Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mehrkanalige Digital nach Analog Konverter


von Vibrotechniker (Gast)


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Hallo,

ich weiss nicht ob ich hier richtig bin, aber es geht um mehrkanalige 
Digital-nach-Analog-Konverter. Konvertiert sollen Audiospuren aus einem 
DAW-Programm in analoge Signale. In Sachen Tontechnik nehmen die Leute 
so Interface wie Behringer UMC1820. Aber es ist ein klobriges Teil und 
die sind auch begrenzt. Ich brauche kein Steckersystem, sondern nur 
Lötkontakte und schnelle Datenübertragung. Am besten USB 3.0 ? Es soll 
nur eine Platine sein. Gibt es sowas ? So 64 oder 128 digitale 
Audiosignale sollen in analog umgewandelt werden und dann weiter an den 
Verstärker. Es geht noch nicht mal um Ton, sondern um 
Vibrationselemente. Deshalb soll es sich nur zwischen 10 und 1000 Herz 
bewegen.

von Olaf (Gast)


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> Es geht noch nicht mal um Ton, sondern um
> Vibrationselemente. Deshalb soll es sich nur zwischen 10 und
> 1000 Herz bewegen.

Also mit anderen Worten runter bis DC, darum kein Audiokram und trotzdem 
sehr hohe Dynamik. Es wird dich ueberraschen aber dafuer gibt es extra 
Kisten von Agilent im $$$$ Bereich.

Olaf

von Vibrotechniker (Gast)


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Hä?

von Vibrotechniker (Gast)


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Ist Agilent nicht eher was für Hochleistungsflüssigkeitschromatographen 
?

von Erich (Gast)


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Vibrotechniker schrieb:
> Ist Agilent nicht eher was

Er meint die elektronischen Meßgeräte, die jetzt unter Keysight laufen

https://de.wikipedia.org/wiki/Keysight_Technologies

https://www.keysight.com/de/de/home.html

von Ich mag Enten (Gast)


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Man könnte natürlich verfügbare Audiohardware von den 
Eingangskoppelkondensatoren befreien...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Vibrotechniker schrieb:
> Gibt es sowas ? So 64 oder 128 digitale
> Audiosignale sollen in analog umgewandelt werden

Nur mal, um das klarzustellen - du möchtest dann auf 64 bzw. 128 analoge 
Kanäle wandeln ? Oder möchtest du 128 digitale Signale auf z.B. 2 
Kanälen analog ausgeben?

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Nur mal, um das klarzustellen - du möchtest dann auf 64 bzw. 128 analoge
> Kanäle wandeln ?

... und hast dann 128 Verstärker oder nur einen?

von Vibrotechniker (Gast)


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Ja auf 64 bzw. 128 analoge Kanäle wandeln und dann an 128 Verstärker. 
Richtig.

Wenn das blödsinnig ist, vielleicht geht es auch mit Transistor und PWM 
? DC ist aber glaube ich nicht so gut für Lautsprecher und 
LRA-Vibratoren. Wie gesagt, es soll nur von 10Hz bis 1000Hz arbeiten.

von Vibrotechniker (Gast)


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Wahrscheinlich muss ein FPGA-Chip her ? Oder gibt es sowas fertiges als 
Modul ?

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Ist das wirklich ein 128-kanaliges Audio-Signal (.WAV oder so)? Nur bis 
1 kHz ist für Audio ein bisschen wenig, und der mögliche hohe 
Dynamikbereich ist offensichtlich auch nicht notwendig. (Kanonen und 
Spatzen...)

Ihr müsst also eine spezielle Software zur Generierung der Signale 
haben. Was ist das? Wie kommen die Daten da 'raus? Irgendwelche 
Standards, File-Formate?

Hinweis: Über USB 1 sind bereits mehr als 200 Kanäle bei 2 kHz 
Sample-Rate und 16 Bit Auflösung möglich. USB 2 ist also nicht unbedingt 
notwendig, USB 3  ist - na ja, siehe oben, Stichworte Waffen und Vögel.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Schon 8-Kanal Audiokarten sind schweineteuer, wenn man solche Mengen 
braucht.

Aber wenns nur um Shaker o.ä. geht, dann reicht evtl. ein kleines STM32 
Board, welches 16 Kanäle oder so bearbeitet und sich als Audiodevice am 
USB ausgibt. Davon dann 4 oder 8 Stück.
Prinzipiell sollte es zumindest klappen, denn m.W. gibt es keine grosse 
Beschränkung, wenn man z.B. mit Cubase 24 oder 48 Kanäle ausgeben will - 
nur die Rechenleistung des Hauptrechners geht irgendwann in die Knie.

