Liebe Fachkräfte, liebe Bedenkenträger und Abwiegler: Warum darf man kein CCA Netzwerkkabel verlegen? (wer nicht weiß, was das ist, muss nicht unbedingt antworten) Trotzdem gespannt, Kurt
Google hilft: Beitrag "Netzwerkkabel CAT6 CCA vs. Kupfer" Davon ab: - Mir selbst ist nicht bekannt, dass Kabelhersteller aktiv vor CCA "warnen" - Natürlich will jeder Marktteilnehmer sein Produkt verkaufen, stellt ergo seine Vorteile heraus (und scheut sich mitunter auch nicht, die Konkurrenz schlechter dastehen zu lassen) - Andererseits ist es den Herstellern aber wohl ziemlich egal, was du installierst, solange du nicht ihr Kunde bist (Gewinn, Regressansprüche)
Kurzschluss-Kurt schrieb: > Warum darf man kein CCA Netzwerkkabel verlegen? Nachtrag: Wer sagt, dass man das nicht "darf"? Gibt es dazu ein Gesetz, oder wie?
Man darf die Kabel verwenden die man möchte. Man sollte jedoch unter anderem auf die Störanfälligkeit achten. Schlecht geschirmte Leitungen könnten sonst zu großen Strahlern werden die andere Frequenzen beeinflussen oder stören könnten, dafür wird man dann haftbar gemacht. Kann man auch häufig im Internet nachlesen.
Gegugelt hab ich natürlich https://www.google.de/search?CCA+network+cable&oq=+CCA+network+cable Gigabit-Netzwerkkabel transportieren modulierte Signale im 100-Megahertzbereich, da fließt der Strom nur auf der Kupferoberfläche. Der einzige Nachteil der mir einfällt wäre, dass man verkupferte Alulitze nicht löten kann (wer lötet schon Patchkabel?). Eine dünne Kupferschicht löst sich beim Löten (in der Zinnschmelze) auf, und das Lötzinn perlt vom Aluminium ab. Ich weiß aber nicht wie dünn das Kupfer eigentlich ist. Bei Power over Ethernet ist die maximale Reichweite natürlich deutlich kleiner. Der Gleichstrom fließt ja durch die Aluminiumseele.
Weil CCA einen höheren Widerstand hat und 100m damit nicht gehen. Gruß Axel
Kurzschluss-Kurt schrieb: > (wer nicht weiß, was das ist, muss nicht unbedingt antworten) ... sondern sollte dem TO eine Verletzung der Netiquette vorwerfen, weil der eine Frage stellt ohne alle Hintergrundinfos zu geben. Also hier mal stellvertretend für den schreibfaulen TO: https://de.wikipedia.org/wiki/Kupferkaschiertes_Aluminium CCA ist ein kabel mit geringeren Materialkosten, da das elektrisch bessere Kupfer grösstenteils durch das billigere Alu ersetzt wird. Was bei Netzwerkkabeln wegen dem Skineffekt (bei hohen Frequenzen ist nur das Material an der Kabeloberfläche an der elektrischen leitung beteiligt) durchaus Sinn macht. https://de.wikipedia.org/wiki/Skin-Effekt
Dann sollte man aber sagen "CCA sollte man nicht nutzen", anstelle von "darf man nicht nutzen". ;)
wer warnt? (Referenz?) Wer verbietet das ("warum darf man nicht")? wenn man Alu-KAbel versucht, in dünnen Rohren um enge Radien zu ziehen, kannst natürlich problematisch werden. Beim Haus renovieren meines Neffen wurden alle Koax- und TP-Kabel (CCA) direkt unter Putz verlegt. Da ändert sich die nächsten 30 Jahre eh nix. Das TP-Kabel ist für Gigabit gut, Eh das mal durch eine andere Technologie abgelöst wird [*1], lieg ich schon längst in der Kiste und mein Neffe im Altersheim. [*1] Glassfaser? Supraleiter? Hyperraumkabel? und wozu? Yottabit-Übertragung?
