Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzgerät einer Orgel


von Johannes F. (oldi)


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Hallo.
Ich habe ein Problem mit dem Netzgerät einer Orgel von Wersi. Das 
Instrument hat nach jahrelanger, fehlerfreier Funktion plötzlich diverse 
Defekte aufgezeigt. Zur Fehlerbeseitigung wurden auch im Netzteil 
verschiedene Bauteile ausgewechselt. Neben dem Brückengleichrichter auch 
die Festspannungsregler 7815 (IC 2) und 7915 (IC 1) sowie die IC`s 3 
(TLX 7705) und IC 4 (TL 494).Auch die Kondensatoren C 17 bis C 19 wurden 
ersetzt.
Danach wurden nach den Vorgaben der Firma Wersi alle Spannungen 
nachgemessen. Dabei weichen die Spannungen nur mit wenige mV
von den Vorgaben ab. So z.B. + 15 V gemessen 15,01 V : - 15 V gemessen
-14,78 V : - 10 V gemessen - 10,98 V.
Die Spannungen PWR+ und PWR- sollen zwischen 25 V bis 30 V liegen, 
gemessen
habe ich + 25,98 V und - 26,93 V und die + 5 V gemessen 5 V. Gemessen 
habe ich mit einem Digitalen Vielfachmessinstrument und einem HAMEG 
Oszi.
Trotz oder wegen der Auswechslung der zahlreich Bauelemente funktioniert 
die Orgel zwar wieder, aber nach dem Einschalten hört man jetzt ein 
Brummen. Diese Brummen  ist aber nicht konstant, sondern verändert sich 
in einem gewissen Rhythmus und hört sich an wie das Gas geben an einem 
Motor.
Hinzu kommt, dass die Regler IC 2 und IC 1 sehr "heiß" werden obwohl der 
gemessene Strom in den beiden Zweigen nur je 330 mA beträgt.
Die vom Trafo gelieferte Wechselspannung beträgt 19,25 V (Vorgabe je 
Zweig 18 - 20 V AC).
Woher kommt das Brummen ?? Warum werden die beiden Regler so heiß ?? 
Warum sind alle Spannungen mit den hochfrequenten Spitzen belastet 
obwohl so große Elkos zur Siebung eingebaut sind??
Das Schaltbild sowie zwei Oszi - Bilder sind beigefügt.
Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich zu viel geschrieben habe, aber ich 
wollte einfach aufzeigen, was ich schon alles "Getestet" habe. Ich 
bedanke mich im Voraus für die Hilfen und Tipps.

: Bearbeitet durch User
von Martin M. (wellenkino)


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der 1000µF am +5V ausgang gegen Masse darf auch neu rein.
Am besten einen Low ESR Typ dafür nehmen

von hinz (Gast)


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Zeig mal ein Foto der Platine, am besten von beiden Seiten, und nicht 
3,15MB groß.

von Engelbert S. (engelbert)


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Johannes F. schrieb:
> Warum sind alle Spannungen mit den hochfrequenten Spitzen belastet
> obwohl so große Elkos zur Siebung eingebaut sind??

Ich denke die neuen Spannungsregler schwingen - sind C2 und C3 noch 
original? Dort wurden oft Tantalkondensatoren eingesetzt. Gibt manchmal 
Probleme, wenn dort statt dessen Elkos eingesetzt werden.

Gruß,
Engelbert

von hinz (Gast)


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Engelbert S. schrieb:
> Ich denke die neuen Spannungsregler schwingen

Das hätte er auf den Oszi gesehen.

von ... (Gast)


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Wenn da ca. 10 V ueber den Reglern haengen bleiben, sind 330 mA
ja auch ca. 3 W. Kein Wunder das die warm werden.

Ob man die auf dem alten Hameg schwingen sieht?

Ein paar 100 nF Kerkos jeweils vom Festspannungsreglereingang
und Ausgang, mit kurzen Anschluessen gegen Masse werden wohl
nicht schaden.

von ... (Gast)


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Achja, vielleicht sind auch die "neuen" Gleichrichter zu schnell.
Das sollte ein 1 nF Kerko ueber jede Gleichrichterdiode auch
zuverlaessig beheben.

von hinz (Gast)


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... schrieb:
> Ob man die auf dem alten Hameg schwingen sieht?

Würde man sicherlich sehen.

