Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Quereinstieg beim Staat droht zu scheitern


von guttenplag (Gast)


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Ich bin Quereinsteiger beim Nachfolgeramt des BWB (BAAINBw) als Beamter 
auf Probe.
Leider gab es auf dem aktuellen Dienstposten anfangs Probleme im 
Zwischenmenschlichen mit Kollegen. Meinem Chef war dass wohl doch zu 
viel Rummel, weshalb er mir jetzt zur Mitte der Probezeit eine miese 
Beurteilung zukommen lassen hat.

Wie würdet ihr mit der Situation umgehen?
Ich gehe davon aus, dass mein derzeitiger Chef mir keine besseren 
Bewertungen geben wird.
Ich sehe daher nur die Möglichkeit im Amt zu wechseln. Die Probezeit 
werden diese daher bestimmt auf 5Jahre verlängern.
Worst-Case klappt es auf einer anderen Stelle im Amt dann auch nicht und 
ich stehe spätestens nach Ablauf der 5Jahre auf der Straße.

Am liebsten wäre mir wieder zurück in die Industrie zu gehen, aber wie 
verkaufe ich den Ausflug zum Staat?
und wenn die anhand von Chefes Vorlage dann auch noch ein Zeugnis 
erstellen, gute Nacht.

Beitrag #5910958 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bimbo. (Gast)


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Was soll das gejammer? Hast du eine Qualifikation? Hast du 
Berufserfahrung?

Wenn ja:
Dann findest du (derzeit und womöglich auch in 5 Jahren) immer einen 
Job. Wenn nicht hier, dann an einem anderen Ort einer anderen Stadt.

Ein Zeugnis interessiert eh keinen seriösen Arbeitgeber. Jeder weiß, 
dass da nur Floskeln drin stehen und ein Arbeitgeber damit einem 
unliebsamen Arbeitnehmer gerne eins reinwürgen möchte.

Bleib' tapfer.

von Guggel (Gast)


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Was ich im ÖD so an "Arbeitnehmern" gesehen habe, war immer
unterdurschnittlich. Entweder fachlich oder beim Rest.

Nach 5 Jahren bist du für die Industrie schlicht "verbrannt".
Luschen wollen die da nicht.


=> Wenn dann schnell weg, aber ganz schnell!

von Beamter (Gast)


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guttenplag schrieb:
> Leider gab es auf dem aktuellen Dienstposten anfangs Probleme im
> Zwischenmenschlichen mit Kollegen. Meinem Chef war dass wohl doch zu
> viel Rummel, weshalb er mir jetzt zur Mitte der Probezeit eine miese
> Beurteilung zukommen lassen hat.

Da muss ja EINIGES vorgefallen sein, dass dein Vorgesetzter sich für das 
ZWISCHENMENSCHLICHE seiner Untergebenen interessiert... nunja, was 
geschehen ist, ist geschehen...

> Wie würdet ihr mit der Situation umgehen?
> Ich gehe davon aus, dass mein derzeitiger Chef mir keine besseren
> Bewertungen geben wird.

Da dein Beurteilungsgespräch offensichtlich schon stattgefunden hat (und 
es schlecht war): Bitte deinen Vorgesetzten um ein weiteres Gespräch! 
Möglichst überraschend. Komme direkt auf deine schlechte Beurteilung zu 
sprechen: Zeige, dass du dich mit dem dir vorgehalten wird intensiv 
beschäftigt hast. Ideal wäre es, wenn du dich in einem Punkt aufrichtig 
geläutert zeigen kannst, im Sinne von "Ja, das war echt blöd.". Erwähne 
auch deine Sorgen und Befürchtungen hinsichtlich deiner 
Zukunft/Bewährung. Und dass du deine ganze Kraft daran setzen willst, 
dich in diesem Sinn zu verbessern, bzw. zukünftig vorbildlich zu 
verhalten. Dein Vorgesetzter wird dann i.d.R. entweder a) etwas Empathie 
zeigen und dir zumindest etwas gut zureden oder b) nichts dergleichen 
tun und dir durch die Blume sagen, dass der Zug für dich abgefahren ist.

