Hallo, Bevor ich tiefer in die Materie eintauche, habe ich an Kenner der Materie ein paar Grundsatzfragen zur Photovoltaik, damit ich weiß, ob ich überhaupt weitermachen soll: 1. Wie sieht es derzeit wirklich aus? Kann man sagen, dass sich Solarzellen unter Umständen tatsächlich amortisieren, oder geht es im Moment eher darum, Energie mit besserem Gewissen zu konsumieren (was bestimmt auch ein Faktor ist:-) 2. Wie sind die Erfahrungen mit der Lebensdauer in der Praxis? Ich denke, es gibt sie jetzt ja schon ein paar Jahre - kann man davon ausgehen, dass die wirklich 25-30 Jahre funktionieren? Sind die Wirkungsgrad-Verluste im Laufe der Jahre wirklich so gering wie angegeben (weit unter -1% pro Jahr)? 3. Wenn es wirtschaftlich gesehen ein Nullsummenspiel ist, wäre das ja schon ein sehr positiver Ansatz, um ohne Mehrkosten etwas für die Umwelt tun zu können. Ich frage mich allerdings, ob das ganze tatsächlich schon ausgereift genug ist. Was ich meine: Wie sieht es mit der CO2-Bilanz aus, wenn man Errichtung, das gesamte (Montage-)material etc., die Entsorgung und natürlich die Produktion mitberücksichtigt? Gibts da Infos dazu? V.a. ist dann auch die Frage interessant, ob eine Insellösung oder eine Speicherlösung nachhaltiger ist. Mir ist schon klar, dass die Beantwortung meiner Frage nicht so einfach möglich ist, aber ein paar Tendenzen/Empfehlungen aus vielleicht vorhandener Jahrzehntelanger Praxis wären vielleicht für einige Leser interessant. Faktoren, die aus meiner Sicht unabhängig von meinen offenen Fragen für eine Solar-Anlage in irgendeiner Form sprechen: 1.) Energie wird in Zukunft bestimmt teurer bzw. höher besteuert werden 2.) Es wird wärmer, und Kühlung wird v.a. zu Zeiten benötigt, an denen genug Solarstrom zur Verfügung steht. Es kommt mir absurd vor, genau dann noch mehr CO2 zur Kühlung zu produzieren Es gibt natürlich verschiedene Technologien mit unterschiedlichem Wirkungsgrad/Anschaffungspreis. Deswegen hätte ich eine Bitte an einen oder Mehrere Experten: Es wäre toll, wenn sich jemand die Mühe macht und meine Beispieltabelle mit korrekten Werten füttern bzw. kommentieren könnte. DANKE! Photovoltaik-Fläche: 10 m2 Kosten pro m2 bei erfahrungsgemäß bestem Preis/Leistungsverhältnis: ?? Standort (als Beispiel): Raum München Welchen Stromverbrauch nach Umwandlung fürs 230V-Netz kann ich realistischerweise zu welcher Tageszeit UNGEFÄHR abdecken (mal angenommen, es gibt keinen Schatten? Tageszeit | Leistung ---------------------------------------------------- Sommertag 1h nach Sonnenaufgang. | Sommertag mittags | Übergangszeit 1h nach Sonnenaufgang | Übergangszeit mittags |
Schau dich mal hier um: http://maps.muenchen.de/rgu/solarpotenzial?zoom=8&lat=5333151.31369&lon=4467938.70363&layers=BOOTT (Haus suchen und drauf klicken) Die restlichen Fragen beantwortet dir eigentlich großteils das Datenblatt der von dir ausgewählten Zellen. Für den Tages/Jahresverlauf ist das schoneiniges an Rechnerei, da benötigst du auch noch die genaue Himmelsrichtung und Winkel der Dachschräge dazu... Hier sind mal eine paar Beispielwerte: https://www.rechnerphotovoltaik.de/photovoltaik/voraussetzungen/sonneneinstrahlung
Eine Solaranlage amortisiert sich wenn sie richtig aufgebaut wurde je nach Einzelfall nach 8-10 Jahren. Die Lebensdauer kann locker paar Jahrzehnte sein. Dies gilt nicht für den Wechselrichter, der lebt etwa 15 Jahre.
asdf schrieb: > Eine Solaranlage amortisiert sich wenn sie richtig aufgebaut wurde je > nach Einzelfall nach 8-10 Jahren. Wenn man Reparaturen (Fehlerstromschutzschalter löst bei starkem Regen aus) und Wartungskosten berücksichtigt rutscht der Amortisierungteitpunkt in die Ferne.