... schrieb:
> Achja, vielleicht sind auch die "neuen" Gleichrichter zu schnell.
> Das sollte ein 1 nF Kerko ueber jede Gleichrichterdiode auch
> zuverlaessig beheben.

Welche Frequenz die Störspitzen wohl haben?

von ... (Gast)


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Wenn man sich "1.jpg" mal genau ansieht, ist da neben den
Peaks ja doch noch was anderes.

Der TO soll erstmal die Kerkos verbauen, dann kann man weitersehen.

Beitrag #5904653 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Irgendwelche Störspannungen können ein Tastkopfproblem sein, je nachdem 
wo der angeschlossen wird, vor allem die Masseklemme. Das würde ich 
erstmal nicht beachten. Ein Brumm ist auch oft ein Masseproblem, fehlt 
eine Verbindung? Das kann auch eine Befestigungsschraube sein, die die 
Platine irgendwo auf Masse legt und die jetzt fehlt oder isoliert ist.

In meinem Wersi MK1 war vor einigen Jahren der Schaltregler-IC defekt, 
nach Austausch lief alles wieder. Das war kein TL494 sondern ein DIP-8 
Typ (UC3842 oder ähnlich).

von Dieter W. (dds5)


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Na, die Schwingerei in Bild 1 wird wohl die Taktfrequenz des

Johannes F. schrieb:
> und IC 4 (TL 494).

sein.

von Johannes F. (oldi)


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Vielen Dank für die schnellen Antworten.

Martin M.
Ich werden dem Rat folgen, und den betreffenden Kondensator auch 
auswechseln.
Was bedeutet "Low ESR" Typ und welche folgen hätte es, wenn man an 
Stelle des 1000 uF einen 2000 uF einbauen würde ?

hinz
Fotos der Platine sind angefügt. Die Platinen wurden von der Firma Wersi 
geliefert und sind kein "Eigenentwurf".

Engelbert S.
Bei den Kondensatoren 2 und 3 handelt es sich noch um die originalen 
Typen.
Gegen welche Werte als Tantalkondensatoren sollten sie ausgewechselt 
werden ?

… (Gast)
Den Tipp mit den 100 nF Keramikkondensatoren werde ich testen. Welche 
Möglichkeit gibt es, die enorme Erwärmung der Regler zu verhindern ? 
Könnte man eventuell zwischen den Punkten wo die Spannung PWR 
abgegriffen ist und den Kondensatoren einen Widerstand oder dergl. mit 
der entsprechenden Leistung einbauen um die Spannung an den 
Reglereingängen  zu reduzieren ?
Ich stelle die Frage weil ich leider kein Elektronik - Fachmann (Oldi = 
72 Jahre) bin, möglicherweise trage ich mit der Frage zu entsprechender 
Belustigung bei.

Da es sich bei dem Gleichrichter um einen Brückengleichrichter handelt, 
ist mir nicht klar, wie ich über die Dioden einen Kondensator anbringen 
kann.

hinz
Ich werde die Störspitzen noch mal messen und dann die Frequenz hier 
angebe, wenn ich das hinbekomme.

Ich habe das Schaltbild auch noch mal beigefügt. Weitere INFO`s wenn ich 
weiter getestet habe.
Noch einmal vielen Dank und …..

…. viele Grüße

Johannes F.

: Bearbeitet durch User
von ... (Gast)


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> möglicherweise trage ich mit der Frage zu entsprechender
> Belustigung bei.

Keineswegs. Eher Respekt.

Leider brauchen die alten Festspannungsregler aus der 78er
Serie immer relativ viel Spannung um optimal zu regeln.
Manche behaupten das 4 V reichen, aber meine Erfahrungen
sprechen da eher von 5 V. Also wenn aus dem Dingens 12 V
herauskommen sollen, braucht der Kamerad mindestens 17 v
am Eingang. Die 17 V sind nicht das was ein Multimeter
anzeigen wuerde, sondern der tiefste Punkt im Oszillogramm
der Eingangsspannung. Richtig: Wegen dem Ripple.
Du kannst also einen Widerstand vorschalten um die Spannung
etwas zu verringern.
Auf der anderen Seite kommen mir 330 mA nicht uebermaessig
viel vor. Und die vorhandene(?) Kuehlung sollte da eigentlich
reichen.
Was eben auch fuer eine uebermaessige Waermeentwicklung sorgt,
ist wenn die Regler parasitaer schwingen.
Du solltest als erster vielleicht die vorgeschlagenen Kerkos
mit moeglichst kurzen Anschluessen an die Regler loeten.
Die kapazitive Ueberbrueckung der Dioden des Gleichrichters
ist auch nichts besonders ungewoehnliches.

