Jahrelang habe ich mich vor dem Löten von SMD Bauteilen gedrückt, insbesondere wegen meiner Sehschwäche. Mit bloßem Auge war für mich bisher Lochraster das Ende der Fahnenstange. Doch nach euren Ermunterungen habe ich es dennoch versucht und dabei richtig Spaß bekommen. Ich möchte mich bei allen Danken, die mich dazu animiert haben. Für mein Hobby ist das definitiv eine Bereicherung und für mein Ego auch. Im folgenden beschreibe ich die Aspekte, die ich hierzu erwähnenswert finde. Aufgrund des geringen Budgets habe ich fast alle Arbeitsmittel über Aliexpress bestellt. Die Lötstation habe ich aber über Amazon von einem Zwischenhändler in Deutschland bezogen, um Probleme mit dem Zoll zu vermeiden und sie notfalls zurück geben zu können. Alle Lieferungen sind angekommen und haben zufriedenstellende Qualität. Die beiden Lampen sind vom Baumarkt und mit jeweils 20W LED von Osram bestückt, also brutal hell. Das hilft mir, klar zu sehen, weil sich durch das Licht meine Pupillen verengen und dadurch die Hornhautverkrümmung weniger stark wirkt. Beim Arbeiten war mir die "Rightwell" Lupenbrille (16€ bei Amazon) mit 3,5 facher Vergrößerung eine sehr gute Hilfe. Ich habe sie über meiner normalen Brille getragen, um meine Lötstellen zu kontrollieren. Einen interessanten Effekt, den ein anderer User hier beschrieb, kann ich bestätigen: Wenn man besser sieht, werden automatisch die Hände ruhiger. Sehr viel ruhiger sogar - hätte ich nicht erwartet. Zum Üben habe ich mir eine Übungsplatine bei bestellt, mit allerlei kleinen und mittelgroßen Bauteilen drauf. Die Bauteile mit 2-3 Pins konnte ich anfangs besser mit dem gewohntem Lötzinn und Lötkolben verarbeiten. Nachdem ich die richtige Dosierung der Lötpaste raus hatte, klappte es aber mit der Paste besser. Die Handhabung des Heißluft Gerätes stellte sich als sehr einfach heraus. Zuerst erwärme ich die Platine, weil man dann die Lötpaste besser in Form von sehr feinen Punkten auftupfen kann. Dann lege ich das Bauteil drauf und mache es dann richtig heiß. Mir ist dabei nur ein Widerstand weg geflogen. Ich hatte befürchtet, dass ich die Platine oder Bauteile verkokeln würde, aber das passierte nicht. Ich habe das Gerät gemäß Empfehlung auf 350°C und das Gebläse auf Stufe 4 (von 10) eingestellt. Es ist immer wieder ein faszinierender Anblick, wenn die Paste sich zu einem Tropfen verwandelt, der von ganz alleine an die richtige Stelle fließt und auch noch das Bauteil automatisch gerade rückt. Nur die kleinsten Widerstände im 0402 Format waren mir dann doch zu klein. Zwei von 10 habe ich verloren und ich hatte Schwierigkeiten, sie gerade auszurichten. Das ist auf jeden Fall ein Format, dass ich mir freiwillig nicht nochmal antue. Für nachträgliche Korrekturen habe ich den Lötkolben, 0,8mm Lötzinn, 1mm Entlötlitze und Flussmittel verwendet. Ich denke, das braucht man auf jeden Fall, weil die Lötungen mit der Paste nicht immer auf Anhieb gelingen. Weil es so viel Spaß machte, habe ich einige Bauteile (auch die 44pin Mikrocontroller) mehrfach aus- und wieder eingelötet. Keine Ahnung, ob sie das überlebt haben, da die Platine leider keine sinnvolle Funktion hat. Aber sie sehen noch gut aus, und die Platine ebenso. Ansonsten: Ich bin gerade richtig gut gelaunt, weil die Übungen so gut geklappt haben - und das trotz des billigen Werkzeuges und meiner Sehschwäche! Ich kann das nur weiter empfehlen. Versucht es einfach. Keine Scheu vor SMD und lasst euch chinesisches Werkzeug nicht schlecht reden. So schlecht ist das gar nicht.
Mein Sohn hat es gerade auch ausprobiert, er kam damit ebenfalls auf Anhieb zurecht. Nur mit dem Unterschied, dass er keine Lupenbrille braucht. Für Temperatur der Platine unangenehm, er hätte sich eine Halteklammer gewünscht.