Und wenn man keine zwei linken Hände hat und bei Aufbau und Reparatur selbst mitwirkt, rückt er wieder in greifbare Nähe. WR werden zu hauf gebraucht angeboten. Auf jeden Fall Solarthermie auch gleich aufbauen oder zumindest vorbereiten. Ideal wäre, die Wasserschlangen hinten auf die Module anbringen, da bei niedriger Halbleiter-Temperatur der Wirkungsgrad steigt. Gegenstromprinzip anwenden: diesen Wasserkreislauf zum Vorwärmen verwenden.
Ein wesentlicher CO2 Anteil waeren zB die 5 Polen die du zur Montage wegen guenstig kommen laesst. Wenn die jeden Tag auch nochmals 500km fahren...
Besserwisser schrieb: > Auf jeden Fall Solarthermie auch gleich aufbauen oder zumindest > vorbereiten. Aus eigener Erfahrung: Solarthermie würde ich vermeiden. Solarthermie ist schwerer zu handeln als Photovoltaik - Vermeidung von Stagnation, Ausdehnungsgefäße, Luft im System usw... Bau auf die Fläche lieber ein paar mehr Photovoltaik-Module. Die Brauchwasser-Erwärmung würde ich dann mit einem Heizelement machen, welches seinen Strom aus der Voltaik-Anlage bezieht.
Heinz schrieb: > Aus eigener Erfahrung: Solarthermie würde ich vermeiden. Ja, ist bei mir auch ein Quell der Beschäftigung. :( Kommt aber darauf an, bei neubau der Heizungsanlage oder des ganzen Hauses ist das schon eine Option. Röhrenkolelkektoren mit belüftung(?) würd ich empfehlen. Noch ein Punkt der gerne unter den Tisch fällt: Solche Investitionen verringern die laufenden Asgaben in der Zukunft. Und ich finde es beruhigend wenn ich weiss dass meine Heizug auch bei Stromausfall in Betrieb zu nehmen ist. Zu einem Teil der Ausgangsfrage: Die Panels haben sich nach 1(Süditalien) bis 2-3(D)Jahren energetisch amortisiert. Degeneration... 2014 14.031kWh 2018 14.588kWh ..mal sehen.. wenn die in 50 Jahren noch 10% bringen dann wäre der tägliche Bedarf immer noch 8 Monate in Jahr erzeugt.
Heinz schrieb: > Bau auf die Fläche lieber ein paar mehr Photovoltaik-Module. > Die Brauchwasser-Erwärmung würde ich dann mit einem Heizelement machen, > welches seinen Strom aus der Voltaik-Anlage bezieht. Das Heizelement sollte ein Bitcoin-Miner sein, dann kommen noch ungefähr 15 Cent Cash pro verheizte kWh zusätzlich mit rein, die Heizleistung wird dadurch nicht geschmälert.
Vor allem sollte man mal mit seiner Versicherung reden. Da die Feuerwehren solche Häuser immer öfetr kontrolliert abbrennen läßt. Der Strom läßt sich abstellen , aber die Zellen produzieren ja weiter. Vielleicht kostet die Gebäudeversicherung danach das x-fache. :-o
Heinz schrieb: > Bau auf die Fläche lieber ein paar mehr Photovoltaik-Module. > Die Brauchwasser-Erwärmung würde ich dann mit einem Heizelement machen, > welches seinen Strom aus der Voltaik-Anlage bezieht Immer wieder abenteuerlich welchen Stuss die beschäftigungslosen Leute hier schreiben. Wirkungsgrad 90 vs. 20%, Kosten pro kW 1/4.
