Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik pH- und Redox-Elektrode auf gleichem Potenzial


von Malte (Gast)


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Je eine (nicht näher) definierte pH- und eine Redox-Elektrode befinden 
sich in der gleichen Lösung. Die jeweiligen Referenzelektroden sind auf 
einem gemeinsamen Potenzial (sprich: die Schirme der Koaxkabel sind 
elektrisch verbunden), aber ansonsten galvanisch von der restlichen Welt 
getrennt.

Kann das zu Problemen führen? Messfehler wahrscheinlich nicht, aber 
andere?

Falls die Antwort ist: "kommt auf die Elektroden an...":
Worauf bei deren Auswahl achten, damit es keine Probleme gibt?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Nun. sie duerfen sich nicht sehen. Elektrisch gesehen. Durch die pH 
Elektrode darf sowieso kein Strom fiessen.

von Malte (Gast)


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Die Spannungsmessung erfolgt mit einem hochohmigen OPAmp (LMC6482). Es 
werden halt beide Kanäle benutzt, einer für pH und einer für Redox. Von 
daher kann kein Strom so fließen, wie du das meinst (in die 
Arbeitselektrode).
Ich meinte andere Effekte an der Referenzelektrode.
https://de.wikipedia.org/wiki/PH-Einstabmesskette

von Karl K. (karl2go)


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Malte schrieb:
> Kann das zu Problemen führen? Messfehler wahrscheinlich nicht, aber
> andere?

Doch, genau Meßfehler.

Du schließt die innenliegenden Elektrode der ph-Sonde, die in der 
KCL-Referenzlösung liegt durch die außenliegende Elektrode der 
Redoxsonde mit der Meßlösung kurz. Damit wird die Referenzlösung 
unwirksam.

Du brauchst zwei voneinander galvanisch getrennte Verstärker für die 
beiden Sonden - oder schaltest sie mechanisch mit einem Relais 
wechselweise zu (beide Anschlüsse trennen).

Das Thema gabs vor ein paar Monaten schonmal hier im Forum.

von Michael B. (laberkopp)


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Malte schrieb:
> Kann das zu Problemen führen?

Ja.

Malte schrieb:
> Messfehler wahrscheinlich nicht

Doch, auch.

von Malte (Gast)


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Hmmm. Danke.

Oder beide Elektroden der Redox-Seite "in der Luft" hängen lassen und an 
einen Subtrahierer klemmen (hochohmige Impedanzverstärker davor). Dann 
kann nichts fließen und durch die pH-Elektrode sollte die Lösung 
trotzdem auf einem definierten Potenzial zwischen GND und VCC sein...

von Malte (Gast)


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Oder gibt es hier eine nicht-mechanische Lösung statt eines Relais? Gibt 
es ein Halbleiterbauelement, das hochohmig genug schalten kann?

von Malte (Gast)


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bzw. hochohmig genug öffnen in dem Fall natürlich.

von Karl K. (karl2go)


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Malte schrieb:
> Gibt
> es ein Halbleiterbauelement, das hochohmig genug schalten kann?

Da wäre die Frage: Wie hochohmig ist hochohmig genug? Die Sonden selbst 
sind ja schon sehr hochohmig. Man könnte es mit PhotoMOS versuchen, da 
müsste man nach leckstromarmen Typen suchen. PhotoMOS haben aber eine 
recht hohe Sperrkapazität, bei Gleichspannungsmessung für pH und Redox 
dürfte das nichts machen, aber bei Leitfähigkeitsmessung mit 
Wechselstrom geht das nicht.

Aber man gewinnt weder preislich noch platzmäßig, denn zwei PhotoMOS 
sind genauso groß wie ein Reedrelais mit zwei Kontakten - und auch nicht 
billiger.

Btw: Falls das wieder mal eine pH-Messung fürs Aquarium werden soll - 
vergiß das. Die üblichen pH-Glaselektroden sind nicht für Dauermessung 
geeignet, die werden "vergiftet". Das sind dann die Typen, wo bei Amazon 
in der Bewertung steht: War nach drei Wochen kaputt.

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