Irgend wann kommt auch noch ein kleiner Diy-Preheater dazu. Da wuppt das noch schneller, größere Bauteile machen keinen Ärger, SMD-LEDs nehmen keinen Schaden... PS: Weil ich da grad ganze Rolle Lötzinn, inkl. ne Rolle Endlötlitze sehe. Die leere Rolle Endlötlitze nich wegschmeißen, mit Lötzinn befüllen. Wiegt weniger und der Draht wird festgehalten. Wirkt wie ne Dritte-Hand, nur das diese den Lötdraht hält. :)
Teo D. schrieb: > Irgend wann kommt auch noch ein kleiner Diy-Preheater dazu Habe schon an ein Kühlpack gedacht. Ich habe mal zwei davon in der Mikrowelle heiß gemacht, und danach ein Smartphone dazwischen gelegt, um es zu öffnen. So etwas als Unterlage müsste doch schon reichen. Teo D. schrieb: > Die leere Rolle Endlötlitze nich wegschmeißen, mit Lötzinn > befüllen. Wiegt weniger und der Draht wird festgehalten. Wirkt wie ne > Dritte-Hand, nur das diese den Lötdraht hält. Danke für den Tipp.
Stefanus F. schrieb: > Nur die kleinsten Widerstände im 0402 Format waren mir dann doch zu > klein. Zwei von 10 habe ich verloren und ich hatte Schwierigkeiten, sie > gerade auszurichten. Das ist auf jeden Fall ein Format, dass ich mir > freiwillig nicht nochmal antue. Die 0402 kann ich nur unter einem Mikroskop löten. Kauf dir eins. Und eine ruhige Hand brauchst du.
Teddy schrieb: > Die 0402 kann ich nur unter einem Mikroskop löten. Kauf dir eins. Nee lass mal, so nötig habe ich es noch nicht. Um SMD komme ich nicht mehr drumherum da viele spannende Bauteile nur in SMD erhältlich sind. Aber zu 0402 Bauteilen zwingt mich (noch) keiner. Selbst die SMD Lötarbeiten werden bei mir eine Ausnahme bleiben, da ich die meisten Sachen als Einzelstück auf Lochraster löte.
Stefanus F. schrieb: > Habe schon an ein Kühlpack gedacht. Ich habe mal zwei davon in der > Mikrowelle heiß gemacht, und danach ein Smartphone dazwischen gelegt, um > es zu öffnen. So etwas als Unterlage müsste doch schon reichen. Ich glaube nicht, dass das die Hitze von oben aushält!? Da noch was isolierendes dazwischen...... Ich mach zwar viel in SMD (*) aber nur selten mit Heißluft. Nehme daher ein Bügeleisen (noch). Diese schmerzhaften Erfahrungen kannst du dir aber sparen! *)Zu faul zum Bohren. 0805er sind mir die liebsten, Astigmatismus vom feinsten. Nach Gefühl u. 10er Lupe...
Teddy schrieb: > Die 0402 kann ich nur unter einem Mikroskop löten. Kauf dir eins. Angeregt durch einen anderen Thread hier habe ich mir vor 4 Wochen ein 10x / 20x - Stereomikroskop gekauft. Ich ärgere mich, dass ich das nicht schon deutlich früher getan habe.
Teo D. schrieb: > Ich glaube nicht, dass das die Hitze von oben aushält!? Durch die Hitze löst sich der Kleber vom Display. Das Smartphone muss man schon gut anheizen, mindestens auf 60°C.
Stefanus F. schrieb: > Teo D. schrieb: >> Ich glaube nicht, dass das die Hitze von oben aushält!? > > Durch die Hitze löst sich der Kleber vom Display. Das Smartphone muss > man schon gut anheizen, mindestens auf 60°C. Stefanus F. schrieb: > So etwas als Unterlage müsste doch schon reichen. Ja, Danke, guter Tipp. Ich meine als PreHeater zum Löten ungeeignet.
Teo D. schrieb: > Ich meine als PreHeater zum Löten ungeeignet. Ach so meinst du das. Ja, die Tüten vertragen wohl nicht die Hitze des Heißluftgerätes.
Stefanus F. schrieb: > Yiuhua 853D Sorry, das heisst richtig geschrieben: Yihua 853D Die gibt es in zahlreichen Varianten.
Stefanus F. schrieb: > Selbst die SMD Lötarbeiten werden bei mir eine Ausnahme bleiben, da ich > die meisten Sachen als Einzelstück auf Lochraster löte. Bei Lochraster passt 0603 übrigens wunderbar zwischen zwei Lötinseln, das habe ich schon häufiger mit 100nF-Kondensatoren gemacht.
Juergen schrieb: > Bei Lochraster passt 0603 übrigens wunderbar zwischen zwei Lötinseln, Ja, genau dies und kleine MOSFET Transistoren sind mein Einstieg dazu gewesen.
