Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mikrofon an Orange Pi Zero (3 Pins) anschliessen


von armbian-bastler (Gast)


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Hallo,

ich möchte ein Headset an einen Orange Pi Zero anschliessen.  Dieser hat 
jedoch keine drei- bzw. vierpolige Klinkenbuchse, sondern drei Pins 
alleine für das Mikrofon. (https://oshlab.com/orange-pi-zero-pinout/)

In diesem Thread 
(https://forum.armbian.com/topic/3985-microphone-not-working-on-orange-pi-zero/) 
gibt es eine Schaltung, wie ein Kondensatormikrofon angeschlossen werden 
sollte.

Nun möchte ich jedoch ein Stereo-Headset anschliessen, das eine 
gemeinsame Masse für beide Lautsprecherkanäle und das Mikrofon hat.

Die Lautsprecher lassen sich anschliessen (wenngleich da sinvollerweise 
noch ein Verstärker dazwischen sollte, da es nocht recht leise ist).

Nur, wie schliesse ich das Mikrofon an?  Ich habe ja nur ein Pin, 
welches ein Signal gegen Masse liefert.

Kann mir hier jemand weiterhelfen?

Danke schon mal für jeden brauchbaren Hinweis

von void (Gast)


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armbian-bastler schrieb:
> Nur, wie schliesse ich das Mikrofon an?  Ich habe ja nur ein Pin,
> welches ein Signal gegen Masse liefert.

Ich würde folgendes versuchen:

MIC1P <- Kondensator 104 <- Mic Jack Signal input (tip 1)
MIC1N <- Kondensator 104 <- Mic Jack Ground (sleeve 3)
MIC-MBIAS -> Widerstand 2K2 -> Mic Jack Bias   (ring 2)
Außerdem
MIC-MBIAS -> Kondensator 10u/6,3V -> GND

Also praktisch die von den grösseren Orange Pi PC bekannte und oben 
schon verlinkte Schaltung für das on-Board Mikrofon. Jedoch nicht 
symmetrisch.

Alternative 1) Einen externen Mikro-Vorverstärker und dann in den 
Line-In Eingang des Orange Pi. Leider beim Zero nicht raus geführt.

Alternative 2) USB Soundkarte mit passendem Mikro-Eingang.

von armbian-bastler (Gast)


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Danke Dir für die Antwort.
Leider habe ich im Stecker des Headsets kein MIC-MBIAS.

Der Klinkenstecker folgt dem SONY & Co. Aufbau:

Spitze: Links
erster Ring: rechts
zweiter Ring: Mikrofon
dritter Ring: GND

Und ob ich GND nun per Kondensator auf MIC1N legen soll? Ich habe ja GND 
bereits wegen der Lautsprecher mit GND des OPI zero verbunden.

MIC-MBIAS ist vermutlich sowas wie die Phantomspannung von Bühnenmikros? 
Soweit ich weiss, wird die nur gebraucht, wenn es sich um 
Kondensatormikrofone handelt.    Ich gehe bei meinem Headset davon aus, 
dass da wohl ein dynamisches Mikro verbaut sein dürfte, denn es gibt ja 
keine Ader für eine Phantomspannung.

Kann es sein, dass die Bezeichungen  MIC1P und MIC1N etwas irreführend 
sind, und es sich hier einfach um zwei Mikrofoneingänge handelt, die 
entweder als Stereo oder als zwei Monoquellen verwendet werden können?

Das würde zum Alsamixer passen, der mir ein MIC1 und ein MIC2 anbietet.

Dann wiederum müsste es ja reichen, wenn ich das Mikrofon vom Headset an 
einen der beiden Anschlüsse anschliesse und das ganze mit einem 
seriellen Kondensator gegen Gleichspannungsanteile sperre?

Hier fehlen mit jedoch eindeutig die Elektronikkenntnisse.

von Timmo H. (masterfx)


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armbian-bastler schrieb:
> Ich gehe bei meinem Headset davon aus,
> dass da wohl ein dynamisches Mikro verbaut sein dürfte
Unwahrscheinlich

armbian-bastler schrieb:
> denn es gibt ja
> keine Ader für eine Phantomspannung.
Braucht es auch nicht.

