Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Einsatz von Holz in der Metallbearbeitung


von herbert (Gast)


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Guten Tag allesamt!

Auf der suche nach einem passenden Antrieb für eine kleine 
Tischkreissäge im Eigenbau und abwägen brushless oder nicht ,bin ich bei 
Pollin fündig geworden. Der Motor hat nach einer Untersetzung auf etwa 
7000U/min genug Power um neben filigranen Sachen auch mal gröberes zu 
trennen.
Leider besitzt dieser Motor welcher fast nix kostet ein heiß 
aufgeschrumpftes Ritzel. Das Ritzel heiß abzumachen hat leider dem Motor 
nicht gut getan.Beim Versuch in einer geeigneten Halterung die Welle vom 
erhitzten Ritzel zu klopfen hat bei mir die Welle aufgetaucht und sie 
dicker gemacht als die Wärme das Ritzel weiter. Besser wäre drücken mit 
einer Presse gewesen , hab ich aber nicht.
Ergo hatte ich die Idee mir mit Holz eine einfache Vorrichtung zu bauen 
mit der ich das Ritzel zumindest teilweise auf einen Durchmesser 
schleifen kann damit man ein Zahnriemenrad entsprechend gebohrt 
montieren kann. Der Durchmesser des Ritzels ist 12mm und ich wollte 
kleiner 8mm werden denn das Zahnriemen-Rad mit 14 Zähnen lässt sich ja 
nicht beliebig weit aufbohren.
Am kaputten Motor der mir nach der "heißen" variante zur Verfügung stand 
testete ich das ganze und war sehr zufrieden.
Dann habe ich einen neuen Motor eingespannt und meine 
"Wellenschleifmaschine" in betrieb genommen. Wichtig bei dieser Arbeit: 
Die vorderen Gehäuseöffnungen müssen beim schleifen mit Tesakrepp oder 
ähnlichem zugemacht werden, da die Schleifspäne von den Magneten im 
Motor in das Gehäuse gezogen werden. Ich bin etwa 3 Volt unter der 
Nennspannung geblieben da durch das abkleben die Belüftung eingeschränkt 
ist.Leider ist die Schleifscheibe nicht so plan wie man das für eine 
genaue Arbeit braucht. Das Schleifergebnis war etwa 0,2mm trapezförmig. 
Meine Diamantfeile und meine ruhige Hand hat aber dieses Problem bis auf 
kleiner 0,01mm bereinigt. Ich war ganz schön baff als ich mit dem 
Mikrometer nachgemessen habe. So, jetzt hat der Rest vom Ritzel 7,28mm 
,ein entsprechend gebohrtes Zahnriemenrad wird dann mit spaltfüllendem 
Wellenklebstoff aufgeklebt.Fertig...
Ach ja , das Ritzel dürfte wohl der Grund sein ,warum der Motor so 
billigt...

: Verschoben durch Moderator
Beitrag #5904239 wurde von einem Moderator gelöscht.
von MaWin (Gast)


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Da hätte doch wohl auch ein Schlag mit dem Meissel bzw. Mutternsprenger 
geholfen...

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Einmal im Schraubstock zusammengedrückt, bis das Ritzel Matsch ist, wäre 
auch gegangen. Die Welle ist gehärtet, die interessiert das nicht.

von michael_ (Gast)


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herbert schrieb:
> Leider besitzt dieser Motor welcher fast nix kostet ein heiß
> aufgeschrumpftes Ritzel.

Heiß aufschrumpfen ist was ganz anderes.
Da werden die Teile verschweißt. Wie Radreifen bei der Bahn.


Man klopft da auch nicht, sondern man nimmt einen Abzieher.
Sollte auch hier gehen.

von Ein Anderer (Gast)


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Hallo

was dem Meißel angeht würde ich keine Wetten darauf abschließen.
Durch die Nahaufnahmen kann es sein das so mancher sich den Motor und 
das Ritzel zu groß vorstellt.
Des weiteren muss der Motor und die Welle auf so montiert werden können 
das beim Meißeleinsatz weder der Motor (kein großes Problem) noch die 
Welle, und da wird es Probleme geben geschädigt bzw. verbogen werden.
Auch sind diese Ritzel nicht immer so hart (Spröde) wie man es sich in 
solch einen Fall wünschen würde.
Und nicht zu Letzt wird auch nicht jeder einen Meißel geeigneter Größe 
in seinen Werkzeugsortiment haben.

