Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spezieller OPV gesucht


von OPV gesucht (Gast)


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Guten Abend,

Ich suche einen OPV der mit mit 6 V und GND versorgt werden kann, eine 
GBP von min 10 MHz und eine Spannung von +/- 15 Volz beträgt( er muss 
dann nicht funktionieren sondern lediglich nicht kaputt gehen )

von Georg Friedrich Prinz von Preußen braucht Geld (Gast)


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OPV gesucht schrieb:
> [...] und eine Spannung von +/- 15 Volz beträgt [...]

Also an den Eingängen können Spannungen zwischen + und - 15V auftreten 
bei einer asymmetrischen Spannungsversorgung von 6V.
Ich vermute mal, dass die Eingänge dabei mit Kondensatoren entkoppelt 
sind oder ist es eine DC-Kopplung?

von Lurchi (Gast)


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OPs die an beiden Seiten deutlich mehr als die Versorgung vertragen sind 
selten.  Ich wüßte da vor allem den ADA4177 - nur da ist die GBW mit ca. 
4 MHz niedriger.

Zur Not müsste man den Schutz separat aufbauen (widerstand + Dioden 
(sofern nicht schon im OP + ggf. 2 depl. mode FETs).

von Georg Friedrich Prinz von Preußen braucht Geld (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Zur Not müsste man den Schutz separat aufbauen

Das wäre auch meine Idee, aber dafür bräuchte man mehr 
Schaltungsdetails, um hier helfen zu können.

von Niklas M. (n1klas)


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Das ganze soll als 2xFacher Verstärker arbeiten. Da der ADC jedoch nicht 
mehr als 6 bis -0,3V verträgt, habe ich mir gedacht es gleich über einen 
Opamp laufen zu lassen, der diesen Bereich einhält.

+/- 15 Volt liegen am + Eingang an. Bisher ist nichts entkoppelt.

von Niklas M. (n1klas)


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Georg Friedrich Prinz von Preußen braucht Geld schrieb im Beitrag 
#5911993:
> Lurchi schrieb:
>> Zur Not müsste man den Schutz separat aufbauen
>
> Das wäre auch meine Idee, aber dafür bräuchte man mehr
> Schaltungsdetails, um hier helfen zu können.

Naja das wollte ich eigentlich umgehen, um nicht das Ausgangssigal zu 
verändern.

von Lurchi (Gast)


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Ein externer Schutz über 2 FETs mit Widerstand dazwischen und Dioden zur 
Versorgung des OPs (bei vielen OPs schon drin) ändern nicht viel am 
Signal.

Je nach ADC kann man bei der Bandbreite auch mit Abstrichen klar kommen.

von Dieter (Gast)


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"OPV gesucht (Gast)"=Niklas M. ?

BF256 statt teurer Picoamperdiode.

von Andreas M. (amesser)


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Ich würde das Eingangssignal mit einem Spannungsteiler herabsetzen und 
dann den OPV mit einer größeren Verstärkung laufen lassen.

-0.3 bis 6V hört sich für mich komisch an. Ist das der Arbeitsbereich 
des ADCs? Wie groß ist denn die Referenzspannung?

von Niklas M. (n1klas)


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Ich hab den Bereich der Schaltung um den es hier geht einmal angefügt.

In den ersten OPV (V_supply +/- 15V) kommt das Signal mit halber 
Amplitude und 1.25V Offset rein. Es kann aber im Fehlerfall +/- 15 Volt 
anliegen.

Der nachfolgende ADC hat einen Spannungsbereich von 0-5 V. Würde den OPV 
deshalb gerne mit -0.3V am neg. Supply betreibe, damit ich echtes rail 
to rail erreiche.

Lurchi schrieb:
> Ein externer Schutz über 2 FETs mit Widerstand dazwischen und Dioden zur
> Versorgung des OPs (bei vielen OPs schon drin) ändern nicht viel am
> Signal.
>
> Je nach ADC kann man bei der Bandbreite auch mit Abstrichen klar kommen.

Ich habe noch nie so ein Überspannungsschutz mit Mosfets aufgebaut, 
würde es sich auch für den Aufbau wie im Anhang eignen?

Dieter schrieb:
> "OPV gesucht (Gast)"=Niklas M. ?

Ja, ich war eben unterwegs und konnte mich nicht einloggen.

von MaWin (Gast)


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OPV gesucht schrieb:
> eine Spannung von +/- 15 Volz beträgt

Vermutlich Volt verträgt (am + Eingang als Spannungsfolger).

Jeder OpAmp, wenn vor seinen Eingang ein Widerstand geschaltet wird, der 
bei -15V weniger als den zulässigen Strom über die Eingangsschutzdioden 
durchlässt, was bei der Hochohmigkeit eines OpAmp Eingangs nichts 
ausmacht. Er darf nur nicht so hochohmig sein, dass er mit der 
Eingangskapazität an den 10MHz scheitert.