Viel Erfolg!


(P.S. Ich habe auch 2 Manuale a 49 Tasten im Wohnzimmer stehen...)

von ... (Gast)


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> wie ich über die Dioden einen Kondensator anbringen kann.

Am besten eine Graetzbruecke auf Papier zeichnen und dann
ueber jede Diode ein Kondensator 1 nF.
Dann die korrespondierenden Stellen am Brueckengleichrichter...

von Johannes F. (oldi)


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... schrieb:

> Auf der anderen Seite kommen mir 330 mA nicht übermäßig
> viel vor. Und die vorhandene(?) Kühlung sollte da eigentlich
> reichen.

Ich denke der Strom von 330 mA geht in Ordnung. Ich habe diesen Strom 
jeweils im  - 15V und auch im +15V Zweig gemessen. Hinzu kommt die 
Versorgung der ges. Elektronik mit +5V, -10V und den Spannungen + und - 
PWR (für den Verstärker) mit jeweils 26 V, hier habe ich keine 
Strom-Messungen vorgenommen.
Ich werde mir jetzt erst mal die Bauteile beschaffen und über das 
Ergebnis der Änderungen dann hier berichten.

von Johannes F. (oldi)


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Hallo ….

… ich melde mich wieder zurück.
Die Frequenz der Schwingungen in Bild 1 kann ich leider nicht 
feststellen. Mein Oszi kann die Frequenz nicht Triggern, sie läuft 
ständig durch, was auf dem Foto so nicht zu sehen ist.
Ich habe folgende Bauteile ausgetauscht : C20 1000 uF, C2 und C3 mit je
10 uF.
Die Kondensatoren (angesagt von Gast) mit 1 nF parallel zu den Dioden 
des
Brückengleichrichter und die Kondensatoren 100 nF an den Ein- und 
Ausgängen der Festspannungsregler  habe ich eingelötet, direkt auf der 
Rückseite der Platine an die Bauteile (kürzeste Verbindung).
Dabei war der Tipp von Gast
... schrieb:
> Am besten eine Graetzbruecke auf Papier zeichnen und dann
> ueber jede Diode ein Kondensator 1 nF.
genial.
Nach diesen Änderungen ist das "Geräusch" verschwunden. Da ich die 
Änderungen zusammen ausgeführt habe, kann ich leider nicht bestimmen, 
welche letztendlich entscheidend für die Beseitigung des Fehlers war.

Wegen der hohen Temperaturen habe ich im Internet noch einmal nach 
INFO`s gesucht und eine Seite gefunden auf welcher alle Daten der 78xx 
und 79xx
Serie aufgeführt sind. Hier ist unter anderem auch eine Temperatur  von 
bis zu 100 ° C ?!?! angegeben.

Der Fehler ist beseitigt und ich bedanke mich noch einmal bei ALLEN für 
die Hilfe.

von happyfreddy (Gast)


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Die Probleme mit dem PS 11 Netzteil einer
Wersi DX 350 ALPHA sind hinlänglich bekannt.
Man kann hier messen und austauschen solange man will.
Grund für den Fehler ist die Überhitzung der Regel ICs,
hervorgerufen durch kurzschluß der beiden Elkos zwischen den 
Kühlkörpern.
Dies ist teilweise so fortgeshritten , daß das Glasfasergewebe
sich in "leitende" Kohleschichten gewandelt hat. Will heißen es fließen
hier dann unkontrollierte Ströme.
Genau das ist an den schwarzen Verfärbungen auf dem Foto des PS 11 zu 
erkennen. Der eine Kühlkörper ist zudem auch schon nahezu ausgeglüht mit
bräunlich/blauer Verfärbung

Ich würde hier keine weitere Zeit verschwenden und eine
Radikallösung angehen.
Austausch des Netzteiles PS 11 gegen ein Netzteil PS 12 der
DX 4/500 Serie vornehmen.
Ein PS 12 Netzteil ist absolut pinkompatibel zum PS 11.
Es hat einen ausreichend großen Kühlkörper was dann nie wieder
Probleme macht.
Weitere Ausführungen zu dem Thema habe ich im Keyboardpartner Forum
dargelegt
http://forum.keyboardpartner.de/viewtopic.php?f=23&t=856