Hallo, ich hatte während der Renovierung meines Hauses CCA Kabel verlegt. Nach einiger Zeit fiel mir auf, dass ich statt 1 GBit nur 100MBit hatte. Nach langer Fehlersuche bliebt nur noch das Kabel. Ich habe es dann ausgetauscht gegen nur-Kupfer und alles lief auf Anhieb einwandfrei. Betroffen waren bei mir insgesamt 8 Netzwerkdosen mit Leitungslängen zwischen den Dosen und dem Patchpanel von 15m bis 25m. Nie wieder CCA, zum Glück hatte ich Leerrohre gelegt. Viele Grüße, Servo
Gluck und weg war der Taucher schrieb: > Kurzschluss-Kurt schrieb: >> (wer nicht weiß, was das ist, muss nicht unbedingt antworten) > > ... sondern sollte dem TO eine Verletzung der Netiquette vorwerfen, weil > der eine Frage stellt ohne alle Hintergrundinfos zu geben. Nein, das ist schon richtig! Hier reissen alle das Maul auf wo glauben etwas zu wissen! Nur weil einer mal ein Lötkolben aus der Ferne oder auf Pro7 in einer Doku gesehen hat, ist noch lange kein Experte! Aber viele hier denken es! Das nennt man wohl den uC.net-Effekt. Fresse auf trotz Ahnungslosigkeit. Der TO möchte halt von Ahnungslosen keine Antwort bekommen. @TO: Das CAA würde ich selbst auch nicht verlegen wollen. Kupfer und Alu haben einen unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoefizienten. Da kann eines der Beiden leichter brechen und dann hat man (beim Kupfer) eine wunderbare Stoßstelle (wegen Skineffekt). Wer die AlCu-Kabel für Strom verwenden möchte, kann das, bei 50Hz spielt das keine Rolle. Aber bei Gigabit würde ich das ohne praktische Erfahrung nicht machen wollen (ausser der Kunde bezahlt und besteht darauf).
Lona schrieb: > AlCu-Kabel für Strom > verwenden möchte, kann das, bei 50Hz spielt das keine Rolle. Das ist nun eindeutig falsch. Bei 50Hz fliesst der Strom durch den gesamten Querschnitt, der bei AlCu eben zum grossen Teil aus Alu besteht. Dessen hoeherer spezifischer Widerstand erzwingt damit groessere Querschnitte. wendelsberg
Lona schrieb: > Das nennt man wohl den uC.net-Effekt. Fresse auf trotz > Ahnungslosigkeit. Der TO möchte halt von Ahnungslosen keine Antwort > bekommen. Versteh ich nicht. Warum stellt man eine Frage ins uC.net wenn man keine Anwort vom uC.net will oder erträgt?! Zu faul für ne eigene Recherche? >Kupfer und Alu >haben einen unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoefizienten. Da kann >eines der Beiden leichter brechen und dann hat man (beim Kupfer) eine >wunderbare Stoßstelle (wegen Skineffekt). Du vergisst das Kupfer weich ist, dem machen thermische Spannunge wenig aus. Ferner gibt es durch die Kaschierung ne art dehnungsfuge und noch weniger Anlass für das Kupfer zum Riß. https://de.wikipedia.org/wiki/Fuge_(Bauwesen)
Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich jemandem auf den Schlips getreten haben sollte. Bis heute Morgen wusste ich ja auch noch nicht, was CCA bedeutet. Es ist ja auch immer interessant Leute mit unterschiedlichem Erfahrungshintergrund in die Diskussion einzubeziehen. Immerhin wurden ja auch bedeutende Erfindungen nicht nur von Fachkräften gemacht. Interessant wäre noch zu wissen, wie dünn die Kupferschicht ist, und wie das Kupfer aufgebracht wurde, elektro-galvanisch oder gewalzt / gezogen? Je glatter die Oberfläche, um so geringer die Spannungsriss-Anfälligkeit.
