Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik TVS-Diode und Sicherung


von Ray M. (ray_m)


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Hi @all,

die Diode im Schaltplan soll als Verpolungsschutz wirken,
es ist eine PTVS11VP1UP.

Wenn ich eine 2A Feinsicherung verwende und es zu eine Verpolung
kommt, überlebt das die TVS-Diode oder raucht sie ab bevor die Sicherung
auslösst ?

Welcher Sicherungstype (Normal, F oder FF) sollte hier benutzt werden ?

: Verschoben durch Moderator
von Wühlhase (Gast)


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Wenn es nur Verpolungsschutz ist, reicht auch eine normale 
Gleichrichterdiode.

Und egal welche Diode oder Sicherung du da reinsetzt: Die Diode raucht 
lange ab bevor die Sicherung auch nur warm geworden ist.

von Ray M. (ray_m)


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Wühlhase schrieb:
> Wenn es nur Verpolungsschutz ist, reicht auch eine normale
> Gleichrichterdiode.
>
> Und egal welche Diode oder Sicherung du da reinsetzt: Die Diode raucht
> lange ab bevor die Sicherung auch nur warm geworden ist.

Das ist aber schlecht, wenn die Diode vor der Sicherung abraucht
geht die Versorungsspannung ja in die Schaltung und zerlegt sie ;(

von Thomas Z. (usbman)


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Aus Erfahrung kann ich dir sagen dass fast immer auch die Diode bei der 
Verpolung stirbt. Ich habe jahrelang solche Verpolungsschäden repariert. 
In 95% der Fälle war die Diode defekt. Das führte regelmäßig zu 
Garantieablehnungen weil die Diode eben nur bei Verpolung stirbt. Diese 
Art Schutzschaltung wird gerne verwendet wenn man sich die 
Verlustleistung einer Serien Diode nicht leisten will oder kann.
Alle Mitac Laptops haben das so gemacht.

Thomas

von MaWin (Gast)


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Ray M. schrieb:
> überlebt das die TVS-Diode oder raucht sie ab bevor die Sicherung
> auslösst ?

Eine Sicherung hat ein Schmelzintegral, gemessen in I^2s.

Wenn das Schmelzintegral der Diode deutlich grösser ist, überlebt die 
Diode.

Leider haben nicht alle Dioden ein Schmelzintegral im Datenblatt.

Es ist zu vermuten, daß nur superflinke 'Halbleiter' Sicherungen 
ausreichen.

Diese z.B. sagt 3.6A2s
https://produktinfo.conrad.com/datenblaetter/1500000-1599999/001581845-da-01-ml-DIODE_1N4007_DO41_TC_de_en.PDF

Die dürfte man flink mit maximal 0.4A (0.315A) absichern
https://www.littelfuse.com/~/media/electronics/datasheets/fuses/littelfuse_fuse_219xa_datasheet.pdf.pdf

Bei der hier wäre 2A ok
https://www.littelfuse.com/~/media/files/littelfuse/technical-resources/documents/data-sheets/230_lf_012006.pdf

Eine TVS mit angegebenem fusing integral hab ich auf die Schnelle nicht 
gefunden, I^2s oder A^2s succht sich schlecht.

von Falk B. (falk)


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Ray M. schrieb:
> Hi @all,
>
> Wenn ich eine 2A Feinsicherung verwende und es zu eine Verpolung
> kommt, überlebt das die TVS-Diode oder raucht sie ab bevor die Sicherung
> auslösst ?

Kommt auf die Höhe der Überspannung und die Stromstärke des Netzteils 
an.
Wenn man auf Nummer sicher gehen will, nimmt man besser eine Crowbar 
Schaltung, die macht einen sicheren Kurzschluß.

https://www.mikrocontroller.net/articles/TRIAC#Crow-Bar

Die gibt es auch kompakt als Einzeldiode, genannt Trisil (tm) von STM. 
Ob es die aber auch für 12V gibt, weiß ich nicht.