Falls kein PS 12 Netzteil aufzutreiben ist bitte mich über das 
Keyboardpartner Forum kontaktieren - ich habe noch welche

Ich hatte  zu meiner Zeit im Analogorgelforum bis  28.12.2014
darüber auch schonmal geschrieben. Leider war man der Ansicht,
daß ich in dem Forum nichts mehr zu suchen hätte und hat mich
einfach vor die Tür gesetzt.
Folglich findet man auch mit Eingabe meines gleichlautenden Nicks
happyfreddy dort nichts mehr von meinen über 10500 Beiträgen.
es fehlt somit ein Zuordnungsmerkmal - nicht mein Problem, bedank Dich 
einfach dort mal falls dort angemeldet.
Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen - so einfach
ist das halt für Foren-Admins wie in dem Analogorgelforum.

Zweiter Punkt bezüglich des Brummproblems........
Die NF Karte AF 11 mit dem LM 1875 IC Verstärker wird mehr als hart an
der Grenze seiner Daten betrieben - speziell den Versorgungsspannungen.
Da die PS 11 defekt ist sollte man nach Inbetriebnahme des DX 4/500 
Netzteiles den Trafo mal auf übermäßige Erwärmung untersuchen - nicht
das der durch das defekte PS 11 auch schon in Mitleidenschaft gezogen 
wurde.

Vorsichtshalber würde ich den LM 1875 sowieso austauschen. Hier ist
jedoch eine Lötabsaugpumpe erforderlich da der IC unterhalb des
Kühlkörpers sitzt.
Die Trimmpotis bitte auf Bruch an den Außenanschlüssen untersuchen
vor allem wenn es solche mit weissem Ränderad sind. Die besseren mit
gelbem Einstellknopf waren Keramikversionen. Bei den weissen Versionen
war die Pertinax- Kohlbahn oft genug gebrochen sodaß zB bei der 
Klangregelung hier Unterbrechungen waren. Genau das kann auch 
Brummursache sein.

Wenn das Ntezteil PS 11 defekt war ist mit Sicherheit auch der Akku
des Masters lange nicht geladen worden. Den Akku  auch makl ersetzen vor 
allem wenn der schwarze Varta Akku noch drauf ist. Am besten den Akku 
auch gleich auslagern in gasdichter Filmdose etc. MAcht man das per 
Steckverbindung kann man den Akku wüährend die Orgel noch läuft abziehen 
und den Akku bequem austauschen und wieder anstöpseln- Daten bleiben so 
erhalten  ;)
Folglich sind bei leerem Akku dann auch die Daten futsch und die 
Datencassete muß neu eingelesen werden.
Hier muß dann aber auch die richtige Datencassette eingelesen werden.
Von der Alpha DX 350 gab es auch eine sogenannte AMS Version wo man 4 
Datencassetten einlesen konnte. Für die einfache Version mit nur einer 
Datencassette lautet die Bezeichnung der CPU : MST 1
für die AMS Version war die CPU der  MST 2.
Die Cassette(n) müssen auf jeden Fall mit dem Code
INTERFACE, Taste E = Eingabe, R = Rhytmus, und I = Instrumente, COMPUTE
eingegeben werden.
Die Tasten E , R , I befinden sich rechts untern wo einige Taster mit
dem Schriftzug W E R S I beschriftet sind.

Durch den Taster Interface plus nachfolgender Eingabe wird die serielle
Schnittstelle der Orgel auf eine Baudrate mit 300 Baud umgeschaltet.
Will man hier  - was die Orgel auch kann - mit MIDI arbeiten muß die 
Baudrate auf 31250 Baud  über eine Codeeingabe (Bedienungsanleitung
lesen) zuvor eingestellt werden - sonst geht da nichts.

von Johannes F. (oldi)


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Hallo happyfreddy.