Im Fall a) ist noch alle möglich! Im Fall b) hast du Gewissheit und 
kannst dich gleich ans Bewerben machen... Ich hoffe allerdings, dass 
dein Chef a)-typisch ist. ;-)

von Erstaunter (Gast)


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gutentag schrieb im Beitrag #5910958:

> Und wer gut ist, bekommt auch gute Jobs.

Du glaubst auch an den Weihnachtsmann?

Beitrag #5911027 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5911028 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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gutentag schrieb im Beitrag #5910958:
> Und wer gut ist, bekommt auch gute Jobs.

Das ist irrelevant. Das einzige was zählt ist Marketing!

von Herrlicher Herforder (Gast)


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Du bist der perfekte Kandidat für eine Führungsposition in der Politik! 
Überleg es Dir. Du schwimmst im Geld, ohne Gehirn nachweisen zu müssen. 
Du kannst das Volk gängeln und bekommst von ihm Applaus! Je dümmer Du 
dich gibst, umso schneller wirst du befördert! Was willst Du mehr? Und 
nun: RAN AN DIE BULETTEN! Aus was wartest du???

von Berufsrevolutionär (Gast)


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guttenplag schrieb:
> Am liebsten wäre mir wieder zurück in die Industrie zu gehen, aber wie
> verkaufe ich den Ausflug zum Staat?

Dort Netzwerk aufgebaut um für den Industrie-AG leichter öffentliche 
Aufträge zu akquirien

von Berufsrevolutionär (Gast)


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gutentag schrieb im Beitrag #5910958:
> Geh' in die Tiefgarage und häng Dich auf.
-1
> Denn nur ein toter Troll ist ein guter Troll.
+1
> Und wer gut ist, bekommt auch gute Jobs.
+1

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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guttenplag schrieb:
> Am liebsten wäre mir wieder zurück in die Industrie zu gehen, aber wie
> verkaufe ich den Ausflug zum Staat?
Es sollte dir zu denken geben, wenn du diesen Ausflug nicht 
gewinnbringend als "Erweiterung des xxxx Horizonts" verkaufen und damit 
zeigen kannst, dass du den Mut hast, "über den industriellen Tellerrand 
hinauszublicken".


xxxx = z.B. kaufmännischen, verwalterischen, kulturellen, 
interdisziplinären, sonstirgendeinwortausdembullshitbingo

von BruderVonF.B. (Gast)


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guttenplag schrieb:
> Ich bin Quereinsteiger beim Nachfolgeramt des BWB (BAAINBw) als
> Beamter auf Probe.
> Leider gab es auf dem aktuellen Dienstposten anfangs Probleme im
> Zwischenmenschlichen mit Kollegen. Meinem Chef war dass wohl doch zu
> viel Rummel, weshalb er mir jetzt zur Mitte der Probezeit eine miese
> Beurteilung zukommen lassen hat.
>
Würde bei F.B. als Junior Trader anfangen. Dann bekommst du 1% im Jahr 
von seinen Milliarden. Das sollte reichen für den Anfang!

Beitrag #5913177 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5913182 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Zocker_55 (Gast)


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> Re: Quereinstieg beim Staat droht zu scheitern

Das Problem ist nicht der Einstieg beim Staat, sondern die Rückkehr in 
die Privatwirtschaft.

Nach 10 Jahren Staat bist du für die Industrie verbrannt, zu nichts mehr 
nütze.

von Cheffe (Gast)


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Zocker_55 schrieb:
> Nach 10 Jahren Staat bist du für die Industrie verbrannt, zu nichts mehr
> nütze.

Aha. Belege?


Cheffe

von H. L. (hans_la)


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@zocker55
und die ganzen Z12 (Offiziere mit Studium an der BW-Uni) werden alle nur 
aus reiner menschenfreundlichkeit eingestellt?

Beitrag #5913802 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5913848 wurde von einem Moderator gelöscht.
von adib (Gast)


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Bei zwischenmenchlichen Problemen gibt es 3 Möglichkeiten:
1) eat it,
2) Change it,
3) leave it,

Nimm die, die am besten zu dir passt.

Hth Adib .

von Guggel (Gast)


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> (Offiziere mit Studium an der BW-Uni) werden alle nur
> aus reiner menschenfreundlichkeit eingestellt?

