Hallo liebe Forumsgemeinde, eine kurze Frage, was passiert, wenn ich den Input des Boost-IC MT3608 abklemme und dafür am Output 5 V anlege? Dieses Szenario entsteht, wenn ich versuche, diesen IC in einer eigentlich battereigetriebenen Schaltung zu überbrücken, um direkt 5 V an meine Last anzulegen. Ist das so machbar oder ist das kompletter Humbug, mit dem ich den IC schädigen kann, wenn ich ihn quasi von hinten lade? Danke und Gruß!
Wird der Converter mit der in Schematic 1 gezeigten Schottky Diode aufgebaut? Welchen Typ hast du da verwendet?
Habe es genau wie in der typical application aufgebaut. Nutze SS34 als Schottky.
Die 5 V würden ja an R1 und R2 geteilt werden und ich würde Leistung verlieren? Auch der Kondensator würde geladen werden...
Gerd schrieb: > was passiert, wenn ich den Input des Boost-IC MT3608 > abklemme und dafür am Output 5 V anlege? Da der MT3608 keinen Synchrongleichrichter verwendet, sondern die Speicherdrossel konventionell über eine Diode in den Ausgangskondensator entlädt, kann man dem gefahrlos eine Spannung an den Ausgang anlegen. Die Diode ist dann in Sperrichtung gepolt. Und der Spannungsteiler R1/R2 ist normalerweise hochohmig dimensioniert. Der Strom der in den Feedback-Pin des Reglers fließt, ist dann auch unkritisch.
Da ich 5,1 V als Ausgangsspannung möchte, habe ich R1 = 7,5 kOhm und R2 = 1kOhm gesetzt. An FB würden dann laut Spannungsteiler bei 5 Volt 0,59 V anliegen, laut Datenblatt ist das OK. Wobei an FB immer 0,6 V interne Referenzspannung anliegen, wenn der IC per Vcc betrieben wird. Daher sollte er auch "von hinten" die 0,6 V vertragen. Ist da so korrekt?
Und natürlich vielen lieben Dank für die Antworten, das hilft mir sehr weiter! Danke!
Wäre es sinnvoll, eine Diode oder einen p-MOSFET zwischen Mt3608-Output und 5 V Einspeisung zu setzen? Das würde den verluststrom durch den IC verhindern?
Gerd schrieb: > Wobei an FB immer 0,6 V interne Referenzspannung anliegen, wenn der IC > per Vcc betrieben wird. Nicht ganz. An diesem Pin wird gegen die internen 0,6V verglichen. > Daher sollte er auch "von hinten" die 0,6 V vertragen. Ist da so korrekt? Laut Datenblatt verträgt er an diesem Pin "-0.3V to 6V" ohne Bezug zur Versorgungsspannung, die in diesem Fall ja 0V wäre...
Interessehalbe: Wo kauft man solche Chips? Genau der Chip passt perfekt auf die Anforderungen aus einer aktuellen Bauteilrecherche, und "CASC Aereosemi" klingt so richtig kostengünstig. Ich finde keine Bezugsquelle. Weder findchips noch ocotopart noch Google sind in der Lage, da etwas aufzutreiben.
https://lcsc.com/?gclid=EAIaIQobChMIq9WMvums4wIViOJ3Ch3cGw9UEAAYASAAEgISP_D_BwE Dauert eine Weile, weil aus Fernost. Aber preislich unschlagbar.
Gerd schrieb: > https://lcsc.com/?gclid=EAIaIQobChMIq9WMvums4wIViOJ3Ch3cGw9UEAAYASAAEgISP_D_BwE > > Dauert eine Weile, weil aus Fernost. Aber preislich unschlagbar. Danke für den Tipp. <6 Cent ist WIRKLICH günstig für die Funktionalität. Leider wird unser Einkauf da vermutlich nur die Nase rümpfen.
Beitrag #5904169 wurde von einem Moderator gelöscht.
