Hallo Leute, ich habe einen DWO1 hier und das Datenblatt sagt, dass ich einen 0,1 uF Kondensator am Eingang brauche. Nun die Frage, kann ich diese Kapazität durch einen 10 uF Kondesator ersetzen? Da ich in der restlichen Schaltung nur 10er verwende, wäre das super. Datenblatt: https://www.google.com/url?q=https://www.ic-fortune.com/upload/Download/DW01-G-DS-10_EN.pdf&sa=U&ved=0ahUKEwiXp7654LTjAhWHr6QKHbdTAR8QFggLMAA&usg=AOvVaw3eFMLUGEZsB0Ngi5V-ZqQ9 Danke und liebe Grüße!
Pieter schrieb: > Da ich in der restlichen > Schaltung nur 10er verwende, wäre das super. Dann machst Du in der restlichen Schaltung aber was falsch - denn die meisten digitalen ICs wollen ebenfalls 100nF Abblock Kondensatoren haben. Die 10µF gehen i.d.R. nicht, denn hier geht es um HF Parameter (ESR über die Frequenz) die bei den 100nF um Welten besser bei höheren Frequenzen sind.
Jim M. schrieb: > Dann machst Du in der restlichen Schaltung aber was falsch - denn die > meisten digitalen ICs wollen ebenfalls 100nF Abblock Kondensatoren > haben. OK, danke für den Input. Es ist ein TP4065 vorgeschaltet, der fordert wiederum einen 10uF. Würde gerne beide identisch machen, wenn möglich. Kann ich vielleicht umgekert am TP4056 einen 0,1 uF Kondensator nehmen? Oder geht das nicht, weil an diesem IC mehr Strom fliesst (Charger-IC)?
Susanne schrieb: > Kann ich vielleicht umgekert am TP4056 einen 0,1 uF Kondensator nehmen? > Oder geht das nicht, weil an diesem IC mehr Strom fliesst (Charger-IC)? Warum testest Du das nicht selbst aus? Und berichtest dann von Deinen Erfahrungen...
Mani W. schrieb: > Warum testest Du das nicht selbst aus? > > Und berichtest dann von Deinen Erfahrungen... Ich wollte nur erstmal theoretisch hören, ob das Sinn macht oder nicht. Vielleicht wäre ja direkt jemandem aufgefallen, dass es aus einem mir noch nicht klaren Grund nicht sinnvoll ist.
Pieter schrieb: > Ich wollte nur erstmal theoretisch hören, ob das Sinn macht oder nicht. > Vielleicht wäre ja direkt jemandem aufgefallen, dass es aus einem mir > noch nicht klaren Grund nicht sinnvoll ist. Wenn eine Entwicklung oder vom Hersteller vorgeschlagene Kapatzitätswerte wie bei Filtern oder Tongeneratoren zwingend vorgeschrieben werden ist das eine andere Welt... In Deinem Fall, teste es aus... Wenn Du ein Oszi hast, wäre das leicht zu machen... PS: Ist Pieter und Susanne identisch?
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Mani W. schrieb: > PS: Ist Pieter und Susanne identisch? Danke für den Hinweis. Ich werde es ausprobieren am Oszi. Wir arbeiten an unseren Projekten für die Uni und nutzen den gleichen PC, es ist hier im Elektronik-Labor nur einer vorhanden. Die Verwirrung tut uns leid!
Pieter schrieb: > Danke für den Hinweis. Ich werde es ausprobieren am Oszi. Ui, das kling interessant. Schreib doch mal, wie man das macht. Würde mich interessieren. Fakt ist: Entweder man macht einen Power-intigrity-Simulation (die wenig trivial ist), oder man hält sich einfach an die Empfehlungen im Datenblatt. Das mit dem Datenblatt ist die Lösung der Wahl... Wenn du unbedingt eine Wissenschaft draus machen willst: Vergleich die Frequenzgänge der Impedanz vom 10µ und 100n. Wenn die Impedanz des 10µ über den gesamten (!!!) Frequenzbereich niedriger ist, wirst du ihn wohl verwenden können. Ich sag mal so, wenn dein 10µ und dein 100n die gleiche Bauform haben, has du Chancen. Das ist nicht allgemeingültig, sondern kann man im Höchstfall so auf Bypasskondensatoren anwenden. Und ja, die Daten bekommt man vom Hersteller. PS: Und schwupps, schon hast du mehr Geld und Zeit verschwendet, als du dir durch die Aktion je sparen könntest.
jemand schrieb: > Und schwupps, schon hast du mehr Geld und Zeit verschwendet, als du > dir durch die Aktion je sparen könntest. Naja gut, das was du da beschreibst ist ja das Funktionsprinzip einer Universität :-) Am Oszi könnte ich sehen ob die Spannung vor und nach dem Kondensator mehr oder weniger oszilliert, oder?