> Welcher Sicherungstype (Normal, F oder FF) sollte hier benutzt werden ?

Kommt auf deinen Einschaltstrom an. Wenn du dicke Kondensatoren an den 
12V angeklemmt hast, kann man sich keine flinken Sicherungen erlauben.

von Name: (Gast)


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MaWin schrieb:
> Eine TVS mit angegebenem fusing integral hab ich auf die Schnelle nicht
> gefunden, I^2s oder A^2s succht sich schlecht.

Die Angabe ist selten. Oft findt man aber eine Thermische Impedanzkurve. 
Beispiel:
https://www.onsemi.com/pub/Collateral/SS24-D.PDF
Fig. 9.
Dass daraus abschätzen ist untrivial, aber möglich.

Für den Bastler gebe ich aber folgendes zu bedenken:
Dioden fallen im Allgemeinen bei thermischer Überlastung mit einem 
Kurzschluss aus ("Durchlegieren"). In dem Fall opfert sich die Diode bei 
Verpolung zur Not halt dann und rettet die Schaltung. Im Fehlerfall muss 
man halt Diode und Sicherung tauschen.

Wer schon Geräte repariert hat, kennt das Verhalten vermutlich ;-)

Verlassen kann man sich darauf nicht zu 100%, für ein Serienprodukt wo 
mit Verpolung zu rechnen ist, ist ein PMOS besser.
Für Bastelprojekte ist das aber üblicherweise gut genug.

von Ray M. (ray_m)


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Ich hab jetzt mal das hier gefunden ...

http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/39-Verpolschutz

so richtig schlau werde ich davon aber auch nicht.

Es kann doch nicht sein das jeder jedesmal das Rad neu erfindet
und es keine fertigen Bausteine gibt die Verpolungsschutz und 
Überspannungsschutz implementieren.

Das braucht man doch bei jeder Schaltung ... Hmm

von Ray M. (ray_m)


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Name: schrieb:

[...]

> Verlassen kann man sich darauf nicht zu 100%, für ein Serienprodukt wo
> mit Verpolung zu rechnen ist, ist ein PMOS besser.

Ich würde es schon gern richtig machen und auch verstehen,
hast du einen Link zu so einer Umsetzung mit einem PMOS,
dann kann ich mir das mal in den Kopf tun.

von Name: (Gast)


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Ray M. schrieb:
> Ich hab jetzt mal das hier gefunden ...
>
> http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/39-Verpolschutz
>
> so richtig schlau werde ich davon aber auch nicht.
>
> Es kann doch nicht sein das jeder jedesmal das Rad neu erfindet
> und es keine fertigen Bausteine gibt die Verpolungsschutz und
> Überspannungsschutz implementieren.
>
> Das braucht man doch bei jeder Schaltung ... Hmm

Wieso, das mit dem PMOS ist bei uns Standard. Überall da, wo man Klemmen 
am Eingang hat zumindest. Das hat schon vielen Platinen das Leben 
gerettet.

Ich musste allerdings eine LED anbringen, die die Verpolung anzeigt, 
weil wir zuviele Platinen mit "no green LED" vom Kunden zurückbekommen 
haben. Wir mussten danach dann sogar noch eine Beschriftung "check 
polarity" einfügen, um auch die letzten "red LED" Fehler vom Feld zu 
eliminieren.

von Name: (Gast)


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Ray M. schrieb:
> Name: schrieb:
>
> [...]
>
>> Verlassen kann man sich darauf nicht zu 100%, für ein Serienprodukt wo
>> mit Verpolung zu rechnen ist, ist ein PMOS besser.
>
> Ich würde es schon gern richtig machen und auch verstehen,
> hast du einen Link zu so einer Umsetzung mit einem PMOS,
> dann kann ich mir das mal in den Kopf tun.

http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/39-Verpolschutz

Drittes Bild von oben.
Im Normalbetrieb kein (nennenswerter) Spannungabfall, weil der FET ein 
ist.
Bei Verpolung ist er aus, kein Strom fließt.

