Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Spannungsteiler / Serienwiderstand


von Ray M. (ray_m)


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Ich will eine Spannung von 0-5V mit einerm µC messen der nur
3.3V auf seinen Eingängen verträgt.

Dafür hatte ich als erstes an einen Spannungsteiler von 10k/20k
gedacht, dann kann ich in der Software das ADC-Ergebnis einfach
mal 2 nehmen und es passt.

Nun sind ja 10k Serienwiderstand die Empfehlun für einen AVR.

Im Datenblatt meines IC's hab ich folgendes zum ADC gefunden
1
  input series resistance                typ. 2k  max 5k
2
  analog source resistance (external)         --      5k

Ich würde also meinen Spannungsteiler auf 1K7/3K3 umstellen
und intern dann mit dem Faktor 5/3.3 rechnen.

Ist dieser Gedankengang richtig so ???

:
von falsch (Gast)


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Der Gedankengang paßt nicht.

Der Eingangswiderstand des ADC ist auf keinem festen wert spezifizier, 
nur einem Bereich. Also: Du brauchst eine Lösung, die unabhängig vom 
Eingangswiderstand des ADC ist.

von Timo N. (tnn85)


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Ray M. schrieb:
> Im Datenblatt meines IC's hab ich folgendes zum ADC gefunden

Welches Datenblatt?

Die ADCs vom ATmega haben z.b. einen Eingangswiderstand von "typisch" 
100  MOhm.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ray M. schrieb:

> Dafür hatte ich als erstes an einen Spannungsteiler von 10k/20k
> gedacht, dann kann ich in der Software das ADC-Ergebnis einfach
> mal 2 nehmen und es passt.

Nein, das paßt nicht. Ein Teiler 10K/20K teilt nicht durch 2.

> Nun sind ja 10k Serienwiderstand die Empfehlun für einen AVR.

Nein. Woher hast du das?

> Im Datenblatt meines IC's hab ich folgendes zum ADC gefunden
>
> input series resistance                typ. 2k  max 5k
> analog source resistance (external)         --      5k

Dir ist klar, daß die erste Zeile nicht den Eingangswiderstand des ADC 
angibt? Du hast auch weiter gelesen im Datenblatt? Dir ist klar, worauf 
der Quellwiderstand einen Einfluß hat? Du hast den Hinweis mit dem 
Kondensator am ADC Pin gesehen?

> Ich würde also meinen Spannungsteiler auf 1K7/3K3 umstellen

Das gibt dann einen Quellwiderstand von ~1.1K. Das ist auf jeden Fall 
niedrig genug. Die Frage ist, ob dein Signal von 5V damit klar kommt.

von Ray M. (ray_m)


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Timo N. schrieb:
> Ray M. schrieb:
>> Im Datenblatt meines IC's hab ich folgendes zum ADC gefunden
>
> Welches Datenblatt?

https://www.pjrc.com/teensy/K66P144M180SF5V2.pdf

> Die ADCs vom ATmega haben z.b. einen Eingangswiderstand von "typisch"
> 100  MOhm.

Wie oben schon geschrieben, kein AVR

von Ray M. (ray_m)


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Axel S. schrieb:
> Ray M. schrieb:
>
>> Dafür hatte ich als erstes an einen Spannungsteiler von 10k/20k
>> gedacht, dann kann ich in der Software das ADC-Ergebnis einfach
>> mal 2 nehmen und es passt.
>
> Nein, das paßt nicht. Ein Teiler 10K/20K teilt nicht durch 2.
>
>> Nun sind ja 10k Serienwiderstand die Empfehlun für einen AVR.
>
> Nein. Woher hast du das?
>
>> Im Datenblatt meines IC's hab ich folgendes zum ADC gefunden
>>
>> input series resistance                typ. 2k  max 5k
>> analog source resistance (external)         --      5k
>
> Dir ist klar, daß die erste Zeile nicht den Eingangswiderstand des ADC
> angibt?

ja

> Du hast auch weiter gelesen im Datenblatt?

ja, aber nicht komplett verstanden

> Dir ist klar, worauf
> der Quellwiderstand einen Einfluß hat? Du hast den Hinweis mit dem
> Kondensator am ADC Pin gesehen?

ja ...

>> Ich würde also meinen Spannungsteiler auf 1K7/3K3 umstellen
>
> Das gibt dann einen Quellwiderstand von ~1.1K. Das ist auf jeden Fall
> niedrig genug. Die Frage ist, ob dein Signal von 5V damit klar kommt.