Vielen Dank für Deine überaus umfangreiche Antwort.
Wie ich bereits zuletzt geschrieben habe, konnte ich die Mängel, dank 
der Hilfe hier im Forum, beseitigen. Dennoch würde ich Deinen Rat, die 
"PS 11"
gegen die "PS 12" zu tauschen, gerne in die Tat umsetzen. Ich wäre Dir 
aber dankbar, wenn Du mir Deine Preisvorstellungen per eMail mitteilen 
würdest, wenn es Dir recht ist.
Deine Ausführungen zu diesem Thema im Forum "keyboardpartner" habe ich 
gelesen, allerdings habe ich nicht herausfinden können wie ich über 
dieses
Forum Kontakt mit Dir aufnehmen kann ohne dort angemeldet zu sein. Das 
hat möglicherweise mit meinem Alter
zu tun(72)
Meine eMail-Adresse : h.-r.-faulstich@t-online.de .


Gruß
Johannes

von happyfreddy (Gast)


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Hallo
Schreibe Dich dann mal per email an
Kontaktaufnahme über unser Keyboardpartnerforum im Grunde
wie hier. Ich bin dort ua auch Moderator des Forums.
Dort anmelden, dann mein Profil dort aufrufen und dann entweder PN
Nachricht oder email ( die dann automatisch an mich geleitet wird )

PS 12 Preis ist im moderaten Rahmen , da es mit letztlich nur darum geht
vorhandene Orgeln am Leben zu erhalten. Ich habe einfach etwas gegen ein
Verschrotten von Instrumenten die noch reparierbar sind.

Falls Dein Netztrafo mal defeklt geht kannst ohne weiteres auch den 
Trafo
aus einer DX 400 CP  ( transportable Beta CP ) verwenden.
Die Beta T oder S Version hatte einen Leistungseinschub LE 30  mit 
anderem Trafo und Endstufe , dieser paßt leider nicht nur der der BETA 
CP.
Falls die SLAVES  SL 30 mal nicht mehr wollen ( Du hast davon 4 
Steckkarten drin ) passen auch die der Beta / Delta Serie. Alles andere 
an Platinen ist
ALPHA DX 350 spezifisch. Übrigens Platinen aus einer Alpha DX 300 ( der 
Vorgänger davon ) hatte auch ganz anderes Platinen. Hier paßt absolut 
nichts davon.

von Dieter (Gast)


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@Johannes
Wenn Du dein Postfach nicht zugespammt haben moechtest, editierst Du 
Deinen Beitrag und loescht die EmailAdresse oder bittest einen 
Moderator.

von ... (Gast)


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Schoen zu lesen das die Orgel wieder funktioniert.

Ich wuerde allerdings erstmal weitere Modifikationen zurueckstellen.
Sicher waere ein potenteres Netzteil auf die ganz lange Sicht
besser, aber jede Reparatur beinhaltet auch das Risiko
Teile zu beschaedigen.

von happyfreddy (Gast)


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Das PS 11 Netzteil hat zwei Nachteile, was sich bei jeder DX 350
Alpha im Laufe der Zeit als Fehlerquelle herausstellte :
1) Viel zu kleine Kühlkörper für die beiden 7815 / 7915 L Regler
sowie für den Regeltransistor MJE 15029
2) Anordnung der beiden axial Elkos zwischen den Kühlkörpern

Obendrein entwickelt der Brückengleichrichter (Phillips BY 255)
jede Menge Wärme, daß die beiden großen Elkos aufgrund des
Senkrechtbetriebes der Steckkarte im Rack auch aufgeheizt werden.
Der Gleichrichter versorgt obendrein auch direkt die Endstufen
Platine AF 11. Elkos in Verbindung mit Wärme läßt bei diesen den
Elektrolyt austrocknen, was dann zu Fehlern führt.

Da die L Regler direkt auf einer Kupferfläche unter den Kühlkörpern
ohne Abstand montiert sind heizt sich diese Kupferfläche auch auf
und gibt die entstehende Wärme an das Glasfasegewebe der Platine ab.
Die Folge davon ist eine dunkle Verfärbung des Gewebes bis hin zur 
Verkohlung derselben. Somit bilden sich dann auch Kriechströme
direkt an den drei Anschlüssen der L Regler und des Transistors.
Die ausgetrockneten Elkos bilden dann schon einen Kurzschluß gegen
Masse was den Strom nur weiter ansteigen läßt mit weiterer 
Wärmeentwicklung.
Abgesichert ist nur der 5 volt Zweig mit dem Thyristor gegen
Überspannung des 5 Volt Bereiches.