Gluck und weg war der Taucher schrieb: > Lona schrieb: >> Das nennt man wohl den uC.net-Effekt. Fresse auf trotz >> Ahnungslosigkeit. Der TO möchte halt von Ahnungslosen keine Antwort >> bekommen. > > Versteh ich nicht. Warum stellt man eine Frage ins uC.net wenn man keine > Anwort vom uC.net will oder erträgt?! Zu faul für ne eigene Recherche? Nein, er will von Ahnunglosen keine Antwort, da sie meist eh falsch ist! uC.Net-Effekt eben
Axel L. schrieb: > Weil CCA einen höheren Widerstand hat und 100m damit nicht gehen. Dann wärs doch aber kein Cat5/6/7 mehr, weil das doch die Bezeichnung für standardisiertes Kabel ist, womit 100m gehen? Das es mit PoE anders aussehen mag kann ich mir aber vorstellen.
Reinhard S. schrieb: > Das es mit PoE anders > aussehen mag kann ich mir aber vorstellen. Was ja auch eine Frage des Stroms ist, den Dein PoE Gerät zieht. Wenn das nur paar mA braucht, ist der Spannungsabfall egal. Wenn es einen ordentlichen Schaltregler hat, dem es egal ist ob da 24V oder 18V ankommen ist der Spannungsabfall egal - und hält das Kabel schön flexibel. Ich bin auch kein Fan von CCA, hat irgendwie was von "billisch", vor allem bei Lautsprecherkabeln, aber "darf nicht" ist Quatsch. Es geht aber noch besser: CCS. Das wird dann das Aluminium durch Eisen ersetzt. Ich hab manchmal alte Geräte, in denen das verbaut ist, das läßt sich sowas von bescheiden löten...
Karl K. schrieb: > Ich bin auch kein Fan von CCA, hat irgendwie was von "billisch", vor > allem bei Lautsprecherkabeln, aber "darf nicht" ist Quatsch. Man will einfach nicht. IMO gar nicht wegen der etwas schlechteren elektrischen Eigenschaften, im kleinen Eigenheim ist das recht egal. Aber mechanisch ist das Zeug fragil. Beim Reindrücken in die LSA+-Klemmen etwas zu scharf angeschaut oder gebogen und schon ist es ab.
Ob man das einsetzt... es kommt darauf an. Netzwerkkabel ist heute gängig und kein teures exotisches Material mehr. Insofern sind Leitungen mit CCA-Leitern bis zum Beweis des Gegenteils erstmal als Billigware zu betrachten (man unterscheidet hier billig und günstig/preiswert). Wenn schon beim Adermaterial gespart wird, dann gilt das natürlich auch für die Schirmung, womit sich Probleme bei der Datenübertragung im Gigabit-Bereich und darüber ergeben können. Gerade bei längeren Strecken. Die 100m Leitungslänge sind eher eine historische Sache. Zum einen braucht man einen Wert der gut greifbar ist. 100m/330ft ist da besser vermittelbar als 108,2m. Die 100m teilen sich zudem auf in 90m fest verlegter Leitung und 10m Patchkabel. Die Signallaufzeiten waren früher ein Thema weil in Zeiten von Kollisionsbehafteten Netzwerktopologien (Twisted Pair mit Hubs) die Kollisionen rechtzeitig erkannt werden mussten. Seit Gigabit Ethernet ist FullDuplex-Betrieb sowieso mandatory, und die Laufzeiten spielen damit praktisch keine Rolle mehr. Einzig die Signalqualität spielt da noch mit rein und die ist vom Kabel abhängig. Mit einem guten Kabel bekommt man auch völlig problemlos längere Kabelwege als 100m hin - man bewegt sich dann halt außerhalb der Spezifikation. Wo die Leitungslänge eine Rolle spielt ist bei der Speisung mit PoE. Hier entsteht auf der Leitung einfach Verlustleistung die dem zu speisenden Gerät nicht zur Verfügung steht. Dazu kommen Übergangswiderstände. Und das ist auch gar nicht aus