1k5 bei 10mA und 5pF wäre also ok.

von Christian L. (cyan)


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Dieter schrieb:
> BF256 statt teurer Picoamperdiode.

Mal eben bei Reichelt geguckt. Zwei BF256B kosten zusammen 56 Cent. Eine 
BAV199 mit zwei integrierten Dioden nur 5 Cent.

von Niklas M. (n1klas)


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Hier mal ein Auszug von dem Datenblatt des AD8605. Verstehe ich das hier 
richtig, dass der Eingangsstgrom nur geringer als 5mA sein muss? Der 
würde sich doch dann eigenen.

von Andi B. (andi_b2)


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Wenn die 10MHz min. GBW nicht wären, dann vielleicht sowas wie der 
LT6016. LT hat mehrere over-the-top OPVs. Eventuell ist da ja einer 
dabei.

von Andreas M. (amesser)


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Das wird so nichts. Auch Rail-To-Rail OPs haben nahe am Rand so ihre 
Probleme.

Wie schnell ist den das Signal was du Wandeln möchtest? Welche 
Signalform? der AD8605 ist auch nicht gerade der schnellste. 5V/us macht 
aus 1 Mhz Rechteck ein schönes Dreieck bei 2.5V Amplitude...

von Lurchi (Gast)


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Die generelle idee beim Schutz gegen Überspannung ist einmal die 
Spannung über dioden zur maximalen Spannung (bzw. etwas drunter) zu 
begrenzen und den Strom durch die Dioden durch einen Widerstand oder 
halt alternativ 2 FETs zu begrenzen. Die Lösung mit den FETs ist etwas 
für den Fall, dass der Widerstand etwa durch zu viel Rauschen stört.

Bei der Schaltung sieht es allerdings aus, als könnte ein Widerstand 
ausreichen. Der Teil mit dem Offset dazu sieht aber auch nicht so ideal 
aus, weil ein weitere Referenz rein kommt.

Wenn man sowieso eine relativ niederohmige Quelle hat, könnte man auch 
gut den OP mit geringer Versorgungsspannung auch als invertierenden 
Verstärker beschalten - da ist das Begrenzen der Eingangsspanung i.A. 
einfach weil ideal eine feste Spannung am OP Eingang und der Widerstand 
zur Strombegrenzung ist sowieso schon da.

Was ist das für ein ADC ?

von Niklas M. (n1klas)


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Andi B. schrieb:
> Wenn die 10MHz min. GBW nicht wären, dann vielleicht sowas wie der
> LT6016. LT hat mehrere over-the-top OPVs. Eventuell ist da ja einer
> dabei.

Ach ich Idiot - die 10Mhz sind noch aus einer anderen Berechnung als der 
Aufbau anders war. Jetzt verstärke ich ja nur noch um Faktor 2 Nach 
derzeitiger Berechnung kann ich dann ja sogar eine deutlich niedrigere 
GBP wählen.

GBP: 240kHz/2=140kHz

Lurchi schrieb:
> Der Teil mit dem Offset dazu sieht aber auch nicht so ideal
> aus, weil ein weitere Referenz rein kommt.

In wie fern macht das denn Probleme ? Ich dachte eine stabile 
Spannungsreferenz wäre dafür optimal.

Lurchi schrieb:
> Was ist das für ein ADC ?

Dieser hier wird verwendet. Der kann auch leider nicht geändert werden.

Ich lade die Schaltung einfach mal hier hoch. Dann ist es vielleicht 
etwas einfacher Schaltungsbezogene Tipps zu geben.

Wie würdet ihr das Problem auf die Schaltung denn nun lösen?

Viele Grüße,
Niklas

von Niklas M. (n1klas)


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von Lurchi (Gast)


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Die Schaltung hat noch ein paar Schwachstellen:
Die 4051 verbinden jeweils einen Kontakt. Bei den relativ hohen 
Widerständen stört die Kapazität. Bei den eher kleinen Widerständen 
stört ggf. der Schalter-Widestand (geht aber wohl gerade noch).

Für eine hohe Bandbreite sind einige der Widerständen zu groß. Für die 
großen Widerstände passt der OP27 auch nicht - der ist passend für etwa 
1-10 K.

Normal wird man nicht so viel Stufen benötigen. Mit einem 12 Bit ADC ist 
schon fraglich ob man eine 1:3:10 Abstufung braucht. Je nach Anwendung 
könnte man mit Stufen wie 1:4:16 oder 1:8 : 64 auskommen.

Beim Aufbau in 2 Stufen würde man in der ersten Stufe die grobe 
Umschaltung machen und dann in der 2. Stufe ggf. noch feine Schritte. 
Die 2. Verstärkerstufe könnte ggf. auch gleich die Begrenzung der 
Amplitude übernehmen.

