Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Sägebandführung Bandsäge


von Thomas B. (thb3)


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Hallo,

ich habe eine Bandsäge Metabo BAS 380 gebraucht gekauft. Bei dieser Säge 
sieht die Bandführung so aus:

[Bild 1]

Das Band wird seitlich von zwei Kunststoffklötzen (13) geführt. Von 
hinten wird es über ein Kugellager (12) gehalten, das "senkrecht" zum 
Band montiert ist.

Zu der Säge gibt es auch eine "Feinschnitteinrichtung" für kleine 
Sägebänder (3 mm Breite):

[Bild 2]

Hier wird das Sägeband in einer geschlitzten Rolle geführt (ähnlich wie 
bei einer Stichsäge). Das Kugellager wirkt als "Verdrehsicherung" (?)

Das Problem: ich habe die Feinschnitteinrichtung nicht und sie ist als 
Ersatzteil nicht mehr verfügbar. Also selber bauen:

Möglichkeit 1:
Nachbau des Modells mit der geschlitzten Rolle. Aber wo bekommt man so 
eine Rolle her? Es sollte wahrscheinlich gehärteter Stahl sein? Das 
Prinzip scheint mir ohnehin nicht besonders präzise zu sein.

Möglichkeit 2:
Nachbau einer Führung mit drei Kugellagern. Für das hintere Kugellager 
gibt es offenbar zwei Varianten:
- senkrecht zum Band, siehe hier:
https://www.google.com/imgres?imgurl=https://i.ytimg.com/vi/hV_9hYIzPI0/maxresdefault.jpg&imgrefurl=https://www.youtube.com/watch?v%3DhV_9hYIzPI0&docid=Nkob3o8Al6g0PM&tbnid=TZi3myK54wo6sM:&vet=1&w=1280&h=720&source=sh/x/im

- oder parallel zum Band, siehe hier:
http://drillkegel.eu/bandsaegeblattfuehrung/

Was ist sind Vor- und Nachteile der beiden Varianten?
Welches Material sollte ich verwenden? Stahl oder Alu?


Und noch eine Frage:
Lt. Anleitung sollen nur Sägebänder mit einer Dicke von 0.3 - 0.36 mm 
verwendet werden. Viele Händler bieten aber auch Bänder mit 0.6 mm an, 
die angeblich für die BAS 380 geeignet sind. Warum fordert Metabo die 
Dicke in so einem engen Bereich? Was spricht dagegen dickere Bänder 
einzusetzen? Weil die Umlenkrollen nur 220 mm Durchmesser haben? Gibt es 
Probleme mit der Blattspannung?

von schneider (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Was ist sind Vor- und Nachteile der beiden Varianten?

Thomas B. schrieb:
> - senkrecht zum Band, siehe hier:

du musst das teil beim bearbeiten nicht drehen (drei bohrungen von oben) 
das ist in der Herstellung billiger und einfacher. (die führung ist 
nicht optimal)

Thomas B. schrieb:
> - oder parallel zum Band, siehe hier:
optimal daruaf würde ich gehen.

Thomas B. schrieb:
> Weil die Umlenkrollen nur 220 mm Durchmesser haben?

genau. je dicker das band ist dest stärker muss es gebogen werden.

Thomas B. schrieb:
> Also selber bauen:

kauf dir doch einfach das teil und modifiziere es. für 50€ ist nicht 
viel hin

Thomas B. schrieb:
> Aber wo bekommt man so
> eine Rolle her?

das ist kein kugellager sondern ein aufgepresster ring. so etwas kann 
man selbst auf der drehbank herstellen, und härten, oder aus gehärtetem 
material drehen

sg

von Lurchi (Gast)


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Wenn die Bandsägeblätter zu dick sind werden sie bei jedem Umlauf um die 
Rollen zu stark gebogen. Daher gibt es die Faustregel mit Blattstärker 
1/1000 des Rollendbruchessers. Das gibt dann eine Dehnung von 0.1 % und 
dass kann der Stahl normal noch auf Dauer vertragen.

Mit gehärteten Bändern und dann als Einweg (d.h. begrenzte Laufzeit) 
kann man noch etwas dicker werden. 0.6 mm bei nur 220 mm Rollen wird 
nicht lange gehen. Schon bei 0.35 mm muss man mit einer begrenzten 
Lebensdauer rechnen. D.h. die Bänder eher als Einweg betrachten und 
nicht schärfen lassen oder gar gerissene wieder Löten. Für kleine Sägen 
bekommt man die dünnen Blätter auch.

Die Führung seitlich bei einem Klotz sollte sich auch für kleinere 
Blattbreiten einsetzen lassen. Die Klätze können ggf. auch aus einem 
Passenden Metall (z.B. alten Sinterlager), graphit oder Hartholz sein. 
Bei den super schmalen Blättern hat man aber ggf. ein Problem die 
Bandspannung passend klein einzustellen. Unter etwa 6 mm ist selten.
Die rolle hinten ist in der Regel Stahl - für eine kleine einfache 
Ausführung ein Kugellager, bevorzugt etwas stabiler (z.B. 6201 oder so.

von MaWin (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> ich habe eine Bandsäge Metabo BAS 380

Ich hab auch so ein Scheissding, Emco BS2, genau so gebaut.
0.6mm Bänder gehen ruck-zuck kaputt wegen zu engem Biegeradius. 0.36mm 
sind teuer.
Bänder laufen nie gerade sondern sägen schräg wgen der schlechten 
Führung.
https://youtu.be/5OL_jJbmYmI

von Thomas B. (thb3)


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schneider schrieb:
> kauf dir doch einfach das teil und modifiziere es. für 50€ ist nicht
> viel hin

Ja, habe ich auch überlegt. Aber die ganze Säge hat nur 100 € gekostet 
und ich brauche ja scheinbar noch etwas Budget für...

Lurchi schrieb:
> Schon bei 0.35 mm muss man mit einer begrenzten
> Lebensdauer rechnen.

MaWin schrieb:
> 0.36mm sind teuer.

MaWin schrieb:
> Youtube-Video "How to adjust the guides on a Bandsaw by Don Bailey"

Danke für den Link. Das Video enthält aber eigentlich nichts was nicht 
auch in der Anleitung von Metabo steht. Youtube hat mich dann 
weitergeführt zu dem hier:
https://www.youtube.com/watch?v=wGbZqWac0jU
Ist sehr hektisch aber enthält ein paar interessante Dinge.


Danke Euch allen für die Hinweise.

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