???

von A. S. (Gast)


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Ein spgsteiler geht nur unbelastet: also entweder OP dahinter oder C, 
wenn der Eingang hochohmig ist aber die Sample & Hold - Stufe kurzzeitig 
hohe Ströme zieht.

Zum Innenwiderstand eines spgsteilers: beide parallel gerechnet, nicht 
in Reihe. Ein spgsteiler 10k/10k hat genau 5k.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ray M. schrieb:
> Axel S. schrieb:

>> Du hast auch weiter gelesen im Datenblatt?
>
> ja, aber nicht komplett verstanden

Es geht um die Sample&Hold Stufe am/im ADC. Wenn die Eingangsspannung 
einen Sprung macht, muß der Sample-Kondensator innerhalb der Sample-Zeit 
umgeladen werden. Dem stehen etliche Widerstände entgegen. Zum einen der 
interne Widerstand des Analogmux (besagte typ. 2K, max. 5K) und der 
externe Quellwiderstand. (Gesamt)Widerstand und Kondensator ergeben eine 
Zeitkonstante. Damit der Fehler kleiner als 1 LSB (bei 16 Bit) bleibt, 
darf diese Zeitkonstante nicht größer sein als 1/11 der Sample-Zeit.

Nun ist das gezeigte Datenblatt wahnsinnig ungenau. Ich finde keine 
Angaben zu Samplezeit oder Sample-Kapazität. Aber die Samplezeit ist auf 
jeden Fall verknüpft mit der ADC-Frequenz. Je langsamer du den ADC 
taktest, desto unkritischer wird das.

>> Dir ist klar, worauf
>> der Quellwiderstand einen Einfluß hat? Du hast den Hinweis mit dem
>> Kondensator am ADC Pin gesehen?
>
> ja ...

Die Sample-Kapazität ist klein. Typisch wenige pF. Ein hinreichend 
großer Kondensator (einige nF) am ADC-Pin stützt die Spannung für die 
Sample-Zeit und egalisiert so den (DC)Widerstand der Quelle. Natürlich 
gibt es hier auch einen Tradeoff, z.B. kann man so keine schnellen 
Eingangssignale mehr erfassen.

>> Das gibt dann einen Quellwiderstand von ~1.1K. Das ist auf jeden Fall
>> niedrig genug. Die Frage ist, ob dein Signal von 5V damit klar kommt.
>
> ???

Keiner weiß was deine Quelle von 0..5V ist. Vielleicht sind die ~5K 
Belastung durch deinen Spannungsteiler ja schon zuviel.

von HildeK (Gast)


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Ray M. schrieb:
>>> Ich würde also meinen Spannungsteiler auf 1K7/3K3 umstellen
>>
>> Das gibt dann einen Quellwiderstand von ~1.1K. Das ist auf jeden Fall
>> niedrig genug. Die Frage ist, ob dein Signal von 5V damit klar kommt.
>
> ???

- Ein Spannungsteiler mit 1k7 und 3k3 belastet die Quelle mit 5k. Kann 
deine zu messende Spannung problemlos das dadurch fließende 1mA liefern?
- Durch den Teiler ergibt sich 5V * 3k3/(1k7+3k3)=3.3V, das ist dir 
klar. Als Ersatzschaltbild ist das eine Quelle mit 3.3V und einem 
Innenwiderstand von 1k7||3k3 = 1.122k.
Das war die Aussage.

Nebenbei: wenn du 5V messen willst, könnten das ja auch mal 5.2V sein. 
Bei dem Teiler würde dann der Messbereich überschritten. Oder willst du 
nur Unterspannung feststellen?
Das passiert auch, wenn der ADC-Baustein statt 3.3V nur 3.2V hätte. 
Also: Toleranzen berücksichtigen, auch die der Widerstände. Besser also, 
den Teiler auf 2k0 oder 2k2 und 3k3 auslegen.

von Ray M. (ray_m)


