Hi, ich rätsele gerade über das Ableben eines Spannungsreglers im Steuergerät einer (Universal-)Kfz-Funk-Zentralverriegelung. Vielleicht sieht jemand das Problem auf Anhieb. Ansätze gibts ja viele im Automotive. Im Original wird der Funkreceiver im StG von einem 78L05 dauerhaft mit 5V/4mA versorgt. Der Spannungsregler zieht dafür ca. 8mA. So lief das Ganze ca. 15 Jahre problemlos. Vor einem Jahr wollte ich dann lieber 4mA Ruhestromverbrauch weniger und hatte dazu den altgedienten 78L05 gegen einen modernen LP2950CZ getauscht. Lief auch solange, bis dann letzte Woche mal die Starterbatterie zum Aufladen abgeklemmt wurde. Nach Wiederanklemmen war der LP tot. Im Leerlauf bringt er noch um die 5V, die dann bei 0,5mA sofort auf 1V einbrechen. Nun ist ja wohl die Originalschaltung mit dem 5V-Längsregler direkt am Bordnetz, ohne jegliche Schutzbeschaltung, schon nicht so ganz sauber aber was macht den LP2950 so deutlich anfälliger gegen die Schlamperei?
Die Frage ist wohl eher, wie batman schrieb: > die Originalschaltung mit dem 5V-Längsregler direkt am Bordnetz, ohne > jegliche Schutzbeschaltung so lange überlebt hat! Zufall! Wer weiss... Gruss Chregu
Ohne Schaltplan oder Foto kann sogar ein Doktor nur vermuten was es war.
Könnte an der Strukturgröße liegen. Die neuen Regler haben bessere Daten, bestehen aber (verglichen mit so nem 20 Jahre alten Klotz) nur noch aus einem Hauch Silizium.
So ganz gleich sind die Spezifikationen auch nicht. Vergleich beider Typen von TI: der eine max. 30V, der andere 35V. ESD (HBM) umgekehrt, der eine 2,5kV, der andere 1kV. Der eine max. 150°C, der andere 125°C. Die können also auf verschiedene Weise kaputt gehen.
batman schrieb: > aber was macht den LP2950 so deutlich anfälliger Hast Du die Abblockkondensatoren auch nach Datenblatt an den LP2950 angepaßt? Der braucht deutlich höhere Werte als der 78L05 damit er nicht schwingt. Gruß Anja
In der Schaltung waren und sind nur Elkos 100µ IN und 220µF OUT am Regler. Im DB des LP2950 sind da 1µF und 2.2µF eingezeichnet, lt. Text sind u.U. auch Elkos möglich. Lt. Diagramm zum "Output-Capacitor ESR-Range" sollte bei <10mA Last ein Cout-ESR bis ungefähr 50 Ohm reichen. Dann könnte es sogar mit den eingebauten Elkos noch passen. Aber darf der Regler überhaupt so schnell durch Aufschwingen kaputtgehen? Ich hatte da eher Spikes beim Hantieren mit den Batterieklemmen im Auge. Außerhalb -0,3V bis 30V (abs. max. Rating) zu kommen, sollte mit der Induktivität der langen Leitungen doch kurzzeitig zu schaffen sein? Da der LP2950 nur einen Bruchteil des Querstroms eines 78xx zieht, kann die Spannung schnell ansteigen.
batman schrieb: > In der Schaltung waren und sind nur Elkos 100µ IN und 220µF OUT am > Regler. Schwingen sollte da nichts. Trotzdem würde ich immer einen Keramik-Kondensator (> 0.1uF) parallel zum Elko schalten (oder nur einen 1uF Keramik) um schnelle Störungen abzuhalten. Eine Verpolschutzdiode ist hoffentlich verbaut? Gruß Anja
Nix da, das Bordnetz hängt direkt am IN-Pin. Da dämmert mir langsam, warum das robuste Fossil 78xx trotz seiner üblen Energieeffizienz noch so gern genommen wird. Nun tut er bis auf Weiteres auch wieder seinen Dienst in meiner ZV, bis mir was Besseres einfällt.l
> In der Schaltung waren und sind nur Elkos 100µ IN und 220µF OUT am > Regler. Was sagt denn dein Regler dazu wenn die Eingangsspannung geringer ist wie die Ausgangsspannung. Ich finde es sehr ungewoehnlich so einen dicken Kondensator am Ausgang zu haben. Wie soll der Regler da noch was regeln? Olaf
Olaf schrieb: > Was sagt denn dein Regler dazu wenn die Eingangsspannung geringer ist > wie die Ausgangsspannung. Ich finde es sehr ungewoehnlich so einen > dicken Kondensator am Ausgang zu haben. Wie soll der Regler da noch was > regeln? Gaf nicht, die Ausgangselkospannung war ja geregelt ist also sicher nicht zu hoch und kann nun mangels Eingangsspannung nur noch absinken, der Spannungsregler kann nichts dagegen tun. Gut wäre also, wenn er wirklich nichts mehr tut (ein 78xx würde ab 7V rückwärts ableiten ein 2950 ist wohl bis -20V am Eingang dicht).
batman schrieb: > Spannungsreglers im Steuergerät Im Datenblatt von OnSemi sehe ich, dass es den als NCV2951 für Automotive-Anwendungen gibt. Bleibt wieder mal die Frage, wo der Heimwerker diesen als Einzelstück bekommt.
KFZ "Load Dump" Schutzmaßnahmen müssen beim Design von KFZ Schaltungen berücksichtigt werden wo Spannungsspitzen bis 60V vorkommen koennen und ausgehalten werden müssen. Siehe hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Load_dump https://www.electronicdesign.com/power/eliminate-those-automotive-load-dump-circuit-protection-headaches http://www.ti.com/lit/an/snva681a/snva681a.pdf http://application-notes.digchip.com/006/6-9084.pdf
Manfred schrieb: > NCV2951 Bei DigiKey. https://www.digikey.de/product-detail/de/on-semiconductor/NCV2951CDR2G/NCV2951CDR2GOSCT-ND/5969045 Der 2951 ist allerdings im SO-8 Gehäuse. Und der Chip selbst ist eh überall derselbe. Nur halt AEC-Q100 qualifiziert. Auch bei TI gibt es den 2951 in AEC-Q100. Gruß Anja
Also zwischen verschiedenen Herstellern könnte ich mir schon vorstellen, daß die Chipdesigns eventuell unterschiedlich sind. Beim 7805 ist das bekannt. Wo steht das eigentlich mit -20V am Eingang, was MaWin schrieb?
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