der Luft gegriffen: Just vor einem Monat hatte ich im Rahmen einer WLAN-Migration damit massiven Ärger weil die neuen Accesspoints mehr PoE-Leistung haben wollten und die über die vorhandene Leitung (kein CCA, aber anderweitig problematisch) nicht bereitgestellt werden konnte. Wenn man mit langen Leitungen und PoE plant, ist es durchaus sinnvoll welche mit dickeren Adern zu verwenden. CCA hat hier dann eher den gegenteiligen Effekt. Für lange Patchkabel gilt das dabei übrigens auch - die sind in der Regel dünner als Verlegekabel und damit handelt man sich dann wieder einen erhöhten Spannungsfall ein. Die sollten dazu also hochwertig und so kurz wie möglich sein. Auch da habe ich in der Kiste ein paar Patchkabeltypen die so billig sind, dass PoE+ darüber nicht zuverlässig läuft. Auch wenn es nur 3m sind. Kein Elektriker der was auf sich hält, bietet seinem Kunden daher CCA an; es sei denn es wird explizit verlangt. Ich wüsste aber niemanden der sowas täte. Die Ersparnis verpufft schnell wenn es irgendwo Ärger gibt und eine Leitung getauscht werden muss, denn das geht dann auf Gewährleistung und kostet Geld. Was du daheim in deinen vier Wänden machst, schreibt dir in Bezug auf Netzwerkkabel niemand vor.
Kurzschluss-Kurt schrieb: > Bei Power over Ethernet ist die maximale Reichweite natürlich deutlich > kleiner. Der Gleichstrom fließt ja durch die Aluminiumseele. Du tust so, als ob die Reichweite von Power over Ethernet immer durch die Gleichstromverluste bestimmt wird. Das kommt erstmal auf die Leistungsaufnahme des Gerätes und dessen Toleranzbereich für die Eingangsspannung an. Und sooh dramatisch ist der Unterschied nun auch nicht. Der Spannungsabfall auf der Leitung ist bei gleichem Querschnitt mit Aluminiumleiter einen Faktor 1.6 größer als mit Kupfer.
P. W. schrieb: > dann gilt das natürlich auch für die Schirmung, womit sich Probleme bei > der Datenübertragung im Gigabit-Bereich und darüber ergeben können. Da für GBit-Ethernet explizit keine Schirmung erforderlich ist (das ist mit Cat5e UTP spezifiziert), wird es Probleme durch deren Fehlen nur im schwerstverseuchten industriellen Umfeld geben.
Karl K. schrieb: > Reinhard S. schrieb: >> Das es mit PoE anders >> aussehen mag kann ich mir aber vorstellen. > > Was ja auch eine Frage des Stroms ist, den Dein PoE Gerät zieht. Wenn > das nur paar mA braucht, ist der Spannungsabfall egal. Wenn es einen > ordentlichen Schaltregler hat, dem es egal ist ob da 24V oder 18V > ankommen ist der Spannungsabfall egal - und hält das Kabel schön > flexibel. PoE arbeitet meines Wissens nach mit 48V. Und wenn ich darüber 70-100W schicken will (802.3bt) kann ich mir da schon spürbare (wortwörtlich) Unterschiede vorstellen. Rufus Τ. F. schrieb: > P. W. schrieb: >> dann gilt das natürlich auch für die Schirmung, womit sich Probleme bei >> der Datenübertragung im Gigabit-Bereich und darüber ergeben können. > > Da für GBit-Ethernet explizit keine Schirmung erforderlich ist (das ist > mit Cat5e UTP spezifiziert), wird es Probleme durch deren Fehlen nur im > schwerstverseuchten industriellen Umfeld geben. Cat6a UTP auf Kabelpritschen, zusammen mit allem möglichen Stromgedöhns durch Industriehallen etc, ab und an auch mal mit 102 oder 105m. Alle Grenzwerte laut Messung eingehalten.
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