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Vibrotechniker schrieb:
> Ja auf 64 bzw. 128 analoge Kanäle wandeln und dann an 128 Verstärker.
> Richtig.
>
> Wenn das blödsinnig ist, vielleicht geht es auch mit Transistor und PWM?

Ähmmm... Ob die Aufgabestellung Blödsinn ist, kann ich nicht beurteilen, 
aber diese Frage ist es schon eher: PWM ersetzt keinen Verstärker, ein 
Transistor auch nicht.

Ich gehe davon aus, dass du das auch nicht so gemeint hast. Wenn ich es 
machen sollte, würde ich ein FPGA nehmen, aber nicht mit 128 x PWM, 
sondern mit 128 Delta-Sigma-Modulatoren (und nachgeschalteten 
Tiefpässen). Das ist in einem FPGA wesentlich effizienter. Ich bin halt 
kein Einkäufer, ich bin Entwickler.

Matthias: Kann man ein vielkanaliges (Audio-)Signal über mehrere 
(gleiche oder ungleiche) Audiokarten synchron ausgeben, also Spur 1-8 
auf Device 1, 9-16 auf Device 2 usw.? Unterstützt das irgendeine 
Software? (Und soll ich dir mal eine Bild von meinen derzeitigen Degus 
schicken?)

von georg (Gast)


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Vibrotechniker schrieb:
> So 64 oder 128 digitale
> Audiosignale sollen in analog umgewandelt werden und dann weiter an den
> Verstärker

Das soll wohl genauer heissen, ein Audio-Signal mit 128 Kanälen? Die 
sollen doch wohl synchron laufen, was hat das ganze sonst für einen 
Sinn?

Also ist die Frage, wie sieht dieses 128kanalige Audiosignal aus? Da 
müssen so alle 100µs 128 Digitalwerte kommen, wie sieht das aus?

Und die 128 Verstärker sind schon vorhanden, was brauchen die für ein 
Eingangssignal?

Georg

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> Kann man ein vielkanaliges (Audio-)Signal über mehrere
> (gleiche oder ungleiche) Audiokarten synchron ausgeben, also Spur 1-8
> auf Device 1, 9-16 auf Device 2 usw.?

Ja, das geht - zumindest mit meinem Studiorechner, in dem 2 Stück 8 
Kanal Audiokarten der alten Firma Terratec stecken, die mit 
Synchronkabel verbunden sind. Es handelt sich um PCI Karten des Types 
Phase 88.
Da sind pro Karte 8 Ein- und Ausgänge drauf (plus einmal SPDIF und 
einmal MIDI IN/OUT).
Die Band hat damals 16 analoge Inputs benutzt, dazu einen SPDIF aus 
meiner Bassanlage (Eigenkonstruktion mit DSP) und einmal SPDIF aus einem 
ADC24 ADC eines dir gut bekannten Konstrukteurs :-) Insgesamt also 20 
Kanäle.
Bei der Wiedergabe wurden immer 2 Kanäle für die Hauptanlage, 2 Kanäle 
für Monitor, dazu 2 für PFL und 2 für den Kopfhörer des Sängers parallel 
betrieben. Cubase hat dabei immer alle 16 Kanäle als Ausgabe angeboten, 
hat also 1-8 auf eine Karte und 9-16 auf der zweiten Karte gelegt. 
Verzögerungen zwischen den beiden Karten waren dabei nie zu bemerken.

georg schrieb:
> Das soll wohl genauer heissen, ein Audio-Signal mit 128 Kanälen?

Muss nicht sein, die Signale können auch aus einem Multitracker kommen - 
wie z.B. Protools oder Cubase.

Der Zahn der Zeit schrieb:
> (Und soll ich dir mal eine Bild von meinen derzeitigen Degus
> schicken?)

Och, süss... Aber ich dachte, es sind jetzt Chinchillas?

: Bearbeitet durch User
von Vibrotechniker (Gast)


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Es wird nur bis 1khz benötigt weil nur Bass-Ebene (Shaker). Wie die 
Verstärker aussehen ist noch nicht bekannt. Es soll halt einfach 
Audioklinken angeschlossen sein, oder verlöten.

Wie Daten rauskommen ist eine gute Frage. Normalerweise kann man in 
DAW-Programmen auswählen wo Audiosignale rausgehen. Ob ASIO oder anderen 
Treiber. Ich glaube eigenen Treiber schreiben ist zu aufwändig. Da 
müsste doch sicherlich was Fertiges geben? Es gibt zum Beispiel MADI. 
RME unterstützt sowas. Aber das ist halt sehr teuer. Deswegen dachte ich 
an irgendwas mit USB auf Mikroprozessor, der wiederrum die Signale in 
Analog umwandelt.