MaWin schrieb: > Wirkungsgrad 90 vs. 20%, Kosten pro kW 1/4. Das stimmt, es sagt aber über die praktische Nutzbarkeit von ST wenig aus. Das sind Zahlen aus den ST (Solarthermie) Hochglanzprospekten. Man sollte auch hinter die Fassade schauen. Hier ein Beispiel aus der Praxis: Eine beliebige ST-Anlage (20m² ST) liefert im Mai-September auf 52° nrdl. Breite ca. 30-50kWh pro Tag. (Rein-Ertrag im Speicher wohlgemerkt!) Davon tatsächlich genutzt: 10kWh (Duschen, sonstiges Warmwasser). Bedeutet: Im Sommer hat diese Anlage um 10Uhr morgens den Verbrauch vom Vortag wieder aufgeholt. Der Rest ist nicht nutzbar - Waste. Ausnahme wäre, dass der Anwender einen Pool hat, was ich hier aber mal ausklammern möchte, da das auf die wenigsten zutrifft. Von Mitte Oktober bis Ende Februar liefern ST-Anlagen nahezu keinen Wärmeertrag. Man kann die Datenblattwerte nicht 1 zu 1 zur Entscheidung ST vs. PV heranziehen. Nutzerverhalten und reale Ertragsmöglichkeiten sind einzubeziehen. PV Anlagen sind bei indirektem Licht wesentlich effektiver, denn jedes Photon kann genutzt werden (übertrieben gesagt). Im Winter liefert eine PV 20m² immerhin ca 1kWh pro Tag dazu. ST braucht eine bestimmte Mindesteinstrahlung, um verwertbare (!!) Temperaturen zu erzeugen. Bei ST läuft von November bis Februar meist noch nicht mal die Pumpe an. Bei PV ist die praktischen Ausbeute höher und Betrieb/Wartungsaufwand deutlich unkritischer als bei ST-Anlagen.
Heinz schrieb: > Im Sommer hat diese Anlage um 10Uhr morgens den > Verbrauch vom Vortag wieder aufgeholt Ja und dafür gibt es dann tolle "Rückkühl-Funktionen" bei denen nachts die Solarpumpe läuft, um die Speicher zu leeren, damit die Anlage am nächsten sonnigen Tag nicht stagniert. Geht aber nur bei Flachkollektoren, nicht bei Röhrenkollektoren.
Hallo "Ein wesentlicher CO2 Anteil waeren zB die 5 Polen die du zur Montage wegen guenstig kommen laesst. Wenn die jeden Tag auch nochmals 500km fahren..." Etwas hemdsärmelig und wohl nicht ganz der PC (...) entsprechend formuliert aber genau das zeigt auf das der ganze Kram mit der CO2 Bilanz ein schwieriges bis unlösbares Rechenproblem ist. Während die Produktion selbst schon eingerechnet ist - wird es beim Transportweg (Der Photovoltaikmodule) schon schwieriger, auch der Aufbau ist ein Faktor der wohl gar nicht zuverlässig berechnet werden kann (wie dein Beispiel deutlich zeigt) und wenn man etwas tiefer geht: Das Silizium (Als Grundstoff nicht als fertiger Halbleiter / Solarzelle), das Alu, die verschiedenen Kunststoffe, das Kupfer für die Kabel usw. muss auch irgendwie gefördert und zum Produkt hin verarbeitet werden. Wie viel Energie das benötigt (und aus welchen Quellen diese Energie gewandelt - umgangssprachlich gewonnen- wird) dürfte nicht zuverlässig zu bestimmen sein. Letztendlich ist sowieso alles Solarenergie bzw. Kern(Fusion) Energie - unser Problem sind dummerweise die Zwischenschritte, das das alles "etwas" länger dauert und das es mit den direkten Zugriff gewisse Probleme gibt ;-) Halt die berühmten astronomischen Größen die so gar nicht mit unseren Zeitmaßstäben und Größenordnungen gemeinsam haben. Jemand
Bernd K. schrieb: > Das Heizelement sollte ein Bitcoin-Miner sein, dann kommen noch ungefähr > 15 Cent Cash pro verheizte kWh zusätzlich mit rein, die Heizleistung > wird dadurch nicht geschmälert. Der Miner kostet aber auch ein Vielfaches eines Heizelementes und muss noch entsprechend umgebaut werden, damit man ihn in den Wasserboiler stecken kann.
Für den Eigenbedarf rechnet es sich, momentan gibt es für die Einspeisung etwas über 10 Cent. Eine Insllösung ist uninteresant, weil die Letzten KW zu teuer werden. Man rechnet pro 1000 kw/h Verbrauch, 1 KW peak auf dem Dach und 1KW Speicher. Eine Notstromfunktion ist nicht automatisch im Wechselrichter, diese muss man extra löhnen. Bei gebrauchten WR schon gar nicht, da muss man auch auf den Softwarestand achten ob sie noch erlaubt sind(Zum einspeisen). Der Energieversorger mus bis 30 KW Leistung dein Strom abnehmen. Wenn würde ich dir nur PV empfehlen und damit auch das Wasser erwärmen kannst. Wenn du noch erweitern willst kannst du dir eine Wärmepumpe zulegen und damit im Sommer kühlen. Eines ist sicher, der Strompreis wird steigen.
