Forum: Haus & Smart Home Klein-Photovoltaik: Woher bekommen Geräte Strom?


von Michael N. (garril)


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Hallo,
denke derzeit über eine Klein-Photovoltaikanlage nach (Anschluss über 
Schuko, VDE-Überlegungen für den Moment ausgeblendet).
Sowas hier zB: 
http://greenakku.de/PV-Komplettpakete/selfPV/selfPV-Komplettpaket-550Wp::2015.html
Rein für Eigenbedarf.

Nun meine Frage:
Die Anlage liefert gerade 500W und ich verbrauche 300W. Ziehe ich 
wirklich garnichts vom Hausanschluss oder ist das anteilig (50:50?)?

Danke&Gruß :)

: Verschoben durch User
von Jens (Gast)


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Ist IMHO eine Parallelschaltung von der Solaranlage und dem Netz. Somit 
werden deine Verbraucher anteilig von beiden gespeist.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Über den Hausanschluß fließen dann 200W und die zeigt der Zähler dann 
auch an.

von Erwin (Gast)


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Wenn du einen alten Zähler hast, dreht der jetzt rückwärts und speist 
die überschüssige Energie ins Netz des EVU‘s und die verkaufen es für 
teuer Geld weiter.

Moderne Digitalzähler haben eine Rückspeisesperre.

Der Verbrauch wird bei den Angaben allein von der PV gedeckt!
Das kannst Du auch so nachmessen.
Die Spannung der PV ist um einen geringen Betrag höher ( Phase ein paar 
Grad voreilend).
Das erklärt wie es funktioniert.

von Mario (Gast)


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Wie verhallt sich eigentlich die "Dreh-Scheibe" in einem Zähler wenn ich 
z.B.  L1 mit 200W belaste und auf L2 300W einspeise?

Eigentlich müsste der doch rückwärts drehen wenn er keine Rücklaufsperre 
hat, oder?

Die Leitungen vor dem Zähler werden da doch auch belastet. Besser wäre 
es doch somit auch auf L1 einzuspeisen.

von Jens (Gast)


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Erwin schrieb:
> Wenn du einen alten Zähler hast, dreht der jetzt rückwärts und speist
> die überschüssige Energie ins Netz des EVU‘s und die verkaufen es für
> teuer Geld weiter.
>
> Moderne Digitalzähler haben eine Rückspeisesperre.

Moderne Digitalzähler zeigen den Strom, der in Netz fließt nicht an. Du 
verschenkst den Strom also an den Versorger.
Es ist also keine Rückspeisesperre, sondern eine Rücklaufsperre, d.h. 
der Zähler zählt niemals rückwärts.

von Jens (Gast)


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Mario schrieb:
> Wie verhallt sich eigentlich die "Dreh-Scheibe" in einem Zähler wenn ich
> z.B.  L1 mit 200W belaste und auf L2 300W einspeise?
>
> Eigentlich müsste der doch rückwärts drehen wenn er keine Rücklaufsperre
> hat, oder?

Genauso ist es.

von Michael N. (garril)


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Aaalso:
Das ist zwar ein moderner Zähler (Remote auslesbar etc), aber laut 
Symbol kann der auch rückwärts zählen. Müsste also vorab klären, wie wir 
das lösen, damit ich nicht des Betruges beschuldigt werde (ich will die 
Anlage ja nur für mich selbst und keinen Gewinn durch 
Verkauf/Einspeisung machen). Zumindest scheint das laut Recherche 
wesentlich einfacher zu sein als einen Verkauf des Überschüsses in 
Betracht zu ziehen.

Was mich eigentlich interessiert: Übernimmt eine 500W-Anlagen tagsüber 
(entsprechend Sonne vorausgesetzt) auch wirklich 500W; oder wird der 
Verbrauch eben anteilig zwischen PV und Hausanschluss aufgeteilt (also 
250W der PV nutze ich, 250W vom Hausanschluss. Und 250W speiße ich ohne 
Gewinn ein - das wäre ja Quatsch).

Erwin schrieb:
> Die Spannung der PV ist um einen geringen Betrag höher ( Phase ein paar
> Grad voreilend).
> Das erklärt wie es funktioniert.

Kann das jemand bestätigen?
Würde vorher eh nochmal beim Hersteller nachfragen. Das scheint mir 
interessant zu sein...

von Michael N. (garril)


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Jens schrieb:
>> z.B.  L1 mit 200W belaste und auf L2 300W einspeise?
>>
>> Eigentlich müsste der doch rückwärts drehen wenn er keine Rücklaufsperre
>> hat, oder?
>
> Genauso ist es.

Stimmt... Vorhin ganz überlesen. Also müsste ich noch darauf achten, 
dass ich dann alle Tagsüber-Verbraucher auf einer Phase hängen habe?! 
Eben da wo die PV einspeißt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Deine lokale PV-Anlage wird immer zuerst benutzt für die Last. Und ein 
Dreiphasenzähler summiert alle Phasen vorzeichenrichtig auf und 
entscheidet erst dann in welche Richtung er zählen will.

Bei den digitalen Zählern kann aber alles parametrisiert werden!

von Jens (Gast)


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Michael N. schrieb:
> Stimmt... Vorhin ganz überlesen. Also müsste ich noch darauf achten,
> dass ich dann alle Tagsüber-Verbraucher auf einer Phase hängen habe?!
> Eben da wo die PV einspeißt.

Der Zähler misst die Summe. Es ist prinzipiell egal wie du Verbraucher 
und PV über die 3 Phasen verteilst.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Soweit ich weiss, müssen auch die neuen elektronischen Zähler erst über 
die Phasen aufsummieren.
Sprich: auf L1 500W eingespeist, auf L2 300W verbraucht, Zähler steht, 
200W Überschuss sind verloren, aber egal.
300W eingespeist, 500W Verbrauch -> Zähler zählt 200W.

von Noch eine Meinung (Gast)


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Ein echter Korinthenkacker würde noch anmerken: Die VDE 4105 schreibt 
ein paar Ausnahmen vor, wann die Anlage weniger oder gar nichts 
einspeisen darf.