Aber Vorsicht:
Sobald man eine Versorgung verpolt anschließt, springt das GND-Potential 
der Platine auf die Versorgungsspannung. Man muss also kucken, ob noch 
was dranhängt.

von Ray M. (ray_m)


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Name: schrieb:
> Ray M. schrieb:
>> Ich hab jetzt mal das hier gefunden ...
>>
>> http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/39-Verpolschutz
>>
>> so richtig schlau werde ich davon aber auch nicht.
>>
>> Es kann doch nicht sein das jeder jedesmal das Rad neu erfindet
>> und es keine fertigen Bausteine gibt die Verpolungsschutz und
>> Überspannungsschutz implementieren.
>>
>> Das braucht man doch bei jeder Schaltung ... Hmm
>
> Wieso, das mit dem PMOS ist bei uns Standard. Überall da, wo man Klemmen
> am Eingang hat zumindest. Das hat schon vielen Platinen das Leben
> gerettet.

Wo finde ich dasmal zum nachlesen wenn es Standart ist ?

> Ich musste allerdings eine LED anbringen, die die Verpolung anzeigt,

Gute Idee, hätte ich auch gern

von Ray M. (ray_m)


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Name: schrieb:

> http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/39-Verpolschutz
>
> Drittes Bild von oben.
> Im Normalbetrieb kein (nennenswerter) Spannungabfall, weil der FET ein
> ist.
> Bei Verpolung ist er aus, kein Strom fließt.
>
> Aber Vorsicht:
> Sobald man eine Versorgung verpolt anschließt, springt das GND-Potential
> der Platine auf die Versorgungsspannung. Man muss also kucken, ob noch
> was dranhängt.

Und wieder etwas was ich nicht verstehe.
Ich glaube du erwartest zu viel Hintergrundwissen von mir ...
Irgendwie hängt ja hinter einer Versorgung immer was ... ???

: Bearbeitet durch User
von Name: (Gast)


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Ray M. schrieb:
> Name: schrieb:
>
>> http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/39-Verpolschutz
>>
>> Drittes Bild von oben.
>> Im Normalbetrieb kein (nennenswerter) Spannungabfall, weil der FET ein
>> ist.
>> Bei Verpolung ist er aus, kein Strom fließt.
>>
>> Aber Vorsicht:
>> Sobald man eine Versorgung verpolt anschließt, springt das GND-Potential
>> der Platine auf die Versorgungsspannung. Man muss also kucken, ob noch
>> was dranhängt.
>
> Und wieder etwas was ich nicht verstehe.
> Ich glaube du erwartest zu viel Hintergrundwissen von mir ...
> Irgendwie hängt ja hinter einer Versorgung immer was ... ???

Na, wenn an der Platine zum Beispiel eine USB-Verbindung zum PC ist, 
oder ein UART-Kabel oder dergleichen. Dann kann es problematisch sein, 
wenn der GND auf der Platine auf z.B. 12V springt. Das ist dann ein 
Kurzschluss.

Hat man aber z.B. ein Gerät wie ein Radio oder eine Lampe, also etwas 
ohne weitere Kabel nach außen, ist es sicher.

von Ray M. (ray_m)


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Name: schrieb:

>> Irgendwie hängt ja hinter einer Versorgung immer was ... ???
>
> Na, wenn an der Platine zum Beispiel eine USB-Verbindung zum PC ist,
> oder ein UART-Kabel oder dergleichen. Dann kann es problematisch sein,
> wenn der GND auf der Platine auf z.B. 12V springt. Das ist dann ein
> Kurzschluss.
>
> Hat man aber z.B. ein Gerät wie ein Radio oder eine Lampe, also etwas
> ohne weitere Kabel nach außen, ist es sicher.