Im Vergleich dazu mal ein Foto des PS 12 Netzteiles einer DX 4/500.
Die Fläche und Bauart dieses Kühlkörpers - obwohl  L Regler und 
Längstransistor auf demselben montiert sind - ist um ein Viefaches
größer als das der drei U Profil Kühlkörper zusammen.
Selbst die Schottky Diode und Speicherdrossel sind den höheren
Strömen, die das Netzteil liefern kann, angepaßt.

Anfänglich hatte man beim PS 11 noch die beiden Elkos zwischen den 
Kühlkörpern von der Bestückungsseite auf die Lötseite verlagert, um
ein Austrocknen zu verhindern, nur das brachte langfristg auch keine 
Besserung.

Somit ist der Austausch PS 11 gegen PS 12 die einzig richtige
Abhilfe Netzteilprobleme auszumerzen.
Da beide Netzteile absolut pinkompatibel sind ist dies schnell
erledigt.
Die mögliche Wärmequelle eines PS 12, der gleiche Gleichrichtertyp,
kann auch schnell umgangen werden, indem man ihn durch eine 6A KBU
Type ersetzt.

von ... (Gast)


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Naja, wenn es steckbar ist sollten die Risiken eigentlich minimal sein.
Ich wuerde das NT trotzdem vorpruefen.

von happyfreddy (Gast)


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Verfüge ja über eine DX 400 Beta und wenn es dort einwandfrei läuft.
sollte es auch in einer DX 350 Alpha seinen Dienst verrichten.

von ... (Gast)


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> Verfüge ja über eine DX 400 Beta und wenn es dort einwandfrei läuft.
> sollte es auch in einer DX 350 Alpha seinen Dienst verrichten.

Ja, der kleine Bruder von Murphy ist das Detail in dem der Teufel 
steckt.
Aber ansonsten hast du natuerlich recht.

von happyfreddy (Gast)


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Jeder der noch lötenderweise seine Experimente macht kommt
irgendwann zwangsläufig mit Murphys Gesetzen in Berührung.
Wer die Erfahrung gemacht hat wird feststellen, daß Murphys Gesetze
noch über den Naturgesetzen stehen.
Eine Schraube oder Mutter wird immer genau dorthin fallen wo man es
am wenigsten vermutet und wo man garantiert nicht rankommt ohne
alles was man gerade aufgebaut hat wieder zerlegen muß.
Oder ein vermißtes Werkzeug was man gerade noch in der Hand  gehabt
hat und was eigentlich auf dem Arbeitstisch liege müßte findet man
erst dann wieder, wenn man sich ein neues gekauft hat.

Wer heute mit Simaulationprogrammen am PC arbeitet wird diese
Erfahrungen nie machen - woher auch ?

Wenn ich also hier mit einer PS 12 aushelfe ist die erstens auf
einem Prüfbrett unter allen Bedingungen getestet und muß anschließend
sich in einer Orgel  über Stunden bewähren.  Eine DX 400 hat etwas
mehr an Elektronik drin die auch versorgt sein will, folglich wird
dem PS 12 auch mehr abverlangt als in einer DX 350.
Übrigens es ist hier nicht die erste DX 350, die auf diese Weise dem 
Besitzer wieder Freude macht.
übrigens
Selbst Musik ( machen ) ist ein sehr schönes Hobby - es soll da viel 
schlimmere geben.

von ... (Gast)


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> Wer heute mit Simaulationprogrammen am PC arbeitet wird diese
> Erfahrungen nie machen - woher auch ?

Ja, das sind die Kandidaten die bei 2 Netzteilen mit dem gleichen
Hohlstecker genau den falschen in die externe Festplatte stecken.

Ich hatte vor zig Jahren fuer meine Experimente ein paar DIL-16
auf Loetoese-Brettchen. Simulieren musste man da nichts  :-).
Kaputt gegangen ist eigentlich aber auch nie was.

Zu den Zeiten habe ich auch defekte Instrumente von anderen Musikern
repariert. Und die waren damals (in der S.B.Z.) wirklich teuer.
Das halbe Jahresgehalt eines Arztes war da nix.
Von daher bin ich Vorsicht gewohnt und pruefe lieber einmal mehr
als einmal zu wenig.

Die Wersi-Orgeln kenne ich selbst leider ueberhaupt nicht.
Vielleicht lege ich mir als Rentner mal eine zu.