Z.B hier erklärt:
https://www.sma.de/partner/pv-netzintegration/vde-anwendungsregel-4105.html

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Die verlinkte Anlage liefert dir etwa 500..600kWh/Jahr.
Das ganze macht aber nur Sinn, wenn du tagsüber nennenswerten Verbrauch 
hast. Ist keiner zuhause, verpufft das mehr oder weniger komplett.

von Michael N. (garril)


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H.Joachim S. schrieb:
> Die verlinkte Anlage liefert dir etwa 500..600kWh/Jahr.
> Das ganze macht aber nur Sinn, wenn du tagsüber nennenswerten Verbrauch
> hast. Ist keiner zuhause, verpufft das mehr oder weniger komplett.

Hätte gerne mal gesehen, weiviel ich aktuell verbrauche. Leider scheint 
der Zähler keine zu detaillierte Auswertung zuzulassen (nur Tagesgenau).
Hätte mal gerne gesehen, wieviel tagsüber durch Kühlschrank, Kühltruhe 
und einen laufenden Server zusammenkommt.

Meint ihr so ein Projekt lohnt sich in Eigenregie - oder soll ichs 
gleich bleiben lassen? Investition von ca. 600€ (+100€ Kleinmaterial) 
scheint halt recht gering. Wenn man jährlich nur 75€ spart wäre ja schon 
Gewinn drin...
Oder macht eine Speicherung Sinn? Ist aber vermutlich aufwändig und 
teuer

von Stefan F. (Gast)


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Michael N. schrieb:
> Müsste also vorab klären, wie wir
> das lösen, damit ich nicht des Betruges beschuldigt werde

Für mein Rechtsempfinden ist da kein Betrug, wenn dein Zähler rückwärts 
läuft weil du dem Netzbetreiber Energie geliefert hast.

Was im Vertrag vereinbart ist, ich eine andere Sache.

> Hätte mal gerne gesehen, wieviel tagsüber durch
> Kühlschrank, Kühltruhe und einen laufenden Server zusammenkommt.

Besorge Dir doch so einen Zwischenstecker zum Messen. Die meisten 
Energieversorgen verleihen solche Geräte gerne, falls du keins kaufen 
möchtest.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Meß doch die Geräte einfach einzeln aus.
Speicherung lohnt überhaupt nicht!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wegen der Netzdurchleitungsgebühren kassiert das EVU gleich doppelt. 
Wenn du einspeist nämlich wieder!
Deswegen sind ja viele interessante Konzepte wie der Druckluftspeicher 
nichts geworden.

Leider bestimmt der BWLer und die Politik und nicht der Techniker die 
Zukunft.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Stefanus F. schrieb:
> Für mein Rechtsempfinden ist da kein Betrug, wenn dein Zähler rückwärts
> läuft weil du dem Netzbetreiber Energie geliefert hast.

Ist es aber doch, u.a. sogar Steuerhinterziehung, und da verstehen 
unsere Oberen nunmal nur ganz wenig Spass. Der Strompreis, den du 
bezahlst, besteht nur aus einem kleinen Bruchteil aus tatsächlichen 
Stromkosten. Der Löwenanteil sind Netzentgelte, Konzessionsabgaben und 
Steuern mehrerer Art.

von Noch eine Meinung (Gast)


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> Meint ihr so ein Projekt lohnt sich in Eigenregie

Normalerweise halten Wechselrichter nur 10 Jahre. Speicherung? Leg 
einfach mal den Preis des Akkus auf 1000 Ladezyklen um.

Aber das echte Problem. Soll es legal sein, kommen noch mal 1000 Euro 
dazu.

In Deutschland darfst du so eine Anlage nicht an eine normale Steckdose 
anschliessen. Den Anschluss vor den Sicherungen darf nur eine Fachkraft 
machen.

Zur Zeit kannst du mit denen nicht über Preise verhandeln. Wenn sich 
unter deinen Freunden kein Elektriker findet, werden die Unterschriften 
so teuer - das rechnet sich nicht.

P.S. gibt einige Bastler, die ihre Hausinstallation auf 24 Volt 
umstellen und damit alle Vorschriften umgehen. Wirkungsgrad wird ohne 
Wechselrichter auch besser.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Michael N. schrieb:
> Aaalso:
> Das ist zwar ein moderner Zähler (Remote auslesbar etc), aber laut
> Symbol kann der auch rückwärts zählen. Müsste also vorab klären, wie wir
> das lösen, damit ich nicht des Betruges beschuldigt werde

Wie kommst du auf die Idee, dass das Verschenken von Strom "Betrug" ist?

von Erwin (Gast)


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„In Deutschland darfst du so eine Anlage nicht an eine normale Steckdose
anschliessen. Den Anschluss vor den Sicherungen darf nur eine Fachkraft
machen.“


Völliger Blödsinn. Wenn Du keinen Plan hast, dann schreib doch hier 
nicht so einen Dünnpfiff.
Verwechselst schon „davor und dahinter“.
Die Rechtslage und die technischen Normierungen haben sich geändert.
Das ist technisch alles sauber und rechtssicher.

Da kräht kein Hahn nach, ob ein paar nicht selbst verbrauchte Watt ins 
Netz fließen.

Ohne Speicher geht es halt nur um die Kompensierung der Grundlast über 
Tag.

Und jetzt kann jeder mal selbst rechnen ob es sich „lohnt“.
Aber da gibt es auch verschiedene Betrachtungsweisen und Prioritäten.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Stefanus F. schrieb:
> Für mein Rechtsempfinden ist da kein Betrug, wenn dein Zähler rückwärts
> läuft weil du dem Netzbetreiber Energie geliefert hast.

Das kann wie eine Manipulation der Messeinrichtung gewertet werden.

Du lässt am Tag mit billigem PV-Strom den Zähler rückwärts laufen und 
ziehst in der Nacht den teueren Netzstrom, nutzt also das Sromnetz als 
Speicher.