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Axel S. schrieb:
> Ray M. schrieb:
>> Axel S. schrieb:
>
>>> Du hast auch weiter gelesen im Datenblatt?
>>
>> ja, aber nicht komplett verstanden
>
> Es geht um die Sample&Hold Stufe am/im ADC. Wenn die Eingangsspannung
> einen Sprung macht, muß der Sample-Kondensator innerhalb der Sample-Zeit
> umgeladen werden. Dem stehen etliche Widerstände entgegen. Zum einen der
> interne Widerstand des Analogmux (besagte typ. 2K, max. 5K) und der
> externe Quellwiderstand. (Gesamt)Widerstand und Kondensator ergeben eine
> Zeitkonstante. Damit der Fehler kleiner als 1 LSB (bei 16 Bit) bleibt,
> darf diese Zeitkonstante nicht größer sein als 1/11 der Sample-Zeit.
>
> Nun ist das gezeigte Datenblatt wahnsinnig ungenau. Ich finde keine
> Angaben zu Samplezeit oder Sample-Kapazität. Aber die Samplezeit ist auf
> jeden Fall verknüpft mit der ADC-Frequenz. Je langsamer du den ADC
> taktest, desto unkritischer wird das.

Ich habe keine hohen Taktraten, aktuell stelle ich ihn auf 12bit
und mache aller 100ms 3 Messungen von denen ich dann den Mittelwert
verwende.

>>> Dir ist klar, worauf
>>> der Quellwiderstand einen Einfluß hat? Du hast den Hinweis mit dem
>>> Kondensator am ADC Pin gesehen?
>>
>> ja ...
>
> Die Sample-Kapazität ist klein. Typisch wenige pF. Ein hinreichend
> großer Kondensator (einige nF) am ADC-Pin stützt die Spannung für die
> Sample-Zeit und egalisiert so den (DC)Widerstand der Quelle. Natürlich
> gibt es hier auch einen Tradeoff, z.B. kann man so keine schnellen
> Eingangssignale mehr erfassen.

Ich hab da 100n dran.

>>> Das gibt dann einen Quellwiderstand von ~1.1K. Das ist auf jeden Fall
>>> niedrig genug. Die Frage ist, ob dein Signal von 5V damit klar kommt.
>>
>> ???
>
> Keiner weiß was deine Quelle von 0..5V ist. Vielleicht sind die ~5K
> Belastung durch deinen Spannungsteiler ja schon zuviel.

Ein Sensor der mit 5V versorgt wird und 0.5-4.5V als Signal ausgibt.

Ich messe den einfach mal nach, wenn ich keinen großen Unterschied
zwischen belastet und unbelastet messen kann sollte es ja passen ?

von Ray M. (ray_m)


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HildeK schrieb:
> Ray M. schrieb:
>>>> Ich würde also meinen Spannungsteiler auf 1K7/3K3 umstellen
>>>
>>> Das gibt dann einen Quellwiderstand von ~1.1K. Das ist auf jeden Fall
>>> niedrig genug. Die Frage ist, ob dein Signal von 5V damit klar kommt.
>>
>> ???
>
> - Ein Spannungsteiler mit 1k7 und 3k3 belastet die Quelle mit 5k. Kann
> deine zu messende Spannung problemlos das dadurch fließende 1mA liefern?

Ja, die liefert bis 250mA

> - Durch den Teiler ergibt sich 5V * 3k3/(1k7+3k3)=3.3V, das ist dir
> klar. Als Ersatzschaltbild ist das eine Quelle mit 3.3V und einem
> Innenwiderstand von 1k7||3k3 = 1.122k.
> Das war die Aussage.

Ok, verstehe ich.

> Nebenbei: wenn du 5V messen willst, könnten das ja auch mal 5.2V sein.
> Bei dem Teiler würde dann der Messbereich überschritten. Oder willst du
> nur Unterspannung feststellen?
> Das passiert auch, wenn der ADC-Baustein statt 3.3V nur 3.2V hätte.
> Also: Toleranzen berücksichtigen, auch die der Widerstände. Besser also,
> den Teiler auf 2k0 oder 2k2 und 3k3 auslegen.

Ok, das werde ich berücksichtigen.

von Ray M. (ray_m)


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>> Es geht um die Sample&Hold Stufe am/im ADC. Wenn die Eingangsspannung
>> einen Sprung macht, muß der Sample-Kondensator innerhalb der Sample-Zeit
>> umgeladen werden. Dem stehen etliche Widerstände entgegen. Zum einen der
>> interne Widerstand des Analogmux (besagte typ. 2K, max. 5K) und der
>> externe Quellwiderstand. (Gesamt)Widerstand und Kondensator ergeben eine
>> Zeitkonstante. Damit der Fehler kleiner als 1 LSB (bei 16 Bit) bleibt,
>> darf diese Zeitkonstante nicht größer sein als 1/11 der Sample-Zeit.

Danke nochmal für die ausführliche Erklärung

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