Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Zitieren in der Abschlussarbeit


von ABsolvent (Gast)


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Moin Männers,
bin z.Z. an meiner Ablschussarbeit dran und stelle mir die Frage muss 
ich ALLES mit Literatur belegen/Zitieren?

Klar normal muss alles was kein eigenes Werk ist Zitiert werden, aber da 
kommt man ja auch schnell vom Hölzchen aufs Stöckchen.

Fürs Ohmische Gesetz würde ich jetzt intuitiv keine Literaur angeben.

Aber wo ist denn da eine sinnvolle Grenze zu setzen?

Viele Grüße

von Achim S. (Gast)


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ABsolvent schrieb:
> Aber wo ist denn da eine sinnvolle Grenze zu setzen?

Wenn ein Punkt aus meiner Sicht zur "Allgemeinbildung" eines Ingenieurs 
gehört, dann würde ich das voraussetzen und nicht mit Quellen belegen.

Aber relevant ist nicht, was ich meine sondern was dein Betreuer meint. 
Was sagt er denn zu dem Thema?

von Absolventer (Gast)


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ABsolvent schrieb:
> Fürs Ohmische Gesetz würde ich jetzt intuitiv keine Literaur angeben.

Doch, schon. Ist halt kacke, aber so sind die Spielregeln.

von meckerziege (Gast)


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Sprich bitte mit deinem Betreuer drüber. Das ohmsche Gesetz würde ich 
beispielsweise nicht zitieren und das auch nicht von meinen Studis 
erwarten. Das kann in unserem Themenfeld als Allgemeinwissen 
vorausgesetzt werden.

von Juniormanager (Gast)


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meckerziege schrieb:
> Sprich bitte mit deinem Betreuer drüber. Das ohmsche Gesetz würde
> ich beispielsweise nicht zitieren und das auch nicht von meinen Studis
> erwarten. Das kann in unserem Themenfeld als Allgemeinwissen
> vorausgesetzt werden.

Das ohmsche Gesetz kennt wirklich jeder: F = m * a

von Chris K. (Gast)


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Juniormanager schrieb:
> Das ohmsche Gesetz kennt wirklich jeder: F = m * a

Ach stimmt, die Spannung fließt mit x Coulomb pro Bogensekunde 
Fahrenheit

Zum Thema: Grundlegende Formeln musste ich damals auch schon nicht 
zitieren. Von meinen Studenten erwartet ich es deshalb auch nicht. 
Gleiches in Papern, da wird auch nicht für die Grundlagen zitiert. Du 
könntest also ein Paper schreiben und veröffentlichen und dass dann 
selber wieder Zitieren.

von Christoph O. (lichtstrahl)


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Für konkrete Fälle kann das nur der Betreuer der Arbeit verbindlich 
sagen. Oftmals gibt es im Fachbereich aber Richtlinien für sowas, gerade 
was das richtige Zitieren angeht.

Ich hab es damals so gemacht: wenn ich wirklich etwas in einem fremden 
Werk, sei es Buch, Formelsammlung, Paper, Webseite oder sonstwas 
nachgesehen und dann übernommen habe, dann habe ich es als Zitat 
kenntlich gemacht. Auch bei kleinsten Dingen.
Bei Zusammenhängen und Rechnungen/Formeln die ich selber gemacht und 
hergeleitet habe, also quasi aus meinem Wissen runtergeschrieben habe, 
habe ich nichts weiter angegeben (was auch, bezieht sich ja auf nichts).

Ging so immer problemlos durch, im Zweifel würde ich aber wahrscheinlich 
lieber einmal zu viel als einmal zu wenig als Zitat angeben.

von Cyblord -. (cyblord)


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Christoph O. schrieb:
> Für konkrete Fälle kann das nur der Betreuer der Arbeit verbindlich
> sagen. Oftmals gibt es im Fachbereich aber Richtlinien für sowas, gerade
> was das richtige Zitieren angeht.

Was ein Plagiat ist, ist ziemlich einfach: Jede Textstelle die den 
Eindruck erweckt vom Autor zu stammen obwohl sie aber aus einer andere 
Quelle entlehnt ist.