Im anderem Thread zu Balkonpvanlgen wurden diese Themen schon 
diskutiert.

von Erwin (Gast)


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> Das kann wie eine Manipulation der Messeinrichtung gewertet werden.
>
> Du lässt am Tag mit billigem PV-Strom den Zähler rückwärts laufen und
> ziehst in der Nacht den teueren Netzstrom, nutzt also das Sromnetz als
> Speicher.
>
> Im anderem Thread zu Balkonpvanlgen wurden diese Themen schon
> diskutiert.

Dafür gibt es ja die Rücklaufsperre. Die PV‘ler empfehlen auch einen 
neuen Zähler mit Sperre, damit hier per se Ruhe ist.

Das Thema entgleist hier wie bei Fragen zur KFZ Technik, wo Bangebuchsen 
und Besserwisser regelmäßig die Thrads sprengen, wenn jemand am 
Zigarettenanzünder was anschließt.
Ja, die tausenden von PV Betreiber, die sich Gedanken über unser Klima 
machen, gehören alle in den Knast.

Diederich Hessling for ever....

von asd (Gast)


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> und ziehst in der Nacht den teueren Netzstrom

Ich dachte in der Nacht ist der Strom billiger weil die großen 
Kraftwerke weiter laufen und die Konzerne froh sind um jeden einzelnen 
der Strom verbraucht. Deswegen ja auch billiger Nachtstrom.

von asd (Gast)


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> Dafür gibt es ja die Rücklaufsperre. Die PV‘ler empfehlen auch einen
> neuen Zähler mit Sperre

Selbst ein mechanischer Ferrariszähler muss wirklich steinalt sein um 
keine Rücklaufsperre zu haben. Die meisten die in Häusern rum hängen 
sind neu genug um eine zu haben.

von Sven L. (sven_rvbg)


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asd schrieb:
>> und ziehst in der Nacht den teueren Netzstrom
>
> Ich dachte in der Nacht ist der Strom billiger weil die großen
> Kraftwerke weiter laufen und die Konzerne froh sind um jeden einzelnen
> der Strom verbraucht. Deswegen ja auch billiger Nachtstrom.

Also ich zahle für meinen Bezug Tag und Nacht das Gleiche, da mein 
Zähler für diese Energierichung nur ein Zählwerk hat.

von Bene (Gast)


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Ich bin immer wieder erstaunt, wie aggressiv manche Personen die 
Legalität einer solchen Anlage anpreisen.

Es ist richtig, dass die meisten Netzbetreiber das Thema mittlerweile 
entspannt betrachten, aber es gibt keine bundeseinheitliche Regelung und 
kein Recht, dass jedem Laien das herumpfuschen an elektrischen Anlagen 
erlaubt. Ich verweise hier auf die Netzanschlussverordnung sowie die 
technischen Anschlussbedingungen, ggf. mit Ergänzungen des jeweiligen 
Netzbetreibers. Wenn jemand anderer Meinung ist, bitte ich um Quellen.

Der Anschluss dieser Anlagen muss in jedem Fall mit dem jeweiligen 
Netzbetreiber (nicht zu verwechseln mit dem Energieversorger!) abgeklärt 
werden, damit dieser zumindest den Zähler gegen einen mit Rücklaufsperre 
tauscht und Kenntnis über die Anlage hat. Mehr wird ja schon meist gar 
nicht verlangt.


Ein rückwärtlaufender Zähler ist eine Fälschung technischer 
Aufzeichnungen und keine Bagatelle!

von PV (Gast)


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von Bene (Gast)


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Ich meinte eher eine Quelle, die das Thema objektiv betrachtet.

Alleine ein kurzer Blick in die FAQ lässt einen die Nackenhaare 
aufstellen. Beispiel: Die pauschale Aussage, dass jeder abgesicherte 
Stromkreis eine zusätzliche Dauerbelastung von 600 W ohne Folgen 
vertragen kann ist sprichwörtlich brandgefährlich. In so manchen 60er 
Jahre Bauten schmurgeln die Lüsterklemmen ja schon beim Anschalten eines 
1 kW Wasserkochers für 5 min.

von Heinrich (Gast)


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Bene schrieb:
> In so manchen 60er
> Jahre Bauten schmurgeln die Lüsterklemmen ja schon beim Anschalten eines
> 1 kW Wasserkochers für 5 min.

Den Lüsterklemmen ist es allerdings egal, ob es 600W Sonnenstrom sind, 
oder Muttis 1200W Staubsauger.
Ja, ich weiß: Mutti saugt nicht so lange wie die Sonne scheint...

von asd (Gast)


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> Mutti saugt nicht so lange wie die Sonne scheint...

Offensichtlich kennt du deutsche Hausfrauen nicht...

von asd (Gast)


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> In so manchen 60er
> Jahre Bauten schmurgeln die Lüsterklemmen ja schon beim Anschalten eines
> 1 kW Wasserkochers für 5 min.

Dann ist aber nicht die Solaranlage das Problem, sondern der 
Hausbesitzer der nix renovieren will.

von Bernd K. (prof7bit)


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Bene schrieb:
> Ein rückwärtlaufender Zähler ist eine Fälschung technischer
> Aufzeichnungen und keine Bagatelle!

Nein, der Zähler ohne Rücklaufsperre wurde von Ingenieuren konstruiert, 
nicht von BWLern, deshalb zeichnet er völlig unbestechlich genau das auf 
was technisch passiert, die unter dem Strich(!) dem Netz entnommene 
Arbeit, aus technischer Sicht ist da also nichts gefälscht.

Ein Zähler mit Rücklaufsperre jedoch wurde von den Ingenieuren gegen 
deren Willen und gegen deren Gewissen unter Zwang der BWLer konstruiert 
und fälscht die technischen Aufzeichnungen zum Vorteil des 
Netzbetreibers.

: Bearbeitet durch User
von Erwin (Gast)


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„aber es gibt keine bundeseinheitliche Regelung und
kein Recht, dass jedem Laien das herumpfuschen an elektrischen Anlagen
erlaubt.“

Also darf ich nix in die Steckdose stecken, als Laie?