Dann bringt mich das nicht weiter.
Meine Schaltung dahinter hat nach außen, z.B. RS232 und/oder USB usw...

von Andi B. (andi_b2)


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Eine SMA6J verträgt ca. 60W für 100ms. Bei einer Flußspannung von < 1,3V 
wären das max. ca. 46A. Bei solchen Strömen hätte z.B. eine PFMF.030.2 
schon längst abgeschaltet. Die hat z.B. auch 0,3 Ohm typ. was den Strom 
bei 12V (-1V Diode) selbst ohne zusätzlichen Leitungswiderstand ohnehin 
auf < 36A begrenzen würde. Also überschlagsmäßig kann sich sowas sehr 
wohl ausgehen. Und sollte es der TVS zu viel sein, dann macht sie einen 
satten Kurzen, was so auch im Datenblatt steht.

Die Philips/NXP/Nexperia TVS Typen kenne ich aber nicht.

Beitrag #5938603 wurde vom Autor gelöscht.
von Ray M. (ray_m)


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Andi B. schrieb:
> Eine SMA6J verträgt ca. 60W für 100ms. Bei einer Flußspannung von < 1,3V
> wären das max. ca. 46A. Bei solchen Strömen hätte z.B. eine PFMF.030.2
> schon längst abgeschaltet. Die hat z.B. auch 0,3 Ohm typ. was den Strom
> bei 12V (-1V Diode) selbst ohne zusätzlichen Leitungswiderstand ohnehin
> auf < 36A begrenzen würde. Also überschlagsmäßig kann sich sowas sehr
> wohl ausgehen. Und sollte es der TVS zu viel sein, dann macht sie einen
> satten Kurzen, was so auch im Datenblatt steht.
>
> Die Philips/NXP/Nexperia TVS Typen kenne ich aber nicht.

Ich kann deine Gedankengänge leider nicht nachvollziehen.

Ich würde einfach gern in einem KFZ (12V) eine Schaltung gegen
Verpolung schützen. Und zwar so das die flinke 2A-Feinsicherung
abraucht bevor die TVS-Diode aufgibt und ohne das Irgendwas dahinter
Schaden nimmt.
Geht das und wenn ja welche Diode soll ich hier verwenden ?

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Wenn es nur Verpolungsschutz ist, reicht auch eine normale
> Gleichrichterdiode.

Ja.

> Und egal welche Diode oder Sicherung du da reinsetzt: Die Diode raucht
> lange ab bevor die Sicherung auch nur warm geworden ist.

Blödsinn.

Sowas habe ich mehrfach aufgebaut. Als Diode nehme ich eine Schottky und 
diese natürlich mit einem zulässigen Strom deutlich oberhalb des Wertes 
der Sicherung.

Wenn die verpolte Quelle richtig viel Strom liefert (Bleiakku), geht die 
Sicherung binnen Millisekunden durch, Schottkys im TO220 können 
kurzzeitig zwei- bis dreistellige Ampere.

Kritisch wird das, wenn die Quelle strombegrenzt ist, dann muß die Diode 
den Strom u.U. mehrere Minuten lang tragen können.

von Ray M. (ray_m)


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Manfred schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Wenn es nur Verpolungsschutz ist, reicht auch eine normale
>> Gleichrichterdiode.
>
> Ja.
>
>> Und egal welche Diode oder Sicherung du da reinsetzt: Die Diode raucht
>> lange ab bevor die Sicherung auch nur warm geworden ist.
>
> Blödsinn.
>
> Sowas habe ich mehrfach aufgebaut. Als Diode nehme ich eine Schottky und
> diese natürlich mit einem zulässigen Strom deutlich oberhalb des Wertes
> der Sicherung.
>
> Wenn die verpolte Quelle richtig viel Strom liefert (Bleiakku), geht die
> Sicherung binnen Millisekunden durch, Schottkys im TO220 können
> kurzzeitig zwei- bis dreistellige Ampere.
>
> Kritisch wird das, wenn die Quelle strombegrenzt ist, dann muß die Diode
> den Strom u.U. mehrere Minuten lang tragen können.

KFZ = dicker Akku = im Verpolungsfall richtig Bumm

Welche TVS-Diode passt dafür ?

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Ray M. schrieb:
> Welche TVS-Diode passt dafür ?

