Welchen Grund kann es haben dass die markierten Widerstände zu heiss werden, bzw. welchen Zweck haben sie überhaupt? Von hier: https://www.qrp-labs.com/linear.html
Die Widerstände bestimmen den Ein- bzw. Ausgangswiderstand der dazugehörigen Transistorstufe. Die Spulen L204 und L205 linearisieren den Frequenzgang. Die Widerstände können bei einer Fehlanpassung am Ausgang warm werden, oder auch wenn keine Antenne bzw. kein Dummy Load angeschlossen ist.
Nabu schrieb: > Welchen Grund kann es haben dass die markierten Widerstände zu heiss > werden Vielleicht schwingt der Verstärker auf einer relativ niedrigen Frequenz. Mögliche Gründe: Schlechtes Layout oder fehlende Last am Ausgang. Vielleicht ist auch die Ansteuerleistung bei niedriger Frequenz schlicht zu hoch. Evtl. ist auch die Induktivität mit 1µH etwas zu gering. 1µH haben bei 7,5 MHz nur 47 Ohm und das bedeutet, dass der grösste Teil der Steuerspannung von vllt. 20Vpp an dem 220 Ohm Widerstand abfällt. Rechnerisch würden dann 217mW auf dem Widerstand verheizt.
Ah ok, ich betreibe die PA im 630m-Band (475 kHz) Dann müsste bloss die Induktivität grösser sein?
Nabu schrieb: > Ah ok, ich betreibe die PA im 630m-Band (475 kHz) > Dann müsste bloss die Induktivität grösser sein? Die Induktivität braucht die Schaltung nur ganz am oberen Frequenzende (~15...30MHz), um dort den Abfall der Verstärkung zu kompensieren. Bei deinen niedrigen Frequenzen brauchst du gar keine Induktivität an der Stelle. Wenn du dort eine größere Induktivität einbaust (die also in deinem Frequenzbereich wirkt), bekommst du einen deutlichen Anstieg der Verstärkung mit der Frequenz.
Nabu schrieb: > ich betreibe die PA im 630m-Band Dann müssen auch die Speisedrossel T203 und der Ausgangstrafo T204 genügend hohe Induktivität haben!
Aah verstehe. Danke euch. T204 hatte ich bereits etwas angepasst: Kernmaterial 43 war nicht geeignet, der wurde ziemlich heiss. Mit Material 77 wird er nicht mal handwarm. Für T203 habe ich gerade keinen passenden Kern zur Hand. Dann werden die Widerstände heiss, weil T203 zu wenig Induktivität bei der Frequenz hat? Am Ausgang ist ein Dummyload angeschlossen.
Die Serienresonanzfrequenz liegt bei ca 500kHz und du betreibst die PA in dem Bereich. L202 und C207 genauso. Arno
Nabu schrieb: > Dann werden die Widerstände heiss, weil T203 zu wenig Induktivität bei > der Frequenz hat? Ohne Gegenkopplung ist die Verstärkung der Endstufe bei kleinen Frequenzen sehr groß und nimmt mit zunehmender Frequenz kontinuierlich ab. Man möchte jedoch eine möglichst konstante Verstärkung bei allen Frequenzen, hier kommt die Spannungs- bzw. Parallelgegenkopplung, hier in Form von RL(C)-Netzwerken, vom Drain- zum Gateanschluß ins Spiel. Damit wird ein Teil der Ausgangsspannung invertiert zum Eingang zurückgeführt. Je kleiner die Frequenz desto stärker muss die Gegenkopplung ausfallen, die Impedanz des RL(C)-Netzwerkes nimmt deswegen ab. Der Einfluß der zwei 1uH Induktivitäten geht stätig zurück, es fällt immer mehr Spannung an den ohmschen Widerständen ab, wodurch diese auch immer wärmer werden (müssen). Langwellige Bänder sind für R216/R217 am ungünstigsten. Da für Dich nur das 630m Band von Interesse ist, könnte die Gegenkopplung entweder komplett weggelassen oder aber zumindest stark zurückgenommen werden (R216/R217 vergrößern, z.B. auf 470...1k). L202 bis L205 können dabei auch gleich überbrückt werden. Die Gesamtverstärkung nimmt dabei zu, wodurch für die gleiche Ausgangsleistung weniger Leistung am Eingang bereigestellt werden muss.