Und bleiben wir bitte mal bei der Ingenieur- Betrachtung:

Der Sicherung, den Kabeln, Schaltern oder Lüsterklemmen ist es wohl egal 
wie und in welche Richtung sich Elektronen bewegen!

Dafür ist das Hausnetz ausgelegt und einheitlich nach VDE oder was auch 
immer genormt.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Leitungsschutzschalter  gegen 10 oder 13A austauschen, fertig.
Dann ist man auch den albern theoretisch konstruierten Fall los, dass am 
Steckdosenkreis jemand mehr als 3,6kW nuckelt (bei voller 
Wechselrichtereinspeisung wären dann 4,2kW möglich ohne dass die 
Sicherung auslöst).
Also Wasserkocher, Staubsauger, Bügeleisen und WR, und alle am gleichen 
Leitungskreis - seltsame Geschichte :-)

von Bene (Gast)


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Aber sicher darfst du was in Steckdosen stecken, aber nichts an dessen 
freiliegenden Pins Spannung anliegen kann. Deswegen sollst du für deine 
Klein-PV-Anlage eine spezielle "Energiesteckdose" verwenden. Die darfst 
du als Laie jedoch nicht einbauen.

Und deiner elektrischen Anlage ist die Aktion auch nicht egal, da für 
die Auslegung der elektrischen Anlage in Haushalten üblicherweise keine 
Dauerbelastung angenommen wird. Sonne scheint aber von morgens bis 
Abends.
Hinzu kommt, dass du den Stromkreis überlasten kannst, da du von der 
einen Seite nun 600 W einspeisen und von der anderen Seite den 
Auslegungsstrom aus dem Netz ziehen kannst, ohne dass irgendeine 
Sicherung das mitbekommt. Die elektrische Anlage sollte vor Einbau einer 
Klein-PV-Anlage also durchaus von einem Fachmann in Augenschein genommen 
werden. Ggf. muss die Absicherung geändert werden. Ist auch keine große 
Sache, das ist schnell erledigt. Gemacht muss es aber werden, um die 
Sicherheit der Anlage gewährleisten zu können.

von Bernd (Gast)


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Was man darf und was man nicht darf erfährt man nicht auf dem µCNet. 
Besser ist es gestandene Ingenieure heranzuziehen:

https://www.pvplug.de

http://www.dgs-berlin.de/de/impressum.html

von Erwin (Gast)


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„einen Seite nun 600 W einspeisen und von der anderen Seite den
Auslegungsstrom aus dem Netz ziehen kannst,“


Nix verstanden, rein gar nichts...

Als Ingenieur verweise ich dann mal auf die Seiten der Kollegen, s. 
oben..

von Bene (Gast)


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Mir ist nicht klar, wie man als Ingenieur so begriffsstutzig sein kann.

von Berbog (Gast)


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Am sinnvollsten ist es die Leistung über einen eigenen Stromkreis mit 
getrennter Absicherung (B10A) einzuspeisen.Du musst nur darauf achten, 
das deine Dauerverbraucher (Kühlschrank, PC Heizungspumpe) auf der 
gleichen Phase liegen.
Im Zweifel frage deinen Elektriker.

von Erwin (Gast)


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Bene schrieb:
> Mir ist nicht klar, wie man als Ingenieur so begriffsstutzig sein
> kann.

Mir und jedem fortgeschrittenem Berufsschüler wird klar, dass Du Dir ein 
anderes, einfaches Hobby suchen solltest.

von Stefan (Gast)


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Dazu auch der Link 
https://www.euwid-energie.de/pv-balkonmodule-bis-600-wp-leistung-koennen-direkt-beim-netzbetreiber-gemeldet-werden/

Darin ist auch von der Neuregelung der Norm VDE-AR-N 4105 im April zu 
lesen.

von Bernd (Gast)


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> Klein-Photovoltaik: Woher bekommen Geräte Strom?

Die Frage ist eher: woher bekommt man geeignet Geräte?

Die Liefersituation von DGS-geprüften Steckdosen Solar-Geräten ist nicht 
rosig.

https://www.pvplug.de/marktuebersicht/

von Bene (Gast)


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Aha, der Herr Ingenieur ist wieder von der Mittagspause zurückgekehrt 
und kann nun wieder Arbeitszeit hier im Forum vergeuden.

Ich lasse das Thema jetzt gut sein. Ich wollte nur darauf hinweisen, 
dass zum sicheren betreiben einer Klein-PV-Anlage doch einige Punkte 
beachten werden sollten.

von Erwin (Gast)


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Der Herr Dipl. Ingenieur ist gerade im Urlaub und bereitet sich auf die 
Rente vor??.

Derweil meine ca. 400W Grundlast daheim schön von einem PV System 
gedeckelt wird.

Ich empfehle mich.

von Heinz (Gast)


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Welche Leistungsklasse stellt eigentlich das Optimum
mit Blick auf Anschaffungskosten und Deckungsbeitrag dar? Gibt es 
Tabellen oder so?

Beispiel:
550Wp bei einem Durchschnittsverbrauch von 200W bedeutet, dass ich
im Sommer einiges wegschmeiße, da ich keinen Rückwärtszähler habe.
Andererseits bietet die gleiche Anlage im Winter einen höheren
Deckungsbeitrag.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Bernd K. schrieb:
> Nein, der Zähler ohne Rücklaufsperre wurde von Ingenieuren konstruiert,
> nicht von BWLern, deshalb zeichnet er völlig unbestechlich genau das auf
> was technisch passiert, die unter dem Strich(!) dem Netz entnommene
> Arbeit, aus technischer Sicht ist da also nichts gefälscht.
>
> Ein Zähler mit Rücklaufsperre jedoch wurde von den Ingenieuren gegen
> deren Willen und gegen deren Gewissen unter Zwang der BWLer konstruiert
> und fälscht die technischen Aufzeichnungen zum Vorteil des
> Netzbetreibers.