Wegen des Rauschens wird man kaum mehr Verstärkung als etwa 5-10 µV/ LSB 
und damit etwa 10-20 mV für den Vollausschlag benötigen.

Der ADC hat einen Differentiellen Eingang. Das sollte man beim Offset 
berücksichtigen. Der Verstärker muss also nicht ganz an die Limites der 
Versorgung ran. Das gilt besonders dann, wenn man den ADC auch wirklich 
differentiell im Gegentakt ansteuert.

Eine wichtige Frage wäre noch ob die Masse der Signalquelle mit der 
Masse der Versorgung, dem ADC zusammen hängt. Wenn nicht hilft das bei 
der Gegentakt-ansteuerung.

von Niklas M. (n1klas)


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Hallo Lurchi,

vielen Dank für deine Einwände!

Also Grundaufgabe der Schaltung ist es ein Signal für den Messbereich 
des ADC so gut es geht zu konditionieren. Dabei ist vor der Messung klar 
ob das Signal 1V 50V oder 0.1V sein wird. Daher habe ich mir gedacht um 
je nach Messung die optimale Vertärkung / Teilung verwenden zu können, 
nutze ich eben alle Stufen aus, die mit die 4051 bieten. Das mit den 
Kapazitäten leuchtet mir ein, es wundert mich aber grad etwas, dass 
LTSpice da keine Probleme anzeigt. den OP27 hatte ich eigentlich 
gewählt, da er einen integrierten Überspannungschutz inne hat. Würdest 
du ggf diesen tauschen oder lieber die Widerstände anders 
dimensionieren?

Lurchi schrieb:
> Normal wird man nicht so viel Stufen benötigen. Mit einem 12 Bit ADC ist
> schon fraglich ob man eine 1:3:10 Abstufung braucht. Je nach Anwendung
> könnte man mit Stufen wie 1:4:16 oder 1:8 : 64 auskommen.

Könntest du das näher erläutern? Sagen wir ich habe eine Messung mit 50 
V, Teile demnach mit 16 oder 64, so müsste ich anschließend das Signal 
wieder im  nachfolgenden OPV Verstärken. Bei meiner Schaltung würde der 
2 OPV als eifacher Spannungsfolger agieren bei 50V.

Lurchi schrieb:
> Die 2. Verstärkerstufe könnte ggf. auch gleich die Begrenzung der
> Amplitude übernehmen.

Wie würdest du das angehen ? Den OPV einfach mit +- 2,5V betreiben? Das 
macht er lt. Datenblatt nicht mit.

Lurchi schrieb:
> Der ADC hat einen Differentiellen Eingang. Das sollte man beim Offset
> berücksichtigen. Der Verstärker muss also nicht ganz an die Limites der
> Versorgung ran. Das gilt besonders dann, wenn man den ADC auch wirklich
> differentiell im Gegentakt ansteuert.

Ich hatte eigentlich vor den ADC als Single Ended zu betreiben. Was 
spräche  dafür/dagegen?

Lurchi schrieb:
> Eine wichtige Frage wäre noch ob die Masse der Signalquelle mit der
> Masse der Versorgung, dem ADC zusammen hängt. Wenn nicht hilft das bei
> der Gegentakt-ansteuerung.

Geplant hatte ich, alles auf einen Massesternpunkt zu legen.

von Lurchi (Gast)


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Bei höheren Frequenzen stören die Kapazitäten der Umschalter wie 4051. 
Deshalb sollte man eher nicht so viele Verstärungs-stufen in einer Stufe 
haben. Die genaue Festlegung der Verstärkerstufen ist dann einer der 
späten Schritte.

Statt OP und Umschaltung extern könnte man auch einen fertigen PGA 
nutzen. Etwa ein MCP6V91 könnte ganz gut passen. Wenn nötig gibt es auch 
andere ähnlich Typen.

Die obere Abschätzung der maximal sinnvollen Verstärkung bzw. des 
Rauschlimits ging von Antialiasing Filterung aus. Ohne Filter vergrößert 
sich das Rauschen, so dass schon eine Bereich für 20 mV kaum noch Sinn 
macht.

Mit etwa +-2 V als Spannungsbereich für den ADC und etwa +-50mV als 
kleinsten Bereich genügt schon eine etwa 40 fache Verstärkung als 
maximaler Wert.

Bei der Eingangsstufe und einem ggf. nötigen Teiler am Eingang kommt es 
auf darauf an welche Impedanz am Eingang gefragt ist. Ggf. kann auch 
schon die erste Verstärkung mit nur 5 V oder nicht viel mehr Versorgt 
werden. Die Begrenzung wird dann einfacher.

Es kann schon passieren das dass Signal erst stärker abgeschwächt wird 
und dann wieder verstärkt wird. Da klingt komisch ist aber an sich kein 
Problem und wird z.B. auch in Oszilloskopen so gemacht.

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