Alles kein (kaum) ein Problem wenn man das entsprechende Werkzeug und 
mindesten eine "Werkstattecke" hat - das hat aber nicht jeder und so ein 
hochwertiger Meißel wird auch nicht gerade verschenkt, wer ihn sonst nie 
braucht und wohl aus guten Grund solche Motoren (Restposten mit den 
entsprechenden Nachteilen) nimmt und sich die Minikreissäge selbst bauen 
will hat wahrscheinlich schon ein gutes Argument keinen Meißel (oder gar 
noch spezielleren Mutternsprenger den es sowieso seltenst im Baumarkt 
vor Ort zu kaufen gibt) extra zu kaufen.

Ein Anderer

von muhu (Gast)


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Ich hätte das Ritzel mit einem Proxxon Schleifer und einer kleinen 
Trennscheibe "geöffnet" und dann abgezogen.

von ryven (Gast)


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Mit der Trennscheibe einschneiden geht gut.
Alternativ hätte ich das Zahnrad einfach mit dem Motor abgedreht.
Ins Futter eingespannt, Spannung drauf und zustellen.
Hart ist da kein Hindernis, sondern gibt schöne Oberflächen.

von herbert (Gast)


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MaWin schrieb:
> Da hätte doch wohl auch ein Schlag mit dem Meissel bzw. Mutternsprenger
> geholfen...

An so einem Teil vermeidet man besser Schläge aller Art.Die Welle ist 
nur Oberflächlich gehärtet und im inneren weich. Das Ritzel ist 
durchgehärtet. Mutternsprenger hatte ich auch im Auge aber den erst dann 
wenn ich schleifend nicht zum Ziel komme. Ich habe im Internet einige 
Fotos von "zerbröselten Keilen" dieser Mutternsprenger gesehen und war 
auf Grund des harten Ritzels skeptisch.

Ein Anderer schrieb:
> was dem Meißel angeht würde ich keine Wetten darauf abschließen.

Ich auch nicht.:)

Ein Anderer schrieb:
> Alles kein (kaum) ein Problem wenn man das entsprechende Werkzeug und
> mindesten eine "Werkstattecke" hat -

gut erkannt... Ich hatte die Schleifscheibe in der Schublade und das 
Holz in einer Kiste aufgehoben weil Reste man immer mal brauchen kann 
Außerdem wollte ich auch sehen ob mein Einfall auch funktioniert. Mann 
weiß ja nie wann man die Methode für was anderes brauchen kann. 
Jedenfalls bin ich zum Ziel gekommen ohne einen Cent auszugeben.

muhu schrieb:
> Ich hätte das Ritzel mit einem Proxxon Schleifer und einer kleinen
> Trennscheibe "geöffnet" und dann abgezogen.

Ich wollte unbedingt vermeiden, das die Welle beschädigt wird.Freihändig 
geschnitten wird man wohl auch rein schneiden.

ryven schrieb:
> Alternativ hätte ich das Zahnrad einfach mit dem Motor abgedreht.
> Ins Futter eingespannt, Spannung drauf und zustellen.
> Hart ist da kein Hindernis, sondern gibt schöne Oberflächen.

Tja, hätte ich eine Drehbank oder einen Zugang dazu...Im übrigen will 
ich mit meinem Projekt beweisen, dass man eine Kreissäge auch ohne CNC 
und Drehbank bauen kann. Ständerbohrmaschine und gutes Werkzeug um mit 
ihr arbeiten zu können muss mir genügen. Ich meine ,das geht,alles nur 
ein Frage der Konstruktion bzw der mechanischen Lösungswege.

So und heute habe ich mir einen "Mutternsprenger" besorgt.Nicht den 
billigsten ,aber auch nicht den teuersten. Die Benutzung ist nicht ganz 
unproblematisch,da sich das ganze Teil beim anziehen der Drückschraube 
verdreht und somit das Motorgehäuse beschädigen kann. Man muss auf einer 
Seite geeignetes beilegen um Schäden zu verhindern. Zwei Ritzel Habe ich 
im Moment gesprengt und abgezogen. Zum Glück ist die Stelle die geöffnet 
werden muss recht dünn sonst würde das der Meißel nicht verkraften. Für 
gehärtete Sachen ist der einfach nicht gedacht.Es geht, aber es ist bei 
mir grenzwertig.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Man hätte auch das Zahnrad in den Schraubstock einspannen und 
runterfeilen (bis zur Achse) können.

von MaWin (Gast)


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herbert schrieb:
> An so einem Teil vermeidet man besser Schläge aller Art.