Natürlich kann man nicht einfach "aus dem nichts" eine Formel 
hinschreiben und dann davon ausgehen, es wird schon wissen dass die 
nicht vom Autor selbst stammt.
Ist auch fachlich fragwürdig eine Formel zu nutzen ohne darzulegen WARUM 
man gerade diese Formel nutzt. Es liegt auf der Hand dass beim Ohmschen 
Gesetzt kurz und bündig halten zu können, aber irgendwas sollte man 
schon dazu schreiben.

von Xxz (Gast)


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Ist überhaupt eine Primärquelle vom ohmschen Gesetz bekannt?

von Chris K. (Gast)


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Die Bezeichnung des Gesetzes ehrt Georg Simon Ohm, der diesen 
Zusammenhang für einige einfache elektrische Leiter als Erster schlüssig 
nachweisen konnte. [1]

[1] Zitat Wikipedia - 
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ohmsches_Gesetz&oldid=189483618

von Cyblord -. (cyblord)


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Xxz schrieb:
> Ist überhaupt eine Primärquelle vom ohmschen Gesetz bekannt?

Natürlich. Der Mann hat ein Buch geschrieben.

von Freiherr von und zu Guttenberg (Gast)


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Wenn man's natürlich so angeht, wird keine Arbeit je fertig werden. Je 
wichtiger eine Sache in der Arbeit, desto genauer die Zitierung. Wenn 
sich die Arbeit um das ohmsche Gesetz dreht, könnte man wohl die 
Zitierung des Originalwerkes erwarten, wenn das ohmsche Gesetz lediglich 
für eine unbedeutende Randberechnung verwendet wird, wird ein Hinweis 
"unter Anwendung des bekannten ohmschen Gesetzes ergibt sich" genügen. 
Am besten den Betreuer fragen wie er das sieht und haben will.

Die Aussage ob ein Plagiat vorliegt, sollte immer den Gesamtkontext 
berücksichtigen. Mal bei wikiplag etc. reinschauen wie "echte Plagiate" 
so aussehen. Da wird teils seitenweise von nicht genannter Literatur 
wörtlich abschrieben, vielleicht noch mal Punkt und Komma verändert und 
Formulierung passend gemacht. Man erkennt auf jeden Fall die 
Täuschungsabsicht die Arbeit anderer als die Eigene auszugeben.

von Cyblord -. (cyblord)


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Freiherr von und zu Guttenberg schrieb:
> Die Aussage ob ein Plagiat vorliegt, sollte immer den Gesamtkontext
> berücksichtigen. Mal bei wikiplag etc. reinschauen wie "echte Plagiate"
> so aussehen. Da wird teils seitenweise von nicht genannter Literatur
> wörtlich abschrieben, vielleicht noch mal Punkt und Komma verändert und
> Formulierung passend gemacht. Man erkennt auf jeden Fall die
> Täuschungsabsicht die Arbeit anderer als die Eigene auszugeben.

Es spielt keine Rolle ob eine Täuschungsabsicht oder schlicht schlechtes 
wissenschaftliches Arbeiten vorliegt.

Die Plag-Jäger interessieren sich natürlich meist nur für Ersteres.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Und zur Sicherheit dann letztlich auch noch den Duden als Quelle 
angeben...

BTW: viele Plagiate erkennt man auf den ersten Blick daran, dass die 
zusammenkopierten Texte vom Stil her 1. nicht zueinander und 2. nicht 
zum Schreiber passen. Wenn der im restlichen Leben kaum eine WhatsApp 
Nachricht verständlich lesbar zustandebringt, dann mit an Sicherheit 
grenzender Wahrscheinlichkeit auch kein technisches Dokument.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Absolventer schrieb:
> ABsolvent schrieb:
>> Fürs Ohmische Gesetz würde ich jetzt intuitiv keine Literaur angeben.
> Doch, schon. Ist halt kacke, aber so sind die Spielregeln.
Ne Ne
Gerade bei Georg Simon, der das 3..4 mal umgeschrieben hat, macht man 
das nicht.

für die Kirchhoff'schen Regeln gibt man auch nicht
Kirchhoff, Gustav Robert in Planck, Max (Hrg.): Vorlesungen über 
mathematische Physik. 3. Band, B. G. Teubner, Leipzig 1891.
an. Der Drops ist gelutscht.

Wenn die Quelle nicht wichtiger Teil der Kritik und/oder Analyse ist, 
dann kann man nach Ablauf des Urheberrechtes auch drauf verzichten.

von ABsolvent (Gast)


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Danke für die zahlreichen Beiträge.

Könntet ihr mir zeigen, wie ich etwas zitiere. Mir fehlt das 
Handwerkszeug. Was benutze ich für Satzzeichen?