Hallo Stefanus, kannst du inzwischen etwas zu deinem Amazon-Schnäppchen sagen, dass du mal in einem anderen Thread, ich sage mal vorgestellt hast (naja, eigentlich nur Link gepostet ;))? Ich spiele nämlich noch immer mit dem Gedanken, mir das Ding zu kaufen :) Gruß
Für Leute, die es mir nachmachen wollen, schreibe ich mal auf, was man dazu braucht: - Heißluftgerät für SMD "Rework" - Lötstation mit mindestens 50W - eine sehr dünne spitze in Bleistiftform <1mm - eine schräg abgeflachte Lötspitze mit 1,5 bis 2mm - Ein kleiner schwacher Ventilator - Helle Beleuchtung, am besten schwenkbar - Lupenbrille 3,5-Fach - Eine sehr spitze Pinzette aus Stahl - Ein kleiner Seitenschneider - Zahnbürste - Baumwolltuch - Holzbrett als Arbeitsunterlage (kein Plastik!) - Lötpaste 1) - Lötzinn 0,5 bis 0,8mm mit Flussmittel - Eine Fläschchen Flux (Flussmittel) 2) - Entlötlitze 1mm - Spiritus Das alles zusammen kann man für ca. 200€ bekommen, wenn man die meisten Sachen über Aliexpress bezieht. 1) Ich habe bleihaltige Lötpaste in einer Spritze gekauft, weil man diese gerade günstig bekommt. Zum Verschließen benutze ich einen Knubbel Knete und stecke das Ganze in einen ZIP-Beutel. Auch günstig bekommt man derzeit bleifreie Lötpaste in Dosen mit Wismut, welche schon bei 140°C schmilzt. Ob die gut ist, weiß ich allerdings (noch) nicht. 2) Bei Youtube sieht man überwiegend die wesentlich teureren Flux-Stifte. Die Fläschchen haben eine Dosieröffnung, die meiner Meinung nach auch gut geeignet ist.
klingelton schrieb: > kannst du inzwischen etwas zu deinem Amazon-Schnäppchen sagen, dass du > mal in einem anderen Thread, ich sage mal vorgestellt hast Du meinst die Lötstation? Läuft tadellos und sieht innen drin auch sauber verarbeitet aus. Aber überlege Dir, ob du mit dem eingebauten Netzteil/Voltmeter etwas anfangen kannst. Denn es gibt derzeit sehr ähnliche Modelle ohne dieses Gimmick für 10-20€ weniger und kompakter. Technisch ist das Netzteil jedenfalls auch völlig OK. Es hat allerdings keine einstellbare Strombegrenzung (nur fest 1,5A).
Ich habe noch ein Werkzeug vergessen: Zum Kontrollieren der Lötstellen empfehle ich ein LCD oder USB Mikroskop. Vergrößerungsfaktor 30 genügt. Wer viel Geld hat, wird wohl ein Stereomikroskop bevorzugen.
Stefanus F. schrieb: > Weil es so viel Spaß machte, habe ich einige Bauteile (auch die 44pin > Mikrocontroller) mehrfach aus- und wieder eingelötet. Keine Ahnung, ob > sie das überlebt haben, da die Platine leider keine sinnvolle Funktion > hat. Gelegentlich findet man Übungsplatinen die wenigstens eine minimale Funktion haben https://de.aliexpress.com/item/32995031035.html https://de.aliexpress.com/item/32819655960.html
Hannes J. schrieb: > Gelegentlich findet man Übungsplatinen die wenigstens eine minimale > Funktion haben Yep. Oder ein rundes Blinky: https://de.aliexpress.com/item/32595142661.html?spm=a2g0o.detail.1000014.3.7268404aaTMCEI&gps-id=pcDetailBottomMoreOtherSeller&scm=1007.13338.136569.000000000000000&scm_id=1007.13338.136569.000000000000000&scm-url=1007.13338.136569.000000000000000&pvid=d2d7dd5d-46d2-4e35-bb6e-2fdfdd2a43a4 Ich bin grad BTW dabei einen ATtiny814 als Beispiel zu verwenden. leo
Wo hast du die verbleite Lötpaste her? Und wie dosierst du? Grüsse, René
Stefanus F. schrieb: > Selbst die SMD Lötarbeiten werden bei mir eine Ausnahme bleiben, da ich > die meisten Sachen als Einzelstück auf Lochraster löte. Mache ich auch auf Lochstreifenraster mit SMD. 0805 und 1206 (0Ohm) um Leiterbahnen zu überbrücken. Für Controller gibt es Adapterplatinen für wenig Geld, die du dann integrieren kannst.