Geil, so ne Argumentation würde ich gerne mal hören, wenn diese vor 
Gericht vorgetragen wird, mal schauen ob die Justitz das Ganze genau so 
sieht.

Fakt ist das es früher eher üblich war, das die Energie vom 
Mittelspannungsnetz ins Niederspannungsetz floss und vom Hausanschluss 
in's Haus und nicht umgedreht, darum waren Zähler mit Rücklaufsperre 
auch nicht nötig.

Weiterhin war es so, das für PV-Anlagen die als Volleinspeiser liefen 
oder laufen ein Zähler ohne Rücklaufsperre benutz wurde, da die 
Wechselrichter und der Netzschutz auch bei Nacht Energie aus dem Netz 
bezogen hat. Da war das Verhalten, das Zählwerk in beiden Richtungen 
arbeitet durchus gewollt. Da ging es aber nicht darum sich günstige 
Energie zu erschummeln, sondern den Eigenverbrauch der Anlage zu 
erfassen.

Mittlerweile werden elektronische Zähler eingesetzt, die jede 
Energierichtung für sich erfassen.

von Erwin (Gast)


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„Da ging es aber nicht darum sich günstige
Energie zu erschummeln,...“


Wie ist das gemeint, wie soll das gehen?
Erschummeln tun sich nur die EVU‘s die Energie der rückspeisenden PV 
Anlage.
Oder wie habe ich das zu verstehen?

von Tom (Gast)


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Berbog schrieb:
> das deine Dauerverbraucher (Kühlschrank, PC Heizungspumpe) auf der
> gleichen Phase liegen.

es ist gesetzlich geregelt das alle Zähler phasensaldierend arbeiten: 
Erst werden die Ströme addiert und im Anschluss gezählt.
https://www.pvplug.de/faq/

von Sven L. (sven_rvbg)


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Erwin schrieb:
> „Da ging es aber nicht darum sich günstige
> Energie zu erschummeln,...“
>
> Wie ist das gemeint, wie soll das gehen?
> Erschummeln tun sich nur die EVU‘s die Energie der rückspeisenden PV
> Anlage.
> Oder wie habe ich das zu verstehen?

Du kannst deinen Zähler ohne Rücklaufsperre am Tag rückwärts drehen 
lassen, in der Nacht dreht er wieder vorwärts.

Die Energie vom Netzbetreiber kostet 27ct je kwh, die die Du in das Netz 
einspeist wird mit irgendwas um 11 ct je kwh vergütet, bei passendem 
Zähler.

Wieso erschummelt sich ein EVU was, das haben die garnicht nötig, die 
wollen einen Zweirichtungszähler haben.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Andererseits: es ist ja nicht so, dass der eingespeiste Strom irgendwo 
verschwindet, den benutzt ja irgendjemand und bezahlt den dann auch mit 
allen Steuern und Abgaben, im Zweifelsfall ist es der direkte Nachbar 
:-).
Nur die Erzeugerleistung der anderen (konventionellen) Versorger sinkt 
im Femto-Bereich.
Ja, für den Betreiber der Anlage stellt es sich so dar, dass er die 
gesamte erzeugte Leistung als Eigenverbrauch verwerten kann, aber 
tatsächlich verloren geht doch weder dem Staat noch den Netzbetreibern 
was. Nur die Emissionen aus konventioneller Erzeugung sinken.
Wo ist jetzt mein Denkfehler?

von Erwin (Gast)


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Wieso erschummelt sich ein EVU was, das haben die garnicht nötig, die
wollen einen Zweirichtungszähler haben.


Ich hatte Deine Wortwahl aufgenommen.
Damit meine ich, das bei dieser besprochenen Art der PV ggf. Energie 
zurückgespeist wird, für die die EVU‘s nichts bezahlen, aber diese 
wieder verkaufen!

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Hmmm ... also rein theoretisch ist das evtl. so: Der Strompreis besteht 
ja nicht nur aus dem Energiepreis ansich, sondern da sind ja auch (neben 
anderen) die Netzdurchleitungskosten drin, die oft mehr als die Hälfte 
ausmachen.

Wenn man also unabgesprochen Strom einspeist und sich der Zähler 
rückwärts dreht, dreht der ja nicht nur die Bemessungsgrundlage für die 
elektrische Energie zurück, sondern auch die für die 
Durchleitungskosten.

Während man die Energie tatsächlich dem EVU zurückgibt und damit nicht 
bezahlen müsste, müsste man theoretisch Durchleitungskosten 
(Transportkosten) berappen. :-(

Daraus könnte ein Winkeladvokat dem arglosen Einspeiser evtl. einen 
Strick drehen ...

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Aber der, der sich die eingespeiste Leistung schnappt, bezahlt ja den 
vollen Preis.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Frank E. schrieb:
> Daraus könnte ein Winkeladvokat dem arglosen Einspeiser evtl. einen
> Strick drehen ...

Tja Unweissenheit schützt bekanntlich vor Strafe nicht und jeder der 
etwas in der Form anschließt sollte sich halt VORHER informieren.

Klar sagt jetzt der eine oder andere man muss das alles nicht so 
verbissen sehen, auf den Einzelnen runtergebrochen stimmt das 
vielleicht, aber wenn jeder so handelt... und am Ende geht es auch 
darum.

Das Verkäufer einem das erzählen, was der Kunde hören will ist auch 
klar. Der Verkäufer übernimmt aber für seine Aussagen wahrscheinlich 
auch keinerlei Verantwortung.

Man kann sich auch einfach an die Spielregeln halten und wird am Ende 
auch nicht gefressen!

von Bernd K. (prof7bit)


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H.Joachim S. schrieb:
> Aber der, der sich die eingespeiste Leistung schnappt, bezahlt ja den
> vollen Preis.

Aber die zahlt er dann an Dich und nicht an den Netzbetreiber.

Andererseits wird aber auch nicht das ganze Netz genutzt für den 
Transport sondern nur die paar Meter zu den nächsten Nachbarn.