Manche sind ja nicht unqualifiziert.
Manche sind vernuenftigen und guten Loesungen gegenueber auch 
aufgeschlossen.

Das wars dann aber auch.

Was von den Damen (eher Herren) kommt, ist regelmaessig voellig 
praxisfremd.
Bei Aufwandsschaetzungen werden grundsaetzlich voellig ungeeignete 
Lieferanten (z.B. Preise ohne jede Mengenstaffelung) herangezogen.
Risiken werden voellig unterschaetzt und ziehen fatale Folgen nach sich.
Selbst wenn externe Erfahrungen bzgl. dieser Risiken bekannt sind.

Und ihre Bundeswehrmanieren sind auch das letzte.

Ich mag mit solchen Leuten am besten nix zu tun haben.

von ObersteBundesbehörde (Gast)


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Auf keinen Fall zurück in die Industrie wechseln, die geht gerade den 
Bach runter...

von Logiker (Gast)


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ObersteBundesbehörde schrieb:
> Auf keinen Fall zurück in die Industrie wechseln, die geht gerade
> den Bach runter...

Dauerhaft aber wohl nicht, und wenn doch dauerhaft, folgt der Bund 
zeitnah und damit auch die gesamte Brd.

von Jo S. (Gast)


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guttenplag schrieb:
> Ich bin Quereinsteiger beim Nachfolgeramt des BWB (BAAINBw) als
> Beamter
> auf Probe.
> Leider gab es auf dem aktuellen Dienstposten anfangs Probleme im
> Zwischenmenschlichen mit Kollegen. Meinem Chef war das wohl doch zu
> viel Rummel, weshalb er mir jetzt zur Mitte der Probezeit eine miese
> Beurteilung zukommen lassen hat.
>
> Wie würdet ihr mit der Situation umgehen?

Alles Wesentliche zu dieser Frage hat "Beamter" bereits beantwortet. Es 
wäre interessant zu wissen, welche Art von Konflikte vorgefallen sind. 
Halte dich grundsätzlich mit Privatem und vor allem mit Politik stark 
zurück. Trenne strikt Privates und Dienstliches. Das machen auch viele 
Angestellte in den Unternehmen so.

Auch in deinem Privatleben mußt du vorsichtig sein. Wer in einem 
Rüstungsamt tätig ist, muß wissen, dass er von Geheimdiensten überprüft 
worden ist und laufend überwacht wird. Da du Probleme im Amt hast, wirst 
du wahrscheinlich intensiver beobachtet werden. Zumindest der 
amtsinterne Sicherheitsdienst ließt diesen Thread mit.  ;)

> Ich gehe davon aus, dass mein derzeitiger Chef mir keine besseren
> Bewertungen geben wird.
> Ich sehe daher nur die Möglichkeit im Amt zu wechseln.

Dein primäres Ziel sollte sein, im aktuellen Posten zu bleiben und die 
Probezeit zu bestehen. Wie "Beamter" schon geschrieben hat, mußt du das 
Gespräch mit deinem Chef suchen, überraschend und zu einem günstigen 
Zeitpunkt. Wenn er sich darauf vorbereiten kann, wird das nur zu deinem 
Nachteil sein.

Lösung des Problems: Konflikte mit Kollegen vermeiden.  :)
Als Neuling mußt du dich einordnen, als Beamtenanwärter mußt du dich 
unterordnen.

> Die Probezeit
> werden diese daher bestimmt auf 5Jahre verlängern.
> Worst-Case klappt es auf einer anderen Stelle im Amt dann auch nicht und
> ich stehe spätestens nach Ablauf der 5Jahre auf der Straße.
>
Nach 5 Jahren in einem Amt rausgeworfen zu werden ist bestimmt worst 
case.

> Am liebsten wäre mir wieder zurück in die Industrie zu gehen, aber wie
> verkaufe ich den Ausflug zum Staat?
> und wenn die anhand von Chefes Vorlage dann auch noch ein Zeugnis
> erstellen, gute Nacht.