Teo D. schrieb: > Irgend wann kommt auch noch ein kleiner Diy-Preheater dazu. Da wuppt das Wie viel Grad sollte der haben? > PS: Weil ich da grad ganze Rolle Lötzinn, inkl. ne Rolle Endlötlitze > sehe. Die leere Rolle Endlötlitze nich wegschmeißen, mit Lötzinn > befüllen. Wiegt weniger und der Draht wird festgehalten. Wirkt wie ne > Dritte-Hand, nur das diese den Lötdraht hält. :) Gute Idee.
René H. schrieb: > Wo hast du die verbleite Lötpaste her? Und wie dosierst du? Von Aliexpress. Als ich die vor zwei Monaten bestellte, gab es kaum andere im Angebot - hat mich ein bisschen gewundert. Momentan sind Dosen mit Zinn+Wismut im Angebot. > Und wie dosierst du? Anders als geplant :-) Zuerst heize ich den Arbeitsbereich der Platine mit Heißluft auf geschätzte 50-100°C vor - auf jeden Fall unter dem Schmelzpunkt des Lotes! Dann drücke ich eine 1mm "Wurst" Lötpaste aus der Spritze heraus und lasse sie dort heraus hängen. Damit tupfe ich ganz vorsichtig die Lötstellen ab. Ein Teil von der "Wurst" schmilzt bei jedem Tupfer und bleibt an der Platine hängen. Jemand schrieb hier im Forum, dass man die Lötpaste aus den Dosen gut mit einem Zahnstocher auftragen kann.
Stefanus F. schrieb: > Ich habe noch ein Werkzeug vergessen: Zum Kontrollieren der Lötstellen > empfehle ich ein LCD oder USB Mikroskop. Vergrößerungsfaktor 30 genügt. Viel zu viel Aufwand. Eine Lupe x10 reicht, kostet keine 10 Euro. Sie sollte aber eher klein und kompakt sein, kein Riesending zum Briefmarken anschauen! Sowas hier ist empfehlenswert. https://de.rs-online.com/web/p/standlupen/0544055/ https://de.rs-online.com/web/p/standlupen/0394188/
Stefanus F. schrieb: > Für Leute, die es mir nachmachen wollen, schreibe ich mal auf, was man > dazu braucht: > > - Heißluftgerät für SMD "Rework" Das ist schon "Luxus" bzw. sehr fortgeschritten. Heißluft braucht man nur zum Auslöten vielpoliger ICs oder Einlöten von QFN oder ählich problematischer Gehäuse. "Normale" SMD-Gehäuse ala SOIC oder QFP bis runter auf 0,5mm Pitch kann man einfach und preiswert mit einem Lötkolben löten. > - Lötstation mit mindestens 50W > - eine sehr dünne spitze in Bleistiftform <1mm Wofür meinst du das zu brauchen? Außer zum Anlöten SEHR dünner Drähte an eine SMD-Pin bei 0,5mm Pitch braucht man sowas gar nicht. > - eine schräg abgeflachte Lötspitze mit 1,5 bis 2mm Definitiv! Das ist DIE empfehlenswerte Spitze schlechthin! Ich löte praktisch nur mit so einem Teil, sei es privat oder in der Firma. Damit geht von Fine Pitch SMD bis 1,5mm^2 Kabel alles! Sogar kleinere Masseflächen. > - Ein kleiner schwacher Ventilator Wozu? Als Miefquirl zur besseren Verteilung des Dampfes? > - Lötpaste 1) > - Lötzinn 0,5 bis 0,8mm mit Flussmittel 0,5mm ist Standard und reicht. > - Eine Fläschchen Flux (Flussmittel) 2) Naja, hier sollte man eher auf Flußmittelgel gehen, das ist für SMD deutlich besser. Denn es darf nicht so schnell verdampfen, wenn man eine Reihe Pins anlötet. Nicht alle Flußmittel sind dafür gut geeignet. > - Entlötlitze 1mm Fast schon zu schmal, ich würde eher in Richtung 2mm und mehr tendieren. > - Spiritus Nö, Isopropanol, denn Spiritus hinterläßt weiße Flecken vom ausfallenenden VErgällungsmittel. Selbst Isopropanol ist manchmal nicht ausreichend, daß man 2 mal reinigen muss.. > 1) Ich habe bleihaltige Lötpaste in einer Spritze gekauft, weil man Damit hab ich auch mal gespielt, ist aber für die meisten Sachen entbehrlich und wird eher schnell "alt". Für die einzelne Lötung von SMD ohne Schablone braucht man es nicht. Da kann man sinnvoll Geld sparen.
