Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 12 Volt Motor mit 48 Volt Netzteil betreiben. Geht das durch PWM?


von Jürgen (Gast)


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Kleine Verständnisfrage. Ich habe einen 12 V Motor jedoch nur ein 48 V 
Netzteil.
Kann ich den Motor mit einer 25% PWM Spannung aus dem Netzteil 
betreiben?
Oder sind die 25% mit 48 Volt dann zuviel? Bzw. welche Spannung liegt 
dann tatsächlich am Motor an?

von michael_ (Gast)


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Vielleicht.
Du mußt wisen, bei PWM liegt immer die vollle Spannung an.
Und die Impulse haben auch den max. Strom.
Keine sehr optimale Lösung.
Ausprobieren.

von hinz (Gast)


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Jürgen schrieb:
> Oder sind die 25% mit 48 Volt dann zuviel?

Fast immer zu viel, aber wie viel kommt ganz auf den Motor, seine Last 
und die PWM-Frequenz an.

Mit mehr Informationen dazu gibts dann auch eine konkretere Aussage.

von hinz (Gast)


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michael_ schrieb:
> Vielleicht.
> Du mußt wisen, bei PWM liegt immer die vollle Spannung an.
> Und die Impulse haben auch den max. Strom.

Ein Motor ist kein ohmscher Widerstand.


> Keine sehr optimale Lösung.

Naja.


> Ausprobieren.

Bis der magische Rauch entweicht...

von Mani W. (e-doc)


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Bei PWM liegt immer die volle Betriebsspannung an...

Des wird nix!

von michael_ (Gast)


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Bei 12/48V gibt es da keine Probleme.


hinz schrieb:
>> Ausprobieren.
>
> Bis der magische Rauch entweicht...

Ein Motor ist aber leidensfähig. Geht nicht so schnell kaputt.

von Mani W. (e-doc)


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michael_ schrieb:
> Ein Motor ist aber leidensfähig. Geht nicht so schnell kaputt.

Darum: Ausprobieren, wie Hinz es schon vorschlug...

von michael_ (Gast)


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Nein, ich habe das vorgeschlagen! :-)

von Tonja S. (Firma: SVK) (tonja_st)


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ja, ist kein Problem.
Die Wicklung im Motor macht den Rest, Du hast dadurch einen 
Tiefsetzsteller.
Nur die Dioden nicht vergessem

von Mani W. (e-doc)


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michael_ schrieb:
> Nein, ich habe das vorgeschlagen! :-)

Ahhh!

Sorry! Natürlich...

von michael_ (Gast)


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Tonja S. schrieb:
> ja, ist kein Problem.
> Die Wicklung im Motor macht den Rest, Du hast dadurch einen
> Tiefsetzsteller.

Ich denke aber, dass der Motor"weich" wird.
Bei Glühbirnen geht das problemlos.

von Tonja S. (Firma: SVK) (tonja_st)


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beim Motor geht es genauso..jeder Golfwagen oder Gokart wird mit solche 
iner PWM Steuerung betrieben

von Klaus (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Bei PWM liegt immer die volle Betriebsspannung an...

Das ist egal. 48V sind sind nicht so hoch, daß ein Spannungsüberschlag 
in der Wicklung zu befürchten ist. In einem solchen Motor wird der 
gleiche Lackdraht verwendet, wie in einem Netztrafo. Da ist Luft nach 
oben.

michael_ schrieb:
> Und die Impulse haben auch den max. Strom.

Haben sie zwar nicht, die Spule ist eine Induktivität, ist aber auch 
egal. Der Strom wird nicht die Werte erreichen, die nötig sind den Draht 
spontan zu verdampfen. Da braucht man 3 bis 4 stellige Ampere.

Die PWM sorgt dafür, daß die generelle Erwärmung in einem Bereich 
bleibt, der der Erwärmung bei Nennspannung und Dauerbetrieb entspricht. 
Unter Beachtung der Temperatur (z.B. Zwangskühlung) kann man einen 
Elektromotor auch weit über den Nennwerten betreiben. 2,5V Schrittmotore 
werden gern mit Stromchopper (eine stromgesteuerte PWM) an 40V 
betrieben.

MfG Klaus

von michael_ (Gast)


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Klaus schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Und die Impulse haben auch den max. Strom.
>
> Haben sie zwar nicht,

Doch, mach dich mal mit PWM schlau.

von Timo N. (tnn85)


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Klaus schrieb:
> 2,5V Schrittmotore
> werden gern mit Stromchopper (eine stromgesteuerte PWM) an 40V
> betrieben.

Haben aber auch keinen mechanischen Kommutator.
Ob der Betrieb bei 25% and 48V gesund für einen 12VDC-Motor (ich gehe 
mal von Gleichstrommotor aus) ist, mag man bezweifeln.

Überschlag in den Windungen mag weniger ein Problem darstellen.

Unglaubwürdig ist, dass es nicht auch mal einen längeren Betriebsfall 
geben wird, bei dem volle Spanung über längere Zeit anliegt.

Warum nicht die 48V vorher tiefsetzstellen?.

michael_ schrieb:
> Doch, mach dich mal mit PWM schlau.

Mach dich lieber mal über das induktive Verhalten von Elektromotoren 
schlau.
PWM heißt zwar volle Spannung, aber der Strom hinkt bei induktiven 
Lasten hinterher. Das magnetische Feld muss erst mal während eines 
Pulses aufgebaut werden, d.h. de Strom steigt langsam an.

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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Timo N. schrieb:
> Warum nicht die 48V vorher tiefsetzstellen?

Genau das macht die PWM in Verbindung mit der Motorinduktivität.

Timo N. schrieb:
> b der Betrieb bei 25% and 48V gesund für einen 12VDC-Motor

Problematisch könnte Funkenbildung am Kollektor bei der hohen Spannung 
sein. Das müsste man aber durch Kondensator und Drossel am Motor in den 
Griff bekommen können.

von Timo N. (tnn85)


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Karl K. schrieb:
> Timo N. schrieb:
>> Warum nicht die 48V vorher tiefsetzstellen?
>
> Genau das macht die PWM in Verbindung mit der Motorinduktivität.

Schon klar. Mir ging es aber nur darum, dass die PWM vermutlich von 
einem Mikrocontroller kommt, und es im Fehlerfall gut sein kann, dass 
dann 48V für längere Zeit anliegen.

> Timo N. schrieb:
>> b der Betrieb bei 25% and 48V gesund für einen 12VDC-Motor
>
> Problematisch könnte Funkenbildung am Kollektor bei der hohen Spannung
> sein. Das müsste man aber durch Kondensator und Drossel am Motor in den
> Griff bekommen können.

Bräuchte halt relativ große Entstörkondensatoren.

Je nachdem was das alles werden soll. Als Bastellösung sicher möglich.

von Dieter (Gast)


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Wenn es kein elektronisch kommutierter Motor ist, waere ein Betrieb mit 
PWM moeglich.
Die Frequenz der PWM darf nicht zu niedrig sein. Etwas mehr 
Buerstenverschleiss muss in Kauf genommen werden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jürgen schrieb:
> habe einen 12 V Motor
Der Knackpunkt:l ist also: was für einen?

Dieter schrieb:
> Die Frequenz der PWM darf nicht zu niedrig sein.
Auf jeden Fall nicht so niedrig, dass die "Motorinduktivität" dabei in 
Sättigung geht. Denn dann wirkt nur noch der Widerstand der Wicklung und 
der Strom steigt auf spannende Werte...

von ohje... (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Bei PWM liegt immer die volle Betriebsspannung an...
>
> Des wird nix!

Keine Ahnung, dafür davon umso mehr?

NATÜRLICH geht das.

Wir machen das mit ALLEN Motoren so, die wir im Einsatz haben.

Bei einem Motor geht das problemlos. Der Motor ist erst einmal 
hauptsächlich eine Induktivität, und für die zählt nur die mittlere 
Spannung. Also geht das solange, wie die Motorwicklung die Spannung 
aushält. bei 48V wird es keine Probleme geben.

Man kann das wie einen Buck-Wandler betrachten, mit dem Motor als 
Induktivität.

Wenn es die Brücke durchhaut, wird der Motor überlastet, aber das kann 
eine Sicherung oder sonstige Schutzschaltung problemlos verhindern.

von ohje... (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Auf jeden Fall nicht so niedrig, dass die "Motorinduktivität" dabei in
> Sättigung geht. Denn dann wirkt nur noch der Widerstand der Wicklung und
> der Strom steigt auf spannende Werte...

Übliche Motoren haben viele mH oder sogar H. Da müsste man schon eine 
sehr abseitige PWM verwenden, um den Motor in Sättigung zu treiben. Ich 
denke, die meisten Motoren haben sogar noch genug Induktivität, wenn sie 
voll in Sättigung sind.

Übrigens:
Das ginge sowieso nur dann, wenn der Motor mechanisch blockiert ist oder 
beim Anlauf. Laufende Motoren haben einen ohmschen Anteil, und der Strom 
wird vom Drehmoment bestimmt.

Viel relevanter sind Eisenverluste, denn wir haben hier wirklich Eisen. 
Daher sollte die Frequenz nicht zu hoch sein. Üblich sind 5-20kHz.
Relevant sind auch Kapazitäten. Motoren haben nF.

Mein ehemaliger Arbeitgeber hat den Motoren eine 5kHz-PWM mit 800-1000V 
DC zugemutet. Das nennt man Frequnzumrichter ;-)

von Klaus (Gast)


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michael_ schrieb:
> Doch, mach dich mal mit PWM schlau.

Du brauchst mir die Stromkurven, die ich mir oft genug am Scope 
angesehen hab, nicht zu erklären.

Timo N. schrieb:
> Warum nicht die 48V vorher tiefsetzstellen?.

Weil der Schaltregler auf den Anlaufstrom des Motors, der leicht das 
fünfache des Nennstroms erreichen kann, ausgelegt sein muß. Ein guter 
Regler schaltet sonst ab und der Motor zuckt nur, ein schlechter brennt 
einfach selber ab. Im Normalbetrieb arbeitet der Regler dann mit einem 
Bruchteil seiner Leistung dafür mit miesem Wirkungsgrad.

Viele Motore in gängigen Geräten werden massiv über ihrer Nennleistung 
betrieben. Das verbirgt sich dann im Kleingedruckten. "Nach zwei Minuten 
Betrieb bitte 8 Minuten Pause einlegen". Ein solcher Motor dürfte als 
reiner Motor eigentlich nicht mit 230V angegeben werden. Beim 
Dauerbetrieb an dieser Spannung würde er unweigerlich durchbrennen.

Am Ende kommt es nur auf die Temperatur des Motors an.

MfG Klaus

P.S. Ich liebe das Wort Tiefsetzsteller, es erinnert mich an 
Kellerspeicher oder auch Knalltopftriebling

von ohje... (Gast)


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Bah, hier wird viel Käse verbreitet.

Es ist nicht nur möglich, einen Motor so zu betreiben, 97% aller Motoren 
werden DIREKT mit einer PWM betrieben.

jetzt ist 48V nicht die üblichste Spannung für integrierte Motorbrücken 
(mit externen FET ist das aber gängig), aber es gibt sogar dafür IC. 
Beispiel:
https://toshiba.semicon-storage.com/info/docget.jsp?did=1287&prodName=TB6569FG
Der ist für 48V nicht so ideal, aber es geht hier ja ums Prinzip PWM.

Jede Frequenzumrichter, jeder Brushed-DC-Controller, jeder 
Schrittmotortreibe tut das so.

NIEMAND der richtig im Kopf ist, nimmt einen Tiefsetzsteller 
(Buck-Wandler) für Stromversorgung, um Motoren in der Drehzahl zu 
regeln.
Es wird immer die PWM direkt auf den Motor gegeben.

Die Spannung, mit der man in den Motor fährt, ist fast irrelevant. Man 
regelt die mittlere Spannung an der Motorwicklung für die Drehzahl. Und 
natürlich wird der Strom begrenzt, aber das ist mehr eine Zusatzfunktion 
und für die Grundfunktionalität nicht nötig.

Für die Anwendung des TE heißt das:
Ja, es ist normal und richtig, einen 12V Motor an 48V mit einer PWM zu 
betreiben.

von Ansgar K. (malefiz)


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Klaus schrieb im Beitrag #59
> Viele Motore in gängigen Geräten werden massiv über ihrer Nennleistung
> betrieben. Das verbirgt sich dann im Kleingedruckten. "Nach zwei Minuten
> Betrieb bitte 8 Minuten Pause einlegen". Ein solcher Motor dürfte als
> reiner Motor eigentlich nicht mit 230V angegeben werden. Beim
> Dauerbetrieb an dieser Spannung würde er unweigerlich durchbrennen.
>
> Am Ende kommt es nur auf die Temperatur des Motors an.
>
> MfG Klaus
>
> P.S. Ich liebe das Wort Tiefsetzsteller, es erinnert mich an
> Kellerspeicher oder auch Knalltopftriebling

Doch sicher darf ein Motor mit 2 min/8min mit Netzspannung belastet 
werden ist sogar genormt und wird auf dem Typenschild aufgedruckt meist 
mit einem S und einer Zahl zuzüglich Zeit oder ED in %

von Karl K. (karl2go)


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ohje... schrieb:
> NIEMAND der richtig im Kopf ist, nimmt einen Tiefsetzsteller
> (Buck-Wandler) für Stromversorgung, um Motoren in der Drehzahl zu
> regeln.

Doch, schon: War aber ein BLCD Motor mit vergossener Steuerung. ;-)

ohje... schrieb:
> Viel relevanter sind Eisenverluste, denn wir haben hier wirklich Eisen.
> Daher sollte die Frequenz nicht zu hoch sein. Üblich sind 5-20kHz.

Das kommt nun wieder drauf an: Ich treibe "eisenlose" Faulhaber-Motoren 
mit 24kHz PWM, funktioniert wunderbar. Bei einem stino RS-385 Motor ist 
damit keine Regelung möglich, die Motorinduktivität ist viel zu hoch. 
Der läuft dann zufriedenstellend an 240Hz. Der läuft auch noch an 2kHz, 
läßt sich aber deutlich schlechter regeln und das Pfeiffen nervt.

ohje... schrieb:
> Laufende Motoren haben einen ohmschen Anteil, und der Strom
> wird vom Drehmoment bestimmt.

Ohje, auch stehende Motoren haben einen ohmschen Anteil. Du möchtest 
Dich mal über den Begriff Gegen-EMK informieren, der hilft hier weiter.

von jemand (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Ohje, auch stehende Motoren haben einen ohmschen Anteil. Du möchtest
> Dich mal über den Begriff Gegen-EMK informieren, der hilft hier weiter.

Da hast du recht. Meistens stellt man die Gegen-EMK als Spannungsquelle 
dar. Das habe ich so falsch geschrieben..

Danke für die Korrektur.

von Elektrofan (Gast)


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> Kann ich den Motor mit einer 25% PWM Spannung aus dem Netzteil
> betreiben?
Natürlich, wenn die gesamte(!) Schaltung (inkl. Aufbau) "passt".

> Oder sind die 25% mit 48 Volt dann zuviel?
S.o.

> Bzw. welche Spannung liegt dann tatsächlich am Motor an?
Eben, im Mittel, diese 25%.

von Karl K. (karl2go)


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jemand schrieb:
> Meistens stellt man die Gegen-EMK als Spannungsquelle
> dar.

