Moin moin zusammen, ich habe eine Frage bzgl. der angehängten Schaltung: Ich möchte gerne das Gerät, das an BLE_VCC hängt mit einem micro (Atmega328 bei 3.3V) schalten. Wenn ich BLE_ENABLE auf HIGH lege, schaltet der Transistor nicht durch, soweit funktioniert das alles wunderbar. An Pin 1 liegen dann auch die 3.3V und BLE_VCC ist mit 0V beschaltet. Wenn ich nun aber BLE_ENABLE auf LOW lege, schaltet der Transistor lediglich 1.8V auf BLE_VCC. an 1 liegen dann 2.8V. Sind R16 / R17 falsch gewählt? Würde mich freuen, wenn ihr mir helfen könntet :). Lieben Gruß, Jerome.
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Jerome M. schrieb: > Ich möchte gerne das Gerät, das an BLE_VCC hängt Wenn "das Gerät" weniger als 40 Ohm hat, wird es nach: https://assets.nexperia.com/documents/data-sheet/BC856_BC857_BC858.pdf genau zu dem beobachteten Ergebnis kommen. Du hast bisher keine Angaben über die zu schaltende Last (== Stromverbrauch) gemacht.
Danke, dass Du Dich meinem Problem annimmst :). Bin noch absoluter Laie was Transistoren angeht... Andrew T. schrieb: > Du hast bisher keine Angaben über die zu schaltende Last (== > Stromverbrauch) gemacht. Danke für Deine Rückmeldung. Ich will ein JDY-08 BLE Modul schalten: https://www.roboter-bausatz.de/media/pdf/b0/05/8b/JDY-08-Bluetooth-LE-Module-Datasheet.pdf Die "Dokumentation" ist leider etwas dünn... Es hängt darauf ein CC2541: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/cc2541.pdf Andrew T. schrieb: > Wenn "das Gerät" weniger als 40 Ohm hat, ... Wie kann ich das messen? Lieben Dank, Jerome
Jerome M. schrieb: > Wie kann ich das messen? Du misst am besten die Stromaufnahme. Speise dein BLE Modul mit 3,3V direkt und lege dabei in den Stromkreis ein Amperemeter. Man muss damit rechnen, das das Modul im Betrieb deutlich mehr verbraucht als im Ruhemodus, also am besten mal aktivieren und dabei messen. Generell solltest du den Transistor im Schalterbetrieb in die Sättigung bringen, also an der Basis mehr Strom ziehen (ist ja ein PNP). Das kannst du erreichen durch verkleinern des 1,3k Widerstandes.
Jerome M. schrieb: > Sind R16 / R17 falsch gewählt? > > Würde mich freuen, wenn ihr mir helfen könntet :). Woher hast Du denn die Werte für R16 und R17? Im einfachsten Fall nimmt man LTspice und testet mal. Aber man kann auch rechnen. Du hast ja Meßwerte. Im durchgeschalteten Fall liegen an R16 3,3 V - 2,8 V = 0,5 V. Dies ist etwas wenig. Durch R16 fließt 0,5 V/420 Ohm = 1,19 mA. Durch R17 fließen 2,8 V / 1300 Ohm = 2,15 mA. Bleibt für den Basisstrom 2,15 mA - 1,19 mA = 0,96 mA. Leider gibt das Datenblatt nur Stromverstärkungen für Uce = 5 V an. Aber ich tippe, Du solltest den Basisstrom erhöhen. Frag doch mal LTspice. Wie kommt man eigentlich auf 1300 Ohm? mfg Klaus
Matthias S. schrieb: > Jerome M. schrieb: >> Wie kann ich das messen? > > Du misst am besten die Stromaufnahme. Speise dein BLE Modul mit 3,3V > direkt und lege dabei in den Stromkreis ein Amperemeter. Man muss damit > rechnen, das das Modul im Betrieb deutlich mehr verbraucht als im > Ruhemodus, also am besten mal aktivieren und dabei messen. Super, vielen Dank. Wieder etwas gelernt :). Im Ruhemodus verbraucht das Modul 9.1mA, Wenn ich was schicke steigt der Verbrauch nicht merklich... > Generell solltest du den Transistor im Schalterbetrieb in die Sättigung > bringen, also an der Basis mehr Strom ziehen (ist ja ein PNP). Das > kannst du erreichen durch verkleinern des 1,3k Widerstandes. Ich versuche das mal ;-)
Jerome M. schrieb: > Im Ruhemodus verbraucht das Modul 9.1mA, Wenn ich was schicke steigt der > Verbrauch nicht merklich... Das könnte täuschen. So ein Sendemodul kann Stromspitzen erzeugen, die Dein Meßgerät nicht wiedergibt. Aber mach mal. Dann kann man Dir immer noch helfen. mfg Klaus
Schmeiß den raus und tu stattedssen einen PMOS wie den IRLML6402 hinein. Dann macht man R17 0E und R16 z.B. 10k. Dann ists egal wieviel Strom fließt, solange das unter 1A oder so bleibt. Kein Mensch schaltet heutzutage eine Versorgung mit einem BIP. Der hat eine Sättigungsspannung. Das ist SEHR unpraktisch bei Versorgungen. Der FET schaltet dagegen ein fast ohne Spannungsabfall. Und nein, soviel billiger ist der BIP jetzt wirder auch nicht.