" PS: Und schwupps, schon hast du mehr Geld und Zeit verschwendet, als du dir durch die Aktion je sparen könntest." UND SCHWUPPS hat er Efahrungen für die darauffolgenden Projekte gesammelt, und kann diese dann für alle zukünftigen nutzen um besser zu entwickeln als der Mitbewerber.. Also was soll der Kommentar?!
Pieter schrieb: > Am Oszi könnte ich sehen ob die Spannung vor und nach dem Kondensator > mehr oder weniger oszilliert, oder? Das ist ganz so einfach, wie du dir das vorstellst. Solche Kondensatoren werden für Anteile von hunderten MHz bis in den GHz-Bereich benötigt. Sonst bräuchte man ja keine nF, sondern viele µF. Um zu qualifizieren, ob ein Bypasskondensator ausreicht, brauchst du ein GHZ-Oszi, entsprechende Tastköpfe und viel Erfahrung. Wenn du genau wissen willst, was die Kondensatoren tun, nutze die Tools von Herstellern. Als Beispiel mal Kemet: http://ksim.kemet.com Beispiel: Typ : C0603C104K8RAC C0603C104K8RAC C0603C106K8PAC Bauform: 0603 0603 1206 Kapazität: 100nF 10µF 100nF Z@100MHz: 434mOhm 302mOhm 661mOhm Z@1GHz: 3,22Ohm 3,13Ohm 5,1Ohm So gesehen wären ist der 10µ 0603 gleich wie der 100n 0603 aber viel besser als der 100n 1206. Wobei gesagt sei: Die Daten gelten nur für genau diese drei Kondensatoren. Nicht allgemein. Die Impedanz ist aber nur ein Aspekt, es gibt viele, viele mehr. Man sieht: Das Thema ist komplex. Mein Rat wäre: Denk nicht näher über das Thema nach, und tu, was dir das Datenblatt sagt. >99% aller Entwickler tun genau das, und für >99% aller Schaltungen ist das völlig ausreichen.
Mariella M. schrieb: > " > PS: Und schwupps, schon hast du mehr Geld und Zeit verschwendet, als du > dir durch die Aktion je sparen könntest." > > > UND SCHWUPPS hat er Efahrungen für die darauffolgenden Projekte > gesammelt, und kann diese dann für alle zukünftigen nutzen um besser zu > entwickeln als der Mitbewerber.. > Also was soll der Kommentar?! Man sollte seine Energie in wichtigere Dinge stecken, als in dieses Thema. Wer sich in unwichtige Details verliert, wird nie fertig.
jemand schrieb: > Denk nicht näher über das Thema nach, und tu, was dir das Datenblatt > sagt. >99% aller Entwickler tun genau das, und für >99% aller > Schaltungen ist das völlig ausreichen. Das hilft mir schon weiter, werde den Rat beherzigen. Ich wollte der Sache halt auf den Grund gehen, aber wenn es nicht zielführend ist, macht es natürlich keinen Sinn.