F. F. schrieb: > Teo D. schrieb: >> Irgend wann kommt auch noch ein kleiner Diy-Preheater dazu. Da wuppt das > Wie viel Grad sollte der haben? Bis zu 150°C sollte er schon schaffen. Wenn die Umstände das nicht erlauben, ist selbst <80°C, noch recht hilfreich. >> leere Rolle Endlötlitze nich wegschmeißen, mit Lötzinn >> befüllen. > Gute Idee. "Nimm 2" Lassen sich ja zusammenstoppeln, zB: 1mm, 0,5mm.... :)
Falk B. schrieb: > Eine Lupe x10 reicht, kostet keine 10 Euro. Wenn man gute Augen hat, mag ich das gerne glauben. Meinem Sohn reichen sogar die bloßen Augen für 0,8mm.
Falk B. schrieb: >> - eine sehr dünne spitze in Bleistiftform <1mm > > Wofür meinst du das zu brauchen? Außer zum Anlöten SEHR dünner Drähte an > eine SMD-Pin bei 0,5mm Pitch braucht man sowas gar nicht. Genau dafür. Habe ich schon mehrmals machen müssen, um irgendwelche fertigen Boards zu modifizieren.
Falk B. schrieb: > Wozu? Als Miefquirl zur besseren Verteilung des Dampfes? Ja, und es hilft gegen schwitzende Hände. Macht das Arbeiten einfach angenehmer - für mich jedenfalls.
Falk B. schrieb: > Das ist schon "Luxus" bzw. sehr fortgeschritten. Falk, meine Heißluftstation hatte vor Jahren um die 50 Euro gekostet, aber die hatte ich dann auch für ca. 25 Euro gesehen. Glaube nicht, dass das bei dir Luxus ist. Unterdruckpumpe zum Bauteile platzieren ist sicher schon eher Luxus, aber sehr hilfreich.
Teo D. schrieb: > Bis zu 150°C sollte er schon schaffen. Wenn die Umstände das nicht > erlauben, ist selbst <80°C, noch recht hilfreich. Bin jetzt erstmal weg, aber ich habe schon einen auf Ebay raus gesucht. Kostet um die 100 Euro. Kann ich dann auch mal mit zur Arbeit nehmen, um Lager aufzuschrumpfen. Wird bestellt, wenn ich wieder zurück bin. Danke Theo, für den Tipp. Das geht sicher deutlich besser mit Heater. Übrigens, das Lot aus der Spritze ist dann schon zu viel. Ich nehme immer von der Spitze der Spritze etwas mit so einen kleinen Spartel ab und tupfe das auf die Stellen.
Falk B. schrieb: > Das ist schon "Luxus" bzw. sehr fortgeschritten. Heißluft braucht man > nur zum Auslöten vielpoliger ICs Nur zum Recyceln, ansonsten Seitenschneider o. mit gebührender Vorsicht Cuttermesser.
Stefanus F. schrieb: > Falk B. schrieb: >> Eine Lupe x10 reicht, kostet keine 10 Euro. > > Wenn man gute Augen hat, mag ich das gerne glauben. Meinem Sohn reichen > sogar die bloßen Augen für 0,8mm. Die VERGRÖßERUNG hat erstmal gar nichts mit SEHSCHÄRFE zu tun! Und selbst wenn es für Leute wie dich, die mit deutlichen Sehproblemem zu kämpfen haben, besser sein sollte, mit einer x30 USB-Kamera oder ähnlichem zu hantieren, dann sollte man das auch so sagen. Der Rest der Leute ohne massive Sehstörungen braucht es eben nicht.
Stefanus F. schrieb: > Falk B. schrieb: >> Wozu? Als Miefquirl zur besseren Verteilung des Dampfes? > > Ja, und es hilft gegen schwitzende Hände. Macht das Arbeiten einfach > angenehmer - für mich jedenfalls. Oh je, jetzt auch noch schwitzende Hände beim LÖTEN? Du scheinst ja mit verdammt vielen Problemen gesegnet zu sein . . .
F. F. schrieb: > alk B. schrieb: >> Das ist schon "Luxus" bzw. sehr fortgeschritten. > > Falk, meine Heißluftstation hatte vor Jahren um die 50 Euro gekostet, > aber die hatte ich dann auch für ca. 25 Euro gesehen. Das ist selbst für ein Chinaprodukt EXTREM billig und kein normaler Preis. > Glaube nicht, dass das bei dir Luxus ist. Nein. Aber ich wollte damit sagen, daß man definitiv KEINE Heißluftstation braucht, wenn man mit SMD ANFÄNGT! Hey, selbst in der Firma nutzen wir das Ding sehr selten und machen den ganzen Tag mit SMD Kram rum!