Wer lesen kann ... TVS ist ungeeignet, Schottky ist angesagt. TVS soll 
bei Überspannung in Sperrichtung durchbrechen, ähnlich einer Z-Diode 
und ist nicht das was Du willst.

Aktuell habe ich einige MBR745 da, die gab es mal günstig beim 
Bastelhöker. Bitte einfach nur als Orientierungshilfe verstehen, jede 
Menge anderer Typen sind ebenso geeignet.

von Mani W. (e-doc)


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Wühlhase schrieb:
> Und egal welche Diode oder Sicherung du da reinsetzt: Die Diode raucht
> lange ab bevor die Sicherung auch nur warm geworden ist.

Egal!

Die Diode raucht ab und der Si-Kristall im Inneren schmilzt zu
einem Kurzschluss, die Sicherung brennt durch...

Folglich, Diode tauschen, Sicherung erneuern und gut ist es, die
Verpolung hat nicht mehr Schaden angerichtet...

Aber das war schon vor 40 Jahren so!

Also, keine Hexerei...

von F. F. (foldi)


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MaWin schrieb:
> Es ist zu vermuten, daß nur superflinke 'Halbleiter' Sicherungen
> ausreichen.

Hatte vor langer Zeit Versuche mit allen möglichen Sicherungen gemacht 
und den Strom sehr langsam erhöht, auch superflinke Sicherungen blieben 
da sehr lange heile. Natürlich steigt der Strom viel schneller an beim 
Kurzschluss, aber ich vermute die Diode ist trotzdem immer vorher weg. 
Sei denn, es ist ein fettes Teil, die viel Strom verträgt.

von Mathias H. (mathias)


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So geht's auch.

von Mani W. (e-doc)


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F. F. schrieb:
> aber ich vermute die Diode ist trotzdem immer vorher weg.

"Weg" ist relativ, die Diode macht einen Kurzschluss und dann
brennt die Sicherung durch - Aufgabe des Verpolungsschutzes erfüllt
und kein Schaden an der restlichen Elektronik...

Im Gegensatz zu Überspannung, wo es den Kristall dann zerfetzt wie
bei Transistoren und kein Durchgang mehr da ist - da wäre auch
die Schaltung dahin...

: Bearbeitet durch User
von Ray M. (ray_m)


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Das ist alles schön und gut, löst aber das Problem nicht.

  Eine Schaltung, die bis 2A zieht, soll in einem KFZ,
  möglichst simpel, vor Überspannung und Verpolung
  geschützt werden ohne das irgendwas dahinter Schaden nimmt.

  Gibt es für sowas wirklich keine Standartlösung ?

von Michael B. (laberkopp)


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Ray M. schrieb:
> Eine Schaltung, die bis 2A zieht, soll in einem KFZ,
>   möglichst simpel, vor Überspannung und Verpolung
>   geschützt werden ohne das irgendwas dahinter Schaden nimmt.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

Kommt drauf an, welche Spannung die Schaltung danach aushält.
1
--|>|--+--
2
       |
3
     >=47uF
4
       |
5
-------+--
reicht wenn sie bis 40V übersteht, die LV124 Störimpulse landen im Elko, 
die Ausgangsspannung übersteigt keine 32V.

Kommt danach ein Spannungsregler, der eine Eingangsspannung bis 40V 
überlebt, wird der mit 2A zwar heiss, aber gute Modelle regeln bei 
mangelnder Kühlung runter.

Muss die Schaltung auch Stromausfälle (Anlasser bis runter auf 3.2V für 
20mA) überleben, muss der Elko grösser werden. Damit die Diode das 
anklemmen (Wackelkontakt in Zuleitung) überlebt, ist entweder eine 
definierte dünne Zuleitung, oder ein extra Widerstand nötig (im 
sub-1-Ohm Bereich).

