein Fahrzeug und im warmen Zustand ist halt deutlich zu 
hören das der Motor über den Riemen gestartet wird und nicht mit dem 
normalen Anlasser.

von Max (Gast)


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Ok vielen dank für die zahlreichen Antworten. Denke dann werde ich es 
auch nicht weiter probieren wie gesagt war aus reinem Interesse wie so 
was angesteuert wird bzw funktioniert.

Beste Grüße Max

von Nachdenklicher (Gast)


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Die Sache wird gerade interessant. Freunde von mir haben eine B-Klasse, 
die bei warmem Motor massiv Probleme macht, wenn man den Motor starten 
will. man hört nur ein "Klack" wie von einem größeren Relais, aber es 
dreht sich nichts... Bei kaltem Motor geht's meist problemlos. Aufgrund 
der engen Konstruktion des Motorraums und des damit zu erwartenden hohen 
Preises der Reparatur hat man sich da bisher nicht drangewagt...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Max schrieb:
> in die Steuergeräte, wo dann wahrscheinlich auch die hier
> erwähnten Entstufen sein könnten.

Nein, wie gesagt, können über die Steckverbindungen höchstens 
Steuerströme/-spannungen geführt werden, die Endstufen müssen, wie von 
'Starter' beschrieben, im Gehäuse des Generators sein.
Im Fahrbetrieb fungieren sie, wenn ich es richtig kapiert habe, als 
gesteuerte Gleichrichter und beim Starten dann als 3-Phasen Endstufe zum 
Stator.
Das könnte schon ein interessantes Teil zum Basteln sein. Allerdings ist 
dazu doch etwas Kenntnis über die Innereien des Dingens nötig.

Nachdenklicher schrieb:
> man hört nur ein "Klack" wie von einem größeren Relais

Das klingt eher nach dem konventionellen Starter. Das Klack wäre dann 
der Einrückmagnet, und das sich der Anlasser nicht dreht, ist entweder 
der Schaltbrücke hinten am Einrückmagnet oder einem defekten 
Startermotor geschuldet.
Start/Stop ist m.M.n. zeitgesteuert und wird nach einer langen Ruhepause 
des Motors nicht benutzt, sondern dann wird wieder konventionell 
gestartet.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Max schrieb:

> Danke schon mal für die zahlreichen antworten es sei aber noch dazu
> gesagt das der hier gezeigte Starter/Generator nur im warmen Zustand des
> Fahrzeugs als Starter benutzt wird, beim kaltstart wird ein
> herkömmlicher anlasser genutzt. Warum die das so machen verstehe ich
> aber auch nicht. :)

Weil beim Kaltstart mehr bis viel mehr Leistung benötigt wird. Der 
klassische Anlasser ist halt kräftiger.

Zum Warmstart dreht man den Motor so dass ein Zylinder kurz hinter OT 
steht (das Motorsteuergerät weiss sowas), spritzt doppelt ein und 
zündet. Quasi wie Mofa antreten.

Das geht sogar ohne Anlasser, nennt sich dann "Direktstart".

von Max (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Das könnte schon ein interessantes Teil zum Basteln sein. Allerdings ist
> dazu doch etwas Kenntnis über die Innereien des Dingens nötig.

Hier noch ein Bild falls das hilft.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Max schrieb:
> Hier noch ein Bild falls das hilft.

Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Sind das da abgeschnittene 
Leitungen mit grossem Querschnitt? Dann könnten die mal zu einer 
externen Endstufe geführt haben.
Aber wie o.a., wirst du den Schaltplan der B-Klasse brauchen.

von Besucher (Gast)


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Das ist ein RSG (riemengetriebene Startergenerator). Dir fehlt dazu noch 
ein Steuergerät, das eine entsprechende Regelung (3 Phasen) generiert.

Es ist die selbe Technik wie im smart 451 MHD,hier gibt ein paar Presse 
Infos
dazu.

https://media.daimler.com/marsMediaSite/de/instance/ko/Der-smart-fortwo-micro-hybrid-drive-mhd-Noch-sparsamer-und-umweltfreundlicher-durch-Start-Stopp-Funktion.xhtml?oid=9919399

von Max (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Sind das da abgeschnittene Leitungen mit grossem Querschnitt

Nee die sind nicht abgeschnitten die sind an der oberen Kappe verlötet 
und gehen dann zu den 3 Kontakten auf dem ersten Bild an dem in der 
Mitte das Gewinde rausschaut.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Max schrieb:
> und gehen dann zu den 3 Kontakten auf dem ersten Bild an dem in der
> Mitte das Gewinde rausschaut.

Ah - es war mir nicht bewusst, das das insgesamt 3 Kontakte sind und 
nicht nur einer mit robuster Verschraubung.
Gut, dann ist das ein echter 3-Phasen Motor, nur nicht permanent erregt, 
sondern über Erregerstrom.

von Armin X. (werweiswas)


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Ist eigentlich die Riemenscheibe noch dran?
Lichtmaschinen haben heutzutage meist einen Freilauf in der 
Riemenscheibe um Motorruckeln zu vermeiden.
Beim rSG muss das wieder eine starre Verbindung sein weswegen Daimler 
wohl die "koaxiale Riemenspannung" erwähnt.

: Bearbeitet durch User
von Max (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Ist eigentlich die Riemenscheibe noch dran?
> Lichtmaschinen haben heutzutage meist einen Freilauf in der
> Riemenscheibe um Motorruckeln zu vermeiden. Beim rSG muss das wieder
> eine starre Verbindung sein weswegen Daimler wohl die "koaxiale
> Riemenspannung" erwähnt.

Ja es ist ein starre dran und die ist auch verschweißt weil eine 
Verschraubung nicht halten würde.

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