das komplette entfernen der Gegenkopplung könnte auch im wilden Schwingen der PA enden. Ich würde die Gegenkopplungswiderstände erstmal gegen 470-680ohm/2W ersetzen und mal schauen wie sich die PA verhält
nur so schrieb: > achja, T203 sollte auch angepasst werden... Meinst du wirklich T203? Wenn ich das richtig sehe, ist das nur die Drossel in der Drainversorgung, die HF wird mit T204 ausgekoppelt. Wäre dann bei T203 nicht die Vergrößerung des Kondensators sinnvoller? Arno
nur so schrieb: > das komplette entfernen der Gegenkopplung könnte auch im wilden > Schwingen der PA enden. Möglich. Zumal das evtl. keine Gegenkopplung ist, sondern eine Neutralisation. Manchmal kann man das nicht so leicht entscheiden, und dann sollte man die Schaltung mal im Simulator untersuchen. Hierbei habe ich übrigen nicht aufgepasst und mich demzufolge verrechnet: Hp M. schrieb: > Rechnerisch würden dann 217mW auf dem Widerstand verheizt. Ich ging ja davon aus, dass die Steuerspannung am Gate 20Vss beträgt. Dabei habe ich aber übersehen, dass das andere Ende der RLC-Reihenschaltung nicht an Masse liegt, sondern am Drain, dessen Spannung gegenphasig zum Gate verläuft und mindestens genauso hoch ist. Daeshalb erscheint an dem Widerstand gut die doppelte Spannung und Verlustleistungen um 1W scheinen durchaus wahrscheinlich zu sein.
Habe L204 und L205 überbrückt, ohne dass es zu Schwingungen kommt. Werde mich dann an R216 und R217 machen. Im Moment braucht die PA 50mW Input für 7W Output, was ca. 21 dB Verstärkung entspricht. Auf höheren Frequenzen hat sie laut Datenblatt 26 dB Verstärkung. L201 spielt für die Frequenzabhängigkeit bestimmt auch eine Rolle. Aber die heissen Widerstände (>130°C ungekühlt) sind im Moment die grössere Sorge.
arno_h schrieb: > Meinst du wirklich T203? > Wenn ich das richtig sehe, ist das nur die Drossel in der > Drainversorgung, die HF wird mit T204 ausgekoppelt. > Wäre dann bei T203 nicht die Vergrößerung des Kondensators sinnvoller? > > Arno Hallo, nein, dann bekommen die C´s volle HF ab, aber wenn er im LF Bereich arbeitet, wird, die Drossel sollte zwar bifilar gewickelt sein und etwa 4x RL entsprechen, RL wird aber bei rund 1,8Mhz berechnet worden sein, also ist wohl der induktive Widerstand zu gering, daraus folgt das die Anpassung der Transistoren nicht optimal ist, muss zwar keine große Auswirkung haben, aber wenn man es schon macht, dann richtig, so ist zumindest meine Meinung.
Wäre Material 77 für T203 ok? T50-43: AL: 440 µH/100 turns T50-77: AL: 1180 µH/100 turns
T203 muss viel hochohmiger bei deiner niedrigen Fregwenz werden. Sie bestimmt mit die Gesamtverstärkung.
-43 ist nickel-Zink -77 ist Mangan-Zink http://www.amidon.de/contents/de/d557.html was kostet sowas eigentlich? ich würds ausprobieren, schon aus reiner neugierde...
Ausprobieren muss man nicht, man müsste sich nur auskennen :D So kleine Kerne sind günstig, 1-2€, aber ich müsste sie zuerst bestellen. Herumliegen hätte ich nur zu grosse N30 Kerne: 2 Wdg 17+j54 Ohm bei 475 kHz 3 Wdg 42+j110 4 Wdg 75+j200 5 Wdg 134+j320 6 Wdg 226+j470 7 Wdg 365+j645 8 Wdg 717+j712 9 Wdg 924+j1047 10 Wdg 1360+j1201 11 Wdg 1966+j1200 12 Wdg 2615+j900 13 Wdg 3100+j300 Danach geht's abwärts
nur so schrieb: > achja, T203 sollte auch angepasst werden... äxl schrieb: > T203 muss viel hochohmiger bei deiner niedrigen Fregwenz werden. Sie > bestimmt mit die Gesamtverstärkung. Der Drain-Drain Lastwiderstand beträgt rund 22Ohm. Der Blindwiderstand der T203 Speisedrossel/Baluns sollte 4...5 Mal höher sein. Die aktuell vorhandene Anzahl an Windungen ist mehr als genug. Windungszahlrechner: http://toroids.info/FT50-43.php Nabu schrieb: > Im Moment braucht die PA 50mW Input für 7W Output, was ca. 21 dB > Verstärkung entspricht. Auf höheren Frequenzen hat sie laut Datenblatt > 26 dB Verstärkung. Ausgehend von den Wickeldaten des Übertragers T204, sollte die Ausgangsleistung bei ca. 12W liegen. 21dB Gesamtverstärkung ist zu wenig. Für das 630m Band müssen T201 und T202 angepasst werden (Material und Windungszahl). Aktell sind VHF/UHF-Kerne aus 61er Material verbaut. Gleichzeitig ließe sich auch der Eingangswiderstand des Verstärkers anpassen, damit die üblichen 50Ohm anstehen. Dazu T201 z.B. als 1:4 Balun wickeln und R203/R204 auf 100...120Ohm ändern. T202 arbeitet am Ausgang auf ~78Ohm Last. Der Blindwiderstand beider Wicklungen ist, wie weiter oben schon angegeben, entsprechend auszulegen. Mit BN43-2402 Kern: http://toroids.info/BN-43-2402.php Nabu schrieb: > L201 spielt für die Frequenzabhängigkeit bestimmt auch eine Rolle. L201 ist nur eine Speisedrossel und filtert die Speisespannung. Ein Einfluß auf den Frequenzgang besteht nicht.