Heinz schrieb: > Bau auf die Fläche lieber ein paar mehr Photovoltaik-Module. > Die Brauchwasser-Erwärmung würde ich dann mit einem Heizelement machen, > welches seinen Strom aus der Voltaik-Anlage bezieht. Das ist wohl der größte Schwachsinn. Alleine die benötigte Fläche ist für gleiche Wärmeleistung über PV fast einen Faktor 5 größer.
Heinz schrieb: > Bau auf die Fläche lieber ein paar mehr Photovoltaik-Module. > Die Brauchwasser-Erwärmung würde ich dann mit einem Heizelement machen, > welches seinen Strom aus der Voltaik-Anlage bezieht. So ein Blödsinn. Ein "paar mehr" Module heißt so cirka das vierfache an notwendiger Fläche. Wärmespeicher brauchst du trotzdem. Also was ändert sich? Die Art der Energieübertragung vom Erzeuger zum Speicher. Und dafür diese Platzverschwendung und die erheblichen Mehrkosten durch die große Anzahl der PV Module? Nenne mir einen (!) sinnvollen Einwand gegen Thermie. Stagnation, Luft usw sind bei einer gut gewarteten und geplanten Anlage kein Problem. Viele Grüße Servo
Servo schrieb: > Nenne mir einen (!) sinnvollen Einwand gegen Thermie. Er hat doch eh einige geschrieben: * Ertrag gegengleich zum Bedarf (ausgenommen Pool) * Einfacherer Betrieb/Wartung Und er hat auch geschrieben: > Man kann die Datenblattwerte nicht 1 zu 1 zur Entscheidung ST vs. PV > heranziehen. Nutzerverhalten und reale Ertragsmöglichkeiten > sind einzubeziehen." Das ist deutlich konstruktiver als "So ein Blödsinn." bzw. "Das ist wohl der größte Schwachsinn."
So dumm ist das mit PV und Heizung gar nicht. Neue PV-Anlagen werden auf 70% ihrer Peakleistung begrenzt, die restlichen 30% muss man selbst verbrauchen. Warmwasser zu produzieren ist dafür perfekt geeignet, weil man da einen sehr günstigen Energiespeicher hat. Wenn man sowieso eine Wärmepumpe verbaut hat (was bei den meisten Neubauten inzwischen der Fall ist), braucht man kein einziges zusätzliches Teil. Der Gesamtwirkungsgrad ist bei einer Leistungszahl von >3 auch nicht viel schlechter. Obwohl es darauf gar nicht ankommt - die Mehrkosten für Solarthermie holt man nur schwer wieder rein. Bei einer Nachrüstlösung ohne vorhandene Wärmepumpe mag das vielleicht anders aussehen (wobei man selbst dann mal nachrechnen müsste, v.a. wegen der 70%-Regelung). Aber PV für Warmwasser zu nutzen ist nicht pauschal unsinnig, wie es hier behauptet wird.
Heinz schrieb: > Bei ST läuft von November bis Februar meist noch nicht mal die Pumpe an. > Bei PV ist die praktischen Ausbeute höher und Betrieb/Wartungsaufwand > deutlich unkritischer als bei ST-Anlagen FuD, man nimmt Vakuumröhrenkollektoren, keine Schwimmbadheizungsmatten. Ein Haus braucht beispielsweise 10MWh Heizenergie im Jahr. Unbeachtet der zeitlichen Verteilung also 12.5kWp oder 100m2 PV Fläche zum Preis von ca. 16000 EUR. Bei Solar kommt man mit 1/4 der Fläche und Kosten aus. Speicher fehlt in beiden Fällen, denn Akkus taugen nicht und Kessel wäre gleich.
MaWin schrieb: > Bei Solar kommt man mit 1/4 der Fläche und Kosten aus. Speicher fehlt in > beiden Fällen, denn Akkus taugen nicht und Kessel wäre gleich. Dafür bekommt man halt auch "nur" Wärme, und die auch gerade dann, wenn man sie nicht braucht. Strom ist eine höherwertige Energieform, man kann mit einer Wärmepumpe mehr rausholen, kühlen, ins Netz einspeisen, für was anderes verwenden, auch Akkus werden immer interessanter.