Die Gegen-EMK ist ja auch eine Spannungsquelle, die als Generator 
induzierte Spannung in den Windungen bei drehendem Rotor. Bei PWM kann 
man das auf einem  Oszi wunderbar sehen.

Strom ist (anliegende Spannung - GegenEMK) / ohmscher Widerstand. So 
grob. Im Gleichstromfall ohne Induktivität. Deswegen ist der Einschalt- 
oder Blockierstrom so groß - weil er nur durch den ohmschen Widerstand 
begrenzt wird und keine Gegen-EMK vorhanden ist.

Aber wenn man schonmal PWM macht, kann man den Einschaltstrom auch 
reduzieren: Eine PWM-Rampe fahren.

von Elektrofan (Gast)


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> Strom ist (anliegende Spannung - GegenEMK) / ohmscher Widerstand.
> So grob.
> Im Gleichstromfall ohne Induktivität.

Gerade dann auch MIT Induktivität        ;-)

von free killy (Gast)


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hinz schrieb:
> mit mehr Informationen gibts ... eine konkretere Aussage.

Genau darauf solltest Du erschöpfend antworten, @Jürgen.
(Nur dann kann man Dir auch effektiv weiter helfen.)

Die entstandene Diskussion birgt auch Informationen, aber
nicht unbedingt die, welche Dir (aktuell) viel bringen...

von free killy (Gast)


Angehängte Dateien:

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Jürgen meinte im Beitrag #5908653 ca.:
> Ich habe einen 12 V Motor jedoch nur ein 48 V Netzteil.
> Kann ich den Motor mit 25% PWM (...) daran betreiben?
> Oder sind die 25% mit 48 Volt dann zuviel? Bzw.
> welche Spannung liegt dann tatsächlich am Motor an?

michael_ antwortete im Beitrag #5908658:
> (...) bei PWM liegt immer die volle Spannung an.

Richtig. Pulsweise.

> Und die Impulse haben auch den max. Strom.

Wie sollte das möglich sein? Aber gehen wir mal davon
aus, das würde stimmen - wieso dann dieser Ratschlag?

> Keine sehr optimale Lösung. Ausprobieren.


Bei vollem Strom wäre dieser Tipp noch viel schlechter.
(Ausprobieren statt wissen? Fast immer 'ne miese Wahl.)


Es wurde zwar schon in Worten darauf hingewiesen, was
bei PWM an einen Motor gelegt passiert - aber weil's
recht einfach (und nachhaltig) in Bildform auch geht:

Siehe im Anhang.

@michael: Erinnert Dich das nicht an etwas bestimmtes?



[P.S.:
Habe extra für Dich eine High Side Version gemalt. :)
Das ist wirklich ein- und dasselbe. Die Wahl der jew.
Schaltfrequenz halbwegs passend zur (Motor-) L ist ja
auch beim DC-DC-Buck obligatorisch...]

von Timo N. (tnn85)


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ohje... schrieb:
> NIEMAND der richtig im Kopf ist, nimmt einen Tiefsetzsteller
> (Buck-Wandler) für Stromversorgung, um Motoren in der Drehzahl zu
> regeln.

Keiner spricht davon den Motor direkt an einen Step-Down zu hängen. Es 
ging nur darum die für den Motor geeignete Spannung bereitzustellen. 
Natürlich kommt der Motor an eine H-Bridge.

von georg (Gast)


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Schrittmotoren werden fast immer mit mehr als der Nennspannung 
betrieben, sonst könnte man keine hohen Schrittfrequenzen erreichen (ja, 
die Induktivität...).

Allerdings haben die auch eine Stromregelung, die schaltet ab wenn der 
gewünschte Strom erreicht ist, daher ist diese Betriebsart sicher und 
üblich.

Einen DC-Motor mit 4facher Spannung und 25% PWM zu betreiben 
funktioniert bei richtiger Auslegung natürlich, aber wenn der Controller 
sich aufhängt und ev. beim Anlauf kann die zu hohe Spannung dauernd 
anliegen und der Motor ist im Eimer. Ohne Strombegrenzung würde ich das 
nicht riskieren.

Georg

von michael_ (Gast)


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Ja richtig!

free killy schrieb:
>> Und die Impulse haben auch den max. Strom.
>
> Wie sollte das möglich sein? Aber gehen wir mal davon
> aus, das würde stimmen - wieso dann dieser Ratschlag?
>

Ist aber so.

>> Keine sehr optimale Lösung. Ausprobieren.
>
> Bei vollem Strom wäre dieser Tipp noch viel schlechter.
> (Ausprobieren statt wissen? Fast immer 'ne miese Wahl.)

Weil die Leistung über den Füllfaktor der PWM generiert wird.
Mach es doch mal selbst.
Mit einer 12V Glühbirne an 24V.
Probieren geht über Studieren.

von free killy (Gast)


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michael_ schrieb:
> Mit einer 12V Glühbirne an 24V.
> Probieren geht über Studieren.

Glühfunzeln? Die sind aber doch fast rein ohmsch! Unpassend.


Sorry, aber das klingt alles danach, als würdest Du schlicht
nicht verstehen, was eine Induktivität bewirkt (daß sich der
Strom in einer solchen nicht sprunghaft ändern kann ...).

Und somit weder das Verhalten an AC noch an gepulster DC je
wirklich begriffen zu haben - eher "Dinge auswendig gelernt".


Solltest Du nachholen, bevor Du dazu wieder Ratschläge gibst.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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georg schrieb:
> Schrittmotoren werden fast immer mit mehr als der Nennspannung
> betrieben, sonst könnte man keine hohen Schrittfrequenzen erreichen
Die haben auch keine Bürsten und Schleifer...
Und ausserdem ist für Schrittmotoren für ein bestimmtes Moment 
normalerweise ein Betriebsstrom definiert. Deshalb wird auf diesen 
Spulenstrom geregelt. Aus dem Spulenstrom kann man dann je nach 
Spulenwiderstand (Erwärmung) eine bestimmte (äquivalente) 
Betriebsspannung errechnen.

Tonja S. schrieb:
> beim Motor geht es genauso..
> jeder Golfwagen oder Gokart wird mit solche iner PWM Steuerung betrieben
Das ist aber auch ein Motor, der bei 48V Dauerversorgung seine 
Nennleistung laut Typenschild bringt:
https://de.made-in-china.com/co_hfhuanxin/image_Golf-Cart-Electrical-48V-3-8kw-Brush-Sepex-DC-Motor-Zqs48-3-8-T_rigihgeig_KTefpWmqrCbS.html
Und der wird im Golfcart bei Vollast eben auch nicht mit 192V und 25%PWM 
versorgt, sondern mit besagten 48V und 100%...


michael_ schrieb:
> Bei 12/48V gibt es da keine Probleme.

michael_ schrieb:
> Weil die Leistung über den Füllfaktor der PWM generiert wird.
> Mach es doch mal selbst.
> Mit einer 12V Glühbirne an 24V.
> Probieren geht über Studieren.
Kann ich die 12V Glühbirne dann mit der passenden PWM auch an 48V 
betreiben oder oder den Motor an 96V? Geht das beliebig hoch? Oder gibt 
es da die Grenze? Und warum ist da eine Grenze? Und wenn da eine ist, 
wie wird die definiert? 4-fache Überspannung ist noch ganz ok, aber 
8-fache geht sicher nicht mehr? Und warum ist diese Verdopplung von 4 
auf 8-fach so viel schlimmer als die Verdopplung von normaler auf 
doppelte Betriebsspannung?

Für mich gilt da immer das Datenblatt: wenn ich ein 12V Bauteil an 48V 
betreibe, dann betreibe ich das Ding mit höchster Wahrscheinlichkeit 
ausserhalb der Spec. Und handle mir damit irgendwelche Probleme ein, die 
ich nicht absehen kann.

Bleibt also nur der Vorschlag: Ausprobieren.
Und am Besten: die relevanten Parameter gegen einen mit Nennspannung 
versorgten Motor im selben Aufbau vergleichen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Kohlenhändler (Gast)


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michael_ schrieb:
> Bei 12/48V gibt es da keine Probleme.
>
> hinz schrieb:
>>> Ausprobieren.
>>
>> Bis der magische Rauch entweicht...
>
> Ein Motor ist aber leidensfähig. Geht nicht so schnell kaputt.

Wenn doch? Dann sehen wir hier wieder die verkohlten Wicklungen und 
dumme Fragen.

Ein Motor ist schon sehr teuer...

von michael_ (Gast)


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free killy schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Mit einer 12V Glühbirne an 24V.
>> Probieren geht über Studieren.
>
> Glühfunzeln? Die sind aber doch fast rein ohmsch! Unpassend.

Es geht um das Prinzip.

Lothar M. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Bei 12/48V gibt es da keine Probleme.
>

Dabei ging es nur um die Spannungsfestigkeit.

> michael_ schrieb:
>> Weil die Leistung über den Füllfaktor der PWM generiert wird.
>> Mach es doch mal selbst.
>> Mit einer 12V Glühbirne an 24V.
>> Probieren geht über Studieren.
> Kann ich die 12V Glühbirne dann mit der passenden PWM auch an 48V
> betreiben oder oder den Motor an 96V? Geht das beliebig hoch? Oder gibt
> es da die Grenze? Und warum ist da eine Grenze? Und wenn da eine ist,
> wie wird die definiert? 4-fache Überspannung ist noch ganz ok, aber
> 8-fache geht sicher nicht mehr? Und warum ist diese Verdopplung von 4
> auf 8-fach so viel schlimmer als die Verdopplung von normaler auf
> doppelte Betriebsspannung?

Einfach mal probieren.
Wenn du eine Spannungsquelle mit 500V und 5A hast - probieren.
Aber wehe, du stellst da nur einmal ein PWM mit 50% ein :-)

von georg (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Geht das beliebig hoch? Oder gibt
> es da die Grenze?

Ein Blitz hat leicht eine Million Volt, schlägt aber sehr selten ein. Es 
kann schon sein, dass sich da im Durchschnitt 12 V ergeben...

Georg

von Elektrofan (Gast)


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> Einfach mal probieren.
> Wenn du eine Spannungsquelle mit 500V und 5A hast - probieren.
> Aber wehe, du stellst da nur einmal ein PWM mit 50% ein :-)

Danke für den Vorschlag.
Mache ich gleich, erst danach entsorge ich die o.g. besagte
Spannungsquelle zum Sperrmüll.    ;-)

von äxl (Gast)


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okay, kurzer Ehrfahrungsbericht:
ich bekam den Auftrag, 64 kleine Motörchen anzusteuern (diese kleinen 
Vibrationsmotoren, die man aus den Handy kennt - "kunstprojekt"). Diese 
saßen, zu einer Matrix verschaltet, an den Ausgängen eines "LED-Würfels" 
von ELV statt den LEDs also.
Tastverhältnis von 1 zu16 war leider durch die Architektur des Bausatzes 
vorgegeben, jeder Motor bekam nochmal eine Diode zum Entkoppeln der 
Zeilen und Spalten. Diese Motore haben das nicht überlebt, der 
Motorstrom stieg im Vergleich zum Betrieb an reiner Gleichspannung (bei 
gleicher Drehzahl und Kraft) wohl so stark an, das die sich reihenweise 
verabschiedet hatten.
Erst das zusätzliche Einfügen einer 7.7Milliheinrich Drossel und eriner 
Freilaufdiode gegen GND und ein 100µF an jedem Motor entschärfte die 
Situation. Das aus dem Projekt (ausser Lehrgeld) nicht sgeworden ist, 
lagf am Ende am Künstler, der nicht zahlen wollte...
Fazit:
ich würde den 12V Motor nicht an 48V PWM betreiben.
Gut: Tastverhältnis ist nur 1 zu 4, nicht 1 zu 16.
Oder eben: Drossel vor, Freilaufdiode, Kondensator.
Was hast Du denn da eigentlich für'n Motor? was soll der machen?
(Wurde sicher schon beantwortet, oder?)
Gruß
äxl

von äxl (Gast)


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Millihenry, und es waren 4,7mH, nicht 7,7mH.
Aber es waren 64 Drosseln(!) ;)

von Elektrofan (Gast)


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ohje... (Gast) schrieb:
> Übliche Motoren haben viele mH oder sogar H.

Autor: äxl (Gast) schrieb:
> Millihenry, und es waren 4,7mH, nicht 7,7mH.

Verluste sind immer dabei.     ;-)

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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michael_ schrieb:
> Es geht um das Prinzip.

Nur um Unklarheiten auszuräumen: dir ist folgendes bekannt?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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äxl schrieb:
> Tastverhältnis von 1 zu16
Bei einer PWM-Grundfrequenz von wieviel kHz?

äxl schrieb:
> Was hast Du denn da eigentlich für'n Motor? was soll der machen?
> (Wurde sicher schon beantwortet, oder?)
Iwo. Aber schon vor 2 Tagen etwa beim 20. Post von mir angefragt...

: Bearbeitet durch Moderator
von hinz (Gast)


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Lothar M. schrieb:

> äxl schrieb:
>> Was hast Du denn da eigentlich für'n Motor? was soll der machen?
>> (Wurde sicher schon beantwortet, oder?)

> Iwo. Aber schon vor 2 Tagen etwa beim 20. Post von mir angefragt...

Und von mir im 3., keine halbe Stunde nach dem Anfangsposting.

Mal sehen, ob der TE sich nochmal meldet.

von Paule, Bademeister (Gast)


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hinz schrieb:
> Und von mir im 3., keine halbe Stunde nach dem Anfangsposting.

Stimmt, inzwischen machst du es tatsächlich wie Falk. Nur noch blöde 
Gegenfragen stellen. Zwar noch nicht ganz auf seinem frechen Level, aber 
das kommt sicher bald.
Noch vor wenigen Jahren hast du kurz und knapp eine qualitative Antwort 
geliefert, meist in der ersten Antwort des Threads, noch vor dem ganzen 
Gewäsch. Das war super, aber ist leider Geschichte.


Der Motortyp hat mit der Frage rein gar nichts zu tun. Denn in keinem 
Datenblatt eines Motors steht, daß er der vierfachen Spannung standhält. 
Also erübrigt sich die Frage nach dem Typ, es gäbe darauf auch keine 
Antwort, sondern wieder nur eine Schätzung.

Alles was man überhaupt zum Thema sagen kann, ist, daß der Motor keine 
interne Entstörung haben darf. Diese könnte mit den 48V überfordert 
sein, und obendrein aus den 25%-Pulsen mit sehr hoher Frequenz glatt 
eine viel zu hohe Spannung für den Motor machen.

Aber selbst wenn es ein Motor ohne Entstörung ist, so ist jedes Nein als 
Antwort falsch, und jedes Ja auch.
Der o.g. Betrieb ist auf jeden Fall unzulässig, kann jedoch durch 
geeignet hohe Taktfrequenz klappen. Sollte der TO es versuchen, so wäre 
mein Tip, es testweise mit noch höherer Spannung zu probieren. So hat er 
eine gewisse Sicherheit bei 48V.

von hinz (Gast)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Der Motortyp hat mit der Frage rein gar nichts zu tun.

Du hast halt wieder mal keine Ahnung davon.

von Günter Lenz (Gast)


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äxl schrieb:
>Motorstrom stieg im Vergleich zum Betrieb an reiner Gleichspannung (bei
>gleicher Drehzahl und Kraft) wohl so stark an, das die sich reihenweise
>verabschiedet hatten.
>Erst das zusätzliche Einfügen einer 7.7Milliheinrich Drossel und eriner
>Freilaufdiode gegen GND und ein 100µF an jedem Motor entschärfte die
>Situation.