> Nein. Aber ich wollte damit sagen, daß man definitiv KEINE > Heißluftstation braucht, wenn man mit SMD ANFÄNGT! Hey, selbst in der > Firma nutzen wir das Ding sehr selten und machen den ganzen Tag mit SMD > Kram rum! Yep, das sehe ich auch so. Ich nutze Heissluft nur beim abloeten oder bei Bauteilen die unter dem DFN ein extra Massepad haben. Ausserdem natuerlich bei BGA, aber BGA wuerde ich privat nicht verwenden weil die Platinen dann halt teuer werden. Noch was zur Bauteilgroesse. Ich kann alles loeten von 0201 bis MELF oder gar bedrahtet. Es geht! Aber 0603 ist am angenehmsten und geht am schnellsten. Das ist auch das was ich privat verwende weil das nun mal ein einfachsten geht und die Bauteile schoen preiswert sind. Am wenigsten mag ich im uebrigen Micromelf. Entweder rollen die sonstwo hin oder springen aus der Pinzette. Aber klar, wenn man muss dann gehen die auch! Aber die werdet ihr privat sowieso nicht nutzen. Olaf
Falk B. schrieb: > Das ist selbst für ein Chinaprodukt EXTREM billig und kein normaler > Preis. https://rover.ebay.com/rover/0/0/0?mpre=https%3A%2F%2Fwww.ebay.de%2Fulk%2Fitm%2F182854309285 Brauchst du nicht unbedingt, aber gerade im Anfang ist es damit leichter. Zu der Lupe: zehnfach finde ich sogar schon sehr stark. Für das meiste reicht 2,5-3,5 fache Vergrößerung.
Stefanus F. schrieb: > Ich kann das nur weiter empfehlen. Versucht es einfach. Keine Scheu vor > SMD und lasst euch chinesisches Werkzeug nicht schlecht reden. So > schlecht ist das gar nicht. Dem kann ich mich nur anschließen. Ich löten nur mit Lötkolben. Heissluft wäre auszuprobieren. Vorteile bei SMS : - Bauelemente meist preiswerter - weniger Lötzinn und Flussmittel - weniger Rauch !!! - raschere Anfertigung, da nicht gebogen, durchgesteckt und gekürzt werden muss - kompakteres Bauelementelager alles im Allem, mehr Vorteile als Nachteile
F. F. schrieb: > Falk B. schrieb: >> Das ist selbst für ein Chinaprodukt EXTREM billig und kein normaler >> Preis. > > https://rover.ebay.com/rover/0/0/0?mpre=https%3A%2F%2Fwww.ebay.de%2Fulk%2Fitm%2F182854309285 > > Brauchst du nicht unbedingt, Meine Rede. SO ein Ding haben wir auch in der Firma, hat damals um die 70 Euro gekostet. Immer noch spottbillig, vor allem wenn es direkt neben einer großen Weller Lötstation steht ;-) > aber gerade im Anfang ist es damit > leichter. Entbehrlich. > Zu der Lupe: zehnfach finde ich sogar schon sehr stark. > Für das meiste reicht 2,5-3,5 fache Vergrößerung. Geschmackssache. Ich hab beim Kollegen auch eine x20 rumliegen, das ist DEFINITIV zuviel!
GEKU schrieb: > Vorteile bei SMS : SMS ist doch out im whatsapp Zeitalter ;-) > - Bauelemente meist preiswerter > > - weniger Lötzinn und Flussmittel Vollkommen nebensächlich. > > - weniger Rauch !!! Unsinn, dann dann machst du was falsch. Sowohl THT als auch SMD läßt sich gleichermaßen "raucharm" löten. Das ist eine Frage der richtigen Lötspitzentemperatur und ausreichend großer Lötspitze.
Falk B. schrieb: > SMS ist doch out im whatsapp Zeitalter ;-) Sorry, sollte SMD heißen. Falk B. schrieb: >> - Bauelemente meist preiswerter >> > >> - weniger Lötzinn und Flussmittel > > Vollkommen nebensächlich Warum nebensächlich? Da sollten schon noch Argumente folgen. Falk B. schrieb: >> >> - weniger Rauch !!! > > Unsinn, dann dann machst du was falsch. Sowohl THT als auch SMD läßt > sich gleichermaßen "raucharm" löten. Das ist eine Frage der richtigen > Lötspitzentemperatur und ausreichend großer Lötspitze. Weniger Flussmittel bedeuten eben weniger Rauch. Für die Umwelt ist SMD besser, oder?