MaWin schrieb: > FuD, man nimmt Vakuumröhrenkollektoren, keine Schwimmbadheizungsmatten. Das Beispiel oben war mit Vakuumröhrenkollektoren. Ich erläutere kurz: Im Winter bzw (November bis Februar) fallen ca. 100W/m² Sonnen-Leistung an. In der Praxis ist das so, dass im Solarkreislauf ca. 20-40l Solarflüssigkeit sind. Diese müssen mit den 100W/m² erstmal auf Betriebstemperatur gebracht werden. Ein Teil der Solarflüssigkeit hat morgens winterliche Aussentemperatur. Betriebstemperatur bedeutet, sie muss ca. 5°C über Speichertemperatur sein. Wenn man einen Warmwasser-Speicher heizen will, sind das mind. 45°C (unten im Speicher) Um mit einer 20m² Anlage im Winter 40l Solarflüssigkeit auf Betriebstemperatur zu bringen braucht es 1-2 Stunden. Vorher gibt es keinen brauchbaren Energieeintrag und der Speicher zieht soviel Energie aus dem Solarfluid, dass die Pumpe bei 100W/m² im Winter immer wieder stoppen muss. Also was ich sagen will: Jenseits der Datenblätter wartet die Praxis und da ist meiner Erfahrung nach PV bzgl. real(!) nutzbarem(!) Ertrag und Wartungsaufwand im Vorteil.
Heinz schrieb: > Im Winter bzw (November bis Februar) fallen ca. 100W/m² Sonnen-Leistung > an. Wo kann man so was recherchieren? Das würde der Angabe nach ja auch bedeuten das die PV anlange nur 1/10 ihrer Leistung entfalten kann? Im Sommer sinkt der Wirkungsgrad der PV Anlage ja aufgrund der Erwärmung. Hat da jemand mal Messwerte zu den realen nutzbaren Energien aufgezeichnet? Gerade auch bei Wärmepumpen nimmt der Wirkungsgrad im Winter wenn die Wärme gebraucht wird stark ab. Heinz mach doch mal bitte Fotos von der Anlage mit der du deine Erfahrungen gesammelt hast und deren Leistungsdaten.
Hier zwei Mess-Schriebe der genannten Anlage. Bei allen anderen mir bekannten Anlagen ist es - prinzipbedingt - ähnlich.
SolarQuest schrieb: > Wo kann man so was recherchieren? Für sowas kannst du die Globalstrahlungskarten vom DWD nehmen. Gibt es monatsweise. Und ja, auch eine PV schmeißt im Winter kaum was ab. Dazu scheint die Sonne bei uns im Winter einfach viel zu flach auf die Module bzw Kollektoren und muss zudem noch durch eine ziemlich dicke Luftschicht. Ich kann mich dem Argument anschließen, dass zu genau diesen Zeiten die PV die Nase etwas vorn hat. Die Verluste in einer ST-Anlage sind dann vergleichsweise hoch. Allerdings braucht man für die gleiche Leistung immer noch die ca. 4-fache Fläche im Vergleich zur ST. Wenn die PV Anlage dann auch noch so groß dimensioniert wird, dass man mit ihr indirekt über Wärmespeicher heizt und im Sommer überschüssige elektrische Energie einspeist, dann will auch das Finanzamt ein Stück vom Kuchen haben. Denn dann wollen die für die Eigennutzung der elektrischen Energie, was ja durch das (indirekte) elektrische Heizen eine Menge sein wird, auch noch Steuern sehen. Ich habe irgendwo im Netz eine Beispielrechnung gesehen, da ging es um ca 4,5Ct/kWh an Steuern für die Eigennutzung. Nur mal im Vergleich. Heizöl kostet momentan ca 70€/100L. Bei ca. 10kWh/L sind das ca. 7Ct/kWh. Viele Grüße, Servo
Die Solarzellen armortisieren sich, wenn man sie für quasi den Herstellungspreis kaufen kann, innerhalb von 2..3 Jahren. Ersatzweise kauft man gebrauchte Module, da bekommt man z.B. eine ganze Palette mit 40 Stück (!) 90-Watt-Module für unter 500 Euro. Direkt in China ist das der Preis für Neuware ... Beim Kauf in Deutschland (Preis ca. Faktor 3..4) durch Händlermargen und Zoll. Wer braucht das?