Sehe ich genau so, würde ich bei Motore mit Dauermagneterregeung
grundsätzlich so machen. Das Thema gab es hier schon öfters.
Da hatte ich auch genau das vorgeschlagen, da wurde geantwortet
daß es falsch sei.

 ohje schrieb:
>NIEMAND der richtig im Kopf ist, nimmt einen Tiefsetzsteller
>(Buck-Wandler) für Stromversorgung, um Motoren in der Drehzahl zu
>regeln.
>Es wird immer die PWM direkt auf den Motor gegeben.

PWM direkt auf den Motor, würde ich nur bei einem Reihenschlußmotor,
bei dem Erregerwicklung und Läufer in Reihe geschaltet sind machen.
Da übernimmt die Erregerwicklung die Funktion der Speicherdrossel.

Also müßten wir erst einmal wissen was für ein Motor das ist.

von Klaus (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Für mich gilt da immer das Datenblatt: wenn ich ein 12V Bauteil an 48V
> betreibe, dann betreibe ich das Ding mit höchster Wahrscheinlichkeit
> ausserhalb der Spec.

Ein Motor, ein FET oder auch ein Widerstand sind nicht mit ein zwei 
Zahlen aus dem Datenblatt zu beschreiben. Da gehört immer noch das 
Kleingedruckte dazu. Ein 12V Motor, der blockiert, wird heiß werden und 
irgendwann auch bei 12V durchbrennen. Umgekehrt laufen mit 12V 
beschriftete Motore klaglos auf Dauer an den 14V im KFZ.

Ein Motor mit angeflanschtem Lüfter kann auch und vor allem bei zu 
niedriger Spannung kaputt gehen, da die Kühlung zu gering ist. Ein FET 
kann auch bei einem eigentlichen zulässigen Strom abbrennen, wenn man 
die SOA nicht berücksichtigt. Eine 1A Diode kann möglicherweise auch 
einen Surge Current von 50A vertragen. Und ein 10W Widerstand kann 
ungekühlt keine 10W und als Wasserheizer auch mehr vertragen.

Die Nebenbedingungen stehen nicht immer im Datenblatt, manches ist 
einfach Ingenieurwissen.

äxl schrieb:
> Motorstrom stieg im Vergleich zum Betrieb an reiner Gleichspannung (bei
> gleicher Drehzahl und Kraft) wohl so stark an, das die sich reihenweise
> verabschiedet hatten.

"wohl" klingt mir nicht nach einer wirklichen Fehleranalyse. Und das 
eine Änderung der Ansteuerung eine Änderung im Verhalten bewirkt, sagt 
nichts über den Fehler aus.

MfG Klaus

von free killy (Gast)


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@Klaus:
Diese "Fehleranalyse" hat ja diverse eigene Fehler. Nicht
nur das Fehlen von Messungen, sondern von Grundwissen.

(Ist ja nicht jeder Ingenieur oder Professor, aber ohne
manches Wissen funktioniert das Hobby kaum - geschweige
denn der Beruf, wenn man den in dem Bereich ausführt...)

Das:

äxl schrieb:
> zusätzliche Einfügen einer 7.7Milliheinrich Drossel

...kann (zu) geringe L an (zu) geringe f_Schalt anpassen.
In dem Fall ist eben der Motor eher die Last, und bildet
nur einen geringeren Teil der Tiefsetzsteller-L selbst.

(Wieso/wie sein kann, daß der Motor sogar dann die Last
bildet, wenn vor ihm eine höhere L liegt? Das ist eine
Frage für die Leute, welche wenigstens wissen, wieso/wie
die Diode nötig ist...)


Das:

äxl schrieb:
> zusätzliche Einfügen einer ... Freilaufdiode

Echt, eine zweite? Neben die erste, die unverzichtbare?

(Oder war's erst ein Tiefsetzsteller ohne Freilaufdiode?
Da braucht man sich über Fehlfunktion nicht zu wundern!
@äxl: Du bekommst Aufträge der Art ohne diese Kenntnis?


Kennt hier etwa nur jeder 2. die Eigenschaften von...

...Induktivitäten?)-:

von free killy (Gast)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Der Motortyp hat mit der Frage rein gar nichts zu tun.

Aber sicher hat er das. Verschiedene Motortypen erlauben
(oder nicht) unterschiedliche Betriebs- und Versorgungs-
Arten, verhalten sich teils grundlegend unterschiedlich.

Diese Frage ist u.A. eine der wichtigsten überhaupt hier.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen, aber für einen Teil der Fragen 
sind die Antworten in der Artikelsammlung zu finden.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Motoransteuerung_mit_PWM

Kurz:

Nennspannung und abregeln mit PWM geht.
Erhöhte Spannung über Nennwert und auf Werte mit maximal Nennleistung 
/Nennstrom abregeln geht nur bedingt. 48 Volt anstatt 12 Volt ist 
immerhin Faktor 4, also 400 Prozent.

Hier mag das vielleicht gehen. Aber Jürgen hat sich noch nicht 
zurückgemeldet und der Motor ist noch unbekannt und pauschalisieren 
sollte man das ohnehin nicht. 48 Volt ist noch Kleinspannung. Die 
Isolation sollte das noch aushalten (ohne Gewähr), aber es gibt auch 
noch andere Faktoren, z.B. Wärme. In anderen Fällen bei höheren 
Spannungen sind 400% nicht mehr einfach so per PWM auszugleichen. Also 
aufpassen, wenn man diesen Thread auf andere Fälle übertragen möchte. 
Wer sich schon mal mit Frequenzumrichtern befasst hat, ist dem Thema 
Isolation sicher schon begegnet. Bei höheren Spannungen hat man nicht 
mehr mehrere hundert Prozent Spiel. Das Thema Frequenzumrichter ist in 
einigen Bereichen recht ähnlich.

Interessant ist die PWM-Frequenz. Dazu steht auch etwas im Artikel. Das 
gilt allerdings für Nennspannung. Bei erhöhter Spannung ändert sich auch 
die Mindestfrequenz, da der Strom schneller ansteigt und sonst in den 
unzulässigen Bereich kommt.

Ich würde es bei 400% Nennspannung nicht machen ohne den Strom zu 
überwachen / begrenzen, also nicht einfach nur blind PWM nehmen, einmal 
grundsätzlich und weil die Denkweise "vierfache Spannung, 25% PWM paßt 
schon" eben nicht paßt. Die "Regelung" verhält sich dann unerwartet bzw. 
man überlastet den Motor.

Passende Regler gibt es fertig, je nach Stromstärke (Datenblatt?). Bei 
Eigenbau sind die PWM-Interrupts von Mikrocontrollern sehr hilfreich um 
die Zeitpunkte für die Messungen festzulegen.

von W.S. (Gast)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Der Motortyp hat mit der Frage rein gar nichts zu tun.

Auf was für einem Stern lebst du?

Selbstverständlich hat der Motortyp ganz essentiell damit zu tun. Falls 
es ein Reihenschlußmotor ist, dann ist sein Verhalten anders als das 
eines Parallelschlußmotors.

Ich nehme jedoch an, daß 12 Volt Motoren zumeist solche sind, die einen 
Permanentmagneten als Stator haben. Und die haben damit die 
Charakteristik des Parallelschlußmotors: Sie drehen so schnell, daß die 
durch die Drehgeschwindigkeit induzierte Gegen-EMK gleich der angelegten 
Spannung ist. Dreht der Motor schneller, dann führt die Differenz zum 
Abbremsen (per Generatorwirkung), dreht er langsamer, dann zieht er 
Strom und beschleunigt.

Fazit: Mit PWM kann man zwar den Stromfluß steuern, aber das führt ohne 
Regelung nur zum Senken des Drehmomentes, nicht aber der Drehzahl.


Jürgen schrieb:
> Kleine Verständnisfrage. Ich habe einen 12 V Motor jedoch nur ein 48 V
> Netzteil.
> Kann ich den Motor mit einer 25% PWM Spannung aus dem Netzteil
> betreiben?
> Oder sind die 25% mit 48 Volt dann zuviel? Bzw. welche Spannung liegt
> dann tatsächlich am Motor an?

Dir rate ich, beim freundlichen Chinesen dir einen Motorregler zu 
kaufen. Die können z.B. mit 48V betrieben werden und sie können den 12V 
Motor damit auch gut und sicher betreiben, so als ob er an 12V 
angeschlossen wäre. Wie? Indem man in den Pausen des PWM-Signales die 
vom Motor kommende Spannung mißt und danach so ausregelt, daß sie der 
gewünschten Spannung = Drehzahl entspricht. Kostenpunkt: so um die 10 
Euro. Für ganz kleine Motoren auch billiger.

W.S.

von Framulestigo (Gast)


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Mal eine ganz lapidare Frage:
Müsste man mit 4-facher Spannung und P=UxI die PWM nicht 16eln?

von Elektrofan (Gast)


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> Fazit: Mit PWM kann man zwar den Stromfluß steuern, aber das
> führt ohne Regelung nur zum Senken des Drehmomentes, nicht aber
> der Drehzahl.

Mit der PWM kann man die (mittlere) Gleichspannung einstellen, die
der Motor abbekommt.

Er verhält sich dann bei ausreichend hoher Taktfrequenz und 
2-Quadrantenfähigkeit des Stellers genauso, wie an "richtiger"
Gleichspannung.

Ist es ein permanenterregter Motor, bestimmt die Pulsweite direkt die 
(ideelle) Leerlaufdrehzahl. Welches Drehmoment (und damit Strom) dann 
geliefert bzw. aufgenommen wird, hängt von der Last ab.

von Dieter (Gast)


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Der TO is wech. Oder traut sich nichts mehr zu schreiben, weil er die 
Frage nach dem der Art des Motors nicht beantworten kann.
Als kleiner Hinweis sei erwaehnt, dass es oft Typbezeichnungen auf einem 
Motor gibt.

von Klaus (Gast)


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W.S. schrieb:
> Fazit: Mit PWM kann man zwar den Stromfluß steuern, aber das führt ohne
> Regelung nur zum Senken des Drehmomentes, nicht aber der Drehzahl.

Quatsch! Natürlich kann man die Drehzahl von einem Motor mit 
Permanentmagneten einfach steuern. Dutzendfach gemacht. Und auf der 
Platine vom freundlichen Chinesen sitzt auch nur ein 555, da wird nichts 
gemessen und nichts geregelt. Unter Last wird er einfach langsamer. Hab 
ich regelmäßig im Einsatz.

MfG Klaus

von Timo N. (tnn85)


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Framulestigo schrieb:
> Mal eine ganz lapidare Frage:
> Müsste man mit 4-facher Spannung und P=UxI die PWM nicht 16eln?

Nein. Weil es keine 4-fache Spannung ist - jedenfalls nicht im 
Durchschnitt. Nur für den Augenblick von 25% der Zeit ist die Spannung 4 
mal so hoch (so rechnet man aber nicht). Für den Rest (75%) wäre die 
Leistung (aus der Versorgung) bei deiner Rechnungsweise dann 0.

Außerdem steigt der Strom in der 25% Phase ja nicht wie bei einem 
Widerstand direkt auf den Endwert, sondern wird durch den induktiven 
Charakter des Motors verzögert.

von Framulestigo (Gast)


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Timo N. schrieb:
> ein. Weil es keine 4-fache Spannung ist - jedenfalls nicht im
> Durchschnitt. Nur für den Augenblick von 25% der Zeit ist die Spannung 4
> mal so hoch (so rechnet man aber nicht). Für den Rest (75%) wäre die
> Leistung (aus der Versorgung) bei deiner Rechnungsweise dann 0.
>
> Außerdem steigt der Strom in der 25% Phase ja nicht wie bei einem
> Widerstand direkt auf den Endwert, sondern wird durch den induktiven
> Charakter des Motors verzögert.

Hm, Gegenargumente:
mit I=U/R vervierfacht sich doch auch der Kurzschlussstrom.
Und tau=R*L bleibt konstant, also muss der Strom bei 4-facher Spannung 
doch auch vier mal schneller gegen Kurzschluss ansteigen.

von F. F. (foldi)


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michael_ schrieb:
> Ausprobieren

Halte ich für wenig sinnvoll. Das vierfache der Spannung. Ich würde das 
auf keinen Fall tun.

Der Motor soll ja sicher irgendwas antreiben und da wäre mir die 
Brandgefahr zu hoch.
Kurzes blockieren und du hast den Salat.

Meine Empfehlung: nicht machen, auch wenn es augenscheinlich klappt.

von flv (Gast)


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A- Strom auf Maximalwert begrenzt, oder gestellt, oder gar geregelt
B- In der Ansteuerung sichergestellt, daß bei Ausbleiben der 25% (nach
Softstart fest, oder <=, falls auch Drehzahlvariabilität gewünscht) am
Fet abgeschaltet wird - auf versch. Weise möglich

von michael_ (Gast)


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F. F. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Ausprobieren
>
> Halte ich für wenig sinnvoll. Das vierfache der Spannung. Ich würde das
> auf keinen Fall tun.
>
> Der Motor soll ja sicher irgendwas antreiben und da wäre mir die
> Brandgefahr zu hoch.
> Kurzes blockieren und du hast den Salat.

Den Salat hast du aber genauso, wenn du den Motor an 12V betreibst und 
er blockiert.

von hinz (Gast)


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michael_ schrieb:
> F. F. schrieb:
>> michael_ schrieb:
>>> Ausprobieren
>>
>> Halte ich für wenig sinnvoll. Das vierfache der Spannung. Ich würde das
>> auf keinen Fall tun.
>>
>> Der Motor soll ja sicher irgendwas antreiben und da wäre mir die
>> Brandgefahr zu hoch.
>> Kurzes blockieren und du hast den Salat.
>
> Den Salat hast du aber genauso, wenn du den Motor an 12V betreibst und
> er blockiert.

Nein, eben nicht.

von F. F. (foldi)


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hinz schrieb:
> michael_ schrieb:
> F. F. schrieb:
> michael_ schrieb:
> Ausprobieren
>
> Halte ich für wenig sinnvoll. Das vierfache der Spannung. Ich würde das
> auf keinen Fall tun.
>
> Der Motor soll ja sicher irgendwas antreiben und da wäre mir die
> Brandgefahr zu hoch.
> Kurzes blockieren und du hast den Salat.
>
> Den Salat hast du aber genauso, wenn du den Motor an 12V betreibst und
> er blockiert.
>
> Nein, eben nicht.

Eben!
Hier reicht schon ein bisschen blockieren aus, um ein ordentliches Feuer 
zu machen.

von michael_ (Gast)


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hinz schrieb:
>>> Kurzes blockieren und du hast den Salat.
>>
>> Den Salat hast du aber genauso, wenn du den Motor an 12V betreibst und
>> er blockiert.
>
> Nein, eben nicht.

Da werden sich aber die blockierten und durhgebrannten 
Scheibenwischermotoren aber freuen, wenn du das ihnen erzählst.

von hinz (Gast)


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michael_ schrieb:
> hinz schrieb:
>>>> Kurzes blockieren und du hast den Salat.
>>>
>>> Den Salat hast du aber genauso, wenn du den Motor an 12V betreibst und
>>> er blockiert.
>>
>> Nein, eben nicht.
>
> Da werden sich aber die blockierten und durhgebrannten
> Scheibenwischermotoren aber freuen, wenn du das ihnen erzählst.

Ist dir die Bedeutung von "genauso" nicht bekannt?