Jerome M. schrieb: > Sind R16 / R17 falsch gewählt? Ziemlich sicher. Hängt von der zu schaltenden Last ab. Ein BC857, gar noch Stromverstärkungsgruppe B, braucht mächtig Basisstrom. Die Nennwerte aus dem Datenblatt gelten für I_b = I_c/20. Wenn du also 100mA schalten willst (mehr kann der Transistor sowieso nicht). Dann braucht er 5mA Basisstrom. Dafür dürfte R17 maximal 520Ω haben. R16 kannst du ganz weglassen. Ach ja: R16 ist es, der dir alles versaut. Von den 2mA, die durch R17 fließen können, leitet R16 schon 1.66mA an der Basis des Transistors vorbei.
Matthias S. schrieb: > Generell solltest du den Transistor im Schalterbetrieb in die Sättigung > bringen, also an der Basis mehr Strom ziehen (ist ja ein PNP). Das > kannst du erreichen durch verkleinern des 1,3k Widerstandes. Typisch für Schalttransisoren ist ein Wert von ein dreissigstel des zu schaltenden Stroms als Basisstrom.
R16 ist überflüssig. R17 auf 470 Ohm verringern, damit der Transistor sättigt.
Axel S. schrieb: > Ach ja: R16 ist es, der dir alles versaut. Von den 2mA, die durch R17 > fließen können, leitet R16 schon 1.66mA an der Basis des Transistors > vorbei. So ist es. R16 ist unnötig niederohmig. 10-22K reichen völlig um den Transistor bei offenem BLE_Enable sicher zu sperren. Für den Sicherheitsfanatiker tun es dann wenigstens 1-2,2k Dafür wie schon angemerkt R17 niedriger.
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Udo S. schrieb: > So ist es. R16 ist unnötig niederohmig 10-22K reichen völlig um den > Transistor bei offenem BLE_Enable sicher zu sperren. Der BLE_Enable wird mit Low oder High gesteuert und der Transistor ist ein BJT. Warum sollte der Transistor einen Pull-Down benötigen, um über die CE-Strecke keinen Strom fließen zu lassen. BJTs sind stromgesteuert.
Den Tipp gab es weiter oben ja schonmal, aber vlt kann man das nicht oft genug erwähnen. Verwende lieber einen Logic-Level P-MOSFET dafür^^ Ist viel einfacher und funktioniert :)
Den R16 brauchts gar nicht. Das ist ein Pipolartransistor, der leitet bei offener Basis nie! Erst mit den MOS-FETs und den Arduino-Maker kam dieser Widerstand und hat sich fälschlicherweise auch bei den Bipolartransistoren eingeschlichen. Heisst aber nicht dass es den nie braucht. Siehe auch Innenschaltbild von 2803 und Verwandte... Gruss Chregu
Christian M. schrieb: > Den R16 brauchts gar nicht. Das ist ein Pipolartransistor, der leitet > bei offener Basis nie! Da wäre ich mir nicht so sicher, speziell wenn der Transistor warm wird. Dieser BE-Widerstand ist z.B. bei sog. Digital- Transistoren sogar schon fest eingebaut. Normalerweise reicht an dieser Stelle aber ein Widerstand in der Grössenordnung 10kOhm.
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Christian M. schrieb: > Den R16 brauchts gar nicht. Das ist ein Pipolartransistor, der leitet > bei offener Basis nie! Ein Linuxer würde sagen: "man Leckstrom". Der kann bei einem µC-Port schon mal 10µA betragen, woraus der BS857 dann mal schnell 5mA draus macht. schon schaltet das nicht mehr gescheit ab. Und lass es nur 500µA sein, schon blinkt sich der ESP einen ab. Betrifft natürlich hauptsächlich sehr hohe Temperaturen. --> So 100% unverzichtbar ist das nicht.