Kannst mal versuchen das ganze Single Ended anzuschließen:
1
MICBIAS +---------+
2
                  |
3
                 +++
4
                 | |  2.2k
5
                 +++            Mic
6
            | |   |            +---+
7
 MIC1P  +---| |---+------------+   |
8
            | |                |   |
9
             1uF               |   |
10
 MIC1N  +---------+------------+   |
11
                  |            +---+
12
                  |
13
                  |
14
                 ---  GND

von armbian-bastler (Gast)


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Hi,

vielen Dank, das hat mich inspiriert loszulegen.  Hatte nur einen 0,22µ 
Kondensator, aber das tut auch.
Im Gegensatz zu Deinem Vorschlag, habe ich das eine Bein des Mikros 
einfach nur auf der ohenhin schon wegen der Kopfhörer vorhandenen Masse 
gelassen und zunächst nur das andere Kabel auf MIC1P aufgelegt.

Ich kann das Kabel dann aber auch auf MIC1N auflegen, weil wie ich schon 
vermutet habe, sind die PIN-Bezeichner irreführend:
MIC1N erscheint im alsamixer als MIC1  und
MIC1P erscheint im alsamixer als MIC2

MIC1N und MIC1P sind zwei getrennte Eingänge, um auch Stereoaufnahmen 
möglich zu machen.

Danke für die Hilfe!

von Timmo H. (masterfx)


Angehängte Dateien:

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armbian-bastler schrieb:
> MIC1N und MIC1P sind zwei getrennte Eingänge, um auch Stereoaufnahmen
> möglich zu machen.
Laut Datenblatt sind das schon die differential Eingänge.
Wenn das wirklich stimmt was du sagst, können es nur Line In R und Line 
In L sein, ansonsten ist MIC1 = MIC1P+N und MIC2 = MIC2P+N

: Bearbeitet durch User
von armbian-bastler (Gast)


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Danke für den Hinweis, ich habe nochmal getestet und Du hast Recht.

War mal wieder der typische Fall nicht ganz unvoreingenommen an den Test 
zu gehen. Wobei dazukommt, dass ich noch keine differentiellen 
Mikroeingänge gesehen habe.

Es funktioniert tatsächlich, wenn ich jeweils einen der beiden Eingänge 
auf GND lege und das Mikro dann, wie von Dir gezeigt, an den anderen 
Eingang lege.  Irgenwie natürlich auch klar.  Sinnvoll dürfte dann auch 
sein MIC1N auf GND zu ziehen und MIC1P zu nutzen, wobei es auch 
andersrum und ohne GND ging.

Mein unvollständiger Test lag dann darin, dass ich -durch dieses 
Ergebnis in meiner falschen Vorstellung bestärkt-  nur noch MIC1 wirksam 
getoggelt hatte.

Wieder was dazugelernt und:  sich im Zweifel doch das Datenblatt 
besorgen und Tests möglichst vollständig durchführen.

Also ist MIC2 und LineIn im Alsamixer zwar zu aktivieren, aber mangels 
PINs nicht zu verwenden.

Dank Dir nochmal für Deine Zeit!

von void (Gast)


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armbian-bastler schrieb:
> Sinnvoll dürfte dann auch
> sein MIC1N auf GND zu ziehen und MIC1P (wie von Dir gezeigt) zu nutzen

Sinnvoll wäre MIC1N auch über einen 1uF Kondensator auf GND zu legen
und MIC1P zu nutzen (für das ebenfalls per 1uF Kondensator eingekoppelte 
Mikro Signal).
Weil dann der differentielle Eingang MIC1P/MIC1N seinen Arbeitspunkt 
selbst bestimmen kann (Input-Bias) und nicht auf GND gezwungen wird 
wodurch negative Signale an MIC1P ggf. verzerrt oder an/abgeschnitten 
werden.

armbian-bastler schrieb:
> wobei es auch
> andersrum und ohne GND ging.

ja und nein.
Andersrum - ja.
Ohne GND - nein. GND wurde dann nur 'undefiniert-gut' parasitär 
eingekoppelt. Denk dir einfach, dass dort ein Kondensator von MIC1N nach 
GND wäre, aber du den Wert nicht kennst. :-)

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