Nur für dich nochmals: an der PWM mit Überspannung reicht kurzes 
blockieren um den Motor zu zerstören, an der Nennspannung muss man 
deutlich länger blockieren.

von Karl K. (karl2go)


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hinz schrieb:
> an der PWM mit Überspannung reicht kurzes
> blockieren um den Motor zu zerstören, an der Nennspannung muss man
> deutlich länger blockieren.

Ist das jetzt gefühlt so oder wie kommst Du da drauf?

Der Motor wird beim Blockieren zerstört, wenn der Motorstrom zu groß 
wird. Der Motorstrom wird bei blockiertem Motor durch Spannung und den 
Wicklungswiderstand bestimmt.

Bei PWM wird der Motorstrom durch die Induktivität der Motorwicklung im 
Anstieg begrenzt. Durch das Tastverhältnis stellt sich wie bei einem 
Tiefsetzsteller = Step-Down-Wandler eine mittlere Spannung an der 
Wicklung ein, dementsprechend auch durch den ohmschen Widerstand ein 
mittlerer Motorstrom.

Es gelten die gleichen Verhältnisse wie bei äquivalenter Gleichspannung.

Der Motorstrom wird nur in zwei Fällen größer als bei äquivalenter 
Gleichspannung: Die PWM ist zu langsam, so dass die Induktivität nicht 
begrenzend wirkt. Die PWM setzt aus und der Motor bekommt volle 
Spannung.

Ob der Motor blockiert ist oder nicht hat auf seine Induktivität keinen 
Einfluss.

von hinz (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Ob der Motor blockiert ist oder nicht hat auf seine Induktivität keinen
> Einfluss.

Schon mal was von Sättigung gehört?

Und vom Unterschied zwischen Mittelwert und Effektivwert?

von michael_ (Gast)


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Und hast du schon mal was davon gehört, dass bei 25% PWM die Leistung 
auch nur 1/4 ist?
Egal ob induktiv oder ohmsch.

hinz schrieb:
> Nur für dich nochmals: an der PWM mit Überspannung reicht kurzes
> blockieren um den Motor zu zerstören, an der Nennspannung muss man
> deutlich länger blockieren.

Siehe oben.
Woher willst du das wissen?
Eine seriöse Anwendung ist das sowieso nicht.

Aber davon ünabhängig, ich habe mal was gemacht, um mit PWM einen 
Übertrager zu steuern.
Da durfte es max. 50% PWM sein.
Analog dazu könnte es bei dem Motor sein, dass es nur bei 12/48V 12% PWM 
sein darf.

von hinz (Gast)


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michael_ schrieb:
> Und hast du schon mal was davon gehört, dass bei 25% PWM die Leistung
> auch nur 1/4 ist?


Im gegeben Falle 1/4 von der 16-fachen Leistung....


> Egal ob induktiv oder ohmsch.

Falsch.

von Karl K. (karl2go)


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hinz schrieb:
> Schon mal was von Sättigung gehört?
> Und vom Unterschied zwischen Mittelwert und Effektivwert?

Hast Du auch noch mehr zu bieten als ein paar Begriffe, die Du mal 
irgendwo gehört hast?

hinz schrieb:
> Im gegeben Falle 1/4 von der 16-fachen Leistung....

Das wäre nur der Fall bei einer ohmschen Last. Ein Motor ist keine 
ohmsche Last. Ein Motor hat eine Induktivität. Das ist jetzt echt nicht 
so schwer zu verstehen, oder? Naja, anscheinend doch.

von hinz (Gast)


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Karl K. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Schon mal was von Sättigung gehört?
>> Und vom Unterschied zwischen Mittelwert und Effektivwert?
>
> Hast Du auch noch mehr zu bieten als ein paar Begriffe, die Du mal
> irgendwo gehört hast?

Du kennst die also nicht mal.


> hinz schrieb:
>> Im gegeben Falle 1/4 von der 16-fachen Leistung....
>
> Das wäre nur der Fall bei einer ohmschen Last. Ein Motor ist keine
> ohmsche Last. Ein Motor hat eine Induktivität. Das ist jetzt echt nicht
> so schwer zu verstehen, oder? Naja, anscheinend doch.

Gehts noch?

von michael_ (Gast)


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hinz schrieb:
>> Egal ob induktiv oder ohmsch.
>
> Falsch.

Und du meinst, dass der Motor eine andere Induktivität bei 100% PWM hat 
als bei 25% PWM?

hinz schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Und hast du schon mal was davon gehört, dass bei 25% PWM die Leistung
>> auch nur 1/4 ist?
>
> Im gegeben Falle 1/4 von der 16-fachen Leistung....

Ach ja, die Leistung ist das Integral unter der Kurve.

Halt nicht andere für gar so blöd.
Auch wenn ich mich versuche, einfach und landläufig auszudrücken.

von hinz (Gast)


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michael_ schrieb:
> Halt nicht andere für gar so blöd.

Bei dir bin ich mir mittlerweile sehr sicher.

von F. F. (foldi)


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hinz schrieb:
> Gehts noch?

Hinz, lass mal. Die meisten kennen dich und wissen, dass du dich nur 
äußerst, wenn du was beizutragen hast.
Ich arbeite seit 30 Jahren mit Elektromotoren und PWM.
Gibt halt immer so ein paar Theoretiker, die glauben von allem Ahnung zu 
haben.

Aber diese freche Art finde ich auch unverschämt.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Karl K. schrieb:
> hinz schrieb:
>> an der PWM mit Überspannung reicht kurzes
>> blockieren um den Motor zu zerstören, an der Nennspannung muss man
>> deutlich länger blockieren.
>
> Ist das jetzt gefühlt so oder wie kommst Du da drauf?
>
> Der Motor wird beim Blockieren zerstört, wenn der Motorstrom zu groß
> wird. Der Motorstrom wird bei blockiertem Motor durch Spannung und den
> Wicklungswiderstand bestimmt.
>
> Bei PWM wird der Motorstrom durch die Induktivität der Motorwicklung im
> Anstieg begrenzt. Durch das Tastverhältnis stellt sich wie bei einem
> Tiefsetzsteller = Step-Down-Wandler eine mittlere Spannung an der
> Wicklung ein, dementsprechend auch durch den ohmschen Widerstand ein
> mittlerer Motorstrom.
>
> Es gelten die gleichen Verhältnisse wie bei äquivalenter Gleichspannung.
>
> Der Motorstrom wird nur in zwei Fällen größer als bei äquivalenter
> Gleichspannung: Die PWM ist zu langsam, so dass die Induktivität nicht
> begrenzend wirkt. Die PWM setzt aus und der Motor bekommt volle
> Spannung.
>
> Ob der Motor blockiert ist oder nicht hat auf seine Induktivität keinen
> Einfluss.

Wenn das so einfach wäre, bräuchte man keine Regelung. Steuern würde 
reichen.

Der Worst-Case ist weiterhin der ohmsche Fall, also 4-fache Spannung, 
16-fache (Momentan)-Leistung bzw bei 25% PWM 1/4 davon als 
Durchschnittswert. Unterm Strich wäre das noch mmer die die 4-fache 
Verlustleistung und somit eine viel schnellere Überlastung im 
Blockierfall bis zur Zerstörung. Ein zwei Details sind da nicht 
berücksichtigt, verändern aber das Ergebnis auch nicht wesentlich.

Die Induktivität begrenzt nicht den Strom, sondern nur den 
Stromanstieg pro Puls bzw.die Anstiegsgechwindigkeit. Der Strom wird nur 
im diskontinuierlichen (Stromfluß) Betrieb begrenzt, was per Definition 
bedeutet, daß ein PWM-Zyklus mit Null Stromfuß beginnt. Sind dafür die 
Bedingungen gesichert? Nein!

Also läuft der der Strom unkntrolliert hoch bishin zum Worst-Case.

Ablauf mit einfachen Worten:
Der Stromanstieg während der On-Zeit ist absehbar.
In der Off-Zeit geht der "Step-down" über die Diode in den Freilauf und 
der Strom sinkt wieder.

Im Normalbetrieb arbeitet der Freilauf gegen die Spannung vom Motor 
selbst. Im Blockierfall fehlt diese Spannung und der Strom sinkt kaum 
(ohmscher Widerstand). Der nächste PWM-Zyklus beginnt also mit einem 
höheren Strom und über mehrere Zyklen läuft dir der Strom unkontrolliert 
hoch bis zum Worst-Case.

Der Effekt zeigt sich auch im laufenden Betrieb, abhängig von der 
Drehzahl.

Daher ist PWM mit mehr als als Nennspannung nur bedingt möglich, nicht 
nur wegen des Themas Isolation. Die Motoren weisen unterschiedliche 
Toleranzen auf. Darum funktioniert es im gewissen Rahmen auch so. 
Jenseits der Toleranzen muß bzw. sollte man den Strom überwachen, 
begrenzen oder regeln.

: Bearbeitet durch User
von Frage (Gast)


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Carsten R. schrieb:

> Der Worst-Case ist weiterhin der ohmsche Fall, also 4-fache Spannung,
> 16-fache (Momentan)-Leistung bzw bei 25% PWM 1/4 davon als
> Durchschnittswert. Unterm Strich wäre das noch mmer die die 4-fache
> Verlustleistung und somit eine viel schnellere Überlastung im
> Blockierfall bis zur Zerstörung.

Ich glaube, hier ist schon der Ansatz falsch.
Wenn 25% PWM tatsächlich zu 4-facher (Verlust-)Leistung führt, dann ist 
25% PWM einfach zu viel. Man möchte schließlich "nur" die gleiche 
Leistung, die der Motor auch an 12Volt hat.

Oder gehst Du davon aus, daß im PWM-Betrieb die Verlustleistung (im 
Verhältnis zur abgegebenen Nutzleistung) höher ist als beim Betrieb an 
reiner 12V Gleichspannung?

von F. F. (foldi)


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Frage schrieb:
> Ich glaube, hier ist schon der Ansatz falsch. Wenn 25% PWM tatsächlich
> zu 4-facher (Verlust-)Leistung führt, dann ist 25% PWM einfach zu viel.

Das stimmt schon, aber dann hat der Motor gar kein Drehmoment mehr und 
bleibt dann bei der geringsten Belastung stehen.
Nicht von der Theorie ausgehen. Der Motor soll ja auch noch eine Arbeit 
verrichten.

von Frage (Gast)


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F. F. schrieb:
> Frage schrieb:
>> Ich glaube, hier ist schon der Ansatz falsch. Wenn 25% PWM tatsächlich
>> zu 4-facher (Verlust-)Leistung führt, dann ist 25% PWM einfach zu viel.
>
> Das stimmt schon, aber dann hat der Motor gar kein Drehmoment mehr und
> bleibt dann bei der geringsten Belastung stehen.
> Nicht von der Theorie ausgehen. Der Motor soll ja auch noch eine Arbeit
> verrichten.

Du gehst also davon aus daß dem Motor bei PWM-Betrieb eine höhere 
Leistung zugeführt werden muß als beim Betrieb an reiner 12V 
Gleichspannung, damit er das gleiche Drehmoment aufbringen kann?

von F. F. (foldi)


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Natürlich bezieht sich das auf die niedrige PWM.

Dass Drehmoment hängt auch stark von der Bauart des Motors ab.
Ein Reihenschlussmotor geht natürlich deutlich schneller in die Knie, 
wie ein Nebenschlussläufer oder ein Compoundmotor.

Angenommen der Motor wäre ein Reihenschlussmotor und 8n einem Fahrzeug 
verbaut.
Da die 12% PWM schon dein Maximum sind, willst du jetzt eine Steigung 
hoch fahren. Und angenommen alles bleibt heile, wann willst du oben 
sein?

: Bearbeitet durch User
von Frage (Gast)


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F. F. schrieb:

> Angenommen der Motor wäre ein Reihenschlussmotor und 8n einem Fahrzeug
> verbaut.
> Da die 12% PWM schon dein Maximum sind, willst du jetzt eine Steigung
> hoch fahren. Und angenommen alles bleibt heile, wann willst du oben
> sein?


Ok, das gleitet wieder ab zur einer µCnet-Diskussion: Ich hab keine 
Antworten, will will will aber Recht haben!! Lass gut sein...

von hinz (Gast)


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Frage schrieb:
> Du gehst also davon aus daß dem Motor bei PWM-Betrieb eine höhere
> Leistung zugeführt werden muß als beim Betrieb an reiner 12V
> Gleichspannung, damit er das gleiche Drehmoment aufbringen kann?

Ja, dem ist so.

von hinz (Gast)


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F. F. schrieb:
> Angenommen der Motor wäre ein Reihenschlussmotor und 8n einem Fahrzeug
> verbaut.
> Da die 12% PWM schon dein Maximum sind,

Ein Reihenschlussmotor hat recht viel Induktivität, die glättet die PWM 
erheblich.

von W.S. (Gast)


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Frage schrieb:
> Ich glaube, hier ist schon der Ansatz falsch.
> Wenn 25% PWM tatsächlich zu 4-facher (Verlust-)Leistung führt, dann ist
> 25% PWM einfach zu viel. Man möchte schließlich "nur" die gleiche
> Leistung, die der Motor auch an 12Volt hat.

Wovon redest du eigentlich? Vom ohmschen Widerstand der Rotorwicklung? 
Der sollte am liebsten NULL sein, denn er senkt den Wirkungsgrad.


Also ich rede hier die ganze Zeit vom Parallelschlußmotor bzw. einem 12 
Volt Motor mit Permanentmagnet im Stator.

Und da gilt: Erstens die EMK und bei PWM die Induktivität. Die EMK ist 
schlichtweg proportional zur Drehzahl des Motors und die Induktivität 
ist konstant und bauartbedingt. So.

So ein 12 Volt Motor dreht bei Nennspannung von 12 Volt eben mit 
Nenndrehzahl und folglich erzeugt er eine EMK von ebenso 12 Volt. Im 
Leerlauf nimmt er (abgesehen von div. Verlusten) gar keinen Strom auf 
und bei Belastung steigt der aufgenommene Strom proportional zum 
abgegebenen Drehmoment.

Merke: die Drehzahl bleibt im Wesentlichen konstant, Stromaufnahme ist 
je nach Last.

Wenn man nun diesen Motor an einer 48 Volt PWM betreibt, dann sieht der 
Motor  während der ON Zeit zwischen 48 Volt (im Stillstand) und 36 Volt 
(bei Nenndrehzahl). Sein Motorstrom wird also steigen gemäß

 dI/dt = (48V-EMK)/L   (Formel 1)

bis zum Ende der ON zeit.

Dann sieht der Motor null Volt und sein Motorstrom sinkt gemäß

 dI/dt = (0-EMK)/L     (Formel 2)

Aber da der Betrag 48V-12V (höchste EMK bei Nenndrehzahl) wesentlich 
größer ist als der Betrag 0V-12V, sinkt der Motorstrom in der OFF Zeit 
eben viel langsamer ab als er in der ON Zeit ansteigt.

Folge: der mittlere Motorstrom steigt an, bis Anstieg und Abfall gleich 
hoch sind. Das ist je nach Tastverhältnis unterschiedlich, kann aber für 
den Leerlauf-Fall so eingestellt werden, daß der Motor mit Nenndrehzahl 
dreht.

Im Leerlauf!

Belastet man den Motor, dann müßte er zum Erhalt der Drehzahl mehr Strom 
aufnehmen, aber das geht nicht, denn der Anstieg des Stromes nach Formel 
1 ist ja näherungsweise gleich, egal welche Drehzahl der Motor hat, denn 
ob nun die Induktivität mit 36V oder 48V aufgeladen wird, nimmt sich 
nicht viel.