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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Erwin schrieb:
> Der Sicherung, den Kabeln, Schaltern oder Lüsterklemmen ist es wohl egal
> wie und in welche Richtung sich Elektronen bewegen!

Technisch gesehen ist das schon richtig: Die Sicherungen, Kabel, 
Schalter und Lüsterklemmen sind nicht darauf ausgelegt, dass hinter der 
Sicherung noch eine weitere Energiequelle - die Steckdosen-PV - 
einspeist.

Aber wie oben vorgerechnet sind 600W zusätzliche Einspeisung locker im 
Toleranzbereich eines B16-Automaten.

Genaugenommen wird da im Hausnetz eh sehr locker dimensioniert: Schalter 
haben oft nur 10A Auslegung, werden aber mit 16A abgesichert. Nach 
aktueller Norm dürfte 1.5mm² eigentlich gerade so nicht mehr mit 16A 
abgesichert werden. Da hat man noch ein bißchen an der Norm rumgedrückt, 
damit das trotzdem geht. Bei einigen Verlegearten geht 16A bei 1.5² 
eigentlich nicht, wird trotzdem gemacht. Häufung bei der Einführung in 
den Anschlusskasten würde eigentlich eine Absicherung mit 16A verbieten, 
denn entscheidend ist ja die schwächste Stelle, und die ist nicht die 
Leitung in der Wand, sondern die 20 Leitungen gebündelt im Kabelkanal, 
auch wenn das nur 1.5m ist. Man hofft da halt einfach, dass immer nur 
wenige der Leitungen belastet werden.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Bernd K. schrieb:
> Aber die zahlt er dann an Dich und nicht an den Netzbetreiber.

Ne, an mich zahlt der gar nichts.
Für mich wäre das Netz ein kostenloser Speicher, ohne Speicherverluste, 
ohne Abnutzung, sozusagen ideal :-)
D.h. alles was ich momentan zu viel habe kann ich später verbrauchen, 
Geld fliesst da nicht.

Beispiel: ich erzeuge über den Tag 10kWh, verbrauche 20kWh. Der Nachbar 
verbraucht auch 20kWh am Tag. Ich war in der glücklichen Lage, ständig 
etwas mehr zu verbrauchen als ich erzeugt habe, nichts eingespeist, 
nichts rückwärts gezählt.
Versorger musste also für mich und meinen Nachbarn 30kWh liefern und 
bekommt die inkl. Steuern und Netzentgelte auch bezahlt.
Am nächsten Tag ist die Lastverteilung anders. Ich brauche weniger, der 
Zähler dreht rückwärts (sagen wir -5kWh), abends hole ich aber wieder 
auf.
Den Mittagsüberschuss vertilgt der Nachbar. Nach 24h hat wieder der 
Versorger 30kWh geliefert und bekommt diese bezahlt. Ok, mit anderem 
zeitlichen Verlauf, aber im Prinzip ist doch alles in Ordnung?

von qqqq (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Genaugenommen wird da im Hausnetz eh sehr locker dimensioniert: Schalter
> haben oft nur 10A Auslegung, werden aber mit 16A abgesichert.

10 A für einen Schalter sind doch sehr ordentlich, wer hat schon 
Deckenlampen mit 2.3 kW.

Karl K. schrieb:
> Häufung bei der Einführung in
> den Anschlusskasten würde eigentlich eine Absicherung mit 16A verbieten,
> denn entscheidend ist ja die schwächste Stelle, und die ist nicht die
> Leitung in der Wand, sondern die 20 Leitungen gebündelt im Kabelkanal,
> auch wenn das nur 1.5m ist.

Das ist korrekt, eine 100% Auslastung der Wohnungs- / Hauselektrik ist 
doch eher unwahrscheinlich.

von Karl K. (karl2go)


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qqqq schrieb:
> 10 A für einen Schalter sind doch sehr ordentlich, wer hat schon
> Deckenlampen mit 2.3 kW.

Die Leitung ist aber mit 16A abgesichert.

Früher gab es "Stromdiebe" E27, die hatten seitlich zwei Steckdosen und 
darunter wieder eine Fassung E27. Damit konnte man den Heizer an die 
Deckenlampe anschließen.

von Bernd K. (prof7bit)


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H.Joachim S. schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> Aber die zahlt er dann an Dich und nicht an den Netzbetreiber.
>
> Ne, an mich zahlt der gar nichts.

Ok, dann lass es mich anders formulieren:

H.Joachim S. schrieb:
> Aber der, der sich die eingespeiste Leistung schnappt, bezahlt ja den
> vollen Preis.

Aber der Netzbetreiber sieht keinen Cent davon denn um den selben Betrag 
wird Deine Rechnung gemindert. Der Netzbetreiber leitet also nicht nur 
den Strom von Dir zu mir sondern er leitet auch das Geld von mir zu Dir.

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ich habs trotzdem nicht verstanden :-)
Wenn ich meinen Überschussstrom alternativ lokal speichern würde, würde 
er auch nichts von mir bekommen, den Nachbarn aber über alle Netzebenen 
versorgen müssen ohne den lokalen Ausgleich im Niederspannungsnetz.

Klar, irgendwann kann da ein Problem entstehen, insbesonders wenn sich 
solche Anlagen extrem häufen würden und vielleicht sogar eine 
Einspeisung von Niederspannung nach Mittelspannung erfolgen würde.

Ich sehe hier niemanden, der irgendwie betrogen/hintergangen wird.
Ja, ich hätte den Vorteil eines hochzuverlässigen abnutzungsfreien 
0-Tarif-Speichers, aber das ist ja eine andere Geschichte. Die im Netz 
transportierte Leistung wird vollständig bezahlt, inkl. aller Steuern 
und Abgben.

von Bernd K. (prof7bit)


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H.Joachim S. schrieb:
> Die im Netz
> transportierte Leistung wird vollständig bezahlt, inkl. aller Steuern
> und Abgben.