Viele Grüße

von Chris K. (Gast)


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Was wären wir Deutschen nur, wenn wir dafür nicht eine DIN hätten

https://de.wikipedia.org/wiki/ISO_690

und weiter
https://de.wikipedia.org/wiki/DIN_1505-2

von Mach (Gast)


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Grundsätzlich muss man in einer Abschlussarbeit überhaupt nicht 
zitieren!
Zitiert man aber, d.h. man übernimmt das geschriebene oder gesprochene 
Wort eines anderen, dann muss man das durch Anführungsstriche ("") 
kenntlichmmachen und die Quelle benennen.

Darüber hinaus, das hat aber mit Zitaten nichts zu tun, muss man 
kenntlich machen, welche Gedanken, welches Wissen auf dem eigenen Mist 
gewachsen sind und was man von anderen übernommen hat oder was 
Allgemeinwissen ist. Auf das Beispiel Ohmsches Gesetz bezogen heißt das: 
Natürlich zitiert man das nicht, sondern nennt es beim Namen zumindest 
an der Stelle, wo es als erstes auftaucht, typischerweise mehrmals.

Die Abgrenzung der eigenen Leistung ist entscheiden und sollte 
einformuliert werden. "Auf diesen allgemein bekannten Grundformeln 
aufbauend wurde im Rahmen der Arbeit der im Folgenden beschriebene 
Algorithmus entwickelt". "Bis an diese Stelle entspricht die Herleitung 
der Vorgehensweise von Müller et al. [4], für die Bestimmung der 
Momenten unter Berücksichtigung der Freien Energie musste ein neuer 
Ansatz aufgestellt werden, der im Weiteren hergeleitet wird."

von Kloppo's Barbier (Gast)


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Zurück auf die Baumschule wenn du sowas hier fragen musst.

von ABsolvent (Gast)


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Könnt ihr mir ein Beispiel geben statt hier herumzupalavern.

Viele Grüße

von Mary Jane (Gast)


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Darf man das auch so sehen, dass man Dinge die einen Namen haben wie 
"Ohmsches Gesetz" nicht zu zitieren braucht? Einfach weil Herr Ohm durch 
die Namensgebung schon geehrt und bestätigt ist.

von ABsolvent (Gast)


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Muss ich zum Beispiel auch das Wort „und“ zitieren? Es ist ja auch in 
anderen Werken zu finden.

Viele Grüße

von Freiherr von und zu Guttenberg (Gast)


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Dann bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Es gibt aber auch 
ein Ghostwriting-Service. Falls du zu viel um die Ohren hast oder 
einfach einen Doktor für's Klingelschild oder Wahlplakat benötigst sehr 
zu empfehlen.

von Mach (Gast)


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Mary Jane schrieb:
> Darf man das auch so sehen, dass man Dinge die einen Namen haben wie
> "Ohmsches Gesetz" nicht zu zitieren braucht?
Feststehende Begriffe kann man eigentlich nicht zitieren. Nur Worte, 
d.h. die logische Aneinanderreihung von Wörtern.

von Ugo Boncompagni - Almanach Reformator (Gast)


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ABsolvent schrieb:
> bin z.Z. an meiner Ablschussarbeit dran und stelle mir die Frage muss
> ich ALLES mit Literatur belegen/Zitieren?

> Fürs Ohmische Gesetz würde ich jetzt intuitiv keine Literaur angeben.

weil du es ja nicht aus einer Publikation von Ol' Ohm hast, sondern aus 
dem Unterricht.

Also das ist doch ganz einfach, nur wo du die Literatur kennst aus der 
das Zitat kommt, kannst du es Zitieren. Also (Original-)Publikation von 
IEEE, alte Abschlussarbeiten etc. pp..

Aber nicht nur aufs "Zitat" als "Textstück denken, sondern auch als 
Referenz zur Nachvollziehbarkeit. Also bspw. Datenblatt/AppNote des 
benutzen Controllers etc..
Dort aber nicht klassisch mit Seitennumern referenzieren, sondern simple 
mit Hersteller, Jahr, Name des Dokuments.

Hinweis auf beachtetete Normen, Industriestandards wie DIN-EN 61000 3-3 
macht sich gut, aber nicht den ganzen "Urschleim" wie DIN 57510 oder gar 
DIN 1355-1
reinklatschen nur weil irgendwo ein datum genannt wird.

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