Also sackt die Drehzahl bei Belastung ab, der Motor nimmt dabei nur 
wenig mehr Strom auf als im Leerlauf.

Was hat man da nun gekonnt?

Man hat den Motor quasi mit einem fast-Konstantstrom betrieben anstelle 
einer Konstantspannung. Deshalb ist der Stromfluß auch fast konstant, 
folglich das Drehmoment ebenso fast konstant - und das eben wiederum 
FAST unabhängig von der Drehzahl.

Also stellt man mit dem PWM-Steller das Drehmoment, nicht jedoch die 
Drehzahl.

Natürlich kann man auch mit einem PWM-Steller die Drehzahl so eines 12 
Volt Motors regeln, indem man das Tastverhältnis je nach EMK verändert 
und damit die Lastschwankungen ausgleicht. Man braucht dazu nicht viel 
mehr als einen geeignet beschalteten NE555 und nen Leistungstransistor.

Sowas konnten die Leute schon vor gefühlten 100 Jahren und ich könnte 
wetten, daß man in jedem dritten ollen Elektor-Heftchen dafür eine 
Bastelschaltung finden kann.

Also stellt euch nicht so an.

W.S.

von Teo D. (teoderix)


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W.S. schrieb:
> Natürlich kann man auch mit einem PWM-Steller die Drehzahl so eines 12
> Volt Motors regeln, indem man das Tastverhältnis je nach EMK verändert
> und damit die Lastschwankungen ausgleicht. Man braucht dazu nicht viel
> mehr als einen geeignet beschalteten NE555 und nen Leistungstransistor.

Na dann mal her damit, so ne simple EMK gesteuerte Regelung mit nem 
555er kann man immer mal brauchen.

von Karl K. (karl2go)


Angehängte Dateien:

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hinz schrieb:
> Ja, dem ist so.

Na ganz bestimmt! Nicht!

Carsten R. schrieb:
> Wenn das so einfach wäre, bräuchte man keine Regelung. Steuern würde
> reichen.

Ja natürlich braucht man keine Regelung. Ich steuere die Pumpe für die 
Tomaten auch nur über PWM.

Eine Regelung braucht man nur, wenn man entweder schwankende 
Betriebsspannung oder schwankende Last hat und die Drehzahl dennoch 
konstant halten will.

Carsten R. schrieb:
> Im Blockierfall fehlt diese Spannung und der Strom sinkt kaum
> (ohmscher Widerstand). Der nächste PWM-Zyklus beginnt also mit einem
> höheren Strom und über mehrere Zyklen läuft dir der Strom unkontrolliert
> hoch bis zum Worst-Case.

Glückwunsch. Du hast gerade einen Freie-Energie-Generator gebaut. 
Möchtest Du dazu nicht ein Video bei YT hochladen? Damit die mal 
kapieren was sie falsch machen: Sie müssen den Motor blockieren, damit 
es funktioniert.

Natürlich fließt nicht über 75% der Zeit ein Strom ohne äußere 
anliegende Spannung, der vorher in 25% der Zeit von außen erzeugt wurde. 
Wo soll die Energie dafür herkommen? Es gilt in beiden Fällen der innere 
ohmsche Widerstand, über dem bei Stromfluss eine Spannung ansteht und 
Energie verbraten wird. Und da kann die Induktivität nicht 3x soviel 
Energie liefern wie vorher reingesteckt wurde.

Leute, das ist Physik Schulwissen, Erster Hauptsatz der Thermodynamik.

Es fließt in 25% der Zeit der durch die Induktivität begrenzte Strom, 
danach fließt in bestenfalls und unter idealen Bedingungen 25% der Zeit 
der Strom aus der in der Induktivität gespeicherten Energie über den 
inneren ohmschen Widerstand und den Freilauf und dann ist Sense. Die 
restlichen 50% fließt kein Strom. Wo soll der herkommen? Freie Energie?

Ich hab gerade einen PWM-Steller auf dem Tisch liegen, im Anhang ein 
Getriebemotor freidrehend und blockiert bei 25% PWM. Wie man sieht, ist 
der Stromfluss durch den Freilauf deutlich kürzer als die PWM, die 
meiste Energie wird schon während der PWM am ohmschen Widerstand 
verbraten. Die PWM läuft hier mit lausigen 250Hz.

von hinz (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Leute, das ist Physik Schulwissen, Erster Hauptsatz der Thermodynamik.

Hast du nur falsch angewendet.


Miss mal Irms und Iav.

von Karl K. (karl2go)


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hinz schrieb:
> Miss mal Irms und Iav.

Zu dumm, Oszibilder auszuwerten?

So, extra nochmal für Dich gemessen: Der blockierte Motor hat an 12V mit 
25% PWM 500mA True-RMS Motorstrom. Das ist der Gesamtstrom in den Motor 
rein und aus dem Motor raus über die Freilaufdiode, gemessen direkt am 
Motor.

Der gleiche blockierte Motor zieht an 3V Gleichspannung aus dem 
Labornetzteil - oh welche Überraschung - 500mA Motorstrom.

Also was bitte willst Du? Da fließt kein vierfacher Strom bei 12V und 
25% PWM.

Kleine Unterstützung für dich: 3V sind 25% von 12V.

von hinz (Gast)


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Karl K. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Miss mal Irms und Iav.
>
> Zu dumm, Oszibilder auszuwerten?

Ja, bist du.

von F. F. (foldi)


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hinz schrieb:
> Ja, bist du.

Weißt du Hinz, es lohnt sich nicht. Schade eigentlich.

Ich habe gerade erst ein Stück Lunge weggenommen bekommen und bin erst 
seit einer Woche zu Hause.
Jetzt habe ich wieder eine Lungenentzündung und habe somit genug 
Probleme mit mir selbst. Da muss ich mich nicht in dem Forum mit diesen 
Leuten rum ärgern.
Die mögen hier alle theoretisches Wissen viel mehr haben als ich, aber 
ich repariere seit über 30 Jahren Gabelstapler und da sind nun mal 
Batterien und, früher mehr, Gleichstrommotoren drin.
Man darf mir ruhig glauben, dass ich mich ein kleines bisschen damit 
auskenne. Wer das in Frage stellt und selbst irgendwas von 
Parallelfeldmotor schreibt, dem muss man natürlich mehr Glauben 
schenken.

Für meinen Teil schätze ich dich, dein Wissen und deine tollen Beiträge.
Ich bin jetzt hier raus.

: Bearbeitet durch User
von Elektrofan (Gast)


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W.S. (Gast) schrieb u.a.:
> Also stellt man mit dem PWM-Steller das Drehmoment, nicht jedoch
> die Drehzahl.

Nein, auch nicht nach Wiederholung.

Mit der Pulsweite wird die mittlere Spannung am Motor bestimmt.
Aus der ergibt sich primär die ideelle Leerlaufdrehzahl
(ideell heisst: Reibung = 0).

Der sich einstellende mittlere Strom ist proportional zum Drehmoment.
(Ggf. auch negativ, wenn der Steller geeignet ist.)

von hinz (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Der sich einstellende mittlere Strom ist proportional zum Drehmoment.

Eben, und der Effektivwert des Stroms ist für die ohmschen Verluste 
relevant.

von W.S. (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Mit der Pulsweite wird die mittlere Spannung am Motor bestimmt.

Du hast offensichtlich sowohl bei den Grundlagen (Maxwell) als auch bei 
Elektrische Antriebe tief geschlafen oder geschwänzt. Kommt auf's 
Gleiche heraus: du liegst grottenfalsch.

Und wenn du meinst, daß du Recht hättest, dann leite deine Ansichten mal 
her. Vielleicht merkst du es dann selber.

W.S.

von Karl K. (karl2go)


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hinz schrieb:
> und der Effektivwert des Stroms ist für die ohmschen Verluste
> relevant

Ziehst du dich jetzt auf Banalitäten zurück, weil du nicht mehr 
weiterweißt?

von hinz (Gast)


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Karl K. schrieb:
> hinz schrieb:
>> und der Effektivwert des Stroms ist für die ohmschen Verluste
>> relevant
>
> Ziehst du dich jetzt auf Banalitäten zurück, weil du nicht mehr
> weiterweißt?

Das sind keine Banalitäten, sondern etwas das du offensichtlich nicht 
verstanden hast.

Mach einfach mal den Nuhr.

von Achim S. (Gast)


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hinz schrieb:
> Eben, und der Effektivwert des Stroms ist für die ohmschen Verluste
> relevant.

geht es dir bei deiner Argumentation tatsächlich rein um den Unterschied 
zwischen Mittelwert (ausschlaggebend fürs Drehmoment) und Effektivwert 
(ausschlaggebend für die Kupferverluste im Motor). Leider schreibst du 
oft nur recht knappe Statements. Von denen zwar keins falsch ist, aber 
trotzdem lässt sich deine Gesamtargumentation imho aus diesen kurzen 
Aussagen nicht einfach ablesen.

Lass schauen: der Strom wird sich als Überlagerung von Gleichanteil I_0 
und dreieckförmigem Ripplestrom I_rip ergeben (wobei das Dreieck nicht 
symmetrisch ist sondern unterschiedlich steile Flanken hat). Herrscht 
soweit Einigkeit?

Den lückenden Betrieb, den Karl oben gemessen hat, betrachte ich mal 
nicht, weil das nicht die typische Situation bei einer Motorsteuerung 
per PWM ist. Mit passend gewählter PWM-Frequenz kann als Beispiel ein 
Ripple von 40% des Gleichanteils eingestellt werden (die Amplitude des 
von I_rip also 20% von I_0 beträgt. Dann ist der Effektivwert insgesamt

Geht es dir tastächlich um diese knapp 1% Unterschied zwischen 
Gleichanteil und Effektivwert?

Klar sieht es anders aus, wenn sich Sättigung bemerkbar mach (dann ist 
der Rippe eben auch nicht mehr dreiecksförmig).

W.S. schrieb:
> Elektrofan schrieb:
>> Mit der Pulsweite wird die mittlere Spannung am Motor bestimmt.
>
> Du hast offensichtlich sowohl bei den Grundlagen (Maxwell) als auch bei
> Elektrische Antriebe tief geschlafen oder geschwänzt. Kommt auf's
> Gleiche heraus: du liegst grottenfalsch.

Da würde mich mal deine Begründung interessieren. Natürlich bestimmt die 
PWM die mittlere Spannung am Motor. In der On-Phase liegt die volle 
Betriebsspannung an, in der Off-Phase bei "idealem Freilauf" 0V (wird 
der Freilauf per Diode gemacht dann von mir aus -1V).) Die mittlere 
Spannung am Motor ist der zeitliche Mittelwert darüber. Bei 48V und 
einer PWM von 25% liegen 25% der Zeit 48V an und 75% der Zeit annähernd 
0V, der Mittelwert darüber ist natürlich 12V. Wenn du etwas anderes 
rauskriegst würde mich intressieren, wie du Mittelwerte berechnest.

Was dich hier zum Widerspruch reizt ist wahrscheinlich die Tatsache, 
dass du die Spannung am Motor bereits gedanklich in Gegen-EMK, 
Spannungsaball am Spulenwiderstand, induktivem Spannungsabfall... 
zerlegst. Aber dazu hatte Elektrofan nichts geschrieben, er bezog sich 
auf die mittlere Spannung am Motor.

Einigkeit besteht allem Anschein nach zumindest bei allen, dass die 
kritischste Situation der Blockadefall ist. Bei Blockade gibt es keine 
Gegen-EMK, von daher ist es vielleicht lohnend, diesen kritischten und 
einfachsten Fall zuerst zu klären (damit in dem Thread vielleicht mal 
wieder mehr argumentiert und weniger aufeinander eingedroschen wird).

Bei Blockade besteht der Motor nur noch aus Spuleninduktivität und 
Spulenwiderstand und das lässt sich sehr einfach per LT-Spice nachbauen. 
Und man sieht dabei, dass der Strom auf den Wert hochläuft, der der 
mittleren Spannung dividiert durch den Kupferwiderstand des Motors 
entspricht. Der zweite Anhang zeigt die Spannung am blockierten Motor, 
und die ist im Mittel natürlich 12V (ein bisschen weniger wegen des 
nicht idealen Freilaufs).

von Achim S. (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Und man sieht dabei, dass der Strom auf den Wert hochläuft, der der
> mittleren Spannung dividiert durch den Kupferwiderstand des Motors
> entspricht.

Mist, der erste Anhang war leider nicht dabei. Wird hiermit nachgeholt.

von Karl K. (karl2go)


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Achim S. schrieb:
> Den lückenden Betrieb, den Karl oben gemessen hat, betrachte ich mal
> nicht, weil das nicht die typische Situation bei einer Motorsteuerung
> per PWM ist.

Es ist genau der Fall eines 1Q-Stellers mit Freilaufdiode. Hab ich ja an 
einem 1Q-Steller mit Freilaufdiode gemessen. Und da der TO einen 
12V-Motor einfach nur an an 48V betreiben will, reicht ein 1Q-Steller 
mit Freilaufdiode aus.

Achim S. schrieb:
> Natürlich bestimmt die
> PWM die mittlere Spannung am Motor. In der On-Phase liegt die volle
> Betriebsspannung an, in der Off-Phase bei "idealem Freilauf" 0V (wird
> der Freilauf per Diode gemacht dann von mir aus -1V).) Die mittlere
> Spannung am Motor ist der zeitliche Mittelwert darüber.

Da musst Du den Betriebsmodus berücksichtigen. Bei 1Q gibts nur den Fall 
Freilauf. Bei 2Q (mit aktiver Bremse) oder 4Q (mit aktiver Bremse und 
Richtungsumkehr) gibts aber die Varianten mit Enable-PWM, On-Off-PWM und 
Direction PWM. Dein Fall mit dem zeitlichen Mittelwert wäre On-Off-PWM. 
Bei Enable-PWM hat die Gegen-EMK einen erheblichen Einfluss auf die sich 
einstellende Spannung - das entspräche dann Freilauf mit 1Q. Da entsteht 
dann auch lückender Betrieb, und deswegen lassen sich Motoren mit 
geringer Last => hoher Gegen-EMK im Freilauf schlechter mit Enable-PWM 
in der Drehzahl regeln als mit On-Off-PWM. Bei On-Off-PWM gibts ja 
keinen Freilauf, da wird der Motor in der Off-Phase kurzgeschlossen.

Achim S. schrieb:
> Was dich hier zum Widerspruch reizt...

Nein, zu kompliziert. Er hat sich da verrannt und versucht seinen Arsch 
zu retten...

von Achim S. (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Es ist genau der Fall eines 1Q-Stellers mit Freilaufdiode. Hab ich ja an
> einem 1Q-Steller mit Freilaufdiode gemessen.

Mit einer Frequenz von 250Hz. Die Zeitkonstante aus Spuleninduktivität 
und Spulenwiderstand liegt bei deinem Motor in der Gegend von 300µs 
(geschätzt aus Motor-Block).

Wenn du die PWM-Frequenz so wählst wie von dir durchgeführt, dann bist 
du tatsächlich in dem Bereich, dass in der On-Phase der Strom auf 
48V/R_Spule hochläuft und in der Off-Phase der Strom wieder 0 wird. Dann 
gilt, was hinz beschreibt - der Effektivwert des Stroms kann bis zu 
doppelt so große werden wie der Mittelwert des Stroms, und die 
Kupferverluste steigen dementsprechend um einen Faktor 4. Wenn man die 
exponentiellen Flanken deines Strompulses grob als Sprung nähert, dann 
ist der mittlere Strom
Der Effektivwert ist

Wenn du die PWM-Frequenz hochsetzt ändert sich das Verhalten. Nimm mal 
für deine Messungen z.B. 5kHz statt 250Hz. Dann wirst du die 
Überlagerung von Gleichanteil mit dreieckförmigem Strom sehen.