LTSpice kann die Impulse nach ISO 7637-2 & ISO 16750-2 simulieren
http://www.analog.com/en/technical-articles/ltspice-models-of-iso-7637-2-iso-16750-2-transients.html

von F. F. (foldi)


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Ray M. schrieb:
> Das ist alles schön und gut, löst aber das Problem nicht.
>
>   Gibt es für sowas wirklich keine Standartlösung?


https://www.mikrocontroller.net/articles/Kfz_Spannungsspitzenkiller_/_Transientenschutz

von Ray M. (ray_m)


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F. F. schrieb:
> Ray M. schrieb:
>> Das ist alles schön und gut, löst aber das Problem nicht.
>>
>>   Gibt es für sowas wirklich keine Standartlösung?
>
>
> 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Kfz_Spannungsspitzenkiller_/_Transientenschutz

Kenne ich ... und da steht ???

  > Bei energiereichen Störungen wird die TVS-Diode
    (und evtl. die Schaltung dahinter) schneller zerstört
    als die Sicherung auslösen kann.

Tolle Sache so eine Schutzschaltung wo dahinter alles kaputt geht.

von F. F. (foldi)


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Das sind die üblichen Warnungen.
In modernen Autos hast du nicht mehr diese Spitzen.
Es wird hier ständig noch auf MaWins Beitrag in einem andern Forum 
verwiesen. Der ist aber ewig alt und auch wenn es diese Vorschriften 
noch geben darf, in modernen Kfz ist das Netz sehr stabil.
Lichtmaschinen sind auch weiter entwickelt worden.

Wenn jetzt wieder jemand anfängt, dass ein Kabel irgendwo abgeht ...
Könnte rein theoretisch auch ein Flugzeug drauf fallen.
Wenn wir vom Normalfall ausgehen, wirst du kein schwanken der Spannung 
mehr beim Gasgeben ( früher ging dein Multimeter mit wie ein 
Drehzahlmesser) mehr feststellen.
Das ist heute alles gut geregelt.

von Ray M. (ray_m)


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Ok, alles was ihr sagt und alle Infos die ihr hier eingestellt habt sind
sicher richtig. Führen aber zu keiner finalen, umsetzbaren Lösung.

Ich hab das aktuell so wie im Anhang und dazu hab ich 2 Fraegen.

1. Was raucht zuerst ab, die Sicherung oder die Diode
2. Was kann, sollte man anders machen damit optiomal gegen
   Überspannung und Verpolung geschützt wird und nur die Sicherung
   wegfliegt

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Ich würde ne 16V Diode nehmen.
Möchte fast mit dir wetten, dass du nicht erleben wirst, dass da was 
abrauchen wird.
Baue es so ein.

von Ray M. (ray_m)


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F. F. schrieb:
> Ich würde ne 16V Diode nehmen.

Ok, wie wär es mit dieser ?

  https://de.rs-online.com/web/p/suppressordioden-tvs/1333365/

> Möchte fast mit dir wetten, dass du nicht erleben wirst, dass da was
> abrauchen wird.

Die Sicherung sollte bei Verpolung abrauchen.
Aber das kann ich ja auf dem Tisch nochmal vorab testen.

> Baue es so ein.

Werde ich machen.

Danke fürs Feedback

von Bauform B. (bauformb)


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Ray M. schrieb:
> Es kann doch nicht sein das jeder jedesmal das Rad neu erfindet
> und es keine fertigen Bausteine gibt die Verpolungsschutz und
> Überspannungsschutz implementieren.

Die gibt es natürlich; auswendig kenne ich jetzt nur die LTC4364, ..65, 
..67. Aber TI hat sowas auch. Das wird allerdings etwas aufwendiger 
als mit einer Diode. Als Bonus brennt keine Sicherung durch.

von MaWin (Gast)


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Ray M. schrieb:
> Ich hab das aktuell so wie im Anhang

Der TSR2-2450 hält 36V aus, das reicht im Bordnetz wenn induktive 
Störspitzen durch zumindest 47uF abgefangen werden. Keine TVS  keine 
Sicherung.

