Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Potentialdifferenz am NT "Minus != GND"


von AndreasB (Gast)


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Unerfreuliches Funkenschlagen mit einem neuen NT, Marke Korad 3005.
Aufgebaute Schaltung am NT angeschlossen, hierzu zum Signalausgang das 
Oszi.
Magic Smoke und gewaltig geflucht.

Messung: Zwischen "Minus" und der herausgeführten Erde aka "GND" besteht 
eine Potentialdifferenz von ca. 18 Volt.
Masse Oszi liegt aber auf Erde. Keine gutes Ergebnis.
Am Ausgangsterminal des NT ist besagte GND Buchse über zwei 
Kondensatoren mit Minus verbunden. $wasauchimmer :-(

Also habe ich die eh unbenötigte Erdungsbuchse vom Gehäusepotential 
getrennt (Gehäuseerdung des NT blieb erhalten) und schon was das Problem 
gelöst.
Es dürfen sich halt nur nicht die Gehäuse vom NT und anderen Geräten 
berühren - Floating Ground.
Seeehr grenzwertig!!

Ok ... warum passiert so was? Bin ein wenig angep** für ein Gerät mit CE 
wenn auch aus asiatischer Herkunft von einem Versender aus D - Pollin 
...

Jaaaa . ich kenne die üblichen polemischen Antworten bzgl. Herkunft, 
Preis und Qualität etc. aber sowas dürfte eigentlich nicht sein ...

bzw: Beide Geräte an der selben Steckdose, Potentialleitung ist ok.

Eure FACHLICHE Meinung dazu?

von Stefan F. (Gast)


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Eigentlich sollte der GND Anschluss keine Verbindung zu Erde haben. Ist 
da vielleicht irgendwo ein Kondensator zwischen und defekt?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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AndreasB schrieb:
> Messung: Zwischen "Minus" und der herausgeführten Erde aka "GND" besteht
> eine Potentialdifferenz von ca. 18 Volt.
Gleichspannung?
Und wieviel Strom fließt beim Kurzschluss zwischen den beiden Buchsen? 
Denn der macht ja letztlich die Umformung von festem zu flüchtigem 
Kohlenstoff...

> Am Ausgangsterminal des NT ist besagte GND Buchse über zwei
> Kondensatoren mit Minus verbunden. $wasauchimmer :-(
Schaltnetzteil = Ableitstrom

von Andreas B. (wurstelhuber)


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Lothar M. schrieb:
> Gleichspannung?
> Und wieviel Strom fließt beim Kurzschluss zwischen den beiden Buchsen?
> Denn der macht ja letztlich die Umformung von festem zu flüchtigem
> Kohlenstoff...

Ja, DC.

Strommessung hatte ich auf 2A begrenzt, diese wurde überschritten.
Die Kondensatoren zwischen Erde und Minus waren ok.

Die Versorgungsquelle des KORAD 3005 ist ein regulärer Trafo, von daher 
bin ich da etwas stutzig...

von Peter M. (r2d3)


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Stefanus F. schrieb:
> Eigentlich sollte der GND Anschluss keine Verbindung zu Erde haben. Ist

Warum denn das?!
Bei meinem Korad steht das Erdungszeichen an der Buchse. Mit dem 
billigen UT61E messe ich da auch Durchgang.
Ich habe gerade auch auf den Minus-Knopf gedrückt, weil ich mir sehr 
sicher bin, dass Du nicht Recht hast.

Bei mir hängt gerade ein Verbraucher mit 12V und 20mA am Korad.

Zwischen Minus und GND messe ich etwa 0,015V DC und 0,6V AC.

: Bearbeitet durch User
von Christian (Gast)


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Deine Probleme sind mir komplett fremd.
Ich habe 4 RNDs von der Sorte und bin mehr als zufrieden.

https://www.youtube.com/watch?v=562U6G0XTDE



AndreasB schrieb:
> Aufgebaute Schaltung am NT angeschlossen

Welche? Was, wo, wie?