Pieter schrieb: > jemand schrieb: >> Denk nicht näher über das Thema nach, und tu, was dir das Datenblatt >> sagt. >99% aller Entwickler tun genau das, und für >99% aller >> Schaltungen ist das völlig ausreichen. > > Das hilft mir schon weiter, werde den Rat beherzigen. Ich wollte der > Sache halt auf den Grund gehen, aber wenn es nicht zielführend ist, > macht es natürlich keinen Sinn. Für mich klang das so, als ob ihr ein Projekt habt, das über einen Akku versorgt wird. Das eigentliche Ziel ist das Projekt, die Akkuversorgung ist nur ein Nebenschauplatz. Der Bypasskondensator der Akkuversorgung ist daher eigentlich gar kein Teil des Projektes. Da will man dass das zuverlässig läuft, und sonst nichts. Es kommt darauf an, ob ihr euch wirklich mit diesen Dingen beschäftigen wollt oder nicht. Wenn das Ziel ist zu lernen, dann habt ihr einen Batzen Arbeit vor euch. Falls Interesse da ist, da gibts Application Notes dazu: Grundlagen: https://www.analog.com/media/en/training-seminars/tutorials/MT-101.pdf https://www.murata.com/~/media/webrenewal/support/library/catalog/products/emc/emifil/c39e.ashx Bei schnelleren Chips gehts dann ans Eingemachte. Da wird dann das Layout auf die Stromversorgung zugeschnitten. Beispiel: https://www.intel.com/content/dam/www/programmable/us/en/pdfs/literature/ug/ug_pdn_other_device.pdf Das geht hin bis zu Simulationen der Leiterplatte mit teuren Tools. Man treibt da wirklich quasi beliebigen Aufawand. Aber nicht für Zellschutz-IC ;-)
jemand schrieb: > Denk nicht näher über das Thema nach, und tu, was dir das Datenblatt > sagt. >99% aller Entwickler tun genau das, und für >99% aller > Schaltungen ist das völlig ausreichen. Danke, diesen Rat werde ich beherzigen jemand schrieb: > Für mich klang das so, als ob ihr ein Projekt habt, das über einen Akku > versorgt wird. Das eigentliche Ziel ist das Projekt, die Akkuversorgung > ist nur ein Nebenschauplatz. Du hast recht, aber die Akkuversorgung IST quasi unser Projekt. Susanne soll sich um den Lade-IC kümmern und ich mich um Zellschutz und eventuell Step-Up-Regulierung. Wir bzw. vor allem ich wollen wirklich verstehen, wie und warum gerade diese KOndensatorgröße im Datenblatt gewählt wurde. Und ob man (auch ohne praktisches Experimentieren) für einen DW01 z.B. sagen kann "da könnt ihr prinzipiell 0,1 bis 10 µF nehmen, das gibt sich nicht viel". Weil wir schon viele Chinaprodukte gesehen haben, die den DW01 mal mit großen und mal mit kleinen SMD-Kondesatoren bestücken...
Pieter schrieb: > Du hast recht, aber die Akkuversorgung IST quasi unser Projekt. Susanne > soll sich um den Lade-IC kümmern und ich mich um Zellschutz und > eventuell Step-Up-Regulierung. Dann wäre es wirklich intessant, sich damit auseinanderzusetzen. Ich verweise auf die Appnotes oben, da ist das gut beschrieben. Pieter schrieb: > Wir bzw. vor allem ich wollen wirklich verstehen, wie und warum gerade > diese KOndensatorgröße im Datenblatt gewählt wurde. Alles geht bei Bypasskondensatoren auf den Innenwiderstand (eigentlich Impedanz, genauer den Frequenzgang) der Versorgung zurück. Warum 100nF? Mit 100nF wurde das getestet, und damit läuft es. Das wars, 100nF sind Tradition. Ja, man muss sich schämen, es ist aber so. Wenn du etwas anderes tust, funktioniert es ziemlich sicher auch. Sieht man ja an meinem Beispiel oben. Nur wenn du dann Support vom Hersteller brauchst, heißt es erst mal "nicht unser Problem, wenn ihr die Schaltung falsch macht". Und weil kein Entwickler gerne Probleme mit Nebenschauplätzen hat, folgt man den Empfehlungen des Herstellers. Nur die Leute die mit FPGAs und dicken Prozessoren arbeiten, sind ernsthaft gezwungen, das Thema ernszunehmen. Was die Chinesen angeht: Schlechtes Beispiel. Der Ruf "unzuverlässig" ist verdient, und es gibt Gründe dafür.
Vielen Dank für die Hintergrundinfos, das hilft uns, das Ganze besser zu verstehen. jemand schrieb: > Was die Chinesen angeht: > Schlechtes Beispiel. Der Ruf "unzuverlässig" ist verdient, und es gibt > Gründe dafür. Das stimmt. Ein Studienfreund arbeitet in China für eine Elektronik-Vertriebsfirma und er hat mal gefragt, warum in einer Datenblatt Revision eines bestimmten ICs plötzlich der Vorwiderstand von 100 Ohm auf 1000 Ohm hochgesetzt wurde. Die Antwort "Mit 100 Ohm gab es zuviele Reklamationen und Ausfälle beim Kunden. Mit diesem neuen Wert haben wir nun weniger Kundenrückläufer und Reklamationen." Soviel dazu...
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