Karl K. schrieb:
> Da musst Du den Betriebsmodus berücksichtigen.

Dass es unterschiedliche Fälle gibt ist mir klar. Ich habe den 
einfachsten Fall betrachtet (1Q mit Freilauf) - in der Hoffnung dass 
hierbei bessere Chancen bestehen, wieder in den Argumentationsmodus 
zurück zu finden.

Karl K. schrieb:
> Er hat sich da verrannt und versucht seinen Arsch
> zu retten...

Wenn sich alle auf Argumente konzentrieren und die Provokationen 
weglassen würde das der Diskussion gut tun.

von Achim S. (Gast)


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Ach mist. Schon wieder muss ich meinen Beitrag korrigieren

Achim S. schrieb:
> Wenn man die
> exponentiellen Flanken deines Strompulses grob als Sprung nähert, dann
> ist der mittlere StromI0=Ipeak∗δ=0,25∗I0
> I_0 = I_{peak} * \delta = 0,25*I_0
> Der Effektivwert ist Irms=Ipeak∗δ√=0,5∗I0

sollte natürlich heißen:

  

von Karl K. (karl2go)


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Achim S. schrieb:
> Nimm mal
> für deine Messungen z.B. 5kHz statt 250Hz. Dann wirst du die
> Überlagerung von Gleichanteil mit dreieckförmigem Strom sehen.

Dir ist aber schon bewusst, dass die Induktivität den Motorstrom dann 
soweit begrenzt, dass der Motor an Drehmoment verliert. Es hat schon 
seinen Grund, warum man diese billigen Motoren (RS-550) mit niedriger 
PWM betreibt.

von W.S. (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Was dich hier zum Widerspruch reizt ist wahrscheinlich die Tatsache,
> dass du die Spannung am Motor bereits gedanklich in Gegen-EMK,
> Spannungsaball am Spulenwiderstand, induktivem Spannungsabfall...
> zerlegst.

Die Ausgangsfrage des TO war, wie man einen 12 Volt Motor an 48 Volt 
betreiben kann.

Alle eure Darlegungen bzgl. PWM gehen davon aus, daß die Versorgung 
wenigstens so etwa mit der nominellen Motorspannung übereinstimmt.

Aber genau DAS trifft hier nicht zu. Genau DESHALB kommt hier die 
ganze Diskussion auf.

Die Versorgung ist das Vierfache der Motorspannung, so daß man immer im 
Bereich 0% .. 25% der Versorgung bleibt - es sei denn, man will den 
armen Motor hochziehen wie ne Suzuki im 2.Gang.

Und bei solcher Spannungsübersetzung kann die drehzahlabhängige EMK eben 
nicht wirklich mehr viel ausrichten, denn sie ist dafür viel zu klein.

Ein bissel ausrichten kann sie schon, aber das ist viel zu wenig für 
einen Motorbetrieb, der so sein soll, als hinge der 12V Motor an einer 
tatsächlichen 12V Versorgung.

Die Behauptung, daß

Achim S. schrieb:
> Da würde mich mal deine Begründung interessieren. Natürlich bestimmt die
> PWM die mittlere Spannung am Motor. In der On-Phase liegt die volle
> Betriebsspannung an, in der Off-Phase bei "idealem Freilauf" 0V (wird
> der Freilauf per Diode gemacht dann von mir aus -1V).) Die mittlere
> Spannung am Motor ist der zeitliche Mittelwert darüber. Bei 48V und
> einer PWM von 25% liegen 25% der Zeit 48V an und 75% der Zeit annähernd
> 0V, der Mittelwert darüber ist natürlich 12V. Wenn du etwas anderes
> rauskriegst würde mich intressieren, wie du Mittelwerte berechnest.

ist leider BLÖDSINN - denn der ganze Gedankengang bezieht sich auf das 
rein rechnerische Teilen der Spannung VOR der Induktivität des Motors.

Bedenke mal daß so ein Motor aus einer Reihenschaltung von: Motor + 
Verlustwiderstand + Motorinduktivität besteht. Was den Motor tatsächlich 
antreibt, ist die Spannung direkt am Motor, also abzüglich 
Verlustwiderstand + Induktivität.

Das ist hier der eigentliche Knackpunkt. Die Induktivität glättet das 
PWM zu einem mittleren Strom (nebst Ripple) und nicht zu einer mittleren 
Spannung - egal was man sich vor der Induktivität so ausgerechnet hat.

Praktisch sieht das dann so aus, daß man zwar im Bereich 0..25% der 
Versorgung per PWM durchaus eine bestimmte Drehzahl einstellen kann, 
aber zugleich ist der Motor damit auch "weich" geworden, man kann ihn 
sogar anhalten, ohne daß der aufgenommene Strom so ansteigt als wäre der 
Motor aus einer echten Gleichspannung versorgt. Kannste ausprobieren. 
Bei einer echten Drehzahlregelung könntest du das nicht, da würde der 
Motor auch bei geringer Drehzahl durchziehen.

Fazit also: durch die Überstzung von 48 Volt nach 12 Volt kriegt man zu 
allererst eben eine Begrenzung im Drehmoment hin. Es ist eben so 
ähnlich, als würde man den Motor mit einem Vorwiderstand betreiben. Das 
kann man nur abmildern, wenn man nicht stellt, sondern regelt. Ist mein 
Reden die ganze Zeit.

Ich hänge hier mal was zum Lesen dran.

W.S.

von Achim S. (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Dir ist aber schon bewusst, dass die Induktivität den Motorstrom dann
> soweit begrenzt, dass der Motor an Drehmoment verliert.

Versuchen wir auch hier wieder etwas exakter zur sein: der mittlere 
Strom (Drehmoment), der erreicht werden kann, ist bei langsamer PWM 
(lückend) und schneller PWM (nicht lückend) genau gleich. Aber im 
lückenden Betrieb ist der erreichbare Spitzenstrom größer 
(Momentanwert), was bei der feinfühligen Ansteuerung innerhalb des 
Nennspannungsbereichs des Motors durchaus vorteilhaft sein kann.

Im Fall des TO (Betrieb eines 12V Motors an 48V) führt sie aber zu genau 
den Nachteilen, die hinz et al. aufgeführt haben:
- das Drehmoment nimmt aufgrund der Sättigung unterproportional zu
- die Verlustleistung nimmt deutlich überproportional zu, weil der 
Effektivwert des Stroms deutlich über dem Mittelwert liegt
- mit dieser langsamen PWM wird beim TO der Motor beim Blockieren also 
tatsächlich viel schneller abrauchen als bei 12V mit 100% Tastgrad.

Offenbar hatten hinz et al. also diese Methode der PWM vor Augen, die 
tatsächlich beim Vorhaben des TO gefährlich/ungünstig wäre.

Daneben haben andere Diskssionsteilnehmer (Elektrofan et al.) eine 
schnellere PWM im Hinterkopf, bei der es nicht zum lückenden Strom 
kommt. Das ist der Fall den ich oben simuliert habe, und in dieser 
Konstellation
- wirkt die Motorinduktivität als ihr eigener "Tiefsetzsteller"
- steigt die Verlustleistung nicht überproportional an, der Effektivwert 
und der Mittelwert des Stroms liegen sehr nahe beieinander
- ist der Spitzenwert des Stroms bei 48V mit 25% fast identisch zum 
Spitzenwert des Stroms bei 12V mit 100% - es tritt also verglichen damit 
kein Drehmomentverlust ein.
- bestehen die befürchteten Gefahren (deutlich schnelleres Abrauchen des 
Motors im Blockadefall) nicht

Als Nachteile bleiben etwas höhere Eisenverluste. Aber so gewaltig sind 
die nicht, weil die Modulation des Stroms nicht so wahnsinnig hoch ist. 
(Im Leerlauffall ist die relative Modulation des Stroms deutlich höher 
als an konstanten 12V, der absolute Wert der Strommodulation und damit 
der zusätzlichen Eisenverluste ist aber weiter moderat und kein Grund 
fürs Abrauchen des Motors.)

Die mit Vehemenz vertretenen unterschiedlichen Positionen beruhen also 
imho primär darauf, dass jweils unterschiedliche Modi der PWM betrachtet 
werden. Und im Fall des TO wäre tatsächlich der Modus mit der langsamen 
PWM nicht zu empfehlen.

W.S. schrieb:
> ist leider BLÖDSINN - denn der ganze Gedankengang bezieht sich auf das
> rein rechnerische Teilen der Spannung VOR der Induktivität des Motors.

Oben habe ich geschrieben:

Achim S. schrieb:
> Was dich hier zum Widerspruch reizt ist wahrscheinlich die Tatsache,
> dass du die Spannung am Motor bereits gedanklich in Gegen-EMK,
> Spannungsaball am Spulenwiderstand, induktivem Spannungsabfall...
> zerlegst.

Jetzt bestätigst du genau das indem du schreibst:

W.S. schrieb:
> Bedenke mal daß so ein Motor aus einer Reihenschaltung von: Motor +
> Verlustwiderstand + Motorinduktivität besteht.

Du benutzt den Begriff Motor also gleichtzeitig für die Gesamtheit (der 
physikalische Motor mit zwei Klemmen) und einmal für ein Teil des 
Motor-Ersatzschaltbilds (also nach "Wegrechnen" von Verlustwiderstand 
und Motorinduktivität).

"Motor" steht also bei dir gleichzeitig für zwei unterschiedliche Dinge. 
Und nur aufgrund dieser inkonsistenten Nutzung des Begriffs ergibt sich 
ein Widerspruch zur Betrachtung von Elektrofan und von mir. Wir haben 
beide lediglich gesagt, dass vor dem physikalischen Motor (also dem 
Gesamtgebilde) die PWM den Mittelwert der Spannung vorgibt. Auch wenn du 
das als Blödsinn bezeichnest bleibt die Aussage trotzdem weiter richtig. 
Dass dies nicht für einzelne Elemente des ESBs gilt hat niemand 
bezweifelt.

W.S. schrieb:
> Fazit also: durch die Überstzung von 48 Volt nach 12 Volt kriegt man zu
> allererst eben eine Begrenzung im Drehmoment hin. Es ist eben so
> ähnlich, als würde man den Motor mit einem Vorwiderstand betreiben.

Hier betrachtest du im Endeffekt dasselbe, was oben auch Karl meint - 
lustig, dass ihr euch gegenseitig zofft. Ah, bei genauerem Nachsehen: 
der Zoff zwischen euch beiden ging nur in eine Richtung und er ging 
nicht von dir aus.

Bei der PWM-Ansteuerung wirkt die Motorinduktivität tatsächlich als 
induktiver Vorwiderstand, der bei 12V Gleichspannung nicht gleichermaßen 
relevant wäre - das ist korrekt. Es gibt aber einen deutlichen 
Unterschied zu dem ohmschen Vorwiderstand, den du als Vergleich 
heranziehst: der induktive Vorwiderstand wirkt nur auf den Wechselanteil 
der Spannung, der ohmsche würde auch auf den Gleichanteil wirken. Wenn 
wegen einer steigenden mechanischen Belastung ein höherer Strom benötigt 
würde, dann führt der höhere mittlere Strom zu einem höheren 
Spannungsabfall an einem ohmschen Vorwiderstand, aber nicht am 
induktiven Vorwiderstand. Die reine Induktivität interessiert sich nicht 
für den mittleren Strom, solange er im vernünftigen Bereich bleibt und 
nicht auf ein Vielfaches des nominellen Werts ansteigt - was bei der 
schnellen PWM aber auch nicht der Fall ist.

Das dynamische Verhalten des Motors kann sich also durchaus ändern, wenn 
mit PWM angesteuert wird. Aber wir sind uns schon einig, dass der 
maximal erreichbare Strom bei schneller PWM von 48V mit 25% und bei 12V 
mit 100% jeweils (fast) gleich groß ist, oder? Und dass dieser maximale 
Strom gleichzeitig auch das maximale Drehmoment widerspiegelt, oder?

W.S. schrieb:
> Das
> kann man nur abmildern, wenn man nicht stellt, sondern regelt.

Dass sich nur damit das Optimum an Drehzahlkonstanz erreichen ließe 
bezweifelt doch auch niemand. Aber das war nicht die Fragestellung 
dieses Threads: dem TO ging es darum, ob er seinen Motor mit 48V und 25% 
betreiben kann und welche Spannung dann an seinem Motor anliegt - und 
ich bin ziemlich sicher - er meinte damit auch den physikalischen Motor 
und nicht nur einen reduzierten Teil des ESBs.

Was dein pdf angeht: wenn ich es richtig sehe, wird dort eine "langsame 
PWM" für 1 Quadrantenbetrieb ohne Freilauf gefahren, oder? Und die Höhe 
der Gegeninduktion wird dann genutzt, um zu regeln. Kann man machen, ist 
aber eine andere Situation als das, was der TO hoffentlich vorhat (1Q 
mit Freilauf).

von N. A. (bigeasy)


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Das fängt schon ganz vorne an:

Achim S. schrieb:
> Versuchen wir auch hier wieder etwas exakter zur sein: der mittlere
> Strom (Drehmoment)...

Käse! Wenn schon, der quadratisch mittlere Strom (==Effektivwert) ist 
für das Drehmoment (und auch alles andere) ausschlaggebend.

Wenn es bereits daran scheitert, kann man sich den Rest auch sparen...

von hinz (Gast)


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N. A. schrieb:
> Das fängt schon ganz vorne an:
>
> Achim S. schrieb:
>> Versuchen wir auch hier wieder etwas exakter zur sein: der mittlere
>> Strom (Drehmoment)...
>
> Käse! Wenn schon, der quadratisch mittlere Strom (==Effektivwert) ist
> für das Drehmoment (und auch alles andere) ausschlaggebend.

Bei einem Reihenschlussmotor schon, aber um den gings gerade nicht.


> Wenn es bereits daran scheitert, kann man sich den Rest auch sparen...

Eigentor.

von Karl K. (karl2go)


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Achim S. schrieb:
> Hier betrachtest du im Endeffekt dasselbe, was oben auch Karl meint -
> lustig, dass ihr euch gegenseitig zofft.

Anscheind bist Du nicht der einzige, der hier Namen falsch zuordnet, 
aber - häh?

von W.S. (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Du benutzt den Begriff Motor also gleichtzeitig für die Gesamtheit (der
> physikalische Motor mit zwei Klemmen) und einmal für ein Teil des
> Motor-Ersatzschaltbilds (also nach "Wegrechnen" von Verlustwiderstand
> und Motorinduktivität).

Du hattest das Abfallen des Drehmomentes auf sowas wie Sättigung 
zurückgeführt. Manchmal frage ich mich, warum hier alle Redner die 
Haupteigenschaft eines Motors überhaupt nicht erwähnen - und auch du 
hast das  in deinen Überlegungen nicht berücksichtigt: Daß ein Motor ein 
elektromechanisches Ding ist und elektrische Energie in mechanische 
Energie wandelt.

Wo bleibt in all den obigen Formeln denn die Berücksichtigung dessen, 
daß von der in den Motor geflossenen Leistung eben nicht alles in die 
Induktivität gepumpt wird, sondern ein großer Teil davon schlichtweg als 
mechanische Leistung über die Motorwelle in die Last verschwindet?