Gibt es echt keine fertige Protokolle? Ähnlich wie VGA nur in Audio? 
Statt für jeden Pixel eine Farbe ausgegeben, wird stattdessen ein Ton 
ausgegeben.

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Vibrotechniker schrieb:
> Gibt es echt keine fertige Protokolle?

Doch, natürlich. USB Audio Class zum Beispiel. USB Audio Class 1 (UAC1) 
kann recht wenig, aber mit UAC2 sollte das gehen. Unter Windows 10 habe 
ich das schon mit 32 Kanälen gemacht, ob es ein Limit nach oben mit der 
Kanalzahl oder nach unten mit der Sample Rate gibt, weiß ich nicht. Und 
welches Betriebssystem was unterstützt, kann ich auch nicht sagen - 
Windows unterstützt UAC2 jedenfalls nicht komplett.

Auf der PC-Seite kann man also davon ausgehen, dass das gelöst ist, aber 
geräteseitig muss natürlich auch etwas geschaffen werden, was 128 Kanäle 
auf UAC2 umsetzt. Ich glaube nicht, dass es da etwas Fertiges gibt.

MADI ist ein Protokoll, mit dem man physikalisch meines Wissens nach 
durchaus 128 Kanäle übertragen kann, aber ein PC unterstützt MADI 
natürlich nicht nativ, wie USB bzw. UAC2 unterstützt wird. Da muss man 
dann RME o.Ä. einsetzen - wenn die bei 128 Kanälen mitspielen. Und auf 
der DAC-Seite ist das auch noch keine Lösung.

Also wenn fertig kaufen, dann vielleicht, wie es Matthias vorgeschlagen 
hat, bis zu 16 8-kanal DACs, die sich entsprechend synchronisieren 
lassen und eine (DAW-)Software, die dabei mitspielt. Mit UAC2 bräuchte 
man dann keine zusätzliche Hardware im PC.

(Matthias S. schrieb:
> Aber ich dachte, es sind jetzt Chinchillas?
Die Chinchillas mit dem Laufteller sind mein Töchterlein ihre, die Degus 
meine seine.)

von Mikki M. (mmerten)


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Wenn's die UMC1820 Teile tun, besonders im Rudel an einem PC würde ich 
diese Lösung nehmen, denn billiger wird`s nimmer.

von Vibrotechniker (Gast)


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Mikki M. schrieb:
> UMC1820

Also mehrere Interfaces mit mehreren USB-Kabel an den PC anschließen?

von rbx (Gast)


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Vibrotechniker schrieb:
> Aber es ist ein klobriges Teil und
> die sind auch begrenzt.

Warum ist das eigentlich so, dass sich so manch ein Threadersteller 
gleich selbst widersprechen muss?

Ist die Auflösung egal? Reichen 4 Bit? Kann das "DAW"-Prg vermutlich gar 
nicht.

Nur eine kleine Platine?
klar, ..->  https://www.thomann.de/de/audient_asp_8024_24_he_dlc.htm

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Vibrotechniker schrieb:
> Also mehrere Interfaces mit mehreren USB-Kabel an den PC anschließen?

Genau so. Ich würde mich allerdings noch mal mit den Studiojungs von 
Thomann in Verbindung setzen und fragen, ab sie schon mal 4 oder 8 Stück 
der Dinger am PC hatten. Fragen kostet nix.
Dein Rechner braucht dazu auf jeden Fall ein wenig Power und gute 
Anbindung der USBs. Mal eben mit dem alten Netbook wirds eher nicht 
klappen. Das war natürlich mit meinen PCI Karten nie ein Problem.

Vibrotechniker schrieb:
> In Sachen Tontechnik nehmen die Leute
> so Interface wie Behringer UMC1820. Aber es ist ein klobriges Teil und
> die sind auch begrenzt.

Dazu reicht ein 19" Rack mit entsprechend vielen Höheneinheiten.

: Bearbeitet durch User
von Mikki M. (mmerten)


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Bei RME ist zwar entsprechendes verfübar z.B. 4 x m32 da und passende 
PCIE Interface-Karte aber ca. 15k Euro sprengt wohl etwas das 
vorgesehene Budget.

von Ich mag Enten (Gast)


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Theoretisch sollte das mit asio4all und mehreren Soundkarten 
funktionieren... aber das könnte schon ein edge-case sein - ich wette es 
hängt von der Kombi CPU<->USBBridgechip<->Soundkartenmikrocontroller 
ab...

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