Besserwisser schrieb: > Ideal wäre, die Wasserschlangen hinten auf die Module anbringen, da bei > niedriger Halbleiter-Temperatur der Wirkungsgrad steigt. Hm, meine Solarkollektoren werden durchaus 100 bis 120°C warm, auch im Winter, bei Stagnation auch 160°C. Das würde nur gehen, wenn man die Kollektoren auf 40-60°C hält und mit einer Wärmepumpe arbeitet, oder direkt per Wärmetauscher in die Fussbodenheizung geht. Aber dann: Wohin mit der Wärme im Sommer? Also wenn Du ein Schwimmbad hast, welches Du heizen kannst, oder die Wärme im Sommer zum Aufladen der Wärmepumpe in den Boden schicken kannst ok, aber ansonsten dürfte Luftkühlung besser sein.
Heinz schrieb: > Im Sommer hat diese Anlage um 10Uhr morgens den > Verbrauch vom Vortag wieder aufgeholt. Der Rest ist nicht nutzbar - > Waste. Das wäre Abfall, wenn man Energie aufwenden müsste um es zu erzeugen. So ist es nicht mehr Abfall, als lägen da normale Dachziegel. Dafür muss ich den ganzen Sommer keine nennenswerte Energie für Warmwasser aufwenden, kann im Herbst deutlich später anfangen und im Frühjahr deutlich eher aufhören mit heizen. Dieses Jahr Heizen bis Ende März, dann noch an zwei Tagen im April und an zwei Tagen im Mai.
Karl K. schrieb: > Wohin mit der Wärme im Sommer? Ein Bekannter verbläst sie mit einem Autokühler, wenn der Speicher zu heiss wird. Billig und leistungsfähig. Besser ist aber Abschattung der Kollektoren per Rollladen, das schützt auch vor Hagel.
MaWin schrieb: > Besser ist aber Abschattung der Kollektoren per Rollladen, das schützt > auch vor Hagel. Ja, aber das baut einem keiner aus Dach, weil die Bauteile keine Aufdachzulassung haben. Muss man selbst machen, Rolläden an sich sind auch in der Größe sehr teuer. Besser einen Kühler nehmen oder einen Heizkörper mit 5kW Leistung.
Karl K. schrieb: >> Im Sommer hat diese Anlage um 10Uhr morgens den >> Verbrauch vom Vortag wieder aufgeholt. Der Rest ist nicht nutzbar - >> Waste. > > Das wäre Abfall, wenn man Energie aufwenden müsste um es zu erzeugen. So > ist es nicht mehr Abfall, als lägen da normale Dachziegel. Ja das ist richtig, aber auch aus dem Zusammenhang gelöst. Mein Argument bezog sich auf die Aussage, dass ST 90% Wirkungsgrad hat und PV nur 20%. Ich versuchte damit zu erklären, dass das zwar nach Datenblatt korrekt ist, aber andererseits der Ertrag einer 20% PV zu jedem Zeitpunkt komplett genutzt werden kann aber der Ertrag einer 90% ST eben von Mai bis Mitte/Ende September nicht, weil eben nur Warmwasser damit erzeugt werden kann und man zum Duschen/Waschen/Abwaschen etc eben höchstens 10kWh pro Tag benötigt. Der Restertrag der ST ist in den wärmeren Jahreszeiten nicht nutzbar.
Heinz schrieb: > Rolläden an sich sind > auch in der Größe sehr teuer. Besser einen Kühler Auch hierzu nochmal Zahlen, wen es interessiert: Bei einer 20m² ST kostet eine Beschattungsanlage mit Markise/Rolläden etc leicht 2-3000€ ohne Montage. Die Variante mit Kühlung kostet ca. 800€.
Bernd K. schrieb: > Was es alles gibt in dieser perfekt regulierten Welt... Wenn der Wind Dir die runter und auf Nachbars Auto bläst, wirst Du merken, wie perfekt seine Rechtsschutz funktioniert. Heinz schrieb: > Ich versuchte damit zu erklären, dass das zwar nach > Datenblatt korrekt ist Meiner Meinung nach ist das eh nicht vergleichbar, da Solarthermie niederwertige Wärme liefert, mit der ich eben nur heizen kann.