GEKU schrieb: >>> - weniger Lötzinn und Flussmittel >> >> Vollkommen nebensächlich > > Warum nebensächlich? Da sollten schon noch Argumente folgen. Weil die Gesamtmenge und damit Kosten so oder so sehr klein sind. Kein Hobbybastler verbraucht literweise Flußmittel! > Weniger Flussmittel bedeuten eben weniger Rauch. Ja wieviel weniger denn? 1%, 10% 50%? > Für die Umwelt ist SMD besser, oder? OMG! Jetzt geht der Tanz um's goldene Kalb auch hier los! Was kommt noch? Veganes Löten?
Falk B. schrieb: > wenn es für Leute wie dich, die mit deutlichen Sehproblemem > zu kämpfen haben, besser sein sollte, mit einer x30 USB-Kamera oder > ähnlichem zu hantieren, dann sollte man das auch so sagen. Natürlich. Ich dachte, ich hätte das im Eröffnungsbeitrag deutlich genug geschrieben.
> OMG! Jetzt geht der Tanz um's goldene Kalb auch hier los! Was kommt > noch? Veganes Löten? Noch 20Jahre und die ersten Ingenieure werden wieder als Hexen verbrannt. Olaf
Falk B. schrieb: > OMG! Jetzt geht der Tanz um's goldene Kalb auch hier los! Was kommt > noch? Veganes Löten? Leider geht das wohl in allen Beiträgen so. Aber nicht nur hier. Ob das an diesen ganzen Umweltdiskussionen liegt? War gestern ne kleine Runde mit dem Mopped weg; eben was essen. Am Moppedtreff alle in Leder und Textil und sogar Handschuhe hatten sie an. Ich meinte nur auf die Bemerkungen: ist doch Schutzkleidung, gegen Wärme. Kurze Hose, T-Shirt und winddichte Weste drüber. War immer noch zu warm.
Hallo Stefanus F. schrieb: > Beim Arbeiten war mir die "Rightwell" Lupenbrille (16€ bei Amazon) mit > 3,5 facher Vergrößerung eine sehr gute Hilfe. Ich habe sie über meiner > normalen Brille getragen, um meine Lötstellen zu kontrollieren. Scheinbar hat Amazon Deinen Beitrag gelesen und den Preis auf 20,99€ gesetzt. Natürlich gibt's das Ding dort von anderen Händlern auch günstiger. Allerdings gibt's das Teil seit heute auch bei "Norma" für etwa 8€. MfG
Der Preis schwankt wohl stark. Ich hatte dafür vor 6 Wochen sogar knapp über 20€ bezahlt.
Schöner Bericht. Noch als Anmerkung: Ich löte von Hand eigentlich alles mit feinem Lötzinn von der Rolle. Ist auf Dauer irgendwie gutmütiger (weniger kritisch was Temperatur und Lagerung angeht). ABER: Kauf gutes Lötzinn. Grad bei dem dünnen Draht ist bei billigen Erzeugnissen gern der Flussmittel-Kern etwas unausgeglichen... Notfalls hilft so ein "Flussmittel-Edding". Und noch wichtiger: Diese rote, pyramidenförmige Lötstation bei dir hinten rechts in der Ecke auf dem Bild... Schmeiß die weg, die ist kacke. Die ist wirklich kacke, hatte ich auch mal.
Stefanus F. schrieb: > Jahrelang habe ich mich vor dem Löten von SMD Bauteilen gedrückt, > insbesondere wegen meiner Sehschwäche. Ich bin jetzt 40. Vor 25 Jahren hab ich mit SMD angefangen (1206). Wie alt bist du jetzt? 85?
Sven P. schrieb: > Diese rote, pyramidenförmige Lötstation bei dir > hinten rechts in der Ecke auf dem Bild... > Schmeiß die weg, die ist kacke. Das ist halt mein altes Schätzchen, das mich 25 Jahre lang begleitet hat. Vielleicht rahme ich sie ein und hänge sie an die Wand :-)
M.M.M schrieb: > Allerdings gibt's das Teil seit heute auch bei "Norma" für etwa 8€. Kann jemand eine Aussage zum Arbeitsabstand machen?
Manfred schrieb: > Kann jemand eine Aussage zum Arbeitsabstand machen? Gefühlt 3 bis 5 cm bei mir. Aber ich bin kurzsichtig, bei Normalos ist es daher vielleicht anders.
Stefanus F. schrieb: >> Kann jemand eine Aussage zum Arbeitsabstand machen? > Gefühlt 3 bis 5 cm bei mir. Danke, damit betrachte ich es für mich als unbrauchbar.
Manfred schrieb: > Danke, damit betrachte ich es für mich als unbrauchbar. Was hatetst du vor? Mit der Brille löten? Das geht jedenfalls nicht gut. Mir hilft sie aber, meine Arbeiten zu Kontrollieren weil ich trotz Brille nie 100% scharf sehe.