Zur 2. Frage: Zurück in die hochgelobte sog. freie Wirtschaft.  :)

Du solltest auf jeden Fall schon mit dem Bewerben anfangen. Dein Problem 
würde ich so lösen: Du wurdest vom Amt geködert. Du würdest an 
Spitzentechnik mitarbeiten. Da du sehr technikbegeistert bist, bist du 
schnell überzeugt worden, dort arbeiten zu wollen. In der Anfangszeit 
warst du auf technischen Schulungen von hohem Niveau - wiederum volle 
Begeisterung. Nun bist du seit ein paar Monaten in der Abteilung und du 
mußt feststellen, daß die Realität nichts mit dem zuvor Versprochenem zu 
tun hat, eher das Gegenteil. Du hast dich auch bei anderen Abteilungen 
umgehört, es ist im gesamten Amt so. Für dich ein totlangweiliger Job, 
den du nicht länger ausüben willst, da es keine Perspektiven gibt.

So oder so ähnlich.   ;)

Du mußt unbedingt im Anschreiben eine Begründung nennen! Wenn nicht, 
dann denkt der Personaler beim Lesen des Lebenslaufs: Anfangs war er in 
der Industrie, packte aber die Anforderungen nicht (unfähig und faul) 
und suchte sich dann einen Ruheposten im Amt. Aber nicht einmal dort 
erfüllt er die niedrigen Anforderungen - sie werfen ihn raus. Die rote 
Warnleuchte blinkt.  :)  Deshalb mußt du solche Gedanken vorab 
unterbinden.

Die Geschichte kannst du sogar zu deinem Vorteil nutzen: Wegen der 
vielen hochwertigen techn. Schulungen bist du höher Qualifiziert (wenn 
es beim Vorstellungsgespräch zu inhaltlichen Fragen kommen sollte, 
bittest du um Verständnis wg. Dienstgeheimnis). Du bist sehr leistungs- 
und zielorientiert - die Trägheit im Amt nervt dich.

Wenn du´s richtig anstellst, schadet dir der mißlungene "Ausflug zum 
Staat" nicht.  ;)

Wünsche dir viel Erfolg im aktuellen Dienstposten bzw. beim Bewerben!

Schöne Grüsse an alle!
                              Jo S.

von Jo S. (Gast)


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Ach, das mit dem Zeugnis ...

Also, du hast mit deinem Vorgesetzten schon mal gesprochen, dass dir der 
Job keine Freude macht. Er hat dir daraufhin gedroht, dass er dir Steine 
in den Weg legen wird, solltest du das Amt verlassen wollen, z.B. hat er 
mit einem schlechten Zeugnis gedroht.

von Puzzybörger (Gast)


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guttenplag schrieb:
> Ich bin Quereinsteiger beim Nachfolgeramt des BWB (BAAINBw) als Beamter
> auf Probe.
> Leider gab es auf dem aktuellen Dienstposten anfangs Probleme im
> Zwischenmenschlichen mit Kollegen. Meinem Chef war dass wohl doch zu
> viel Rummel, weshalb er mir jetzt zur Mitte der Probezeit eine miese
> Beurteilung zukommen lassen hat.

Dann bist du doch bestens qualifiziert als Politiker! Da kannst du sogar 
versprechen machen, es brechen, das Volk sich gegen dich aufbringen und 
dennoch an der Macht bleiben kannst. Noch besser, auf Wahlzettel kann 
ein Name stehen die das Volk gewählt haben, du dafür aber an dessen 
Stelle das Amt antrittst.

von Jo S. (Gast)


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Ach, noch was.   :)

Bewirb dich zunächst bei den Rüstungslieferanten. Du stellst deine 
Vorzüge heraus: Du kennst die wichtigsten Personen im Amt, also deren 
Kunden. Du kennst die internen Abläufe, Entscheidungsprozesse, etc. pp.

von Keine Zukunft für das Automobil (Gast)


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ObersteBundesbehörde schrieb:
> Auf keinen Fall zurück in die Industrie wechseln, die geht gerade
> den Bach runter...

Die bräuchte wieder mal mehr Aufträge... wenn die Beschaffung etwas 
flotter unterwegs wäre...

von Bernd S. (Gast)


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Man könnte bei uns umschulen bei der Kapitol!

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