AndreasB schrieb:
> Ok ... warum passiert so was? Bin ein wenig angep** für ein Gerät mit CE
> wenn auch aus asiatischer Herkunft von einem Versender aus D - Pollin

Das liegt meist nicht am Gerät.

Kabel alle geprüft? Vielleicht da was durchgescheuert?
Vielleicht Kondensator defekt?
Passiert auch schnell, dass man versehentlich Bauteile verbiegt.

Und seit wann hat Pollin denn Korad?


AndreasB schrieb:
> Also habe ich die eh unbenötigte Erdungsbuchse vom Gehäusepotential
> getrennt (Gehäuseerdung des NT blieb erhalten) und schon was das Problem
> gelöst.

Die ist doch sowieso getrennt vom Gehäusepotential.

Irgendwie verstehe ich bei dir nur Bahnhof.

von Peter M. (r2d3)


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Christian schrieb:
> Die ist doch sowieso getrennt vom Gehäusepotential.
>
> Irgendwie verstehe ich bei dir nur Bahnhof.

Das Metallgehäuse muss auf Erde liegen. Wie sollte sonst der Schutz 
funktionieren, wenn sich ein spannungsführendes Kabel, z.B. 230V löst 
und das Metallgehäuse berührt?

Könntest Du mal ein Bild vom Kühlkörper und Lüfter innerhalb Deines 
Netzteils einstellen?

AndreasB schrieb:
> Unerfreuliches Funkenschlagen mit einem neuen NT, Marke Korad 3005.

"3005" ist nicht eindeutig. Es gibt zwei verschiedene Netzteile mit 
dieser Ziffernfolge im Namen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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>> Eigentlich sollte der GND Anschluss keine Verbindung zu Erde haben. Ist

Peter M. schrieb:
> Warum denn das?!

Damit man zum Beispiel zwei Netzteile in Reihe schalten kann. Bei meinem 
3005er Modell (die Buchstaben der Modellnummer habe ich nicht im Kopf) 
ist das laut Bedienungsanleitung eine ausdrücklich vorgesehene 
Betriebsart.

> Bei meinem Korad steht das Erdungszeichen an der Buchse.

Dann ist deins wohl anders ausgebaut, als meins. Meins hat drei Buchsen 
(Plus, Minus und Erde).

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Stefanus F. schrieb:
>>> Eigentlich sollte der GND Anschluss keine Verbindung zu Erde
>>> haben.
>
> Peter M. schrieb:
>> Warum denn das?!
>
> Damit man zum Beispiel zwei Netzteile in Reihe schalten kann. Bei meinem
> 3005er Modell (die Buchstaben der Modellnummer habe ich nicht im Kopf)
> ist das laut Bedienungsanleitung eine ausdrücklich vorgesehene
> Betriebsart.

Und was hat das mit der Verbindung der GND-Buchse mit Erde (vulgo: dem 
Schutzleiterkontakt des Netzsteckers) zu tun? Nichts?

>> Bei meinem Korad steht das Erdungszeichen an der Buchse.
>
> Dann ist deins wohl anders ausgebaut, als meins. Meins hat drei Buchsen
> (Plus, Minus und Erde).

Ja. Eben. Die Erdungsbuchse des Netzteils wird man sehr häufig nicht 
brauchen. Für die Reihenschaltung zweier Netzteile sowieso nicht.

Normalerweise sind die Anschlüsse der Ausgangsspannung gegenüber dem 
Gehäuse (sprich: Erde) isoliert. Ganz unabhängig davon, ob das Gerät 
eine extra Buchse für Erde hat oder nicht. Wenn das beim TE anders war, 
dann ist sein Netzteil kaputt. Mehr kann man daraus nicht ableiten.

von Stefan F. (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Und was hat das mit der Verbindung der GND-Buchse mit Erde (vulgo: dem
> Schutzleiterkontakt des Netzsteckers) zu tun? Nichts?

Mein Netzteil hat Plus, Minus und Erde.

Haben die jetzt etwa die Erde-Buchse mit GND beschriftet? Scheint so, 
ich habe entsprechende Bilder mit Google gefunden. WTF!

Ich bin davon ausgegangen, dass du mit GND die Minus Buchse meintest.