Ach Kinddrs, noch nie Werkzeug in der Hand gehabt.

Der Motor bekommt überhaupt keinen Schlag ab.
Zahnrad seitlich auf eine Unterlage legen, z.B. Ambossfläche eines 
Schraubstocks, Motor steht seitlich über, Meissel schlägt von oben 
zwischen 2 Zähne vom Zahnrad. Alles, was passiert, ist, dass die 
Meisselflächen die Zähne vom Zahnrad auseinanderdrücken und das Zahnrad 
sprengen ohne die Motorwelle überhaupt zu berühren.

herbert schrieb:
> So und heute habe ich mir einen "Mutternsprenger" besorgt.Nicht

Kaum macht mans richtig, schon gehts. Kleinerer Muttrrnsprenge würde 
seitliches Verdrehen verhindern.

von Physiker (Gast)


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MaWin schrieb:
> Zahnrad seitlich auf eine Unterlage legen, z.B. Ambossfläche eines
> Schraubstocks, Motor steht seitlich über, Meissel schlägt von oben
> zwischen 2 Zähne vom Zahnrad.

Hmmm:

   https://www.youtube.com/watch?v=oKUvaYrQJCs

von MaWin (Gast)


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Physiker schrieb:
> Hmmm

Sach ich ja: ihr habt noch nie Werkzeug in der Hand gehabt.

Es ist KEIN Newtonscher Stoss, wenn das Teil auf einem Amboss liegt.

von michael_ (Gast)


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MaWin schrieb:
> Sach ich ja: ihr habt noch nie Werkzeug in der Hand gehabt.

Klar.
Sagt der Grobschmied.
Jeder Schlag an der Welle kann diese verziehen.

Abzieher kaufen oder bauen und gut ist es.

von Eberhard (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ach Kinddrs, noch nie Werkzeug in der Hand gehabt.
>
> Der Motor bekommt überhaupt keinen Schlag ab.
> Zahnrad seitlich auf eine Unterlage legen, z.B. Ambossfläche eines
> Schraubstocks, Motor steht seitlich über, Meissel schlägt von oben
> zwischen 2 Zähne vom Zahnrad. Alles, was passiert, ist, dass die
> Meisselflächen die Zähne vom Zahnrad auseinanderdrücken und das Zahnrad
> sprengen ohne die Motorwelle überhaupt zu berühren.

Eine äusserst kühne Theorie.
Da kann zuviel schiefgehen. Selbst wenn man weiss wie man mit Werkzeug 
umgeht wär es idiotisch das Risiko einzugehen.

Da gibt es weitaus sicherere und wenig aufwändige Methoden.

Geht damit los das Ritzel einzuschneiden (muss ja nicht bis auf die 
Welle durch sein) und es dann aufhebeln. Dabei kann man den Motor vor 
jeglicher schädlicher Krafteinwirkung schützen.

von Matthias L. (limbachnet)


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Ihr habt aber schon bemerkt, dass das Ritzel des Threadstarters durch 
Abschleifen längst erfolgreich entfernt wurde?

Ich hätte es mit der Mini-Flex eingeschnitten und in dem Spalt einen 
Mutternsprenger angesetzt, aber was solls - ab ist ab. Und die kreative 
Aufspannung ist doch interessant, oder?

von Eberhard (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Ich hätte es mit der Mini-Flex eingeschnitten und in dem Spalt einen
> Mutternsprenger angesetzt, aber was solls - ab ist ab. Und die kreative
> Aufspannung ist doch interessant, oder?

Ja. So hätt ich es auch gelöst. Ob es nun dann ein Mutternspalter oder 
was anderes ist sei mal dahingestellt.


Und ja, die kreative Lösung ist def. besser als stumpfsinnig mit nem 
Meisel da drauf rumzukloppen und ein ungewisses Ergebnis zu erhalten.

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:

> Zahnrad seitlich auf eine Unterlage legen, z.B. Ambossfläche eines
> Schraubstocks, Motor steht seitlich über, Meissel schlägt von oben
> zwischen 2 Zähne vom Zahnrad.

Genau, das macht man völlig problemlos mit den drei Händen,
die ja jeder Mensch hat. :-)

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