Nein, die dem Netz entnommene Arbeit (nicht Leistung) wird bezahlt, 
die insgesamt transportierte Arbeit ist höher. Du kannst zwischen den 
Nachbarn Energie hin und her schieben, die Zähler drehen sich mal 
vorwärts, mal rückwärts, am Ende hat der Betreiber X geliefert aber X + 
Y wurde unter den Nachbarn verschoben.

Die Zähler haben sich alle stärker abgenutzt ;-) Und die Leitungen haben 
auch mehr geschwitzt unter der Last des vielen Hin und Her ;-) obwohl 
unterm Strich an dem Tag vielleicht fast nichts vom Betreiber geliefert 
wurde und auch fast nichts in Rechnung gestellt wurde.

--

Ich meine, wäre ich Gebrauchtwagenhändler hätte ich auch keinen Bock 
drauf daß die Leute sich vor meiner Einfahrt treffen, die Pflastersteine 
abnutzen und sich ihre Autos gegenseitig verkaufen oder tauschen oder 
verleihen, ich hätte es lieber wenn sie sie bei mir in Zahlung geben und 
bei mir mit Aufschlag wieder kaufen.

Aber ich hätte andererseits wäre ich einer der Käufer/Verkäufer auch 
kein schlechtes Gewissen am Autohändler vorbei zu verkaufen. Auch nicht 
wenns ein Gesetz dagegen gäbe.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Ich schrieb:

> Aber ich hätte andererseits [...] auch  kein schlechtes Gewissen

Man kann ja um keinen Ärger zu provozieren und die Rechnung weiterhin 
unauffällig aussehen zu lassen noch ein paar Bitcoin-Miner hinstellen 
oder ein künstlich beleuchtetes Gewächshaus für schwer zu beschaffende 
Heilkräuter.

von Karl K. (karl2go)


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Bernd K. schrieb:
> daß die Leute sich vor meiner Einfahrt treffen, die Pflastersteine
> abnutzen und sich ihre Autos gegenseitig verkaufen

Die Infrastuktur des Stromnetzes ist schon ein wenig größer als ein paar 
Pflastersteine...

Bernd K. schrieb:
> ich hätte andererseits wäre ich einer der Käufer/Verkäufer auch
> kein schlechtes Gewissen am Autohändler vorbei zu verkaufen

Du könntest ja zum Nachbarn rüber ein Kabel legen, über dass ihr euch 
überschüssigen Strom zuschiebt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das Kabel ist ja verboten. Das virtuelle Kabel über die gemeinsame 
Netzversorgung soll es auch sein.

Die EVUs möchten auf jeden Fall ihre Pfründe nicht verlieren. Dezentrale 
Energieversorgung wäre besser, oaßt aber denen nicht in den Kram.

Und nun ratet mal, wozu die vielen gewünschten Elektroauto kommen 
sollen. Obwohl ein chemischer Speicher viel effizienter als heutige 
Akkus im Auto ist. Und sich das auf lange Sicht auch nicht ändern wird. 
Die Herstellung des Akkus verbraucht so viel Energie wie die ersten 100 
000km eines Verbrennungsautos.

: Bearbeitet durch User
von test (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Dezentrale Energieversorgung wäre besser

Aber die Energieversorger sollen trotzdem jederzeit mit voller Leistung 
bereitstehen um 99,9% Ausfallsicherheit zu gewährleisten?

von Bernd (Gast)


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test schrieb:

> Abdul K. schrieb:
>> Dezentrale Energieversorgung wäre besser


Dezentrale Energieversorgung ist besser. Die Energieversorgung gehört 
in die Hände Gesellschaft. Die EVUs sind in Gemeineigentum überzuführen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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test schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Dezentrale Energieversorgung wäre besser
>
> Aber die Energieversorger sollen trotzdem jederzeit mit voller Leistung
> bereitstehen um 99,9% Ausfallsicherheit zu gewährleisten?

Deine Haussicherung hat auch nicht den Wert der Summer aller deiner 
Einzelsicherungen.

Und wenn mal der Strom ausfällt, gott es gibt Schlimmeres.

von Jobst Q. (joquis)


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Abdul K. schrieb:
> Die Herstellung des Akkus verbraucht so viel Energie wie die ersten 100
> 000km eines Verbrennungsautos.

Und wieviel km entsprechen der Herstellung eines Verbrennungsautos?

von Karl K. (karl2go)


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Abdul K. schrieb:
> Die Herstellung des Akkus verbraucht so viel Energie wie die ersten 100
> 000km eines Verbrennungsautos.

25.000km. Wir wissen aber nicht, wieviel Energie die Herstellung des 
Motors eines Verbrenners oder der Alukarosserie eines Audi kostet.

Dass die 100.000km eine gnadenlose Überschätzung sind, die nichtmal aus 
der schwedischen Studie, sondern durch Rumrechnen eines Journalisten 
entstanden sind, sollte sich inzwischen herumgesprochen haben.

von Karl K. (karl2go)


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Jobst Q. schrieb:
> Und wieviel km entsprechen der Herstellung eines Verbrennungsautos?

Darüber redet man nicht.

Vor ein paar Monaten wurde der Streetscooter der Post angeprangert, weil 
er das verbotene Cadmium enthält. Alle E-Auto-Hasser: Der ist ja total 
giftig und umweltschädlich.

Letztlich stellte sich raus, dass ein Zulieferer ein Relais verbaut hat, 
bei dem im Relaiskontakt - also in einem Teil so groß wie ein 
Stecknadelkopf - noch das verbotene Cadmium enthalten war.

Aktuelle Meldung: Continental liefert jahrelang Zulieferteile mit zu 
hohem Bleigehalt. Reaktion: Kann ja mal passieren.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich hasse keine E-Autos. Habe selbst an einem mitgebaut.

Der Metallklotz eines Verbrenners ist halt einfach und läßt sich auch 
einfach recyclen.

Zwei drei Batterietechnologien weiter, werden die Karten neu gemischt. 
Dann muß aber auch auf jedem Haus ne Solaranlage stehen.
Aber was soll da eigentlich noch kommen an realistischer Technik?