Da der 5V Regler erst bei 6A den Ausgangsstrom begrenzt, würde die 3A 
Sicherung knapp am Limit, hält oder geht kaputt, so was will man nicht. 
Einen 5V/2A Regler würde man mit 1A am 12V Eingang absichern, wenn er 
keine Strombegrenzung hätte.

Interessanter sind die leigungsgebundenen EMV Störungen die der 
Schaltregler rückwärts ins Bordnetz speist. Eine Drossel als Teil eines 
PI Filters sollte also in die Eingangszuleitung.
1
---|>|--+--47uH--+--TSR2--+--
2
 1N5404 |        |    |   |
3
       47uF     22uF  |  22uF
4
        |        |    |   |
5
--------+--------+----+---+--
Die 1N5404 ist wegen der bescheuert hohen Strombegrenzung des Reglers 
nötig, damit bei Überlast an dessen Ausgang die Diode nicht abfackelt.
Die Drossel darf ab 1A in Sättigung gehen, sollte 3A aber überleben.

von F. F. (foldi)


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Ray M. schrieb:
> Ok, wie wär es mit dieser ?

Jau.
Zu deinem Verpolungsschutz. Das macht man üblicherweise mit einem 
unverpolbarem Stecker.

von Ray M. (ray_m)


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F. F. schrieb:
> Ray M. schrieb:
>> Ok, wie wär es mit dieser ?
>
> Jau.
> Zu deinem Verpolungsschutz. Das macht man üblicherweise mit einem
> unverpolbarem Stecker.

Der steht leider nicht zur Verfügung und auch den kann
Man(n)/Frau falsch einpinnen ;(

von Andi B. (andi_b2)


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Ray M. schrieb:
> Ich kann deine Gedankengänge leider nicht nachvollziehen.

Ganz einfach, du hast eine Schaltung präsentiert und ich hab gesagt, 
dass es prinzipiell gehen kann, wenn die Rahmenbedingungen passen.

>
> Ich würde einfach gern in einem KFZ (12V) eine Schaltung gegen
> Verpolung schützen. Und zwar so das die flinke 2A-Feinsicherung
> abraucht bevor die TVS-Diode aufgibt und ohne das Irgendwas dahinter
> Schaden nimmt.
> Geht das und wenn ja welche Diode soll ich hier verwenden ?

Ich kann leider aus deinem Eingangspost nicht rauslesen, dass du hier im 
Forum eine fertig entwickelte Lösung haben willst, für einen Verbraucher 
mit 2A, was du allerdings anfänglich verheimlicht hast und für eine KFZ 
Anwendung, welche du auch erst viel später erwähnst. Warum du gerade 
eine "2A-Feinsicherung" verwenden willst/musst, hast du auch nicht 
geschrieben. So musst du dich halt mit allgemein gehaltenen Antworten 
abfinden.

Auch kenne ich deine Vorkenntnisse nicht und weiß auch nicht, dass du zu 
faul bist die Begriffe SMA6J und PFMF.030.2 in eine Suchmaschine zu 
kopieren um zu sehen, ob das für deine anfangs nur sehr nebulos 
beschriebene Anwendung, passen könnte.

Hättest du gleich gesagt, dass du weder Datenblatt lesen willst, noch 
Strom/Zeit Berechnungen machen willst/kannst und dir auch gar nichts am 
allgemeinen Verständnis des Problems liegt, hätte ich mir mein Posting 
gleich gespart.

von Ray M. (ray_m)


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Andi B. schrieb:
> Ray M. schrieb:
>> Ich kann deine Gedankengänge leider nicht nachvollziehen.
>
> Ganz einfach, du hast eine Schaltung präsentiert und ich hab gesagt,
> dass es prinzipiell gehen kann, wenn die Rahmenbedingungen passen.

[...]

Entspann dich, ich hab deine Links, genau wie alle anderen auch gelesen
und bin deinen Hinweisen nachegangen.

Ich hab jetzt für mich eine Lösung, die werde ich einfach mal testen ...


Danke nochmal an Alle die sich die Mühe gemacht haben hier zu antworten.

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