Zur Gewinnung von Warmwasser aus Strom gibt es von diversen Herstellern Boiler mit Wärmepumpe. In Verbindung mit Photovoltaik könnte das durchaus Sinn machen, im Sommer auf diesem Weg sein Warmwasser zu machen.
Florian W. schrieb: > Boiler mit Wärmepumpe Und wo holt die Wärmepumpe ihre Wärme her? Aus der Umgebungsluft?
Karl K. schrieb: > Meiner Meinung nach ist das eh nicht vergleichbar, da Solarthermie > niederwertige Wärme liefert, mit der ich eben nur heizen kann. Stimmt. Aber die niderwertige Energie kostet im Bestand deutlich mehr als der hochwertige Strom. Außerdem lässt sie sich recht niderpreisig speichern. Mir wird hier in in der Diskussion zu wenig differenziert. MFH im Bestand mit einem Heizkessel im Keller und den ganzen Heizkörpern ist super für ST. EFH als Neubau eignet sich wegen des geringen Wärmebedarfs besser für PV inkl. Wärmepumpe, dann aber auch ner Flächenheizung. Dazwischen ist vieles möglich und einiges sogar sinnvoll;-) Hauptsache weg vom Öl bzw Gas, denn die Preise waren und sind nie vorhersehbar.
Karl K. schrieb: > Und wo holt die Wärmepumpe ihre Wärme her? Aus der Umgebungsluft? Ein Luft-Wärmepumpe ja. Es wird ja Wärme (Energie!) transportiert. Das funktioniert (fast) unabhängig von der Temperatur. Selbst in 5 Grad kalter Luft ist ne Menge Wärme drin. Wärme ist nicht Temperatur. Viele Grüße, Servo
Servo schrieb: > Ein Luft-Wärmepumpe ja. Die Dinger die ich auf die Schnelle gefunden habe, holen ihre Luft aus der Umgebung ab. Also sprich aus dem Haus, in dem sie steht. Die zieht also Energie aus dem Haus ab, die Du dann wieder zuheizen musst. Eine kurze Überlegung ergibt: Manche Leute lassen sich auch jeden Scheiss verkaufen. Servo schrieb: > Selbst in 5 Grad > kalter Luft ist ne Menge Wärme drin. Überschlagen wir doch mal: Wir wollen 100L Wasser von 10°C auf 60°C erwärmen. Dazu brauchen wir knapp 20MJ Energie. Mit einem COP von 3 entnehmen wir 3/4 davon der Luft, also 15MJ = 4.4kWh. Darf die Luft von 5°C auf 0°C abgekühlt werden, bekommt man aus 1m³ = 1.2kg Luft mit einer Wärmekapazität von 1010J/kgK (RH 60% bei 5°C) etwa 6kJ. Um die 100 Liter Wasser warm zu machen, muss man also 2500m³ Luft durch die Wärmepumpe ziehen. Das ist ungefähr 5mal der Rauminhalt eines EFH. Das ändert sich auch nicht viel, wenn man von 20 auf 15°C kühlt, oder von 10 auf 0°C. Außer dass man regelmäßig den Taupunkt unterschreitet und das auskondensierende Wasser aus der Luft auch noch irgendwo hinwill. Im Zweifelsfall verkriecht es sich in die hinterste Kellerecke und feiert dort Party mit dem Schimmel. Die Rechnung ergibt: Manche Leute lassen sich auch jeden Scheiss verkaufen. Btw: Der Nachbar läßt grad den Garten aufbuddeln für Erdwärmepumpe. Die Luftwärmepumpe des Vorbesitzers war wohl doch nicht so dolle, und die hat sich die Luft aus dem nahezu unerschöpflichen Reservoir "da draußen" geholt.
Karl K. schrieb: > Servo schrieb: >> Ein Luft-Wärmepumpe ja. > > Die Dinger die ich auf die Schnelle gefunden habe, holen ihre Luft aus > der Umgebung ab. Also sprich aus dem Haus, in dem sie steht. Die zieht > also Energie aus dem Haus ab, die Du dann wieder zuheizen musst. > > Eine kurze Überlegung ergibt: Manche Leute lassen sich auch jeden > Scheiss verkaufen. Äähhh... Die Dinger laufen im Sommer mit der Wärmepumpe. Da wird dir die Wärme, die dem Keller entzogen wird, sicher nicht fehlen. Im Winter werden sie von der Pellet-/Gas-/Öl-Heizung aufgeheizt. Die Überlegung war wirklich sehr kurz.