R216 und R217 haben jetzt 620 Ohm und werden nur noch 90°C heiss. Dafür gibt es 11 W Output. Nett :)
Nabu schrieb: > R216 und R217 haben jetzt 620 Ohm und werden nur noch 90°C heiss. Sind das 1/4W Widerstände?? Schalte mal 2 davon in Reihe (anstatt L204/L205 einen 2. Widerstand einbauen) um die Wärme zu verteilen. Wenn du die Gegenkopplung spaßeshalber mal komplett weg lässt, wie verändert sich Durchgangsverstärkung und Ausgangsleistung?
Robert M. schrieb: > Wenn du die Gegenkopplung spaßeshalber mal komplett weg lässt, wie > verändert sich Durchgangsverstärkung und Ausgangsleistung? Ja das hätte ich versuchen sollen. Mache ich morgen. Bei welcher Feldstärke beginnen Leuchtstofflampen eigentlich zu leuchten?
Robert M. schrieb: > Wenn du die Gegenkopplung spaßeshalber mal komplett weg lässt, wie > verändert sich Durchgangsverstärkung und Ausgangsleistung? Die selben 11W*, aber mit weniger Oberwellen. Mit eingangsseitigen Optimierungen liesse sich die Verstärkung wohl noch verbessern, aber für meine Verwendung reicht das erst mal. *) Vom Schätzeisen. Wenn ich die Spannung mit einem Spannungsteiler messe, komme ich auf 30V RMS an 55 Ohm Last (=16W).
Nabu schrieb: > Die selben 11W*, aber mit weniger Oberwellen. ...und ohne Hitzewallungen in der Gegenkopplung ;-). Nabu schrieb: > Mit eingangsseitigen Optimierungen liesse sich die Verstärkung wohl noch > verbessern, aber für meine Verwendung reicht das erst mal. Ja, mit den erwähnten Änderungen im Treiber könnte an der Gesamtverstärkung gedreht werden. Nabu schrieb: > *) Vom Schätzeisen. Wenn ich die Spannung mit einem Spannungsteiler > messe, komme ich auf 30V RMS an 55 Ohm Last (=16W). 30V RMS ist unwahrscheinlich, höchstens mit der Endstufe in Kompression. Im Idealfall wären es 12Vs am Drainanschluß bei UB=12V, 48Vss von Drain zu Drain und 72Vss an der 50Ohm Last, d.h rund 13W.
Nochmals eine Frage: Warum beträgt das Windungsverhältnis am Ausgangstransformer T204 2:3? Dass man auf 50 Ohm kommen will, verstehe ich. Aber wodurch wird die Ausgangsimpedanz vor dem Transformator bestimmt?
Nabuchodonosor schrieb: >Aber wodurch wird die >Ausgangsimpedanz vor dem Transformator bestimmt? Das Windungszahlverhältnis zum Quadrat ist die Transformation der Impedanz. Hier 3 / 2 = 1,5 1,5² = 2,25 Also wird die Impedanz mit den Faktor 2,25 Hochtransformiert.
Achso, du meinst die Impedanz der Verstärkerstufe, die wird Bestimmt durch Betriebsspannung, Arbeitspunkteinstellung Ansteuerung. Bei kleiner Betriebsspannung und hohen Strom entsprechend niedrig. Bei einem Röhrenverstärker zum Beispiel, sehr hohe Betriebsspannung aber wenig Strom entspricht dann hohe Impedanz.
Einen Dummy anschließen und die Leistung Messen. Wenn Verstärker und Dummy gleiche Impedanz haben, wird die maximal mögliche Leistung übertragen. https://www.dj4uf.de/projekt/dummyload/dummyload.html https://de.wikipedia.org/wiki/Ersatzlast Wenn die Verstärkerimpedanz unbekannt ist, einen veränderlichen Lastwiderstand benutzen und Testen.
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