Bei "Tigidaltransistoren" hat man aber einen Spannungsteiler drin, damit man den Transistor direkt mit 5 V oder so ansteuern kann. Spart halt Platz auf der Platine. Bsp.: https://www.onsemi.com/pub/Collateral/DTC124X-D.PDF Dort wird auch kein Basisstrom mehr definiert, sondern eine Input Voltage.
Unabhängig davon dass es sicher bessere Lösungen gibt stimmt irgendwas nicht mit deinen Widerständen oder der Messung. Du sagst im durchgeschalteten Zustand hast du eine Ube von - 0.5V. Es fließt also ein Querstrom von etwa 1.2 mA. Dieser Querstrom teilt sich dann auf in Ib + Iport. Nun rechne Mal den Strom am 1k3 aus. In erster Näherung von mir aus auch unbelastet. Vertausche einfach mal deine beiden Widerstände dann wird's vermutlich besser. Thomas
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jemand schrieb: > Christian M. schrieb: >> Den R16 brauchts gar nicht. Das ist ein Pipolartransistor, der leitet >> bei offener Basis nie! > > Ein Linuxer würde sagen: "man Leckstrom". Das würde nur ein Möchtegern-Linuxer sagen. Bist du einer? > Der kann bei einem µC-Port schon mal 10µA betragen, woraus der BS857 > dann mal schnell 5mA draus macht. Ähm. Nein. Der TE schrieb explizit: > Wenn ich BLE_ENABLE auf HIGH lege Wir können damit annehmen, daß der Anschluß BLE_ENABLE von einer Push-Pull Stufe angesteuert wird. Wenn die ein H ausgibt, dann liegen knapp 3.3V am unteren Ende von R17. Da kann genau gar kein Strom in die Basis des Transistors fließen. Auch kein Leckstrom. R16 ist in dieser Konstellation vollkommen unnötig. Sogar das Ausräumen der Basis-Ladung (für ein schnelles Sperren) erledigt dann der steuernde Logik-Ausgang über R17.
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Axel S. schrieb: > Wir können damit annehmen, daß der Anschluß BLE_ENABLE von einer > Push-Pull Stufe angesteuert wird. Wir wissen das dieser Anschluss an einen AT-Mega 328 angeschlossen wird. Siehe erstes Posting. Und wie stehen Ports des AT-Mega nach einem Reset?
Axel S. schrieb: > Wir können damit annehmen, daß der Anschluß BLE_ENABLE von einer > Push-Pull Stufe angesteuert wird. Wenn die ein H ausgibt, dann liegen > knapp 3.3V am unteren Ende von R17. Da kann genau gar kein Strom in > die Basis des Transistors fließen. Auch kein Leckstrom. R16 ist in > dieser Konstellation vollkommen unnötig. Sogar das Ausräumen der > Basis-Ladung (für ein schnelles Sperren) erledigt dann der steuernde > Logik-Ausgang über R17. Wir wissen gar nichts. Und der Widerstand ist so billig, dass man solche Diskussionen nicht führen sollte. Man bau ihn ein und fertig. Schon allein deshalb, weil auch ein Push-Pull-Ausgang mal in der Luft hängen kann (aka tristate). Jeder µC macht das beim Reset, und ich kenne sogar Komparatoren die das tun. Wenn man später draufkommt, er ist unnötig, und wir bauen aus irgendeinem Grund 1000 Stück (dann würden die <<0,01€ Kosten pro Platine möglicherweise stören), können wir ihn aus der Stückliste werfen. Den Heldenorden für Sparfüchse gewinnt man damit immer noch nicht ;-)
Marek N. schrieb: > Dort wird auch kein Basisstrom mehr definiert, sondern eine Input > Voltage. ... für einen bestimmten Kollektorstrom.
Wolfgang schrieb: > Marek N. schrieb: >> Dort wird auch kein Basisstrom mehr definiert, sondern eine Input >> Voltage. > > ... für einen bestimmten Kollektorstrom. genau. und: es gibt ja nicht nur einen dieser Transistoren. Je nach Anwendungsfall mit unterschiedlichen Widerständen bzw. Widerstandsverhältnissen. Auch welche, ohne BE-Widerstand.
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