Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil entstören - DCF77 empfang.


von Richard Zeller (Gast)


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Hallo,

ich habe eine selbst gebaute Uhr mit Pollin DCF77 Modul
an einem alten Handy Schaltnetzteil.
3 Tage funktionierte das ganze Problemfrei, inzwischen
stört jedoch das Netzteil den empfang.

Wie entsöre ich das ganze am besten (einfachsten)
Gleichrichterschaltung mit 4 Dioden und nem Elko?

Meine Schaltung verbraucht nur 8mA. Im Gehäuse ist
dennoch sehr viel Kabel. Ich könnte mir vorstellen
das dass wie eine Sendeantenne wirkt.

Aus technischen (murks) Gründen geht es leider nicht
anders.

Grüße
Richi

: Verschoben durch Moderator
von Jens M. (schuchkleisser)


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Das Modul mit einem Linearregler versorgen hilft.
Oder ein RC-Filter, oder eine Z-Diode.
Und das Netzteil kann auch einfach nen Meter zur Seite müssen.

von Peter D. (peda)


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Da hilft nur großer Abstand. Also entweder das Netzteil möglichst weit 
weg oder das Empfangsmodul mit der Ferritantenne.

von Stefan F. (Gast)


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Die Stromaufnahme dieser Empfänger ist so gering, dass eventuell auch 
zwei Mignon Zellen in Frage kommen.

von Tobi (Gast)


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Hallo,

mit Schaltnetzteilen und DCF77 habe ich mich auch oft herumgeärgert.

Dein Netzteil hat eine Schaltfrequenz, die (oder eine Harmonische) mit 
der DCF77 Frequenz zusammenfällt.

Entweder du weißt die Schaltfrequenz (Datenblatt) und baust ein 
RC-Glied, das dann aber in Netzteilnähe plaziert werden soll (doof wenn 
es ein vergossenes Netzteil ist) oder du versuchst es mit einem 
Ringkern, den du mit der Zuleitung umwickelst, hier gilt ausprobieren.

Da du aber schon bei Pollin einkaufst: Die haben zur Zeit wieder alte
 (NOS) AC Steckernetzteile mit für 0,95 Euro. Gleichrichter, Glättungs-C 
und ein 7805 und du hast den besten Empfang :-D
(Ja, ok... der 7805 hat es gerne wenn sich ein 100 und ein 330nF-C 
dazukuscheln)

Ich kann mich aber noch dumpf erinnern, daß das Pollin Modul mit 3V oder 
weniger läuft, die Spannung speziell für´s Modul habe ich damals einfach 
mit 3 si-dioden und einem 1K Widerstand generiert....

Viel Spaß beim Basteln....

Gruß Tobi

von Stefan F. (Gast)


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Tobi schrieb:
> die Spannung speziell für´s Modul habe ich damals einfach
> mit 3 si-dioden und einem 1K Widerstand generiert....

oder eine LED, schon hat man ein Nachtlicht ohne extra Stromverbrauch.

von Thomas S. (thom45)


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Vorsicht mit TV- und Computer-Monitoren!

Zur Vollständigkeit dies auch gleich erwähnt. Diese Monitore stören 
kräftig breitbandig im Lang- und Mittelwellenbereich. Kann man leicht 
mit einem Taschenradio testen. Wohl nur runter bis 150 kHz, aber auch 
den Bereich von 77 kHz ist betroffen.

Ich hatte früher mit meinem ATARI-ST so ein DCF77-Empfänger. Der 
Empfänger mit Antenne musste ich etwa 2 Meter vom Computer entfernt 
platzieren, in der Nähe des Fensters. Dann funktionierte der Empfang 
bestens.

Der DCF77-Sender ist etwa 300 km von Basel entfernt. :-)

Gruss
Thomas

von Jens M. (schuchkleisser)


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Da hatteste aber noch ne Röntgenglotze, oder? ;)

von Thomas S. (thom45)


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Jens M. schrieb:
> Da hatteste aber noch ne Röntgenglotze, oder? ;)

Ja, aber die modernen Flachbildschirme stören genau so im erwähnten 
Frequenzbereich.

Gruss
Thomas

von Lurchi (Gast)


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Bei den Flachbildschirmen dürfte es vor allem das Schaltnetzteil für die 
Hintergrundbeleuchtung sein. Wo da die Frequenz liegt ist nicht klar. 
Beim klassischen RöhrenTV  ist die die 5 fache Frequenz der Ablenkung 
bei 78.125 kHz also sehr dicht an den 77.5 kHz.


Die Störungen könnte über die Leitung kommen (dann könnte eine Drossel 
in der Leitung helfen), sie kann aber auch magnetisch auskoppeln (dann 
hilft Abstand oder eine andere Orientierung, ggf. eine Abschirmung um 
das Netzteil). Eine einfache Lösung wäre es ggf. ein anderes Netzteil zu 
testen.

von Bernd (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Bei den Flachbildschirmen dürfte es vor allem das Schaltnetzteil für die
> Hintergrundbeleuchtung sein. Wo da die Frequenz liegt ist nicht klar.
Hatte ich mal gemessen (Hochspannungstastkopf): Da lagen 1500 V mit 50 
kHz an der CCFL an. Die dritte Oberwelle fällt dann genau auf den Anfang 
des Messbereichs für die EMV-Messung (und zählt dort noch nicht mit).

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