Forum: HF, Funk und Felder Ground-plane und seitliches wegführen der Antennenzuleitung


von Marco S. (hochfrequenz)


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Hallo,

in einem älteren Thread steht in einem Gegensatz  sinngemäß folgendes.

"Wenn bei einer Ground-plane die Antennenzuleitung in gerader Linie zum 
Strahler nach unten weggeführt wird, entstehen keine.Mantelwellen auf 
der Antennenleitung"

Ist an dieser Behauptung was dran?

Oft sieht man an einem Antennenmast Ausleger, an denen dann gleich die 
Antennenuleitung
befestigt ist.alsi genau dieses oben beschriebene rechtwinklig 
wegführen. Kann Dee Effekt -wenn es ihn den gibt (Frage 1) ggf. Noch 
verstärkt werden , wenn die Auslegerlänge z. B. Lamda/4 beträgt.?

von GND (Gast)


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Die Radials sollen bei einer Groundplane eigentlich nicht
mitschwingen, d.h. sie sind wie der Name schon sagt: Ground.
Wenn das Antennenkabel einer unsymmetrische gespeisten
Groundplane an den Radials entlanggefuerht wird, sollte
das also genausogut wie nach unten weggefuehrt sein.

von GND (Gast)


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> wenn die Auslegerlänge z. B. Lamda/4 beträgt

Wer so dusslig ist, und die Radials unbedingt schwingfaehig macht,
ist selber schuld.
Patentrezept aus der Praxis: Mehr Radials vorsehen und die ausserdem
noch in der Laenge variieren. Da hat dann ein einzelnes Radial
was sich danebenbenimmt weniger Einfluss.

von Marco S. (hochfrequenz)


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Hallo,
die Antwort verstehe ich nicht. Was haben die Radials mit der 
rechtwinklig weggeführten Antennenzuleitung zu tun?

von Bernd K. (prof7bit)


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GND schrieb:
> Die Radials sollen bei einer Groundplane eigentlich nicht
> mitschwingen

Doch, die haben resonante Länge genau damit sie mitschwingen und das 
abstrahlen was sonst am Mantel zurücklaufen würde. Die Radials sind 
strahlende Elemente, sie bilden die andere Hälfte des Dipols.

: Bearbeitet durch User
von GND (Gast)


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Eine Groundplane ist ein Monopol und kein Dipol.
Ende der Durchsage.

von Günter Lenz (Gast)


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GND schrieb:
>Eine Groundplane ist ein Monopol und kein Dipol.
>Ende der Durchsage.

Dann halt mal eine Glimmlampe in der Nähe am Ende
eines Radials, als Spannungsindikator wenn gesendet
wird. Es ist so wie "Bernd K." es geschrieben hat.

von Ralph B. (rberres)


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GND schrieb:
> Eine Groundplane ist ein Monopol und kein Dipol.

Das Erdungsnetz eines Monopols wie du es nennst ist die andere Hälfte 
des Dipols Sie wird nur durch das Erdnetz realisiert.

Bei MW und LW Sendeantennen ist übrigens ein umfangreiches viele 
Kilometer langes Erdnetz vergraben. Sie besteht aus ganz viele vom 
Strahler ausgesehen strahlenförmig wegführende Leiter.

Bernd K. schrieb:
> Doch, die haben resonante Länge genau damit sie mitschwingen und das
> abstrahlen was sonst am Mantel zurücklaufen würde. Die Radials sind
> strahlende Elemente, sie bilden die andere Hälfte des Dipols.

Genau so ist. es. mit dem Winkel der Radials lässt sich sogar der 
Fusspunktwiderstand der Antenne einstellen.

Ralph Berres

von Kastanie (Gast)


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GND schrieb:
> Eine Groundplane ist ein Monopol und kein Dipol.
> Ende der Durchsage.

verwegene Behauptung.
Dann bieg doch in Gedanken die Radiatoren mal senkrecht nach unten und 
schon hast du einen klassisch mittengespeisten Dipol - allerdings mit 
einer Impedanz, die selten gewünscht ist.

von Stefan M. (derwisch)


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Ralph B. schrieb:
> Genau so ist. es. mit dem Winkel der Radials lässt sich sogar der
> Fusspunktwiderstand der Antenne einstellen.

So ist es.
Wenn durch ungünstige Verlegung der Speiseleitung ein 
Mantelwellenproblem auftreten sollte, kann man ja auch eine 
Mantelwellensperre einbauen.

Bei Antennenanlagen für Behörden etc. sieht man oft Installationen, die 
sehr kompromissbehaftet sind.
Z.B. Groundplaneantennen ( Triple Leg ) die auf halber Höhe am Mast 
parallel dazu an einem Ausleger montiert sind.
Das würde kaum ein Funkamateur so aufbauen.
Bei Behörden ist aber auch nicht die maximale Reichweite gefragt.

von hochfrequen (Gast)


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Zurück zum Ausgang der Frage.

Auf der rechtwinklig zugeführten Antennenzuleitung breitet sich also 
eine Mantelwelle aus?!