Ich hab momentan kein wirklich gültiges elektrisches Ersatzschaltbild 
des Motors zur Hand, aber grob gesagt kann man zunächst den Motor so 
sehen, daß zunächst seine Induktivität kommt, daran der 
Wicklungswiderstand, daran die EMK und dann Ground - und von Ground zu 
irgend einem Punkt dieser Reihenschaltung ein Verbraucher, der aber 
selbst von der EMK (sprich Drehzahl) abhängig ist. Dies wissend, kann 
man ja mal als allererste Annäherung den Verbraucher als Widerstand 
parallel zur EMK ansehen (und dies später verfeinern/korrigieren).

So, und nun nochmal das Ganze:
PWM(48V)----Motor----Ground.
              |-----Last

1. Fall: Leerlauf
Der Motor dreht mit Nenndrehzahl, erzeugt dadurch EMK von 12V, PWM ist 
auf 25% gestellt und all deine Berechnungen stimmen für diesen Fall.
Während der ON-Phase des PWM fließt eine bestimmte Ladungsmenge 
(Strom*OnZeit) in den Motor, während der OFF-Phase fließt exakt dieselbe 
Ladungsmenge wieder heraus.

2. Fall: Last am Motor
Während der ON Phase des PWM fließt eine bestimmte Ladungsmenge in den 
Motor hinein. Aber ein Teil davon verschwindet an der Motorwelle.

Was also muß passieren?
Die Drehzahl sinkt, damit die EMK auch. Also wird in der ON-Phase die 
Spannung, mit der die Induktivität aufgeladen wird, etwas vergrößert.

Von 36 Volt auf 36 Volt + Last * Faktor

merkst du jetzt, was da passiert??? Eigentlich müßte die 
Auflade-Spannung proportional zur Lastabgabe sich erhöhen, aber du hast 
nen fetten Offset von 36 Volt drin.

Die Aufladespannung erhöht sich nur marginal von 36V auf höchstens 48V. 
Und das bedeutet, daß die Strommenge, die in der ON Phase in den Motor 
fließt, bei Belastung des Motors gar nicht richtig ansteigen kann, 
sondern höchstens auf das 1.33 fache dessen, was im Leerlauf fließt.

Genau DAS ist der Grund, weswegen die Drehzahl wesentlich stärker 
absinken muß, damit sich das Gleichgewicht aus zugeführtem Strom 
(*48V-EMK), abgeführter Leistung und EMK wieder einstellt.

Ordinär gesagt: der Motor kann gar nicht soviel Strom ziehen, wie er 
gerne möchte. Deshalb geht das erzielbare Drehmoment so stark in die 
Knie.


Achim S. schrieb:
> - mit dieser langsamen PWM wird beim TO der Motor beim Blockieren also
> tatsächlich viel schneller abrauchen als bei 12V mit 100% Tastgrad.

Mit langsamer PWM hab ich hier nix herumstehen und die China-Steller 
arbeiten mit etwa 15 kHz PWM. Dabei ist zu beobachten, daß der Strom, 
den das gesamte System von China-Steller und Motor (Bühler, 12V ca. 140 
Watt) bei relativ geringer Drehzahl (Tastgrad knapp über 10%) aus dem 
Labornetzteil zieht, sich nur wenig ändert, wenn man den Motor 
blockiert. Da raucht also überhaupt nichts durch. Ich schließe daraus, 
daß ein 12V Motor, der per PWM aus 48 Volt betrieben wird, bei 
Blockierung keinesfalls durchbrennt, sondern lediglich warm wird. 
Derselbe Motor an einer 12V Autobatterie dürfte bei Blockierung sofort 
Rauchzeichen geben. Deswegen gibt's KFZ-Sicherungen.

W.S.

von Dieter (Gast)


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Fuer übliche PWM, quick, dirty und billig, treffen hinz seine Aussagen 
zu.
Für luxerioese PWM mit Regelung, verhaelt es sich fast wie mit 
Nennspannung betrieben. Hat die noch schuetzende Begrenzungen, dann kann 
es sogar noch besser sein.

von Achim S. (Gast)


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Es wurde ja schon im bisherigen Thread deutlich, dass man leicht 
aneinander vorbei reden kann. Deshalb wäre ich dir dankbar, wenn du mal 
eine konkrete Schaltung aufzeichnen würdest. Insbesondere wäre wichtig, 
ob du nun eine PWM mit Freilauf betrachtest oder eine ohne (wie in dem 
von dir verlinkten pdf). Das macht für die Betrachtung einen 
entscheidenden Unterschied.

W.S. schrieb:
> Während der ON-Phase des PWM fließt eine bestimmte Ladungsmenge
> (Strom*OnZeit) in den Motor, während der OFF-Phase fließt exakt dieselbe
> Ladungsmenge wieder heraus.

Ich denke, du benutzt einige Begriffe falsch. Zu jedem einzelnen 
Zeitpunkt fließt genau so viel Strom an der einen Klemme in den Motor 
hinein, wie an der anderen Klemme aus ihm heraus fließt. Es ist 
eindeutig nicht so, dass in der On-Zeit Strom reinfließt und in der 
Off-Zeit Strom wieder rausfließt - es sammelt sich keine Ladung im Motor 
an.

Eine passendere Beschreibung dessen, was du meinst, wäre wahrscheinlich: 
während der On-Zeit steigt der Strom an und baut dabei zusätzliches 
Magnefeld auf. Und während der Offzeit sinkt der Strom ab und das 
Magnetfeld wird kleiner.

W.S. schrieb:
> Während der ON Phase des PWM fließt eine bestimmte Ladungsmenge in den
> Motor hinein. Aber ein Teil davon verschwindet an der Motorwelle.

Nein, es verschwindet keine "Ladung" an der Motorwelle, das lassen die 
physikalischen Erhaltungsgesetzte nicht zu. Es wird Leistung an die 
Welle abgegeben.

Womit ich aber einverstanden bin ist deine Beschreibung von Gegen-EMK 
und deren Reaktion auf die Laständerung und die reduzierte Drehzahl:

W.S. schrieb:
> Die Aufladespannung erhöht sich nur marginal von 36V auf höchstens 48V.
> Und das bedeutet, daß die Strommenge, die in der ON Phase in den Motor
> fließt, bei Belastung des Motors gar nicht richtig ansteigen kann,
> sondern höchstens auf das 1.33 fache dessen, was im Leerlauf fließt.

In einem PWM-Zyklus kann der Strom tatsächlich nicht beliebig weit 
ansteigen. Deshalb kommt es jetzt hier entscheidend auf die konkrete 
Schaltung an, die sich hinter dem Begriff PWM versteckt.

In deinem pdf hattest du eine PWM ohne Freilauf. Nicht unbedingt sehr 
üblich, aber wenn man es so macht, dann startet der Strom in jeder 
On-Phase wieder neu von Null, und der erreichbare Maximalstrom ergibt 
sich aus Spannung an der Induktivität mal Zeit der On-Phase (dividiert 
durch den Wert der Induktivität). Der mittlere Strom in der On-Phase 
entspricht grob dem halben Maximalwert (in der Off-Phase wird in deiner 
verlinkten Schaltung der Strom sehr schnell abgebaut). Damit limitiert - 
für diese konkrete Schaltung - die Induktivität tatsächlich den 
mittleren Strom und das Drehmoment. Hier trifft deine Argumentation also 
zu.

Die Situation wird aber anders, wenn du eine schnelle PWM mit Freilauf 
verwendest, bei der der Strom nicht nach jeder On-Phase auf Null 
abfällt.

Wenn die Gegen-EMK aufgrund der reduzierten Drehzahl um 1V absinkt, dann 
dann steigt die Spannung an der Induktivität tatsächlich nur 1/36. Aber 
der Witz ist, dass diese dauerhafte Spannungsänderung an der 
Induktivität zu einem dauerhaft ansteigenden Strom aufintegriert wird.

Der Strom steigt nicht nur um 1/36. Sondern die Anstiegsgeschwindigkeit 
des Stroms Strom in der On-Phase steigt um 1/36. Und die 
Abfallgeschindigkeit des Stroms in der Off-Phase sinkt um 1/12. Und das 
gilt so lange, wie aufgrund der reduzierten Gegen-EMK 1V zusätzlich an 
der Induktivität anliegt.

Dieses 1V Unterschied führt also zu einem linear ansteigenden Strom. 
Nicht nur in einer On-Phase sondern im zeitlichen Mittel über viele 
On-Phasen.

Und das läuft so lange, bis sich wieder das passende Gleichgewicht 
eingestellt hat. Also so lange, bis Strom, Drehzahl und Gegen-EMK wieder 
dem entsprechen, was auch sich bei der mittleren PWM-Spannung einstellen 
würde.

Das war's, was ich auch schon im früheren Beitrag zum Ausdruck bringen 
wollte:

Achim S. schrieb:
> der induktive Vorwiderstand wirkt nur auf den Wechselanteil
> der Spannung, der ohmsche würde auch auf den Gleichanteil wirken. Wenn
> wegen einer steigenden mechanischen Belastung ein höherer Strom benötigt
> würde, dann führt der höhere mittlere Strom zu einem höheren
> Spannungsabfall an einem ohmschen Vorwiderstand, aber nicht am
> induktiven Vorwiderstand.

Zu deiner Aussage:

W.S. schrieb:
> bei relativ geringer Drehzahl (Tastgrad knapp über 10%) aus dem
> Labornetzteil zieht, sich nur wenig ändert, wenn man den Motor
> blockiert.

Ich weiß nicht, welchen China-Steller du vor dir liegen hast und was der 
genau macht, wenn du 10% einstellst. Oder wieviel Strom von dem Teil 
dabei selbst verbraten wird und wie viel durch den Motor fließt. Und du 
bist dir bewusst, dass die Änderung des Netzteil-Stroms mit dem Faktor 
10 multipliziert werden muss um die Änderung des Motorstroms zu 
bestimmen, wenn der Tastgrad wirklich 10% beträgt?

Bei einer mittleren Spannung von 48V/10=4,8V kann auch ein eventueller 
Spannungsabfall an einer Freilaufdiode schon eine signifikante Rolle 
spielen. Wie oben gesagt: konkrete Schaltungen und/oder konkrete 
Messungen (dann vielleicht bei 25% und vielleicht mit einer Messung des 
Motorstrom statt des Netzteilstroms) würden helfen, dass man nicht 
aneinander vorbei redet.

von Achim S. (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Es wurde ja schon im bisherigen Thread deutlich, dass man leicht
> aneinander vorbei reden kann. Deshalb wäre ich dir dankbar, wenn du mal
> eine konkrete Schaltung aufzeichnen würdest.

Ups, wie die Zeit vergeht. Das bezog sich auf den Beitrag von W.S., 
nicht auf den Beitrag von Dieter, der in der Zwischenzeit dazu kam.

von Elektrofan (Gast)


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Die Speisung eines DC-Motors mit PWM im Vergleich zur Speisung mit
"richtiger" Gleichspannung zu bewerten ist besonders dann zweckmässig,
wenn die Taktfrequenz so gross ist, dass der "Ripple" vernachlässigbar
ist.
Dann läuft alles, aber auch ALLES aufs Gleiche hinaus ...

von Günter Lenz (Gast)


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Noch eine andere Sache, die noch garnicht bedacht wurde,
wie verhält sich der Motor bei Belastung oder Leerlauf?
Zum Beispiel, bei einem Gleichstrommotor mit Dauermagnet-
erregung und stabiler "richtiger" Gleichspannung, ändert
sich die Drehzahl kaum bei Lastwechsel. Bei Belastung
steigt der Strom und Drehmoment an, die Drehzahl bleibt
ziemlich stabil. Ich vermute mal bei PWM wird der Motor
bei Belastung schnell in der Drehzahl runter gehen
und bei Leerlauf sehr hoch werden, etwa so wie bei einem
Staubsaugermotor (Reihenschlußmotor), wenn die PWM
nur gestellt wird und es kein Regelkreis gibt.
Manchmal ist dieses Verhalten auch erwünscht, siehe
Staubsaugermotor, wir wissen aber nicht wie er es möchte.

von Achim S. (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Noch eine andere Sache, die noch garnicht bedacht wurde,
> wie verhält sich der Motor bei Belastung oder Leerlauf?

doch, eigentlich beschäftigt sich fast der halbe Thread mit der Frage, 
wie der Motor bei unterschiedlichen Antsteuerungen auf Lastwechsel 
reagiert.

Günter Lenz schrieb:
> Ich vermute mal bei PWM wird der Motor
> bei Belastung schnell in der Drehzahl runter gehen
> und bei Leerlauf sehr hoch werden

Ds ist auch die wesentliche These von W.S. Die z.B. Elektrofan und ich 
nicht teilen, sofern die "richtige" PWM genutzt wird. Für Details siehe 
die ausführlicheren Beiträge weiter oben.

Beitrag #5916787 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Elektrofan (Gast)


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Die permanenterregten DC-Motoren mit 24V, die ich seinerzeit zum Laufen 
brachte, verhielten sich an einem 4q-Steller mit bipolaren Transistoren 
genauso, wie erwartet.
Auch bei 600A ...

von F. F. (foldi)


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So Leute, ich habe jetzt ein paar kleine Motoren bestellt. Wenn die da 
sind, ich noch nicht zur Reha bin, dann werde ich das mal, mit anderen 
Werten, aber vergleichbar, aufbauen und ausprobieren.
Wenn ich alles durch habe, kommen Messwerte.

Beitrag #5917284 wurde von einem Moderator gelöscht.
von F. F. (foldi)


Angehängte Dateien:

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So, ich habe nun die Motore geliefert bekommen.

Schon etwas früher habe ich diese PWM Module geliefert bekommen, wie sie 
im Bild zu sehen sind. Eingang ist dran, Anzeige funktioniert, aber es 
kommt nichts raus.
Kennt jemand diese Module und wie man den Ausgang frei schaltet?

Würde nämlich gerne den Versuch, in kleinerem Maßstab und wie 
angekündigt, gerne heute durchführen.

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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F. F. schrieb:
> Schon etwas früher habe ich diese PWM Module geliefert bekommen, wie sie
> im Bild zu sehen sind.

Nichts für ungut, aber: Du arbeitest seit 30 Jahren mit sowas und kommst 
nicht auf die Idee, eine Typenbezeichnung anzugeben?

Edit:
Ich nehme alles zurück, habs gefunden.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Md M. schrieb:
> Du arbeitest seit 30 Jahren mit sowas und kommst
> nicht auf die Idee, eine Typenbezeichnung anzugeben?

Oh sorry, ganz vergessen. Du hast natürlich recht.

von hinz (Gast)


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F. F. schrieb:
> Kennt jemand diese Module und wie man den Ausgang frei schaltet?

Laut Manual muss da nichts freigeschaltet werden.

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/A1R7QdmPRhL.pdf

von oszi40 (Gast)


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> Laut Manual

Lt. Manual geht auch nie was kaputt? Sobald Euer PWM bei 48V mal 
zufällig außer Tritt geraten sollte, könnten 48V etwas viel Rauch 
erzeugen? Eine geeignete, unabhängige Strombegrenzung wäre evtl. 
nützlich.

von michael_ (Gast)


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F. F. schrieb:
> Schon etwas früher habe ich diese PWM Module geliefert bekommen, wie sie
> im Bild zu sehen sind. Eingang ist dran, Anzeige funktioniert, aber es
> kommt nichts raus.
> Kennt jemand diese Module und wie man den Ausgang frei schaltet?