Hallo Manfred schrieb: > Stefanus F. schrieb: >>> Kann jemand eine Aussage zum Arbeitsabstand machen? >> Gefühlt 3 bis 5 cm bei mir. > > Danke, damit betrachte ich es für mich als unbrauchbar. Da ich bisher selten Probleme mit kleinen Bauteilen hatte und daher noch keine Lupenbrille besitze, habe ich mir die mal geholt und ausprobiert. Bei mir (normalsichtig) geht der Arbeitsabstand von 45cm für die am wenigsten vergrößernde Linse bis 18cm für die am stärksten vergößernde Linse. Für die seltenen Fälle, wo ich dir Brille mal nutzen werde, ist das ok. MfG
M.M.M schrieb: > bis 18cm für die am stärksten vergößernde Linse Habe ich mir schon gedacht, dass meine Kurzsichtigkeit darauf einen erheblichen Einfluss hat.
Stefanus F. schrieb: > Manfred schrieb: >> Danke, damit betrachte ich es für mich als unbrauchbar. > Was hatetst du vor? Mit der Brille löten? Das geht jedenfalls nicht gut. Ja, für das Löten größerer SMDs käme sie in Frage. > Mir hilft sie aber, meine Arbeiten zu Kontrollieren Da komme ich mit einer kleinen Handlupe hervorragend zurecht. Stefanus F. schrieb: > M.M.M schrieb: >> bis 18cm für die am stärksten vergößernde Linse > Habe ich mir schon gedacht, dass meine Kurzsichtigkeit darauf einen > erheblichen Einfluss hat. Ja sch****, einen so starken Einfluß hätte ich nicht erwartet. Egal, der nächste Norma ist für mich rund 45km entfernt, da braucht es einen sehr guten Grund, zu Fahren.
@Stefanus: Danke für den Bericht, die Diskussion öffnet mir die Augen OO OT mein philosophisches geschwätz zum Faden: Stefanus F. schrieb: > weil ich trotz > Brille nie 100% scharf sehe. Das bekommt selbst ein Adler nicht hin. Wir Alder sowieso nicht. Und solange es ausreicht satt zu werden (aka die Maus zu fangen) merkt das auch keiner, weder der Adler, noch der Mensch. Gedanken macht man sich erst wenn etwas "fehlt". Und dann: umso mehr. Alder, Prost! Manfred schrieb: > Ja sch****, einen so starken Einfluß hätte ich nicht erwartet. Egal, der > nächste Norma ist für mich rund 45km entfernt, da braucht es einen sehr > guten Grund, zu Fahren. Deine Entscheidung 45km. Jammer nicht nachher "hätte ich doch früher" :P Allesgute! Einwort! Gutebutter!
@Stefanus Danke für den Bericht, ich bin gerade beim gleichen Projekt (Einstieg in SMD) mit ähnlicher Ausstattung. LG Stefan
Stefanus F. schrieb: > - Eine sehr spitze Pinzette aus Stahl Ich habe mir nach anfänglichen Schwierigkeiten beim platzieren der Bauteile eine Kreuzpinzette zugelegt. Das bringt meiner Meinung nach extrem viel, weil man das Bauteil platzieren kann ohne Kraft in den Fingern aufwenden zu müssen. Dadurch sind meine Hände deutlich ruhiger und ich bekomme die Bauteile entsprechend schneller ordentlich platziert. Gerade bei den fine-pitch ICs gibt das dann nicht so ein Gepansche und entsprechend weniger Lötbrücken ;)
Christopher J. schrieb: > Dadurch sind meine Hände deutlich ruhiger > und ich bekomme die Bauteile entsprechend schneller ordentlich > platziert. Versuch mal, die Handballen auf dem Tisch aufliegen und die Ellbogen herunterhängen zu lassen. Das Ende der Pinzette geht dann zwischen Daumen und Zeigefinger hindurch. Zittern sehe ich meistens bei Menschen, die die Ellenbogen oben und/oder die Hand von außen nach innen geneigt halten.
Ich hatte weiter oben angekündigt, dass ich mich nochmal melden würde, um zu berichten, wie ich mit Bismut-haltiger Lötpaste klar komme. Leider ist die Lieferung beim Versand (aus Deutschland!) verloren gegangen. Da ich mit meiner Spritze bleihaltiger Lötpaste vermutlich noch sehr lange auskommen werde, habe ich mich entschlossen, keine zweite Dose zu bestellen. Also wird aus diesem Test nichts. Ich würde mich allerdings über Erfahrungsberichte anderer freuen, wie sie mit Bismut-haltiger Lötpaste klargekommen sind.
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