Florian W. schrieb: > Die Dinger laufen im Sommer mit der Wärmepumpe. Da wird dir die Wärme, > die dem Keller entzogen wird, sicher nicht fehlen. Ignorierst Du jetzt die Zahlen oder was hast Du an der Rechnung nicht verstanden? Selbst wenn der Keller 15°C hat und großzügige 50m³ Rauminhalt, also 5m x 5m x 2m hoch, kann man damit gerade mal 5 - in Worten FÜNF - Liter Wasser von 10 auf 60°C erwärmen - dann ist der Keller auf 0 - in Worten NULL - °C runtergekühlt. Jetzt kannst Du natürlich die Fenster aufreissen und die feuchte warme Luft reinlassen. Das Dümmste, was man bei einem kalten Keller im Sommer machen kann. Florian W. schrieb: > Im Winter werden sie von der Pellet-/Gas-/Öl-Heizung aufgeheizt. Im Winter heizt die Heizung direkt in den Speicher, da brauch ich keine Wärmepumpe.
Bei deiner Rechnung hast du übersehen, dass die Raumluft über die Wände des Kellers wieder erwärmt wird... Ich kann dir sagen, es funktioniert einwandfrei. Bei mir steht so was im Keller.
Karl K. schrieb: > Im Winter heizt die Heizung direkt in den Speicher, da brauch ich keine > Wärmepumpe. Das hast du richtig erkannt, die Wärmepumpe läuft auch nicht, wenn die Heizung läuft.
Florian W. schrieb: > Bei deiner Rechnung hast du übersehen, dass die Raumluft über die Wände > des Kellers wieder erwärmt wird... Hab ich nicht übersehen. Die Wände haben natürlich eine deutlich höhere Wärmekapazität als die Luft. Aber - irgendwann sind die Wände auch runtergekühlt. Und um wieder "aufgeladen" zu werden, entziehen sie genau die abgegebene Wärme der Luft wieder. (abgeschlossenes System) Es sei denn, man geht davon aus, dass die Wände derart schlecht isoliert sind, dass sie ständig von Außen, sprich vom Erdreich Wärme nachgeleifert bekommen. Dann hat man aber immer noch das Problem, dass die Wände kühler sind und Wasser daran kondensiert. (geschlossenes System) Wenn die Wände derart schlecht isoliert sind, verliert man aber eine ähnliche Wärmemenge, die man im Sommer mit der Wärmepumpe gewinnt im Winter wieder nach außen. Denn die Isolierung ist ja keine Diode, die Wärme nur reinläßt. Ich mein, wir haben doch alle mal Physik gehabt: Offene, geschlossene, abgeschlossene Systeme. In einem abgeschlossenen System (Deinem Keller) kannst Du nicht beliebig Energie entnehmen, irgendwo muss die herkommen.
Karl K. schrieb: > Die Dinger die ich auf die Schnelle gefunden habe, holen ihre Luft aus > der Umgebung ab. Also sprich aus dem Haus, in dem sie steht. Die zieht > also Energie aus dem Haus ab, die Du dann wieder zuheizen musst. > > Eine kurze Überlegung ergibt: Manche Leute lassen sich auch jeden > Scheiss verkaufen. Die modernen Dinger haben oft ein Außenteil.
Man kann die (Keller)Raumluft runterkühlen, man muß es aber nicht. Im Sommer kann man z.B. bis zu 40Grad Außenluft um 15K abkühlen und davon 1..2 Luftwechsel im Haus hinbekommen. Gleichzeitig mit "ganz heiß" hat man draußen in der Regel auch 12+ Stunden "ganz hell" und muß dann nicht mal den Strom für die Klimaanlage mit Warmwassererzeugung einkaufen. Ok, man muß einige € für Luftkanäle drauflegen. BTW, schon cool, wenn man wegen ST die Hitze vom Dach erst in den Keller holt und dann per Autokühler wieder los werden muß. Ebenerdig. Der Nachbar, denn man heiß anbläst wird sich bedanken, denn der lebt ja (wie oben gelesen) in Wurfweite des Dachrolladens.
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.