Eines meiner gegenwaertigen Bastelprojekte ist eine Orgelemulation
auf FPGAs. Von den Kosten vergleichbare DSPs/Controller sind
leider nicht leistunsfaehig genug.

Ich wuensche Johannes und Dir viel Erfolg.

von happyfreddy (Gast)


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... schrieb:
> Eines meiner gegenwaertigen Bastelprojekte ist eine Orgelemulation
> auf FPGAs. Von den Kosten vergleichbare DSPs/Controller sind
> leider nicht leistunsfaehig genug.

Mit dem FPGA Thema beschäftigt man sich schon seit anno 2010

Zunächst ging es nur um den Hammond Sinus

https://shop.keyboardpartner.de/epages/13705466.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/13705466/Categories/HX3-Magazin/Soundbeispiele

Aber  auch anderes ist nun möglich dank Implementierung von nun 15 
Fußlagen

http://forum.keyboardpartner.de/viewtopic.php?f=8&t=821

Auch in diesen Orgeln werkelt das gleiche FPGA Board

Somit könnte man durchaus auch eine alte Vermona auferstehen lassen

DSP´s sind immer Softwarebasiert
FPGA jedoch gegossene Hardware ( ohne Samples etc ) wo sich nichts 
irgendwie aufhängen oder abstürzen kann. Auch eine Stimmenbegrenzung ist 
für einen FPGA ein Fremdwort.

kleiner Tip:
wenn alte Orgeln im Rentnerdasein dann bleib bei analog. Es hat 
irgendwie etwas und ist zudem immer reparierbar. Wenn dann unbedingt was 
modernes dazu, bau in das analoge Instrument MIDI OUT ein, dann kann man 
alles (austauschbar) anschließen.

von ... (Gast)


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> Mit dem FPGA Thema beschäftigt man sich schon seit anno 2010

Ja, mit einem Spartan Xilinx XC3S400A-4FTG256C habe ich 2008 angefangen.
Da ich eher aus der Hardwareecke komme, hatte ich mit der
Hardwarebeschreibung eher wenig Schwierigkeiten.

> Zunächst ging es nur um den Hammond Sinus
> Implementierung von nun 15 Fußlagen

Naja, das sind fuer mich "zugeschraubte" Designs.
Ich lege fuer mich schon Wert darauf, auch selber am Design
"drehen" zu koennen und nicht nur an Zugriegeln und Registern.
Da geht es dann um Fragen der Stimmung und der Umsetzung
von Spieltechniken in ein tonales Ergebnis.
Eine reine Hammondemulation ist fuer mich da nur ein Teilaspekt.
Auch wenn mit 15 Fusslagen da schon einiges geht.

> Auch eine Stimmenbegrenzung ist für einen FPGA ein Fremdwort.

Wohl wahr. Einem FPGA-Design geht da so schnell nicht die Luft aus.
Auch kleine FPGA erlauben einige hundert Oszillatoren.

> eine alte Vermona

Ich hab hier eher mehr von Roland :-), aber eben nichts von Wersi.
Eine M100 nebst Leslie haette ich schon mal haben koennen,
nur damals fehlte noch der Platz.
Dedizierte MIDI Masterkeyboards habe ich, da lasse ich das
alte Blech lieber in Ruhe und wie es ist.

Beitrag #5951023 wurde von einem Moderator gelöscht.
von happyfreddy (Gast)


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... schrieb:
> Naja, das sind fuer mich "zugeschraubte" Designs.
> Ich lege fuer mich schon Wert darauf, auch selber am Design
> "drehen" zu koennen und nicht nur an Zugriegeln und Registern.

Naja "drehen" kann man da so einiges und die Liste der veränderbaren
Parameter wird auch immer länger aufgrund des Feedbacks der User
einfach mal dort etwas "eingehender" blättern ..
http://wiki.keyboardpartner.de/index.php?title=HX3.5_Hauptseite_(deutsch)
Default Einstellungen sind somit nur als Vorschlag zu betrachten und 
jeder
hört doch irgendwie anders.
Den wichtigsten Satz des Editors sollte man schlicht auch beherzigen:
Parameter "bewußt verändern" und nicht irgendwie  " wild drauflos alle 
auf einmal ".

Naja Orgeln hatte ich genug bisher auch eine M 100 mit Leslie.
M 100 ist nun weg aber Leslie habe ich behalten was dann an meine H 112 
von 1965 kommt - alles noch gute alte Röhrentechnik.

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