Jedenfalls darf wie du schon sagtest keine Verbindung zwischen den 
spannungsführenden Ausgägen (Minus, Plus) und Erde bestehen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Stefanus F. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Und was hat das mit der Verbindung der GND-Buchse mit Erde (vulgo: dem
>> Schutzleiterkontakt des Netzsteckers) zu tun? Nichts?
>
> Mein Netzteil hat Plus, Minus und Erde.
>
> Haben die jetzt etwa die Erde-Buchse mit GND beschriftet? Scheint so,
> ich habe entsprechende Bilder mit Google gefunden. WTF!

Ganz normal. "GND" ist die Kurzform von "Ground". Und das ist das 
englische Wort für das deutsche Wort "Erde". Bei einem Gerät, das in 
einem Metallgehäuse verbaut ist und einen Schuko-Stecker hat, muß man 
nicht lange nachdenken, auf welchem Potential eine derartig beschriftete 
Buchse liegt.

> Ich bin davon ausgegangen, dass du mit GND die Minus Buchse meintest.

Aha. Warum das denn?

Genau deswegen habe ich anderswo so vehement gegen die Gleichsetzung 
von GND mit dem Bezugspotential einer Schaltung diskutiert (haben meine 
Mitleser nur nicht begriffen).

GND ist Ground ist Erde.

GND kann das allgemeine Bezugspotential sein. Oft ist es das auch. 
Aber manchmal eben auch nicht. Z.B. bei einem Netzteil, das in einem 
ge(schutz)erdeten Gehäuse steckt. Da haben die Ausgänge eben gerade 
keinen Bezug zu GND. Zumindest solange das Netzteil ok ist.

von Soul E. (Gast)


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Axel S. schrieb:

>> Haben die jetzt etwa die Erde-Buchse mit GND beschriftet? Scheint so,
>> ich habe entsprechende Bilder mit Google gefunden. WTF!
>
> Ganz normal. "GND" ist die Kurzform von "Ground". Und das ist das
> englische Wort für das deutsche Wort "Erde". Bei einem Gerät, das in
> einem Metallgehäuse verbaut ist und einen Schuko-Stecker hat, muß man
> nicht lange nachdenken, auf welchem Potential eine derartig beschriftete
> Buchse liegt.

Wer so ein Netzteil als Gesellenstück bauen will, der sollte die Buchse 
lieber mit "PE" kennzeichnen. Das steht für "protective earth" zu 
Deutsch "Schutzleiter". Falls es bunt sein soll, dann grüngelb.


Die Amis und Chinesen verwenden "Gnd" eigentlich für die lokale 
Schaltungsmasse, also den Punkt der per Definitionem ein Potential von 0 
Volt hat. Aber nebenher nutzt man den Begriff auch gerne mal für die 
Schutzerde, und dann kommen solche Missverständnisse zustande.

von Stefan F. (Gast)


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soul e. schrieb:
> sollte die Buchse lieber mit "PE" kennzeichnen
> verwenden "Gnd" eigentlich für die lokale Schaltungsmasse

Eben, durch die (in einen Augen) irreführende Beschriftung kam erst die 
ganze Verwirrung zustande.

Das schräge ist: Mein 3005er Korad Netzteil sieht fast so aus, wie du es 
forderst. Es hat eine grüne Buchse für die Erdung und sie ist mit einem 
Erd-Symbol beschriftet.

von Dieter R. (drei)


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AndreasB schrieb:

> Messung: Zwischen "Minus" und der herausgeführten Erde aka "GND" besteht
> eine Potentialdifferenz von ca. 18 Volt.

Und woher jetzt? Das scheint mir immer noch ungeklärt - es sei denn, die 
Potenzialdifferenz wird innerhalb der angeschlossenen Schaltung 
generiert.

Eigentlich sollte es nach allem, was hier diskutiert wurde, 
potenzialfrei floaten.

Welche Ausgangsspannung war denn eingestellt? 18V, und Plus war irgendwo 
an Gnd/Erde/Schutzleiter/PE/wasauchimmer angeschlossen?

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