Gerd schrieb: > Wäre es sinnvoll, eine Diode oder einen p-MOSFET zwischen Mt3608-Output > und 5 V Einspeisung zu setzen? Das würde den verluststrom durch den IC > verhindern? Du hast ja gehört, es geht. Also im Prinzip geht es jetzt nur noch darum, die Verlustleistung zu reduzieren, also den Stromfluß zu minimieren. Man könnte tatsächlich einen P-MOSFET zwischen Booster-Ausgang und die 5V Einspeisung packen. Dann wäre der Output halt "sauber" stillgelegt. Man könnte in em Fall beide MOSFETS auch in einen IC packen, dual MOSFETS gibt es, müßte man halt schauen, was günstiger ist und was weniger Platz auf der PCB verbraucht. Oder man könnte den Spannungsteiler R1/R2 hochdimensionieren, so daß das Verhältnis weiterhin stimmt, aber eben weniger Strom fließt, wie Axel geschrieben hat. Was genau der bessere Weg ist, können die Profis hier sicher besser beurteilen, bin selber nur Hobbyist.
jemand schrieb: > Leider wird unser Einkauf da vermutlich nur die Nase rümpfen. Warum? Hab sehr gute Erfahrungen mit denen gemacht. Die gehören mit JLCPCB / EasyEDA zu einem gemeinsamen Netzwerk. Ich habe immer höchstens ab Bestellung (wenn lieferbar) so 2, höchstens 3 Wochen auf Teile warten müssen (war NUR Postversand, kein Express!). Weiß nicht ob die, wie aus China oft üblich, gefakete Teile liefern, aber ich glaube nicht. Es geht vermutlich eher darum mit JLCPCB so ein Ökosystem aus Bauteillieferant und PCB-Fertigung aufzubauen. Mir wurde gesagt (vom Kundenservice), dass die auch bald in Europa ein Lager/Warehouse eröffnen wollen.
AlexC schrieb: > Gerd schrieb: >> Wäre es sinnvoll, eine Diode oder einen p-MOSFET zwischen Mt3608-Output >> und 5 V Einspeisung zu setzen? Das würde den verluststrom durch den IC >> verhindern? > > Du hast ja gehört, es geht. Also im Prinzip geht es jetzt nur noch > darum, die Verlustleistung zu reduzieren Welche Verlustleistung? Die durch den Sperrstrom der Schottky? Irrelevant. Wenn der Stepup nicht läuft, ist die Schottky kalt. Der Sperrstrom ist dann sehr viel geringer als der garantierte Wert aus dem Datenblatt. Oder die Verlustleistung am Feedback-Spannungsteiler? Genauso irrelevant. Mit den genannten Widerstandswerten sind das keine 600µA Querstrom. Warum sollten die ausgerechnet für den Fall stören, daß die Schaltung aus einer externen 5V Quelle, also nicht aus der Batterie versorgt wird? Wenn überhaupt, dann würde man für den Batteriebetrieb optimieren. Denn dann tut unnötiger Energieverbrauch besonders weh. > Oder man könnte den Spannungsteiler R1/R2 hochdimensionieren, so daß das > Verhältnis weiterhin stimmt, aber eben weniger Strom fließt, wie Axel > geschrieben hat. Das paßt schon so. Der MT3608 ist für sich schon kein Stromsparwunder. Mit bis zu 4A Schaltstrom ist er auch eher für dicke Lasten vorgesehen. Und die Schottkydiode für 3A hat der TE sicher auch nicht ohne Grund dahin gesetzt.
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Axel S. schrieb: > Das paßt schon so. Der MT3608 ist für sich schon kein Stromsparwunder. Ich halte die von Axel vorgeschlagene Variante persönlich auch für die beste. Würdest du alternativ hinter dem Booster per MOSFET abklemmen, würde der Booster bei "Netzbetrieb" dauernd geladen werden, was ungleich mehr Verlustleistung bedeuten würde. Wäre ausserdem nicht sehr elegant, den Booster vorzuladen ohne ihn zu brauchen. Man könnte alternativ 2 MOSFETs nehmen, vor UND hinter dem Booster, wie Alex vorschlug, aber das wäre denke ich unnötiger overkill. Da bräuchte man zwei mosfets ocer einen dual und die verbrauchen auch wieder Leistung. Als p-Mosfets sogar recht viel. Die Lösung von Axel finde ich am optimalsten, in Bezug auf Aufwand, Bauteilverbrauch, Kosten und Verlustleistung.
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