Schafft hier eine Erdung des Schirmes unmittelbar am Mastfuß Abhilfe? 
Abgesehen vom sowieso notwendigen Übwrsoannungsschutz und 
Potentialausgleich beim Eintritt ins Gebäude (es folgen noch da. 60m bis 
zum Funkgerät),

von Ralph B. (rberres)


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wenn man eine Groundplane mit Hilfe eines Auslegers neben ein Mast 
montiert, wird das Strahlungsdiagramm verbogen. In Richtung Mast bildet 
sich eine Nullstelle aus und in andere Richtung ein Maximum. Wie 
ausgeprägt diese sind hängt  von der Wellenlänge , den Abstand vom Mast 
und der Dicke des Mastes ab. Weitere Antennen am Mast sollten dann 
unterhalb der Groundplaneradials
montiert werden.

Besser wäre es wenn man die Groundplane an die Spitze des Mastes 
montiert. Dann kann man das Koaxkabel direkt am Mast oder sogar 
innerhalb des Mastes wegführen.

Sollte man die Groundplane doch seitlich am Mast montieren müssen, würde 
ich das Koaxkabel direkt ohne Abstand am Ausleger und Mast entlang 
führen.

Es gibt noch eine weitere interessante Antennenkonstruktion. Das ist der 
Sperrtopf. Wie sie funktioniert kann man im Rothammel nachlesen.

Ralph Berres

von hochfrequen (Gast)


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Warum das Antennenkabel ohne Abstand direkt am Ausleger Richtung Mast?

von Ralph B. (rberres)


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hochfrequen schrieb:
> Warum das Antennenkabel ohne Abstand direkt am Ausleger Richtung Mast?

weil hier die Gefahr von Einstrahlung auf die Abschirmung am geringsten 
ist.

von GND (Gast)


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> verwegene Behauptung.
> Dann bieg doch in Gedanken die Radiatoren mal senkrecht nach unten

Ersetze die Radials in Gedanken durch eine Metallplatte mit
(un-)endlicher Ausdehnung.

von Bernd K. (prof7bit)


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GND schrieb:
> Ersetze die Radials in Gedanken durch eine Metallplatte mit
> (un-)endlicher Ausdehnung.

Die Radials haben aber keine unendliche Ausdehnung sondern man muss sie 
deutlich kürzer machen, es bilden sich also stehende Wellen auf ihnen 
aus weil sie weit vor der Unendlichkeit schon ein abruptes ENDE haben 
an dem alle Leistung die dort ankommt reflektiert wird! Also bleibt 
einem nur noch die Möglichkeit sie auf eine resonante Länge zu bringen 
damit man am Fußpunkt einen Spannungsknoten hinbekommt.

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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GND schrieb:
> Ersetze die Radials in Gedanken durch eine Metallplatte mit
> (un-)endlicher Ausdehnung.

Es ist aberes keine Metallplatte unendlicher Dimension sondern drei 
lambda 1/4 lange Stäbe im 60° Winkel.
Somit ist der durch die drei Radials gebildeten Erdungswiderstand auch 
nicht Null, wie es bei einem idealen Ground der Fall wäre.

Aber selbst ein Erdungsnetz eines Monopols wie du es nennst hat kein 
Erdungswiderstand von Null Ohm.

Eigentlich ist eine Groundplane, wie wir sie so landläufig bezeichnen, 
eher ein vertikal polarisierter Dipol, dessen untere Element aus drei um 
60° gewinkelten Radials bestehen, um wieder die 50 Ohm 
Fusspunktwiderstand zu erreichen, und keinesfalls ein Monopol nach 
deiner Definition.

so das war jetzt ein elend langer Schachtelsatz. Ich hoffe das er 
trotzdem lesbar ist.

Ralph Berres

von Nabu (Gast)


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Die Frage ist nicht ob Mantelwellen entstehen, sondern wie viel.

Je niedriger die Impedanz der Groundplane (nicht der Antenne!), desto 
weniger Mantelwellen sind auf dem Koax. Unabhängig in welche Richtung 
die Leitung weggeführt wird.

Das Koax hat eine hohe Gleichtaktimpedanz, der Rest ist Dreisatz.
Man kann die Gleichtaktimpedanz auch erhöhen (Drossel) z.B. mit Ferrit 
am Fusspunkt.

von Kastanie (Gast)


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GND schrieb:
>> verwegene Behauptung.
>> Dann bieg doch in Gedanken die Radiatoren mal senkrecht nach unten
>
> Ersetze die Radials in Gedanken durch eine Metallplatte mit
> (un-)endlicher Ausdehnung.

Dann ist keine Groundplane-Antenne mehr.
Was willst du uns sagen?

von A. K. (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> wenn man eine Groundplane mit Hilfe eines Auslegers neben ein Mast
> montiert, wird das Strahlungsdiagramm verbogen. In Richtung Mast bildet
> sich eine Nullstelle aus und in andere Richtung ein Maximum.

Genau!
Von Kathrein gab es dafür sogar Antennen mit zuschneidbarem Ausleger, 
inklusive Antennendiagramme für verschiedenste Abstände.

LG

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