Ich habe hier das ähnliche, aber mit 3x PWM Ausgang.

Wartet noch auf einen Test.
Aber Vorsicht, der Ausgang arbeitet auf die Rohspannung!
Bei 20V Versorgung hat man dann ein PWM mit 20V.

von F. F. (foldi)


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hinz schrieb:
> Laut Manual muss da nichts freigeschaltet werden.

Danke für den Link!

von F. F. (foldi)


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michael_ schrieb:
> Aber Vorsicht, der Ausgang arbeitet auf die Rohspannung!
> Bei 20V Versorgung hat man dann ein PWM mit 20V.

Genau deshalb will ich ja dieses Modul benutzen. Kann das natürlich auf 
über den Funktionsgererator laufen lassen, aber dann muss ich ja noch 
einen Fet dazwischen haben.
Das war erstmal einfacher.

von michael_ (Gast)


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Untersuche es mal. Vielleicht ist es Open Collektor.
Mich hatten die dicken Widerstände stutzig gemacht.
Deshalb habe ich die Schaltung analysiert.

von F. F. (foldi)


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Modul funktioniert, nur den Motor kann man nicht direkt dran hängen.
Heute Nacht bin ich wohl zu blöd und da ich schon lange nichts mehr 
gebastelt habe, weiß ich gerade nicht wieso der Fet nicht so steuert, 
wie ich das erwarte.
PWM am Gate, Source angeschlossen und am Drain nur noch Gleichspannung.
Alles sehr merkwürdig. Mal eine Led genommen, anderen (gleichen Fet), 
wahrscheinlich zu spät.
Schreibe erst wieder was, wenn ich das zum Laufen habe.

Morgen, nein heute früh, noch mal alles richtig aufbauen. Habe das Gate 
auch nicht beschaltet. Vielleicht war es das schon (wahrscheinlich).

von F. F. (foldi)


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Moin!

So, ein paar Minuten geschlafen und alles geprüft, bzw. für gescheite 
Verbindung gesorgt. Nun funktionierte es.

Der verwendete Motor:
Verwendung: Boot, Ventilator, Haushaltsgerät, elektrisches Fahrrad, Auto

Typ: Mikromotor

Größe:

Elektromotor # MR01

Bemessungsspannung: 1,5-6 (V)

Nennstrom: 0,25 (A)

Nennleistung: 0,5-10 (W)

Nenndrehzahl: 15000 (U / min)


Bei 50 kHz und 12% PWM, 17 Volt, da fängt der Motor schon ordentlich an 
zu stinken. Er dreht dabei wie verrückt und wenn ich die Welle bremse, 
verdichtet sich die Spannung am Oszi Bild immer mehr um die 17 Volt.

Also alles das was wir in der Theorie schon vermutet haben.
Wollte dann nicht unbedingt den Motor kaputt machen, obwohl ich da 3 
Stück von bestellt hatte. Aber wäre nutzlose Verschwendung.

Da dieser Motor ja bis 12 Volt betrieben werden kann, wollte ich 
eigentlich hoch bis 24 Volt gehen, aber schon bei der dreifachen 
Spannung (bin kurz hoch, doch da fing er verdächtig an zu stinken und 
ich wollte ja noch ein paar Messungen machen) und leicht gebremster 
Welle, fängt er wirklich richtig an zu stinken.
Die Messung mit dem Oszi bestätigt dann, dass im gebremsten Zustand die 
mittlere Spannung erheblich ansteigt.
Sicher verlangen jetzt einige, dass ich das alles mit Bildern belege. 
Das mache ich aber nicht. Wenn sie mir nicht glauben wollen, dann können 
sie ja selbst die Experimente durchführen.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Ich denke, du schläfst um diese Zeit, 5,33 Uhr.
Siehe Radkreuz :-)

Aber deine 50KHz sind sicher für sowas wesentlich zu hoch.
Ich würde mit 500Hz anfangen.

von F. F. (foldi)


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michael_ schrieb:
> Aber deine 50KHz sind sicher für sowas wesentlich zu hoch.
> Ich würde mit 500Hz anfangen.

Dann läuft der Motor nicht rund, wenn die Frequenz zu niedrig ist.

Meine Lungenentzündung hat mich nicht richtig schlafen lassen.

von Karl K. (karl2go)


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F. F. schrieb:
> Dann läuft der Motor nicht rund, wenn die Frequenz zu niedrig ist.

Ja pffft, wie rund soll denn der Motor laufen, dass Du da 50kHz 
brauchst?

Bei 50kHz hast Du halt massiv Verluste im Ankereisen, das ist ja kein 
Ferrit, und natürlich heizen die Verluste den Anker auf.

von F. F. (foldi)


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Karl, für dich mache ich das nochmal.

von F. F. (foldi)


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Aber die mittlere Motorspannung ist schon ziemlich hoch und darum ging 
es doch eigentlich.

von Karl K. (karl2go)


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F. F. schrieb:
> Aber die mittlere Motorspannung ist schon ziemlich hoch und darum ging
> es doch eigentlich.

Ja klar, wenn a) die Induktivität so hoch ist, dass sie einen 
nennenswerten Stromaufbau verhindert geht die Spannung am Motor hoch. 
Und wenn b) die Eisenverluste durch die Frequenz so hoch sind, dass der 
Anker sich aufheizt, wird der Motor trotzdem heiss. Das haben aber 
Modellbahner schon vor 20 Jahren rausgefunden, als sie die ersten 
digitalen Steuerungen bauten.

Das ist wie eine Eisendrossel aus einem Röhrenradio an einen 
Schaltregler hängen und dann jammern, dass der Schaltregler nicht 
funktioniert.

Abgesehen davon ist zumindest mir unklar, wie Du die PWM an den Motor 
gibst. Du schreibst da was von Fet, aber hat der auch ne Freilaufdiode 
(nein, nicht die interne Diode im Fet), oder ist das eine 
Push-Pull-Stufe (wahrscheinlich nicht, wäre aber besser). Und ist er 
überhaupt schnell genug um die 50kHz an den Motor durchzuschalten. Oft 
ist es so, dass die Fets schnell anschalten, aber langsam abschalten und 
damit wird aus Deiner 12% PWM locker 25% PWM oder 30%.

Irgendwie scheint das nur nach Trial&Error zu laufen hier...

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Habe heute nur 2 Stunden geschlafen, eine Lungenentzündung mit der ich 
morgen, vielleicht noch heute, ins Krankenhaus muss.
Diode ist dran.
Warte doch einfach ab oder probiere es selbst aus!
Du hast doch bestimmt noch irgendwo einen Motor rum liegen.
Karl, für dich mache ich das auch noch hoch wissenschaftlich. Allerdings 
wird sich sicher nicht so ganz viel an dem Ergebnis ändern, vermute ich.
Karl, hier haben schon ein paar gute Jungs was dazu geschrieben und ich 
wollte das, in einem andern Maßstab, testen, dass das nicht hin haut.
Eingangs war nur die Frage, ob man mit PWM eine mittlere Motorspannung 
vom Viertel der angelegten Spannung erzeugen kann und damit den Motor 
betreiben kann, ohne dass er überlastet wird, keine Leistung hat und 
noch irgendwie regelbar ist.
Das war, so habe ich es im Kopf, die Fragestellung.

Karl, du bist doch ein Profi, dann mach du es doch!

von Karl K. (karl2go)


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F. F. schrieb:
> Habe heute nur 2 Stunden geschlafen, eine Lungenentzündung mit der ich
> morgen, vielleicht noch heute, ins Krankenhaus muss.

Na wenn Du da keine anderen Probleme hast... Aber Deine privaten 
Probleme ändern nichts dran, dass man mit einer hingepfuschten Schaltung 
halt auch Pfusch als Ergebnis bekommt.

F. F. schrieb:
> Karl, du bist doch ein Profi, dann mach du es doch!

Karl K. schrieb:
> Ich hab gerade einen PWM-Steller auf dem Tisch liegen, im Anhang ein
> Getriebemotor freidrehend und blockiert bei 25% PWM...

von Achim S. (Gast)


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F. F. schrieb:
> Karl, für dich mache ich das nochmal.

Wenn du es nochmal machst: miss die Spannung am Gate mit dem Oszi nach. 
Siehst du dort eine sauber PWM-Spannung? Ich glaube es kaum.

Dein PWM-Generator liefert laut Manual 5-30mA (wahrscheinlch abhängig 
von der Versorgung. Das würde bedeuten, dass der Ausgangswiderstand 
deines Modul in der Größenordnung von 1kOhm liegt).

Dass das viel zu wenig ist, um den Motor direkt zu treiben, hast du 
selbst festgestellt. Es ist aber ebenfalls zu wenig, um einen 
ernsthaften FET mit 50kHz im Schaltbetrieb zu treiben. Wir wissen ja 
nicht, welchen FET du verwendest. Aber im Extremfall kann es leicht 
soweit kommen, dass die Gatespannung nicht mehr sauber schaltet sondern 
nur noch ein wenig um einen Mittelwert variiert. Und wenn dieser 
Mittelwert deutlich oberhalb der Schwellspannung liegt bedeutet das, 
dass du im Extremfall den FET 100% der Zeit an hast. An dann muss 
natürlich die Gesamtspannung am Motor abfallen (und er beginnt zu 
stinken).

Und auch wenn dich Kalrs Hinweis darauf offenbar nervt: er hat Recht. 
Die Auswahl der Freilaufdiode ist bei 50kHz PWM natürlich auch schon 
kritisch. Wenn man da irgendeine aus der Bastelkiste nimmt kann es 
schnell passieren, dass die ihre Funktion nicht erfüllt und die 
Schaltung nicht tut, was man von ihr erwartet.

von Karl K. (karl2go)


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Achim S. schrieb:
> Wenn du es nochmal machst...

Für jemanden, der behauptet

F. F. schrieb:
> ich repariere seit über 30 Jahren Gabelstapler...
> Man darf mir ruhig glauben, dass ich mich ein kleines bisschen damit
> auskenne.

ist die oben beschriebene Stümperei schon irgendwie erschreckend.

Offenbar zeigt sich hier wieder, dass man zum Reparieren im Sinne von 
"ich tausche halt Baugruppen aus, bis es wieder geht" nicht verstanden 
haben muss, wie es funktioniert. Eine Herangehensweise, die ich als Ing 
merkwürdig finde, ich will immer wissen wie etwas funktioniert und warum 
nicht. Andererseits scheinen Automechaniker damit ganz gut zu fahren.

Nur suggeriert ein "ich weiss wies geht weil ich das seit 30 Jahren 
machen", dass da jemand weiss wies geht. Offenbar eine gnadenlose 
Selbstüberschätzung.

von F. F. (foldi)


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Achim S. schrieb:
> Wenn du es nochmal machst: miss die Spannung am Gate mit dem Oszi nach.
> Siehst du dort eine sauber PWM-Spannung?

Achim, das wird der letzte Post für heute.
Ist mir im Moment zu viel.
PWM war in Ordnung und das was anliegen solle, lag an und wurde 
geschaltet.
BS170.
Ein andermal gerne wieder.
Hab vor 5 Wochen einen Lungenlappen entfernt bekommen und eigentlich 
seit dem durchgängig eine Lungenentzündung (oder zwei verschiedene). 
Jetzt ist es gerade so schlimm, dass ich noch überlege, heute in die 
Notaufnahme zu gehen.

Wenn ich wieder gesund bin, dann baue ich das einmal richtig auf, messe 
alles richtig und dann gibt es alle Daten.
Schönen Sonntag!

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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F. F. schrieb:
> Hab vor 5 Wochen einen Lungenlappen entfernt bekommen und eigentlich
> seit dem durchgängig eine Lungenentzündung (oder zwei verschiedene).
> Jetzt ist es gerade so schlimm, dass ich noch überlege, heute in die
> Notaufnahme zu gehen.
>
> Wenn ich wieder gesund bin.

Gute Besserung!

von F. F. (foldi)


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Lieben Dank!

von Elektrofan (Gast)


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@ F. F.:

Schnell wird vergessen, was wirklich wichtig ist.

Gute Besserung!

von Achim S. (Gast)


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F. F. schrieb:
> Achim, das wird der letzte Post für heute.
> Ist mir im Moment zu viel.

Kann ich verstehen. Wenn man krank ist gibt es keinen Grund, sich die 
Nächte mit Messungen um die Ohren zu schlagen. Die Fragestellung läuft 
dir nicht weg. Auch von mir gute Besserung.

von F. F. (foldi)


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Danke Jungs!
Ich bin ja nicht so ein Weichei, aber ist jetzt echt schlimm. Da ist 
wohl Wasser zwischen Lunge und Lungenfell.
Ist richtig und ich liefere das auch ordentlich nach. Das wollte ich ja 
auch für mich wissen.
Wie einige von euch wissen, repariere ich Gabelstapler und bin kein 
E-Ing.
Natürlich kommt das nicht real in meiner Welt nicht vor, einen anderen 
Motor zu nehmen, als vorgesehen und daher interessiert mich das schon 
für mich selbst.

Klar kenne ich mich mit Elektromotore aus und ich habe auch früher 
(heute machen wir das nicht mehr selbst) viele selbst repariert, aber 
dieser Fall kommt so einfach nicht vor.
Habe auch im ganzen Aufbau schon einen eklatanten Fehler entdeckt (habt 
ihr mich indirekt drauf gebracht). Das ist auch nicht allein meinem 
jetzigem Zustand geschuldet.
Nach dem Tod meines Sohnes (vor 4 Jahren) habe ich ja kaum mal was 
gemacht. Höchstens etwas repariert. Dann hatte ich auch einen 
Gedächtnisverlust dadurch. Dabei ist auch etwas Elektronik Wissen 
untergegangen und muss erst wieder an die Oberfläche.
So, ich bin für heute raus.

Nochmal vielen Dank für Eure guten Wünsche!

Bis bald
Frank

von Roger S. (roger_s)


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auf die idee ein 48/12 Volt Buck wandler ist wohl noch keiner gekommen 
ne ?
kriegste für lau, und die gibs sogar mit einstellbarer strombegrenzung
ein motor der mit 25% getaktet wird erwärmt sich mehr als mit dem 
equivalent der DC spannung. damit der motor nicht heult müsste man die 
frequenz genügend hoch anstezen, was dann wiederum das ganze noch mehr 
verschlechtert.
daher einfach ne DC spannung von 12V erzeugen und gut ist

von MiWi (Gast)


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Roger S. schrieb:
> auf die idee ein 48/12 Volt Buck wandler ist wohl noch keiner gekommen
> ne ?
> kriegste für lau, und die gibs sogar mit einstellbarer strombegrenzung
> ein motor der mit 25% getaktet wird erwärmt sich mehr als mit dem
> equivalent der DC spannung. damit der motor nicht heult müsste man die
> frequenz genügend hoch anstezen, was dann wiederum das ganze noch mehr
> verschlechtert.
> daher einfach ne DC spannung von 12V erzeugen und gut ist

In wirklichkeit jeder hat darauf gewartet das Roger S nach 1,5 Jahren 
auch noch seinen Senf dazugibst - und dabei eine gewisse Farbenblindheit 
bzw. Leseschwäche offenbart.

von ACDC (Gast)


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michael_ schrieb:
> Aber deine 50KHz sind sicher für sowas wesentlich zu hoch.
> Ich würde mit 500Hz anfangen.

50kHz sind sicher für einen einfach DC-Motor zuviel.

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