Das eigentliche Problem ist aber auch nicht der Antrieb, sondern die 
irrwitzige Verkehrszunahme.

von Langkau Jürgen (Gast)


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Hallo,
der Youtuber Dennis Witthus und Mister Energiewende Holger Laudeley 
haben Videos über die Entwicklung der Balkonkraftwerke gemacht:

Youtube Suche: "Dennis Witthus Balkonkraftwerk"

von Sven L. (sven_rvbg)


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Diese selbsternannten Retter der Welt wollen unterm Strich nur Ihr 
Produkt verkaufen, für einen Verkäufer gibt es wie in den Videos zu 
sehen ist auch nie Probleme; wer würde auch ein Produkt kaufen, wenn der 
VK sagt, geht nicht, darfst Du nicht, dies, das und jenes sind die 
Hürden die Du noch nehmen must.

Dazu kommt noch die recht fragwürdige Rechtsauffassung, die in den 
Videos kund getan wird.

Am Ende, wenn mal etwas passiert waren die Händler nur Händler und alles 
was der Kunde daheim getan hat, macht er allein.

Das Youtube mittlerweile ein beliebtes Mittel von Firmen, Herstellern 
und Influencern ist, sollte bekannt sein.

Fakt ist, das das Ganze so wie beschrieben vom Netzbetreiber nicht 
akzeptiert werden wird. NetzeBW z.B. will eine Fertigmeldung vom 
Installateur, vorher tauschen die keinen Zähler. Auf die sog. Plug-in 
Steckdose besteht man auch und es soll nicht in einen Endstromkreis 
eingespeißt werden.

von Bernd (Gast)


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Sven L. schrieb:

> Diese selbsternannten Retter der Welt ...
> ...
> Das Youtube mittlerweile ein beliebtes Mittel von Firmen, Herstellern
> und Influencern ist, sollte bekannt sein.

Kann ich nur unterschreiben :)

> Fakt ist, das das Ganze so wie beschrieben vom Netzbetreiber nicht
> akzeptiert werden wird.

> Auf die sog. Plug-in Steckdose besteht man auch und es soll nicht
> in einen Endstromkreis eingespeißt werden.

Zitat: https://www.pvplug.de/faq/

Frage: "Kann der Netzbetreiber mir den Betrieb eines steckbaren 
Solar-Geräts verbieten?"

Antwort: "Nein. Das ginge nur wenn der Netzbetreiber eine schädliche 
Netzrückwirkung nachweisen kann. Wenn der Wechselrichter die Normen (VDE 
AR-N 4100 und die VDE-AR-N 4105) für fest installierte 
Photovoltaikanlagen einhält, ist dies aber ausgeschlossen. Grundsätzlich 
endet die Zugriffsmöglichkeit des Netzbetreibers hinter dem Zähler, 
soweit keine Änderungen der technischen (elektrischen) Gebäudeausrüstung 
selbst vorgenommen werden. Damit liegt die Frage ob das Solar-Gerät 
fest, mit Schuko- oder nach DIN VDE 0628-2 (mit Wieland RST20i3-Stecker) 
angeschlossen wird außerhalb der Zuständigkeit des Netzbetreibers."


Es klingt erstaunlich, ist aber wahr: auch Netzbetreiber müssen die 
Gesetze einhalten.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Sven L. schrieb:
> Diese selbsternannten Retter der Welt wollen unterm Strich nur Ihr
> Produkt verkaufen, für einen Verkäufer gibt es wie in den Videos zu ...

Ganz grundsätzlich würde ich selbstverständlich ein gewisses Maß an 
Sicherheitsbestimmungen, Garantien und Prüfungen nicht ablehnen.

Dennoch bin ich überzeugt, dass der weitaus überwiegende Teil der 
vorgebrachten Bedenken rein kommerziell getrieben ist. Es wäre ja auch 
kaum vorstellbar, dass dies nicht so ist.

So lange sich damit nur einzelne Nerds befassten, konnte man das 
ignorieren oder lächerlich machen. Nimmt die Bewegung ein ernst zu 
nehmendes Volumen an, muss man aus geschäftlichen Gründen etwas dagegen 
unternehmen.

Bei E-Anlage eignet sich eine überbordene Sicherheitsdiskussion 
hervorragend - und die zeigt ja auch trefflich Wirkung, wie man hier im 
Forum gut sehen bzw. nachlesen kann.

Wenn das nichts nützen sollte, kommt die lobbygetriebene Gesetzeskeule, 
davon bin ich überzeugt ... in unserer "marktkonformen Demokratie".

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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haha, so ist es.

Wartet nur ab, wenn sie erst merken das die Laborbüschelstecker perfekt 
in Steckdosen passen. Mindestens eines davon wird dann umgehend verboten 
:-)

von Karl K. (karl2go)


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Abdul K. schrieb:
> Wartet nur ab, wenn sie erst merken das die Laborbüschelstecker perfekt
> in Steckdosen passen. Mindestens eines davon wird dann umgehend verboten

Ist doch heute schon so: In Labors in Instituten, Hochschule... müssen 
alle 4mm Stecker durch "Sicherheitsstecker" ersetzt werden - selbst wenn 
nur mit SELV gearbeitet wird. Könnte ja jemand den Stecker in eine 
Steckdose stecken.

Früher war sowas natürliche Auslese...

von Bernd (Gast)


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Gibt es auf dem µCNet überhaupt einen User der eine "Balkon"-Anlage 
verwendet?

von Thomas (Gast)


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Ja ich.

von Karl K. (karl2go)


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Kein Balkon... :(

von Berns (Gast)


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Thomas schrieb:

> Ja ich.

Dann schreibt doch ein paar Zeilen über die Anlage (Leistung, Ertrag, 
Kosten, ...) und die Erfahrungen (Montage, Versorger, Anmeldung, ...) 
die du gemacht hast.

von Bernd (Gast)


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Karl K. schrieb:

> Kein Balkon... :(

Ausrede :)

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